Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Walter,
ich hatte auch schon mal überlegt, ob so nicht auch eine milde Gegenkopplung über den Widerstand auftritt, bin beim Nachdenken aber immer in einer Sackgasse gelandet...
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Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Walter,
WalterBar: ...Gitterableitwiderstand 2,2 MOhm, Koppel-C zwischen Gitter und Parallelschwingkreis 220pF...
Preisfrage an die Experten: Warum funktioniert in der Radiomann-Schaltung eine parallele RC-Kombination zwischen Gitter und Schwigkreis NICHT?
ich fühle mich hier mangels ausgiebiger Erfahrung mit Audions nicht als Experte. Ich gebe aber zu bedenken, daß die RC-Kombination vor dem Gitter der Audionröhre einen Tiefpaß für die an der Gitter-Kathoden-Strecke gleichgerichtete NF darstellt. Eine übliche Gitterkombination von 1MegOhm/50pF hat eine Zeitkonstante von 50µsec. Das entspricht einer Tiefpaß-Grenzfrequenz von ca. 3kHz. Deine Kombination hat eine Zeitkonstante von ca. 500µsec, entsprechend Fg ~ 300Hz. Alles kopfgerechnet . :-)
Ich weiß nicht, ob hier der Grund für Deine Beobachtung liegt. Man sollte auf jeden Fall der Gitter-Kombination etwas Aufmerksamkeit schenken.
Was mir noch einfällt: die Raumladung der EF98 zwischen Gitter und Kathode könnte (bei gleicher Heizleistung und niedriger Anodenspannung) deutlich größer sein als bei den üblichen Netzröhren mit hoher Anodenspannung. Hier könnte die Höhe des Gitterwiderstandes von Bedeutung sein für den ausreichenden Abfluß von Ladung. Hohe Widerstände könnten theoretisch die Röhre zustopfen. Das sollte man eigentlich quantitativ untermauern, was ich aber mangels Wissen so nicht kann.
Ich weiß, das alles sollte eigentlich unabhängig davon sein, ob parallel oder in Serie. Aber vielleicht kann jemand anderer hier weiter denken?
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Zusammen!
Ich würde den Audionkondensator verkleinern, oder den Gitterwiderstand verkleinern. Mit diesen Parametern mal experimentieren. Das Problem bei den Gittergleichrichtern (Audion) das die "Arbeitskennlinie" wenn - g1 < 0,5 V ist. In diesem Bereich ist die Kennlinie -u g I Anode quadratisch. Erst bei größer - g 1 wird daraus die bekannte Raumladungskennlinie 3/2. Das ist auch der Grund das ein Audion bei starken Signalen stark verzerrt. Allerdings arbeitet das Audion eben nur richtig in dem Quadratischen Bereich.
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo zusammen,
ich habe bei meinen Experimenten zur Bauanleitung des Audion (wie in Welt der alten Radios beschrieben) die Erfahrung gemacht, dass der Wert des Gitter-1-Widersstands kritisch ist. Habe deshalb dort einen Trimmer verwendet und auf beste Empfindlichkeit eingestellt, allerdings war dann die Übersteuerung bei lauten Signalen schon störend.
Weiter änderte sich dieser beste R-Wert schon bei Kleinigkeiten (Schaltungsänderung, Röhrenwechsel, Anodenspannungsänderung, Stellung des Rückkopplungs-Potis, usw).
Deshalb habe ich bei meinem Labor-Modell den R-Trimmer drinnen gelassen und bei Bedarf nachgestellt und habe ausserdem die Parallelschaltung nicht mehr genutzt.
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo zusammen,
ich ärgere mich schon ein wenig, hier keinen eigenen Threat aufgemacht zu haben, aber der Ansatz war ja, die 9 Ferritstäbe aus dem Rahmenantennenversuch sinnvoll einzusetzen.
Ein Einstufen-Audion für Ferritantennen-Empfang zu versuchen ist aber auch schon ein beinahe absurder Ansatz! Ich bedanke mich für die Beiträge von Rainer, Heinz, Nobby und Jörg, die mich mit Sicherheit in die richtige Richtung bringen werden. Hätte ich sie schon bei meinen Experimenten mit der UV-199 gehabt, wäre ich mit dieser Röhre sicherlich erfolgreicher gewesen. Der Beitrag von AK-BUS bringt mich in der Dimensionierung Ua=6V und 100kOhm//100pF aber nicht wirklich nach vorne!
Die R/C-Kombination im Audion ist eine sehr sensible Angelegenheit, da sind wir uns alle einig. Aber was Heinz als "übliche" Kombination mit 50pF//1MOhm bezeichnet, wäre mir neu. Der UV-199 aus den 1920'ern lag ein Beipackzettel bei, in dem man auch auf diese Kombination einging: "A grid resistance between 2 and 5 megohms is usually satisfactory, but for very weak signals a resistance of 5 and 9 megohms is somewhat better." Das C sollte 250pF bei 45V Anodenspannung betragen. Bei dieser Zeitkonstante lägen wir erst bei ungefähr 440 Hz Grenzfrequenz, die aber nicht allzu Ernst genommen werden sollte wegen der Bedämpfung durch die Elektroden-Kapazitäten und den Schwingkreis. In meinem Fall muss der Ferrit auch eine entscheidende Rolle spielen. Nobby hat natürlich vollkommen recht mit dem Argument der Arbeitspunkteinstellung. Hier wird bei mir noch ein Problem vorliegen, denn ich habe eher zufällig herausgefunden, dass ich die englischen Stationen mit der Ferritantenne nur lesbar empfangen kann, wenn ich die Heizspannung von 6,3V auf 4 Volt reduziere. Mit einer starken Unterheizung funktioniert schliesslich auch die parallele R/C-Kombination. Nun wird mir auch klar, warum der Radiomann Heinz Richter mit seiner Beschaltung (ursprünglich Ug2=Ua) und Verwendung einer Flachbatterie für die Heizung erfolgreich war. Weiterhin habe ich festgestellt, dass meine Rückkopplung noch viel zu hart einsetzt und eine zu starke Hysterese aufweist. So gesehen hat Rainer vollkommen Recht mit dem Hinweis, überall besser Trimmwiderstände einzusetzen.
Gruss Walter
Nachtrag: Die gasgefüllten Audion Detektoren in den USA funktionierten deswegen so gut, weil sie um Ug=0V bis in den positiven Spannungsbereich eine Kennlinienkrümmung aufwiesen.
Da das bei relativ nahen Sendern ganz gut funktionierte, habe ich den so entstandenen Schwingkreis an ein Röhrenaudion angeschlossen, es kam also noch eine Rückkopplungswicklung hinzu.
Die Ferritstäbe lagen hier dicht (durch Papier getrennt) nebeneinander. Eine optimale Lösung war das nicht, richtig bewährt haben sich die Versuche bei diesem Aufbau nicht. Habe das Projekt deshalb bald (zu früh?) wieder verworfen.
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Rainer,
ich habe die Stäbe mit einer Lage Coroplast gegeneinander isoliert. Das war ein Bauchgefühl ohne weiteres Nachdenken. Es muss möglich sein, empfindliche Anordnungen zu finden, denn die heutigen U-Boote haben für Längstwelle ja auch verhältnismässig kleine Ferritantennen.
Das Rückkopplungsproblem ist auch gelöst. Ich habe, wie bei einigen "Heinzelmännern" ein Bein der Rückkopplungsspule auf Masse gelegt und das heisse Ende auf ein 22k-Poti. Das Poti liegt parallel zur Spule und der Schleifer des Potis geht über 160pF direkt an die Anode. Diese Änderung machte eine Erhöhung des Schirmgitterwiderstandes auf 18 kOhm erforderlich. In der Anode liegen jetzt zur Primärwicklung des Trafos noch 5,6 kOhm in Serie. Der Anodenstrom beträgt 1,8 mA, was eigentlich immer noch ein wenig viel ist. Bei einer Unterheizung der Röhre verbessert sich jetzt die Empfindlichkeit des Audions nur noch unwesentlich.
Nach diversen R/C-Kombis bin ich wieder zu 2,2MOhm//270pF zurückgekehrt!
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Georg, hallo zusammen,
jetzt habe ich mir mal wieder Zeit genommen und mir zwei Loop-Antennen gebaut. Die mit der einen Windung hat einen Umfang von 2,5m und arbeitet sehr gut im KW-Bereich >4MHz. Die Loop mit fast 6 Windungen (12mm Kupferrohr, Loop-Durchmesser ca 70cm, mittlerer Windungsabstand = 4cm) kommt mit einem 550pF-Drehko bis ca. 900kHz in Resonanz. Werde mal die Windungen enger legen müssen. Für einen ersten Versuch habe ich einen kleinen Grundig in die Antenne gestellt. Die Einkopplung in die Ferritantenne funktioniert bestens. Ich hatte am Abend einen ungarischen Sender sehr gut empfangen können. Wenn ich das Radio in der Antenne um 90Grad drehte war der Empfang völlig weg. Was ich aber nicht wusste, die Loop empfängt aus der Richtung der Windungsstäbe und die Richtwirkung ist wirklich sehr gut. Wenn ich wieder Zeit habe, dann werde ich mir mal eine Loop für LW bauen. Hier werde ich dann aber 6mm, oder 8mm Kupferrohr verwenden. Das Rohr in Form zu bekommen geht ganz schön in die Finger und billig ist es ja auch nicht. Mir stellt sich allerdings die Frage, was ist besser für einen guten Empfang: Ein grosser Durchmesser, oder alternativ mehr Windungen? Naja, das werde ich dann mal ausprobieren.
Re: Wo ist der Fehler? Loops, Audione, Ferritantennen
Hallo Norbert,
die Antennen sehen hübsch aus. Ich hatte für Amateurfunkzwecke mal eine Loop mit 2.5m Durchmesser gebaut. Abgestimmt wurde mit einem 1nF-Vakuum-Drehko, so konnte der Bereich von 1.5 .. 10MHz abgedeckt werden.
Für gute Signale solltest du den Durchmesser, genauer genommen die Windungsfläche (muss ja nicht rund sein) möglichst gross machen, das bringt viel mehr als zusätzliche Windungen. Mit der Windungszahl erhöhst du vor allem die Induktivität, was bei LW natürlich nötig ist, wenn man auf Resonanz fahren will. Statt Kupferrohr kannst du auch Alu nehmen, das ist viel leichter und elektrisch zwar nicht so gut wie Kupfer, aber doch ganz ordentlich, insbesondere für tiefe Frequenzen, wo der Skin-Effekt noch nicht so ausgeprägt ist. Bei dauerndem Einsatz im Freien hat Alu noch den Vorteil, dass es sich selber durch die sehr gut isolierende Oxidschicht schützt, während das halbleitende Kupferoxid die Güte langsam aber sicher verschlechtert. Du musst dann aber darauf achten, dass die Kontaktstellen für die Anschlüsse trocken bleiben, sonst zerstören die Kupfer-Anschlussdrähte das Alu.
Ich bin im Moment noch am Experimentieren mit Breitband-Loops. Dazu habe ich eine Loop mit etwa 80cm Durchmesser aus Koaxkabel gemacht (eine Windung), dabei dient der Mantel als elektrische Abschirmung. Anpassung gibt es keine, und bei niederohmigem Abschluss (50 Ohm Eingangsimpedanz vom Receiver) funktioniert das ganz gut von VLF bis etwa 10MHz, natürlich mit weniger Signal als eine abgestimmte Antenne, aber für einen empfindlichen Empfänger mehr als genug. Für Rundfunkempfänger (egal ob Röhren oder Transistoren) braucht es aber eine Anpassung, im einfachsten Fall mit einem Transistor in Basisschaltung. Für MW und LW kann man auch über ein paar wenige Windungen direkt auf den Ferritstab einkoppeln. Die Richtwirkung, insbesondere das Minimum, ist sehr ausgeprägt, so dass man Störungen gut dämpfen kann, wenn sie aus einer definierten Richtung kommen.