Dein Einwand gestern war ja nur zu berechtigt. Sieht man die Funktion des Audions als entdämpften Schwingkreis, wäre der Empfang auf VLF schwer erklärbar. Ich hatte mich in der Vergangenheit immer über die mangelhafte Trennschärfe auf VLF gewundert und zu meiner Schande muß ich gestehen, darüber nicht ausreichend nachgedacht zu haben. Bei den Ausführungen von HB9 fiel es mir gestern wie "Schuppen aus den Haaren".
@ Jens
> Grimmeton mit seiner Gewalt wummernd... - schön wär's Hier im Süden "hinter dem Wald" ist SAQ meistens ein dünnes Signal, jedenfalls wenn man keine große Antenne zur Verfügung hat.
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Zitieren:Es ist egal, ob das Audion selbst schwingt oder die Schwingungen extern eingekoppelt werden, es läuft auf das Gleiche hinaus. Es erklärt auch den Empfang auf VLF, denn die Bandbreite ist so groß, daß man links und rechts der abgestimmten Frequenz die benachbarten Sender mühelos mithört, wie ich aus meinen eigenen SAQ-Empfangsversuchen mit dem Transistoraudion leidvoll weiß. .............Den zitierten Satz von HB9 verstehe ich so, daß in dem Fall die Bandbreite so groß ist, daß SAQ mühelos zu empfangen ist.
Es ist nicht egal, ob das Audion selbst schwingt oder die Schwingungen extern eingekoppelt werden! Sehr unterschiedliche Ergebnisse.... Es kostet wohl eine Menge Mühe, zwischen den Nachbarkanalstörungen die gewünschte Botschaft von SAQ niederzuschreiben.
Daher sollte man eine möglichst geringe Bandbreite anstreben, die die Nachbarkanalstörungen weitgehend unterdrücken. Bitte nicht vergessen, wir wollen ja eine tonlose Telegrafiesendung (A1) aus Schweden empfangen. Das klingt daher alles so dumpf....
Heute Morgen habe ich mal auf die Schnelle ein VLF-Audion mit der EF80 zusammengebastelt, mit dem Ziel, die erzielbare Bandbreite zu messen. Dafür gebrauche ich einen Spectrum-Analyzer (Tek 5L4N). Die untenstehende Schaltung zeigt also ein normales Audion mit Rückkopplung, wobei die so eingestellt wird, dass gerade noch KEINE Selbsterregung eintritt.
Im Oszillogramm sehen wir eine Bandbreite von ca. 150Hz, nicht schlecht für den geringen Aufwand, oder?
ich habe mal den "Fremdüberlagerer" getestet und die Ergebnisse sind ausgezeichnet. Ich habe versucht den DCF77 mit meiner Kaskodeaudion (Ferritantenne) zu empfangen....ohne Erfolg. Dann habe ich einen Oszillator auf 77,xx kHz abgestimmt und induktiv angekoppelt. Die Ergebnisse haben meine Erwartungen weit übertroffen. Das mit der "Fremdüberlagerung funktioniert ausgezeichnet.
Ich habe mir dein Video angeschaut und stelle fest, dass die Demonstration nichts mit der Funktion eines Fremdüberlagerers zu tun hat.
Wieso, weshalb, warum? Ab 2:55 drehst du an der Abstimmung und man hört deutlich, dass der Überlagerungston mal nach oben und nach unten geht, also die Frequenz verändert. Das bedeutet, dass dein Audion dann im schwingenden Zustand ist. Wie schon erklärt, das ist nicht der Sinn der "Fremdüberlagerung".
Es darf sich nur die Tonhöhe verändern, wenn du an dem Kästle = Fremdüberlagerer die Frequenz verstellst ! Mit der Abstimmung und der Rückkopplung (darf nicht schwingen) am Empfänger kann man nur die Empfangsstärke ändern, aber nicht die Tonhöhe ....
Analog dazu ein Beispiel. Fremdüberlagerung kann man jeden Abend auf MW beobachten wenn man die 1467kHz abhört. Zwei Sender sind nicht auf der gleichen Frequenz, sondern liegen ein paar 100Hz auseinander. Mit dem Hausempfänger kann man an diesem Unterschied nichts drehen....
.....mal sehen ob ich den Empfänger so einstellen kann.
Das Ergebnis ist aber trotzdem für mich sehr überraschend, weil ich DCF77 ohne den zusätzlichen Oszillator überhaupt nicht empfangen konnte. Auf jeden Fall ist das eine interessante Schaltungsvariante.
Danke für Deine Bemühungen. Einen Speki habe ich leider nicht und kann es darum nicht nachvollziehen. Meine VLF Spule hat nun die passende Rückkopplungsspule und VLF geht damit wie Pantoffelkino - mit der bekannten Bandbreite. Habe eben mal folgenden Versuch gemacht:
- HWU auf 21,75kHz mit schwingendem Audion auf Zero abgestimmt, oberhalb hört man DHO und unterhalb GBZ sehr laut . - Rückkopplung zurückgenommen, bis alles gerade so verschwunden ist (nur noch leises Rauschen und etwas Brumm) - Generator eingeschaltet (ist lose über 3Wdg. an das äußerste Ende der Ferritstabes gekoppelt) und ebenfalls auf 21,75 abgestimmt (Pegel auf Null) - Im Kopfhörer nach wie vor nur leises Rauschen. - Jetzt den Generatorpegel langsam aufgedreht, man hört wie davor die 21,75 auf Zero (also nicht), sowie ober und unterhalb HWU auf 22,6 und GBZ 19,58 - Verstelle ich jetzt den Drehko am Audion, ändert sich keine Tonhöhe, das Audion ist also nach wie vor ohne Eigenschwingung. - Der NF Pegel im Kopfhörer wird mit steigendem Generatorpegel langsam lauter, erricht ein Maximum und nimmt danach wieder ab. - Drehe ich nun die Frequenz am Generator nach oben (oder unten) wird HWU auf der 21,75 mit steigender Frequenz laut hörbar - sehr eindrucksvoll!!
Höre ich aber genau hin, sind die beiden Nachbarn oben und unten nach wie vor klar und deutlich zu hören. Wenn man den Generatorpegel langsam senkt, bis sich die Lautstärken aller drei Sender in etwa angeglichen haben, klingt es wie vorher mit dem Audion bei angezogener Rückkopplung. Es hört sich für mich fast so an, als ob hier Mitkopplung eine Rolle spielt, die Bandbreite jedoch unverändert bleibt aber das ist lediglich mein subjektiver Eindruck. Gleichwohl ist der Effekt sehr eindrucksvoll, das ist gar keine Frage und vermutlich läßt sich auf diese Weise noch einiges an Empfindlichkeit aus der Schaltung herauskitzeln.
kannst du mir mal erklären wie man die Bandbreite eines Empfängers (Audion) mit einem Spectrum-Analyzer misst. (wir haben so ein Teil auf Arbeit herumstehen) ......und ich habe keinen Plan......
....ich denke bei eingeschaltetem Gerät den Schwingkreis ausmessen...... (oder irre ich?)
Erforderlich ist ein Messsender der eine genaue Frequenzablesung ermöglicht, bzw. eventuell einen Zähler anschließen. Das HF-Signal lose an den zu messenden Schwingkreis koppeln. Kann auch mit einer kleinen(!) Kapazität gemacht werden. An TP1 nimmt man die Resonanzspannung ab und misst deren Größe mit einem HF-Spannungsmessgerät. Die Audionröhre wird dabei entfernt.
Mit der Audionröhre in Betrieb geht es auch, wobei diese dann als Gittergleichrichter arbeitet. Nun messen wir die Spannungsunterschiede an der Anode bei TP2. Durch Unlinearitäten bekommen wir einen kleinen Messfehler, der aber für uns Amateure nicht so schwerwiegend ist.
Auf Kästchenpapier reproduziert man eine glockenförmige Durchlasskurve, wo die Spannungswerte in Bezug auf die eingespeiste Frequenz zu sehen sind. Die Definition der Bandbreite ist gegeben, wo auf beiden Seiten die Spannung auf 71% sinkt. Dazwischen kann man die gemessene Bandbreite ermitteln. Ohne eingespeistes HF-Signal ist die Ruhespannung an der Anode als 0% zu betrachten.
Wer einen Spectrum-Analyzer mit Tracking-Generator besitzt, hat es viel einfacher! Der Tracking-Generator ersetzt den Messsender und durchläuft periodisch den gewünschten Frequenzbereich, wobei mit dem Vertikalverstärker die Spannungsänderungen angezeigt werden. Das läuft synchron mit, sodass auf dem Schirm direkt die Durchlasskurve zur Auswertung erscheint. Das alles ist bei kommerziellen Geräten geeicht und -bei entsprechender Wartung- auch zuverlässig.
EDIT : Es muss 71 anstatt 50% heißen. Dank an DK1IS Gruß aus NL, Wolfgang
Hallo zusammen, so funktioniert die Messung der Bandbreite gut, allerdings ist bei der gezeigten Glockenkurve vertikal die Leistung aufgetragen, nicht die Spannung. Üblicherweise wird die Bandbreite zwischen den -3dB-Punkten definiert, d. h. bei 50 % der Leistung, entsprechend 70,1 % der maximalen Spannung.
Wahrscheinlich schon bekannt: wenn Ihr SAQ auch noch parallel zum Selbstbau-RX empfangen wollt, geht das sehr schön via Soundkarte und ein paar Meter Draht mit dem Programm "SAQ Panoramic VLF Receiver v0.6" von SM6LKM - einfach danach googeln. Auch interessant für sonstige Zwecke mit NF-Umsetzung auf andere Frequenzen, z. B. angenehmerer Ton am NF-Ausgang von selektiven Pegelmessern.
Schöne Grüße und weiter viel Spaß beim Optimieren, Tom, DK1IS