Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo Heinz,
bis jetzt hatte ich im Frequenzereich von bis zu ein paar MHz gute Erfahrungen mit Festinduktivitäten gemacht. Sie haben nach meiner Erfahrung eine bessere Güte als die, die in kleinen Abschirmbechern untergebracht sind. Ringkernspulen haben bessere Güten als Festinduktivitäten. Spulen Wickeln ist aber nicht mein Fall. In den nächsten Tagen baue ich das Filter auf und dann bin ich mal gespannt, oben es meinen Erwartungen entspricht.
Heute habe ich mir ein paar Ringmischer bestellt. Kann sein, dass ich das ganze Konzept am Eingang des Empfängers verändere. Wenn ich mir schon so viel Mühe mache, warum soll ich dann an ein paar Euro sparen und auf Großsignalfestigkeit verzichten?
Inzwischen habe ich mit dem Gehäuse angefangen, weil die neuen Baugruppen bald eine Unterkunft benötigen. Hertgestellt ist das Gehäuse aus Laminatbodenresten, Fichtenlatten und 3 mm dickem Pressspan aus Buche. Ich habe genommen, was vorrätig war. Der erste Anstrich ist schon aufgetragen. Dann wird geschliffen, lackiert, gespachtelt und so weiter.
Auf die Frontplatte kommt ein Lautsprecher, der von der Höhe gerade so hineinpasst. Da Holzgehäuse dient als Resonanzkörper und sorgt für einen warmen Klang, der an die Röhrenradio erinnert. Über die weitere Anordnung der Bedienelemente habe ich mir noch keine genauen Gedanken gemacht.
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Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo zusammen,
das mit AADE berechnete Vorfilter habe ich nun mit PSpice simuliert. Dabei habe ich für die Spulen ein Q von etwa 10 bei 1 MHz angenommen und die Eigenresonanzfrequenz der Festinduktivitäten sind bei etwa 4 MHz angenommen. Das sind also ganz miese Exemplare. Die 100-Ohm-Widerstände und die 10pF-Widerstände sind in der Simulation Bestandteile des Ersatzschaltbildes der Festinduktivitäten. Außerdem habe ich mich nicht genau an die vorgegebenen Werte gehalten, die AADE errechnet hatte:
Das Simulationsergebnis:
Bei der Simulation habe ich mit der Güte experimentiert. Je schlechter die Güte, desto geringer die Welligkeit im Durchlassbereich. Für die Einkerbung bei etwa 4 MHz sind die Eigenresonanzen der Spulen verantwortlich. Das Filter ist relativ unempfindlich gegen abweichende Eingangsimpedanzen. Die Last am Ausgang sollte aber mit plus minus 500 Ohm eingehalten werden. Dann werde ich das Filter demnächst aufbauen und wobbeln.
Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo zusammen,
hier ein paar Bilder zum Eingangsfilter:
1. Berechnung mit AADE-Filter-Design:
2. Die verwendete Dimensionierung:
3. Simulation mit PSpice. Sieht immer schön aus. Je schlechter die Güten der Spulen desto weniger Welligkeit, dafür weniger Flankensteilheit. Güten von 30 sind kein Problem für dieses Filter:
4. Der tatsächliche Aufbau. Je dichter die Bauteile an der Massefläche, desto besser die Sperrdämpfung. Wieder was neues gelernt:
5. Die verhaltene Ernüchterung. Filterkurven mit dem FA-NWT aufgenommen:
Woher kommt die Welligkeit??? An der Güte kann es nicht liegen. Ich vermute, es liegt an den Eigenresonanzen der Spulen. Denn diese Eigenresonanzen kommen im Ersatzschild bei PSpice nicht vor.
Das Filter ist aber trotzdem zu gebrauchen. Wegen der Spiegelfrequenzen brauche ich mir jedenfalls keine Sorgen machen. Das Filter ist auch bei Veränderung der Anpassung sehr gutmütig. Die 20 dB Einfügedämpfung erklären sich durch den 1,5 kOhm-Widerstand in Serie zum Eingang des NWT. Trotzdem stören mich die 10 dB Unterschied im Mittelwellenrundfunkband. Durch Verändern der Cs kann dies aber etwas augeglichen werden.
Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo Volker,
Volker:Woher kommt die Welligkeit??? An der Güte kann es nicht liegen. Ich vermute, es liegt an den Eigenresonanzen der Spulen.
die Eigenresonanzen der Spulen sollten nach Deinen Angaben im Sperrbereich bei 4MHz liegen. Für mich ist es davon ausgehend schwer vorstellbar, daß sie für die Welligkeit im Durchlaßbereich verantwortlich sind. Aber unmöglich ist nichts :-).
Ich würde hier eher auf Kopplungen der Spulen untereinander tippen. Seh ich das richtig, daß Du beim Aufbau vier Induktivitäten verwendet hast? Womöglich mit entgegengesetztem Wicklungssinn eingelötet?
Vielleicht bei der Simulation mal Kopplungsfaktoren für alle Spulen (jede mit jeder) eingeben? Bereich 0.01...0.1? Oder beim Aufbau Spulen gegeneinander abschirmen. Bei der Verwendung von Ringkernen wäre das weniger nötig. "Ringkerne sprechen nicht miteinander." Aber die Festinduktivitäten sind wahrscheinlich mit Stabkernen aufgebaut.
Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo zusammen, Hallo Heinz,
ich muss mich wirklich 10e3 x entschuldigen. Ich hatte nun Abschirmbleche aus Weißblech zwischen den Spulen eingelötet. Dadurch hatte sich die Sperrdämpfung wesentlich verbessert. Allerdings hatte sich an der Welligkeit nichts geändert. Ich hatte dann weitere Abschirmbleche provisorisch befestigt, was keine Veränderung zu erkennen gab. Ich muss dazu sagen, dass mein Netzwerktester weniger als -82 dB nicht anzeigen kann. Die tatsächliche Sperrdämpfung wir sicherlich noch etwas besser sein.
Immerhin waren die Abschirmbleche schon ein Erfolg. Beim genauen Hinsehen auf die Leiterplatte war ich dann ziemlich erstaunt und verärgert über meine eigene "Blödheit. Um auf jeweils 147 pF für die beiden ersten der drei Kondensotoren zu kommen, hatte ich einen 100 pF- und einen 47pF-Kondensator in geistiger Umnachtung oder durch Übermüdung versehentlich in Serie zusammengeschaltet. Die Kapazitätswerte waren also viel kleiner als gefordert.
Daraus habe ich unter anderem gelernt lieber alles 3 x zu kontrollieren. Der Einsatz von Abschirmblechen verbessert etwas die Sperrdämpfung, wenn es sich um ein Empfängervorfilter handelt. Anders ist sicherlich die Situation, wenn Filter am Ausgang eine PA eingesetzt werden, weil dann höhere Ströme durch die Spulen fließen, welche stärkere magnetische Felder erzeugen. Mit relativ großen Bauteiletoleranzen lassen sich mit Festinduktivitäten in diesem Frequenzbereich jedenfalls brauchbare Filter erstellen. Ich denke, die große und durchgängige Massefläche der Manhatten-Style-Technik hat hier auch Vorteile.
Nach dem Umbau sah das Filter mit den Abschirmblechen und den korrekten Bauteilewerte wie folgt aus und ergab die nachfolgenden Filterkurven.
Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo zusammen,
mein Projekt ist nicht eingeschlafen. Ich löte nur nach und nach die Baugruppen zusammen. Das Netzteil ist heute fertig geworden.
Es liefert 12 und 6 Volt stabilisiert. Ganz wichtig sind die Kondensatoren von jeweils etwa 10 bis 100 nF parallel zu den Gleichrichterdioden des Brückengleichrichters, damit die Sender nicht verbrummt empfangen werden.
Re: Eigenbau-Mittelwellen-Superhet mit Quarzfilter
Hallo Volker,
Volker:Es liefert 12 und 6 Volt stabilisiert.
ich empfinde es auch bei HF-Schaltungen immer als angenehm, eine symmetrische Spannungsversorgung zu haben (+/- 12V). Man denke nur an die AGC-Regelspannungserzeugung. Bei Dual-Gate-Mosfets kann die Regelspannung auch mal von positiv zu negativ wechseln.