Frage: Was stellt man mit alten, unbrauchbaren Röhren an? In den Müll werfen? NEIIIN!!! Das verbietet schon das Röhren-Grundgesetz §1:
"Jede Röhre hat das Recht auf unverletzten Glaskolben und ihr Vakuum."
Also muss eine zündende Idee her. Wie wär´s denn damit?
Ein kleines Transistor-Reflex-Audion in einem dekorativ gestalteten Holzgehäuse, darauf eine alte Röhre, welche mit zwei super-hellen roten Leuchtdioden durchflutet wird. Die Schaltung besteht aus einem BF244 n-Kanal FET und einem kleinen NF-Verstärker (BC546-Vorstufe, BC556-Treiber, BC141/BC161-Endstüfchen). Die Empfindlichkeit ist überraschend ordentlich.
Nicht zu verschweigen ist natürlich der erhebliche Arbeitsaufwand. Sogar der Drehkondensator ist selbst hergestellt worden.
Den Anstoß zur Schaltung bekam ich übrigens beim 1.WG-Stammtisch von "Zaungast" Peter S., dem ich auf diesem Wege meinen Dank ausdrücken möchte. Wenn gewünscht kann ich die Schaltung hier gern einmal einstellen.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
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Deine Meinung über die alten Röhren vertrete ich auch. Leider steht mir keine (auch nicht defekt) zur Verfügung. Trotzdem hat Dein wunderschönes Bastelobjekt mein Interesse geweckt. Obwohl ich in der Vergangenheit mehr mit den 3beinigen IC MK484 oder ZN 414 experimentiert habe, die hier in Bayern sehr gute Empfangsergebnisse im Bereich LW/MW brachten. Mit dem Ersatz des Drehkos durch eine Kapazitätsdiode BB 112 (10-512pF) wurden erfolgreich Versuche gemacht. Deine Eingangsstufe mit dem FET BF 244 belastet (bedämpft) ja durch die Hochohmigkeit den Eingangskreis nur wenig und verspricht guten Empfang. Auf die Schaltung wäre ich schon neugierig.
die Schaltung sollst Du gern haben und hier kommt sie auch schon. Hat etwas gedauert bis ich meine gakelige Handskizze ins Reine gezeichnet hatte.
Sicherlich wird Dir diese Schaltung etwas seltsam vorkommen. Da wird beispielsweise die HF am Source des FET eingespeist. Deshalb auch das ungewöhnliche Windungsverhältnis der Schwingkreis-Spule (Spannungs/Stromtransformation). Die NF nimmt dafür den Weg über das HF-mässig geerdete Gate. Die Rückkopplung könnte auch mit einem stetig stellbaren Kondensator (C6) bewerkstelligt werden. Leider war keiner mit isolierter Achse zur Hand, deshalb die Lösung mit der "Verstärkungs-Einstellung" über die Speisespannung der Audionstufe. Sie ist auf 7,5Volt stabilisiert weil sich schon kleine Änderungen der 9-Volt-Betriebsspannung ungünstig auswirken. Der NF-Teil bietet nichts Spektakuläres. Der Arbeitspunkt ist durch die Gleichstrom-Gegenkopplung über R11 äusserst stabil, C15 legt den Emitter von T2 wechselspannungsmässig auf Masse und bestimmt die unterste Grenzfrequenz des gesamten NF-Zuges. C16 verhindert wilde (UKW-)Schwingungen. D4 und D5 (je 1N4148) und R13 halten den Ruhestrom auf etwa 5mA. Mit seinen rund 500mW liefert er eine recht ordentliche Lautstärke. Insgesamt lässt die Schaltung reichlich viel Spielraum für weitere Versuche. Viel Spass damit!
MfG Jürgen rf
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Da bedanke ich mich mal ganz artig für die Schaltung und die perfekte Erklärung. Die Beschaltung des FET ist mal was ausergewöhnliches und reitzt zum Experiment auf dem Steckboard. Die Poti-Lösung kommt mir auch entgegen wegen mangelnder einfacher Drehkos. Die eisenlose Gegentaktendstufe ist zwar schön nostalgisch, verlangt aber paarige Endtransistoren. Aus Faulheit nehme ich meist den LM 386N mit ein bisschen Hühnerfutter ringsum. So eine kleine Verstärkerplatine liegt für das Steckboard immer bereit und spart Zeit und Platz. Eigentlich wollte ich nur einen zweistufigen Transistorverstärker für die alten Wehrmachtskopfhörer dranhängen. Das erzeugt dann etwas >Detektorfeeling<. Dann nochmals recht vielen Dank für Deine Bemühungen. Werde aber erst nächste Woche zum Basteln kommen. Mal sehen ob er hier im tiefsten Inntal was empfängt.
gern geschehen. Der NF-Verstärker ist übrigens völlig unkritisch. Gepaarte Transistoren in der Endstufe sind nicht erforderlich. Die Schaltung arbeitet sehr stabil, auch bei schwankender Betriebsspannung.
MfG Jürgen rf
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Das mit der Endstufe glaube ich Dir gern. Man ist ja jetzt durch die >Tausendfüßler< richtig Faul geworden. Vor 30 Jahren waren es noch die Trafo-Endstufen und dann die >Eisenlosen< alle mit Germanium AC 187/188. Trotz Heißleiter sind manche abgeraucht und zu DDR-Zeiten gab es schwer Ersatz.