Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo zusammen,
also auf Schwenkspulen lasse ich nichts kommen! Vor allem bei der Antennenankopplung. Was in der Tat aber überlegenswert wäre, die Rückkopplung anders zu gestalten. In meinem "Heinzelmann" ist es ein Widerstandspoti, das auch sehr gut funktioniert. Der Rückkopplungseinsatz ist weich und stabil.
Besonders ist die impedanzmässige Anpassung zwischen Audion und Endstufe. Es könnte sich aber auch ein Schwingproblem ergeben analog zum DKE38 bei "fabrikneuen" VCL11 seiner Zeit.
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Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo zusammen
Hermanns Einkreiser ist eine gewünschte Individuallösung, die sich von anderen bewusst unterscheiden soll. Ich habe mir zwei KW-0V1 mit je zwei EF98 und zwei 12SH1L als ECO-Audion gebaut und mich im Groben an vorhandene bereits bewährte "Muster" gehalten. Bei den 12SH1L nutze ich mittels Serienheizung eine höhere Betriebsspannung, statt 12 Volt. Steckspulen konnte ich über Stecker und Buchsen vom Diodenkabel für TA und TB realisieren. Gegenwärtig habe ich ein weiters 0V1-Projekt mit einer ECC86-Kaskode und zwei EF95 fast fertig. Die Heizung der ECC86 liegt mit den parallgeschalteten Heizungen der EF95 in Reihe. Der um 20 mA geringeren Heizstrom der ECC86 ist mit einem 315 Ohm-Parallel-Widerstand angepasst. Mit einem 40 Ohm Vorwiderstand (Draht) mind. 5 Watt konnte ich die Betriebsspannung auf rund 26 Volt anheben. Das Gerät ist sehr empfindlich. Mein Ziel ist eine gemeinsame Spannungsversorgung. Warum drei 0V1 lässt sich fragen ? Es ist die Neugier des Ausprobierens, wenn man die Röhren und diverse Teile schon hat.
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo Jürgen,
Zitieren:mich irritiert der Schwenkspulensatz. [...] Außerdem ist ein solcher Spulensatz für ein Gerät der 30iger Jahre doch eher ungewöhnlich, wo die Gehäuse in d. R. geschlossen waren.
Vielleicht ist "Schwenkspule" der falsche Begriff, es sind nicht solche Spulen wie in den 20ern z.B. beim Loewe Ortsempfänger. Es sind eher Klappspulen oder Kippspulen. @alle: Gibt es einen allgemeingültigen Fachterminus für diese Konstruktion? In Abgrenzung zu Spulen wie beim Loewe Ortsempfänger?
In der Mitte sehen wir die fest montierten Schwinkkreisspulen, die sogar kleine Ferritkerne tragen (hätte ich nicht gedacht bei einem Vorkriegsgerät), oben die Antennenspulen, von denen die LW-Spule von der Schwenkplatte herabgefallen ist, muß ich noch ankleben. Unten die Rückkopplungsspulen, links die beiden Schwenkachsen. Antrieb über Seilzüge.
Diese schöne Kontruktion wird selbstverständlich so belassen und weitergenutzt!
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo Walter,
Zitieren:Besonders ist die impedanzmässige Anpassung zwischen Audion und Endstufe. Es könnte sich aber auch ein Schwingproblem ergeben analog zum DKE38 bei "fabrikneuen" VCL11 seiner Zeit.
Das Gute an klassischer Chassis-Verdrahtung ist, daß man die Schaltung fast beliebig oft ändern kann, auch experimentell zur empirischen Optimierung.Gruß Herrmann
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo zusammen,
wirkliche Ferritkerne im heutigen Sinne und geringen Verlusten gab es erst ab Mitte der 1950'er Jahren. Somit sind die damals verwendeten Eisenkerne in puncto Kreisgüte eher kontraproduktiv. Schwenkkoppler haben gegenüber den "Kippkopplern" den Vorteil, dass man ein sehr starkes Signal weitab des empfangenen Signals in ein Minimum drehen kann.
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo zusammen,
ob als Kipp- oder Schwenkspule definiert, hat dieses Konstrukt eine Variometernähe. Auf jeden Fall ein optimale Vorrichtung, die ich auch nutzen würde. Dass die Ferrite vor den 50er Jahren kontraproduktiv waren glaube ich nicht.
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo zusammen,
beim Spulensatz hatte ich leider ein wenig Pech. Der Abgleichtrimmer für den Frequenzbereich, ein primitiver Quetscher aus 2 gefederten Blechstreifen und einer Glimmerscheibe, war wegen abgesprungener Hohlnieten die ganze Zeit lose. Durch die Rüttelei war das Spulenende der MW-Spule an diesem Lötstützpunkt abgerissen. Auf der HF-Litze war ein Stück Isolierschlauch, der aber wie festgebacken an der HF-Litze war, so daß ich beim Versuch ihn runterzuziehen noch ein Stück HF-Litze abriß.
Vorne am Spulensatz-Ständer sieht man den lose klappernden Quetscher
Nun werde ich den Schwingkreis-Spulensatz komplett neu machen. Spulen raus, alle Enden mit der Spiritusmethode neu verzinnen und zum Schutz Aderendhülsen auflöten + Schrumpfschlauch-Knickschutz. Die Spulen bekommen neue Ferritkerne von einem Ferritstab spendiert.
Die Antennenspulen sind schon mit 2K-Kleber geklebt.
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
Hallo Hermann
Etwas Pech mit den "alten Kostbarkeiten" . Oft sind die alten Schläuche hart geworden. Dann reißen besonders Spulenenden bei Belastung schnell mal ab. Ich wünsche Dir bei der "Wiederbelebung" des Projekt`mit antikerTechnik weiter viel Spaß und Freude. Noch einen schönen Advent.
Re: Baubericht: Empfindlicher Einröhren-Einkreiser mit ECL11 im 30er-Jahre-Chassis
@Dietmar: Vielen Dank, Dir auch einen schönen 2. Advent
Hallo zusammen,
das Schöne an Nicht-Restaurationen ist, daß der Weg nicht geradlinig verläuft, sondern sich während des Baus spontane Veränderungen ergeben. So habe ich beschlossen, als Schwingkreisspule eine Ferritantenne zu verwenden und die bisherigen Schwenkspulen als Variokoppler für die Rückkopplung, wobei anstelle der bisherigen Schwingkreisspulen einige wenige Koppelwindungen zum Einsatz kommen, die in Reihe zur Ferritantenne geschaltet werden.
Der Drehring über dem Senderknopf in der Mitte des Radios, welcher bisher die Antennenankopplung verstellte, wird ein Stereo-Potentiometer antreiben, welches die Lautstärke und gleichzeitig auch den Arbeitspunkt der End-Tetrode verstellbar macht. (deswegen Stereoausführung). Eine ähnliche Sparschaltung für Eintakt-A-Endstufen gab es mal in Vorkriegs-Kofferempfängern.
Jetzt noch ein paar Inspirationen der Ferritantenne, welche über die ganze Stablänge eine Wicklung aus Silberdraht trägt. Da der Stab vorher mit einer Lage Doppelklebeband versehen wurde, gestaltete sich das Wickeln sehr einfach und sicher. Der Abstand der einzelnen Windungen zueinander ist groß (ca. eine Drahtstärke) so daß ich mir eine Spule mit geringer Eigenkapazität verspreche. Die MW-Anzapfung und das Wicklungsende kann man fast beliebig oft bequem umlöten, so daß die empirische Bemessung der richtigen Windungszahlen für beide Wellenbereiche zum Kinderspiel wird.
Die Wicklung trägt ca. 190 Windungen, von denen später bei Bedarf auch wieder einige entfernt werden können. Die Kabelbinder waren nur ein temporärer Schutz beim Pause-machen. Die entgültige Fixierung wird durch einen Streifen 2K-Kleber entlang des Stabes geschehen.
@Jürgen: Sehen Deine Ferritstab-Wicklungen in etwa genauso aus?