Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker, mehr davon!! Die Lösung mit den Lötinseln finde ich genial. Das ganze ist stabil und kurz verdrahtet, bestens abgschirmt, man kann ggf. den besten Massepunkt ausprobieren. Diese anschauliche Anleitung macht Spass und Mut für eigene Projekte. Solche Hinweise (wie z.B. auf deiner Schaltskizze) einen Netztrafo notfalls als Ausgangsübertrager für die NF Stufe zu nehmen, helfen dem Einsteiger, weil hier ja der Materialvorrat doch eher begrenzt ist. Beste Grüße, regency
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker
Einfach prima, wie Du das Projekt vermittelt hast. Wegen der Brandgefahr, sehe ich keine besonderen Gefahren, denn auch industriell sind die Radiogehäuse oft aus Holz. Jeder vernünftige und etwas weiterdenkende Mensch wird sein Röhrenradio nicht länger unbeaufsichtigt im Betrieb halten. Da drin wird es nun mal echt warm und auch heiß, wenn noch ein Fehler auftritt. Als Gag kann man ans Radio evtl. einen Feuerlöscher antackern....
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Regency
Du hast Recht, dass es oft am Ausgangstrafo mangelt. Den kann man bleim blauen "C" als 100 Volt- Tonübertrager erwerben. Natürlich gibt es auch andere Bezugsquellen dafür. Es gibt sie dort ab 4,9 Euro und für größere Leistung ab ca. 9 Euro. Bei geringerem Anspruch der Tonqualität reicht auch ein kleiner Heiztrafo, wie schon erwähnt.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker,
keine Sorge, wenig "scheinbare" Reaktionen durch die Nutzer des WGF bedeutet keinesfalls Desinteresse. Der Thread hat schon jetzt über 250 Zugriffe. Und beachte auch immer im ersten Beitrag eines Thread die Liste der "hat mir gefallen"-Einträge. Das ist schon was. Nur es gibt nicht immer Grund zu antworten, man liest, sieht und freut sich, dass da einer ist, der noch den Lötkolben in die Hand nimmt.
Zu dem Aufbau und einer Überlegung zu einem SSB-Empfänger: Ich würde auch schon bei einem AM-MW-Empfänger versuchen, eine eindeutige flächige Masse-Basis zu schaffen oder zumindest eine niederohmige sternförmige Masseverdrahtung zu verlegen. Das wäre bei einem hoch-verstärkenden SSB-Mehrfachsuper noch wichtiger bis hin zur Kammerbauweise. Sonst kommt man schnell in die Gefahr bei den hochverstärkenden Stufen ins Schwingen zu geraten.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
danke für Eure Beiträge. Das Audion spielt jetzt mit der PCL84 und ich höre gerade laut und deutlich die Nachrichten des Deutschlandsfunkts damit. Viele andere Sender sind ebenfalls verständlich zu empfangen. Allerdings muss noch einiges optimiert werden, insbesondere die Antennenanpassung und die Rückkopplung, welche zu hart einsetzt. Zum Glück kein Brumm oder wilde Schwingungen feststellbar, auch keine Handempfindlichkeit. Bilder und weitere Berichte kommen noch.
Jetzt bringt der BBC-Sender Radio Wales mit Frank Sinatra einen schönen Ausklang des Abends. Für diesen Moment haben sich drei Tage Basteln gelohnt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker,
Deinen Baubericht habe ich ebenfalls mit großem Interesse verfolgt. Er erinnert mich an jene Tage, als ich so genannte "Brettschaltungen" baute. Darin verwendete ich messingplattierte Dekonägel als Lötstützpunkte. Noch heute benutze ich gelegentlich diese Methode zum schnellen Bauen und Testen kleiner Radioexperimente.
Lasse Dich nicht vom Kurs abbringen, baue und berichte bitte weiter. Das Projekt ist in meinen Augen sehr interessant und gibt besonders dem Einsteiger wertvolle Tipps - Daumen hoch!
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
mit so einem Audion spürt man die Ionosphäre hautnah und lebendig. Die Schwundregelung fehlt ja und ab und zu schlägt ein Nachbarsender durch. Jetzt bei Tageslicht funktioniert das Audion sogar besser. Nachts war der Empfänger doch manchmal bei den vielen stark einfallenden Sendern überfordert. Ich empfehle noch ein weiteres Poti an die Frontplatte anzubringen, um damit das Antennensignal dämpfen zu können. Wer nur einen starken Ortsender empfangen möchte, braucht das aber nicht. Eine zu starke Antennenankopplung dämpft den Schwingkreis und die Rückkopplung kann nicht einsetzen. Die Folge ist der Empfang eines Wellensalats.
Die Spule ist vorläufig und etwas ungewöhnlich. Der Ferritstab dient nicht als Antenne sondern als Spulenkern und erspart mir einiges an Wickelarbeit, um das Windungsverhältnis für die Anzapfung herauszufinden. Ein Spulenkörper lässt sich auch mit der Papphülse einer Klopapierrolle herstellen. Die Spulengüte ist wegen des großen Durchmessers sogar prima. Mit so einer Lösung habe ich meine ersten Detektorempfänger aufgebaut. Für die Erde und Antenne ist eine getrennte Wicklung vorgesehen.
Hier meine Wickeldaten als Orientierungshilfe: 10 Windungen zwischen Kathode und Masse 35 Windungen zwischen Kathode und dem RC-Glied des Steuergitters 10 Windungen galvanisch getrennt für Heizungs-Erde und Drahtantenne
Der Drehko hat maximal 408 pF und benötigt noch etwa 37 pF parallel, um das Mittelwellenrundfunkband genau abzudecken. Das bekommt man alles über die Thomsonsche Schwingungsgleichung heraus.
Es handelt sich bei dem Audion um eine Hartley-Schaltung, die auch induktive Dreipunktschaltung genannt wird. Der Vorteil ist, dass nur eine Spule mit Anzapfung benötigt wird. Bei der Meißnerschaltung kann man im Gegensatz dazu den Wicklungssinn der Rückkopplungsspule vertauschen und man erhält dadurch das Gegenteil, nämlich eine Gegenkopplung. Dieses Hartley-Audion gibt es in zahlreichen Varianten. Manche sind mit einer Pentode ( oft EF80) augebaut, wobei die Rückkopplung über die Schirmgitterspannung gewählt wird.
Außerdem ist überhaupt keine Handempfindlichkeit festzustellen. Selbst wenn man die isolierten Drähte zum Rückkopplungspoti berührt, ist keine Beeinflussung zu bemerken.
Nachfolgend noch ein paar Bilder:
Es fehlt nur noch die Rückwand und zwei Buchsen für Antenne und Erde. Dann kommt der Deckel drauf und ich brauche mir keine Sorgen mehr machen, dass meine neugierigen Katzen einen Stromschlag bekommen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
die mechanischen Arbeiten sind abgeschlossen. Anbei noch Bilder von der Rückwand, für die ich die verhunzte Frontseite genommen habe. Die kleine Platte für die Buchsen (Antenne, Erde) hat sechs Löcher, davon zwei alleine für das Poti, um den Anennenpegel gegebenenfalls dämpfen zu können. Die Rückwand macht fast mehr Arbeit als die Vorderseite. Ganz zum Schluss kamen noch Filzunterlagen an die Unterseite.
Ich habe jetzt ein richtiges Radio, das ich mir ins Regal stellen werden. Wenn es links und rechts von Büchern umsäumt ist, sieht man auch die hässlichen Seitenteile nicht mehr. Vorher kommt aber noch die elektrische Feinarbeit.
Noch zehn Radios und dann werde ich richtig gut
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker,
nun bist Du auch beim elementaren Radio gelandet. Das Superhet muss noch warten...ja, ja... Audione sind ja auch viel spannender..jo...jo..
Das ist echtes Radiovergnügen. Beim Bauen, das Letzte rausholen und beim Empfang, der Spaß der nicht ganz einfachen Einstellung. Eine Kunst...
Dein Bericht und Deine Fotos gefallen mir sehr. Ich bin ein Freund der Elementarradios. Detektor und Röhre auf diesem Niveu find ich immer wieder spannend. Ein gutes Audion bringt die gleiche Empfangsleistung wie ein Super!!
Dies ist aber nur meine persönliche Meinung...auweia..