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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?
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02.03.15 14:37
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

02.03.15 14:37
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo zusammen

Ein Selbstbau macht je nach persönlichen Interessen immer Spaß, wenn das Ausprobieren und Lösungssuchen weiter spannend bleibt und die eigene Gesundheit weiter mitspielt..
In der laufenden Verdünnung des deutschsprachigen AM-Netzanagebotes sehe ich noch keinen akuten Hinderungsgrund.
Wenn schon etws bauen, dann auch den Kurzwellenbereich ohne sogenannte Konverterlösung gleich mit.
Der eine oder andere hat noch einen kompletten Spulensatz für 6-Kreissuper. Wer dies nicht aber die nötige Erfahrung und Messmittel hat, kann sich die Bandfilter und Kreisspulen bei Bedarf auch selbst herstellen.
Mein Anreiz sind einfachere Empfängerlösungen, Audione mit unterschiedlichen Röhren und Induktivitäten plus NF-Stufe.
Es verlockt mich aus relativ geringem technischem Aufwand, möglichst guten Empfang zu gewinnen. Das genau könnte andere trotz nicht vorhandener üppiger technischer AM-Zukunftsaussichten ermutigen, auch einfache Radios selbst weiter zu bauen.
Ein am Ende funktioniernder Super inspiriert mich nicht mehr.
Ich halte es für mich nicht erstrebenswert, z. B. aus einem VE 301 dyn über ein Modulator ö. Ä. weiter den modernen Weltrundfunk abzuhören.
Was die engere Auswahl an bewahrenswerten Geräten betrifft, so denke ich auch wie wie Ingo.

Freundliche Grüße von Dietmar

!
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02.03.15 15:44
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.03.15 15:44
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

ingodergute:

Edit: Sorry für den lesbaren Frust - das Thema macht mir immer ein wenig schlechte Laune...
(... ich habe ja letztens auch einen kleinen Super gebaut - aber einen ganz kleinen ...)


Hallo Ingo,

Meine Worte!
Ich sehe beim Durchstreifen der Foren immer wieder begeisterte Bastler von Einkreisern auf MW und KW. Innerlich will ich dann auch mal wieder Hand am Einkreiser an legen bis, ja bis kurze Momente dananch der kleine Schweinehund zu mir sagt "Wofür den eigentlich". Ich habe viele Empfänger (z.T. Eigenbauten) bei mir stehen, höre ab und zu mal die MW am Abend und die KW-Bänder ab. Freude bereiten mir die wenigsten Programme. Das war mit den Auslandsdiensten vor 20-30 Jahren noch anders, aber die gibt es ja kaum noch in einer hörenswerten Qualität. Vollprogramme gibt es auch nicht mehr. Musikprogramme (außer KBC am Wochenende) auch nicht. Bei den Hörerpostsendungen schwingt immer der Ton der Einsparung und Geldknappheit mit. UKW, Internet oder DAB auf MW umzusetzen macht auch nicht so richtig Spass auf Dauer, der Informationsgehalt wird nicht besser durch die Frequenz- und Modulationsumsetzung.
Das einzige was bleibt sind Erinnerungen an alte, bessere Zeiten die ich mit den Empfängern hatte. Im Regal möchte ich diese aber auch nicht ewig versauern lassen zumal die Nachfolgegeneration schon jetzt am liebsten die Müllabfuhr rufen möchte. Das Radio - wie es mal war - also auf verlorenem Posten?

Gruß
Heinz.

Zuletzt bearbeitet am 02.03.15 15:45

02.03.15 16:01
ingodergute 

Moderator

02.03.15 16:01
ingodergute 

Moderator

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo Heinz,

meine Hoffnung besteht darin, dass wir hier in Deutschland vielleicht mal für die Mittelwelle (wenigstens einen Teil davon) eine mindestens ähnlich lockere Regelung bekommen wie in den USA also mit z.B. anmeldefrei erlaubten 300mW in AM, solange sich niemand gestört fühlt. Es bemühen sich bereits einige Leute darum, wie ich hörte. Eine solche Regelung könnte den Bau und Betrieb kleiner Senderchen auch für junge Leute interessant machen.
Mit etwas mehr Leistung könnte eine Schule ihren Sender im Äther haben oder ein Café, das wäre schon was.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die (gesamte) Mittelwelle wegen der bekannten Einschränkungen für kommerzielle Dienste besonders interessant ist. Welle 370 darf beispielsweise am 15.03. wieder vom Funkerberg in Königs Wusterhausen mit vermutlich 9,9W auf 810 kHz senden - habe ich schon in Potsdam gehört.
Siehe: http://www.funkerberg.de/
h t t p:// w w w .radiowoche.de/welle370-startet-auf-mittelwelle-810-khz-vom-funkerberg/

Wenn so etwas, was ja niemanden stört, Alltag würde, fänden sich bestimmt genügend Enthusiasten.

Viele grüße

Ingo.

02.03.15 16:24
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

02.03.15 16:24
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo alle zusammen.

Das Radio der sechziger/ siebziger Jahre ist unwiederbringlich verloren. Die vielseitigen und interessanten Programminhalte, bestehend aus Information, Bildung, Hörspiel, Kinderfunk und Musik sind durch den "Dudelfunk abgelöst worden.
Ebenso ist das Gefühl, das sich beim Durchdrehen der Abstimmung eines Radios aus dieser Zeit einstellt, verloren gegangen. Gerade auf Kurzwelle war eine Feinfühligkeit des Hörers erforderlich, um den gewünschten Sender zu finden. Also nur noch Erinnerung an eine schöne Zeit.
Für mich sind Modulatoren oder Konserven zum Betrieb eines AM- Radios keine brauchbare Alternative. Hier entscheidet aber die Zeit über die letztliche Akzeptanz solcher Lösungen.
Soweit meine Gedanken zum Bau eines Superhets für Mittelwelle.

Die Erinnerung an Rias Berlin, dem Begleiter meiner Kindheit kann mir niemand nehmen.

Mit vielen Grüßen.
Wolle

02.03.15 16:27
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.03.15 16:27
Vorkreis 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Aber Hallo...,
für mich, aus der Sicht eines Bastlers, jetzt erst recht. Es ist ja fast wieder wie zu Zeiten der Radiopioniere, als es kaum Großsender gab und die Signale schwach und selten waren. Es lohnt sich, an der Optimierung seiner Geräte und Anlagen zu arbeiten. Sozusagen das Letzte herauskitzeln… Freuen wir uns doch! Mit wachsender Begeisterung arbeite ich im Moment sogar an drei verschiedenen Mittelwellenempfängern nach dem Geradeaus- und Superprinzip.
Das durchaus nachvollziehbare Trauerszenario um den AM-Rundfunk erinnert mich ein wenig an die Zeit, als die Digitalfotografie aufkam und fast jeder Hobbyfotograf (auch so mancher Profi!) das Ende der seriösen Fotografie kommen sah…
Kein Mensch mehr würde heute diese Technik ablehnen, die Entwicklung ist nicht aufzuhalten.
Auch ich bin ein Liebhaber der Analogfotografie und wenn es mich packt baue ich meine Dunkelkammer auf und genieße die Stunden der kreativen Ruhe und Muße am Vergrößerer und den Entwicklungsbädern. Aber eben als elitäres teures Hobby. Der AM-Rundfunk machte technisch und wirtschaftlich ebenfalls schon lange keinen Sinn mehr. Wie viel ernsthafte AM-Radiohörer mag es wohl noch geben? Wer gibt sich heute noch mit den ungenügenden technischen Bedingungen zufrieden bei den vielfältigen und bequemen Möglichkeiten der Informations- und Unterhaltungsgewinnung? Als Knirps vor über 40Jahren habe ich bereits nur noch UKW gehört, AM war damals schon keine Option mehr, weil zu schlecht. Und das obwohl ich zwei fette AM-Sender vor der Tür hatte (Frankfurt am Main). Trotzdem bin ich ganz sicher, dass es noch eine sehr lange Zeit AM-Signale im Äther zu finden und heraus zufischen gibt. Gut vorstellbar, dass es in absehbarer Zeit Privatinitiativen gestattet wird kleine AM-Rundfunksender zu betreiben. Schließlich gibt es auch an anderer Stelle zahlreiche u. sehr erfolgreiche Vereinigungen von Technikromantikern (zu denen ich mich auch zähle), die sich dankenswerter Weise der Erhaltung alter Technik widmen und diese sogar im öffentlichen Raum bewegen dürfen. Dampfzüge, Schiffe, Flugzeuge u. v. mehr. Warum nicht auch ein kleiner Rundfunksender? Ich denke, kein Grund zum Verzweifeln…

Jürgen

02.03.15 16:32
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

02.03.15 16:32
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo Heinz

Man sollte sich von evtl. "Hufescharren" Unverständiger oder Interessens- Abgeneigter nicht beirren lassen, die eigene Vergangenheit und Vorlieben schnellst - und bequemmöglichst zu entsorgen.
Das Belächeln und Unverständnis erträgt man lebensgeprägt im Wissen, dass die gegenwärtig so "wichtigen" Dinge und Vorlieben auch nur in einem Zeitfenster Bestand haben.
Wenn ich im Keller meine gesamten Vorräte an Werkzeugen, Widerständen, Kondenstoren, Transistoren und IC`s neben Welt- und Kofferempfängern betrachte, dann ist mir natürlich bewusst, dass das meiste davon ab dem Tag "x" im Müll landen wird. Ich habe daran meinen Sinn und Freude gelebt und was später wird, sollte nicht vorzeitig unser Leben verdüstern....
Wenn Du schon mehrere Selbstbaugeräte zu stehen hast, dann zerlege evtl. ein oder zwei davon und baue wieder neue mit Abweichungen wie anderen Röhren oder Induktivitäten auf. Es muss ja nicht so perfekt werden wie bei unserem Kollegen Friedrich Kutnik. Den kann man nur bewundern, ohne ihn kopieren zu müssen oder zu können.

Freundliche Grüße von Dietmar

02.03.15 17:22
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.03.15 17:22
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo,

ein historisches Auto, Flugzeug, Dampflok oder Schiff würde ich nicht mit einem Radio vergleichen. Nutzbar bleibt das Auto, das Flugzeug oder Schiff allemal wenn es im guten Zustand gehalten wird. Das Radio aber kann noch so gut restauriert sein, ohne Sender ist es ziemlich nutzlos. Einen eigenen Sender betreiben um Radio zu hören ist (mir) zu aufwendig obwohl das technisch schon vor Jahrzehnten möglich gewesen wäre. Mit einem historischen Fahrzeug kann ich bestehende Infrastruktur weiternutzen, sprich das Flugzeug oder Auto wird kompatibel zu einem Flughafen oder zur Straße sein und bleiben auch wenn dort der neuste Airbus oder Elektroauto fahren wird.

Ich kann natürlich bestehende Geräte demontieren und in anderer Kombination wieder zusammensetzen, aber was habe ich damit gewonnen? Die Infrastruktur des Radios stirbt dennoch weiter und die Zerstörung kann schon seit Jahren nicht durch einzelne Privatsender die 1-2x die Woche einer Stunde senden oder Piraten wettgemacht werden.
Ein AM-Radio bleibt nunmal ein AM-Radio und kann UKW und DAB nicht empfangen. Ein Konverter ist die schlechteste Lösung, denn im Hintergrund weis man immer das man den Sender auch gleich am neueren Gerät hören könnte.

Wir als Radiohörer sind in einer Lage die bei einem Freizeitkapität bedeuten würde, er müsse vor seinem Schiff ständig erst Wasser aus Sauerstoff und Wasserstoff gewinnen um fahren zu können. Der Freizeitlokführer müsste vor sich ständig Schienen verlegen usw. Macht das noch Sinn oder gar Spaß.


Gruß
Heinz.

Zuletzt bearbeitet am 02.03.15 17:23

02.03.15 21:02
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

02.03.15 21:02
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo Heinz,

Zitieren:
ein historisches Auto, Flugzeug, Dampflok oder Schiff würde ich nicht mit einem Radio vergleichen. Nutzbar bleibt das Auto, das Flugzeug oder Schiff allemal wenn es im guten Zustand gehalten wird. Das Radio aber kann noch so gut restauriert sein, ohne Sender ist es ziemlich nutzlos.

ein vollständiger Standard-Rundfunkempfänger ist in erster Linie ein Gerät zur Lautsprecherwiedergabe von elektrisch übertragenen Schallereignissen. Unter dieser technisch nüchterner Prämisse wird ein altes Radio nie ganz sinnlos werden, und sei es nur durch den Anschluß eines Smartphones als Zuspieler an den TA-Eingang.

Ich persönlich halte die Umwidmung von Volksempfänger & Co. zum "analogen Funklautsprecher" unter Verwendung eines kleinen Heimsenders für reizvoll. So wird der Empfänger als ganzes, also auch sein HF-Empfangsteil, weiterhin voll gefordert.

Natürlich wird das Erlebnis der abendlichen Wellenjagd nach Sendern ferner Länder unwiederbringlich verloren gehen. Aber es gibt ja auch keinen Plan-Dampfzug mehr von München nach Hamburg oder keine Raddampfer-Verbindung Hamburg-New York oder keinen Linienflugdienst mit der Ju 52-3M mehr. Das heutige gelegentliche Erleben dieser alten Technik-Relikte in Rahmen von Veranstaltungen ist vergleichbar mit dem Abspielen eines ZarahLeander-Liedes über Modulator auf dem VE. Die alten Zeiten sind nun mal vorbei.

Gruß
Herrmann

03.03.15 20:25
regency 

WGF-Premiumnutzer

03.03.15 20:25
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo Heinz, Hermann, und alle,
eure Meinungen kann ich beide gut nachvollziehen. Nur wenn ich sehe, dass MW Sender über Tausende km in ausreichender Qualität bei geringstem Aufwand empfangen werden können, will ich einfach nicht einsehen, dass das mit überholter Technik gleichzusetzen ist. Das Fahrrad ist auch nie wirklich technisch überholt worden.
Schöne Grüße, Jan

05.03.15 14:13
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

05.03.15 14:13
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Lohnt es sich noch ein MW-Superhet zu bauen?

Hallo Jan,

es sind halt 2 unterschiedliche Betrachtungsweisen.

Erste/Meine Betrachtung: Ich nutze das MW-Radio als alltäglichen Gebrauchsgegenstand. Der Nutzwert sinkt somit ständig. Eine Neuanschaffung, Neubau oder Reparatur ist somit fragwürdig.

Zweite Betrachtung: Das MW-Radio ist ein Sammel- oder DX-Objekt. Nun der Nutzwert steigt im Moment. Ferne Stationen werden bei sonderen Bedingungen und Tageszeiten hörbar die vorher vom Grossstadtsender übertönt wurden. Optimierungen einer bestehenden Schaltung vielleicht sinnvoll?

Wir kommen also nie alle auf einen gemeinsamen Nenner.

Gruß
Heinz.

Zuletzt bearbeitet am 05.03.15 14:14

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