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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Platinenanfertigung
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29.07.08 17:00
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

29.07.08 17:00
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

Platinenanfertigung


Der Sammler alter Radios wird tunlichst vermeiden diese äußerlich wie innerlich zu verändern,aber es gibt außerhalb dieser Sammelei auch noch viele Gelegenheiten wo man mittels Platinen Schaltungen einfach und schnell realisieren möchte.

Zum Beispiel eine Diodenprüfspitze in einer Kugelschreiberhülse zum Anschluß an ein Röhrenvoltmeter,wo alles klein und eng eingefügt werden muß usw.......

Es gibt viele Gelegenheiten wo man auf eine Platine nicht verzichten möchte,und es gibt viele Beschreibungen wie man es machen sollte,aber meißtens landen diese danach hergestellten Platinen in Fach 17!!!

Hier ein kurzer Abriß wie ich es mache:

Zuerst habe ich einen Zeitschalter mit 230V~ Anschlußschnur und einer Steckdose in ein Gehäuse eingebaut.Die Schaltzeit ist fest auf 2:15 Minuten eingestellt,in die Steckdose wird der Anschuß einer 50Watt Nitraphotlampe gesteckt!Unter der Lampe befindet sich eine Grundplatte ca. 35x35 cm auf der eine ebenso große 10mm starke Kristallspiegelglasplatte befindet,an deren Unterseite sich daß zu belichtende Layout befindet.Durch das Gewicht der Glasplatte wird das Layout plan auf die mit Fotolack beschichtete Platine gedrückt,sodaß keine Nebenbeibelichtungen sich ergeben können!

Der Abstand von der Lampenunterkante bis zur Glasplatte beträgt 24cm bei einer Belichtungszeit von 2:15 Minuten!!!Über- oder Unterbelichtung sind bei diesen Werten nicht gegeben!!!!

Das in einschlägigen Geschäften angebotene,fertig beschichtete Platinenmaterial,das mit einer schwarzen Lichtschutzfolie versehen ist hat sich bei mir nur z.T. bewährt.Entweder ist der Fotolack schon überlagert,oder aber die Schutzfolie hinterläßt Verschmutzungen auf der Platine die beim Entwickeln,sowie ätzen stehen bleiben!!!

Also Platinenmaterial mit ATA abscheuern,trocken wischen,auf eine kleine Holzplatte legen die man in ein Plastiktüte steckt,und dann aus rd. 20cm mit Fotokopierlack "Positiv 20" nicht zu dick einsprühen!Danach in den auf 50° vorgeheizten Backofen auf ein kleines Schnapsglas legen,sowie rd 20 Minuten trocknen.Die beschichtete Platine in ein Kouvert bis zur Verarbeitung dunkel aufbewahren!Achtung,nur kleine Sprühflaschen mit POSITIV 20 kaufen,und im Kühlschrank aufbewahren,wegen der Überlagerung!!!

Das Layout wird mit den heute gebräuchlichen Layoutprogrammen erzeugt,sowie mit einem Drucker auf eine Transparentfolie gedruckt,aber es geht auch auf sogenanntes Drachenpapier in gelber Farbe!!!
Versuch mit Butterbrotpapier ging zwar vom Prinzip her auch,war aber bei 0,3mm und darunter nicht so einwandfrei wie auf einer Folie.

Das Belichten,die beschichtete Platine auf die Grundplatte legen,das Layout auf die Glasplatte mit Tesafilm an den Rändern ankleben,und dann die Glasplatte mit dem Layout unten auf die Platine legen,2:15 Minuten belichten!!!

Teil 1.)












Liebe Grüße Bernhard



Die Antenne ist der beste HF-Verstärker!

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29.07.08 17:52
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

29.07.08 17:52
DL7RR 

WGF-Premiumnutzer

Re: Platinenanfertigung

Das Entwickeln,eine kleine Plastikschüssel nehmen (wo die Platine rein passt),Ätznatron rd. einen Teelöffel reingeben,und mit rd. 70° heißem Wasser etwa 1/2 Liter auflösen!!!Es muß wirklich alles aufgelöst sein,sonst hat man beim Entwickeln unterschiedliche Ergebnisse!!!
Die belichtete Platine reinlegen,sowie die Schüssel kräftig in Bewegung halten,sobald die blanke Kupferschicht sichtbar wird,die Lötaugen/Leiterbahnen freisichtbar werden,rausnehmen und sofort mit Wasser abspülen!

Das Ätzen,am besten ist ein Küvette mit Heizung und Druckluftzufuhr mit 100 Gramm Natriumpersolfid befüllen,dann auch wieder rd. 70° heißes Wasser zu geben (rd.1,5 Liter) Platine in die Halterung stecken,sowie die Luftpumpe /Heizung einschalten!
Der Ätzvorgang dauert zwischen 10 bis 20 Minuten,also solange bis alle außerhalb der Lötaugen/Leiterbahnen befindlichen Kupferflächen wegeätzt sind,und man (Bei Epoxydharzmaterial) durchschauen kann.Danach die Platine entnehmen,mit Wasser abspülen,trocken wischen,sowie den Leiterbahnlack mit Azeton abwischen,später die Lötaugen bohren,alles bestücken und aus die Maus!!!

Wer über keine Küvette verfügt sollte ein Plastikschüssel nehmen,auch 100 Gramm Natriumpersolfid rein geben,1,5 Liter 70° heiß reinschütten,Platine rein,und die Schüssel ständig in Bewegung halten!!!

Hört sich alles verdammt umständlich,sowie mühevoll an ist es aber nicht,in einer Stunde ist alles erledigt was bei fertiger Layoutfolie und beschichteter Platine der Fall ist!!!!

Es gibt ja Fälle,wo man aufgrund von Platznot keine Fädeldraht Verdrahtung durchführen kann,und von einer normalen Verdrahtung kann schon gar keinde Rede sein,aber bei kleinen Lötaugen,sowie hauchdünnen Leiterbahnen evtl. mit SMD R und C läßt sich trotz hoher Packungsdichte vieles auf kleinstem Raum auf einer selber hergestellten Platine unterbringen,mit normalen Bauelementen auch!

Wichtig ist also,die Belichtungszeit,der Abstand zur Platine,sowie die Entwicklung,und die Ätzzeit!!!

Nicht in allen Städten gibt es einschlägige Geschäfte,wo man sein Layout abgibt und die fertige Platine nach 3-4 Tagen gegen Entgelt zurückbekommt!Wie bei der Fotografie,man will doch schnell das Ergebnis seines Schaffens sehen,und nicht lange warten um dann zu sehen das man eine Leiterbahn falsch verlegt hat!

Übrigens,Frontplattenbeschriftungen kann man auf die selbe Art und Weise herstellen,nur habe ich dazu keine vernünftigen Zeitdaten!

Die Chemikalien,sowie den Fotolack gibt es beim großen C,aber auch in den anderen einschlägigen Geschäften.

Meine Art der Platinenherstellung die nicht unbedingt richtig sein muß,aber sich seit Jahrzehnten bewährt hat.


Übrigens,wer Schreibfehler findet darf sie behalten!!!

Ende Teil 2.)









Liebe Grüße Bernhard



Die Antenne ist der beste HF-Verstärker!!!

07.07.09 21:20
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

07.07.09 21:20
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Platinenanfertigung

hallo Bernhard,

ich möchte noch einen kleinen Tip dazu beisteuern:

Wenn das Layout auf der Oberseite der Folie ist, dann hast du zwischen dem Layout und deiner Platine noch die Folie selbst, was eine geringfügige Unterleuchtung der Ränder ermöglicht.
Abhilfe schaft spiegelverkehrtes Ausdrucken und dann die Seite mit dem Lasertoner direkt auf die Platine zu legen.

nette Grüße
Martin

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