Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Joe,
die erwähnte Schaltung mit zwei Baluns (einer vor dem Koax und einer nach dem Koax ) kann man machen. Aber jeder Balun entnimmt dem Antennensignal auch Energie und verbraucht sie. Der Detektor hat aber nichts davon zu verschenken. Deshalb halte ich die doppelte Balun-Methode für sub-optimal. Vom direkten niederohmigen Einspeisen in den Schwingkreis mit guter Impedanzanpassung halte ich mehr. Hier kann die wenige Antennen-Energie direkt im Schwingkreis "verbraten" werden.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Joe
Das Probieren ist neben dosierter Theorie mit Formeln und Mathematik der wichtigste Erkenntnisschritt. Wie auch von Rainer erwähnt, entziehen die Balunglieder dem Detektor ein Teil der wertvollen Eingangsspannung. Baluns funktionieren als HF-Trafos, leider nicht ohne "Eigenverbrauch". Eine Möglichkeit mittels Koaxkabel Deinen Bastelkeller mit der Langdrahtantenne zu versorgen, wäre ein kleiner Antennenverstärker, evtl. etwas selektiv und mit guten rauscharmen HF-Transistoren. Natürlich möchte der echte Detektorfreak die klassische Variante, "Hochantenne" und direkt zum "Einfachempfänger", der nur von der Antennenspannung lebt. Von der Lage, Länge und Höhe Deiner Drahtantenne wird es abhängen, ob Du mit beiden Balun`s über das Koaxkabel mit der Leistung des Detektors zufrieden sein wirst. Ich wüsche Dir dabei viel Spaß und Erfolg.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo zusammen,
die Nutzung eines Koaxial-Kabels zwischen Außenantenne und Empfänger (vielleicht sogar im Bastelkeller) empfiehlt sich nur, wenn die Antenne nicht direkt als mittel-bis-hochohmiges Gebilde zum Empfänger geleitet werden kann. Klassische Drahtantennen haben Impedanzen von 200 - 1000 Ohm und vertragen keine Durch-die-Wand-Verlegung und lange Indoor-Zuleitungen, insbesondere beim Detektor.
Nur hier bringt Koaxialkabel beim Detektor etwas, aber es wird auch hier wertvolle Antennenenergie vernichtet bevor sie den Empfänger erreicht.
Trotzdem kann das abgeschirmte Koaxiakabel Vorteile bringen, auch werden HF-Einschleppungen stark reduziert. Ein guter empfindlicher Detektor ist ja ein richtiges Radio und nimmt Störfelder (Computer, usw.) "gern" auf. Ein 20 Meter- Antennendraht draussen im Garten, dann nochmals 15 Meter im Haus in den Bastelkeller verlegt, hat sicher zumindest 50 % seiner Energie verloren, aber Störfelder eingefangen.
Ach so: Ich verwende den Begriff Balun hier in diesem Thread nur als Oberbegriff. Genauer handelt es sich um einen Unun (unsymmetrisch zu unsymmetrisch). Balun = Symmetrisch zu unsymmetrisch.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
wumpus:die Nutzung eines Koaxial-Kabels zwischen Außenantenne und Empfänger (vielleicht sogar im Bastelkeller) empfiehlt sich nur, wenn die Antenne nicht direkt als mittel-bis-hochohmiges Gebilde zum Empfänger geleitet werden kann.
Hallo Rainer, hallo zusammen,
Zum Keller sind dann ca. 15m-20m Koaxkabel zu verlegen. Kann ich die Leitung nicht auch einfach einbuddeln?
ja was den reinen Detektorempfang angeht, hast Du natürlich vollkommen recht. Energieverluste sind hier unbedingt zu vermeiden. Die Möglichkeit über den 50Ohm- Anschluss niederohmig einzuspeisen, besteht ja bei dem Bauvorschlag aus dem RM trotzdem. Ein zusätzliches Problem besteht beim Betrieb von Detektorgeräten. Fertige oder alte Apparate können nur durch Modifizierungen, an solch einer Antenne betrieben werden. (indukt. niederohmige Kopplung einbinden) Zum Ausprobieren eines alten Gerätes ist der hochohmige Anschluss dann doch eine gute Alternative und alte Röhrengeräte oder Selbstbau- Radios mit Langdrahtantennenanschluss, können auch betrieben werden.
Optimal für den zukünftigen Bastelkeller….oder ?
Einen Antennenverstärker, der bei Bedarf eingeschliffen wird kann ich mir gut vorstellen. Für einen Detektor wäre das aber nur zu Reparaturzwecken erlaubt.
Bei der Frage zur Induktivitätsberechnung einer Langdrahtantenne bin ich auf diesen Kalkulator im www. gestoßen. http://dl7ahw.bplaced.net/kapazitaet.htm Ich komme danach auf ca. 20uH. bei 11m vertikal /statisch und bei 15m auf 28uH.
Bei LW 250kHz ergibt sich damit ein induktiver Widerstand XL von 31Ohm Bei MW 1MHz ergibt sich damit ein induktiver Widerstand XL von 125Ohm Bei KW 5MHz ergibt sich damit ein induktiver Widerstand XL von 628Ohm
Bei 11m Cu- Drahtlänge habe ich bei 1,5mm Querschnitt nur einen ohmschen Widerstand von R = 0,1 Ohm. Dieser kann in der Formel vernachlässigt werden. Z= Wurzel aus R²+XL²
Das Wicklungsverhältnis von 3:1 ergibt durch das quadratische Einfließen des Widerstandes dann die angestrebte 9:1 Anpassung von ca. 450 Ohm / 50 Ohm. Bei einer 11m vertikalen Antenne beträgt die Impedanz genau 450Ohm bei 3,55MHz.
Wenn ich auf eine Länge / Höhe von 35m kommen könnte, hätte ich bei einer mittleren Frequenz von 1Mhz dann 450Ohm.
Rechnerisch ist also eine Balun- Variante mit Wicklungsabgriffen richtig sinnvoll.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Joe !
Jetzt fangen die Berechnungen an. Neben dem reinen Antennenschrifttum liegt hier gerade ein Buch | Elektrische Nachrichten - Technik | von Dr.- Ing. Heinrich Schröder vor mir, auch ein preiswerter Fang < 10€. Ich habe den 1. Band den 2. suche ich noch preiswert. Dort wird sehr ausführlich aber nicht abgehoben auf Schwingkreise, Leitungsanpassung, Übertrager NF u. HF usw. eingegangen. In den Fachbücher findet man oft verschiedene Lösungsansätze, mehre Möglichkeiten eine Sache anzugehen. Hier im Forum können dann die verschiedenen Schaltungen von den Experten bewertet werden, wie die 2 Balun Anpassung, da kommt dann die praktische Erfahrung ins Spiel.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Nobby, hallo zusammen,
ja Du hast recht, diese Bewertung ist für mich auch sehr wichtig. Hast Du Dir mal den Antennen- Rechner Link angesehen? Die Mathematik, die sich dahinter verbirgt, wird immer umfangreicher. Da habe ich mir mal wieder etwas schönes ausgedacht. Oh Schreck..oh Graus Ich habe jetzt noch einen Versuch mit meinem blauen Kern vor, um zu sehen, ob die jetzt mit eurer Unterstützung gewonnenen Erkenntnisse, auch Bestand haben. Der blaue Kern mit AL= 6uH/W ist definitiv nicht geeignet mit der angegebenen Windungszahl. Ich habe die Induktivität auf meinen AL- Wert übertragen und komme nun auf eine Gesamtwindungszahl von 4W mit einem 50Ohm Abgriff bei 1,3W. Zum Hochtransformieren nehme ich einen Ferritstab und schaue dann mal ob es besser funkt. Verluste, Kerneigenschaften usw. sind dabei egal. Einfach nur das Prinzip soll funktionieren. Beim Bestimmen der Gesamtinduktivität des bevorzugten Ringkerns FT50-72 bin ich aber schon wieder ins Grübeln gekommen. Wenn der AL- Wert dort 1000nH ist, dann ist ja die Gesamtinduktivität des Baluns rechnerisch I= 1uH x 27²W !! Das ergibt ca. 729uH. Wie passt dieser Wert (Widerstand XL) dann mit der Langdrahtantenne 10m -15m zusammen? Muss hier nicht auch auf Anpassung geachtet werden. Ist der von mir gefundene Antennenkalkulator vielleicht nicht o.k.?
Könnt ihr die Frage beantworten? Das ist jetzt noch ein Punkt, den ich trotz intensiver Recherche nicht klären kann.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Joe !
Es gibt das kleine Freeware Programm > mini Ringkern - Rechner <. Mal durchgurgeln auf einer Amateurfunkseite sind einige kleine Freeware Programme. Ein exe Programm das mir Wine auch unter Linux läuft. Zumindest für grobe Anhaltspunkte sollte das reichen, es ist kein Balun Programm wird auch gar nicht so einfach sein die mit Amateurfunk Antennen zu berechnenden Balun's so 1:1 auf MW zu übertragen. Der Antennen Kalkulator wird schon O.K. sein, aber jede Langdraht Antenne (die Bezeichnung ist eigentlich falsch) Aperiodisch wäre besser ist anders und die Erde ist auch nicht immer gleich. Extrem starke Abweichungen von Rainers oder vom RMorg. angegebenen Parametern müssen zu einer Überprüfung der ganzen Rechenangelegenheit führen.
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo Nobby, hallo zusammen,
danke für den Tipp. Ich habe den Rechner installiert und fand auch den Ausgangstyp FT50-72. Im Rechner sind -72 und -77 zusammengefasst. Es ergibt sich ein geringfügiger Unterschied von 48uH, da der AL- Wert hier mit 1100nH angegeben ist. Bei den 27Wind. ergeben sich dann 777uH.
Also bis jetzt alles richtig gerechnet. Auf ein paar uH kommt es ja auch nicht wirklich an. Aber das Verhältnis von Baluninduktivität und Antenneninduktivität muss in einem sinnvollen Zusammenhang stehen. Der ist mir noch nicht ersichtlich.
Ich denke hierbei auch an die Kophöreranpassung mittels Übertrager. Eine hochohmige Quelle (Diode) wird an eine hochohmige Last (Primärwicklung des Übertragers) angepasst. Dann kommt die niederohmige Transformation zum Kopfhörer (Sekundärwicklung des Übertragers). Nach den Induktivwerten ist die Antenne aber viel niederohmiger als der Balun (komplexer Widerstand Z²=R²+XL²) Was fehlt noch in der Theorie? Dämpfungsfaktor? Strahlungswiderstand oder ein ..² in den Formeln ?
Re: Anpassung einer Langdrahtantenne an ein Koaxkabel mittels Balun
Hallo an alle
Eine Langdraht bzw. Hochantenne an ein "wohraumverlegungsfreundlches" Koaxkabel anpassen, ist im Interesse der möglichen Nachvollziebarkeit vielseitig darstellbar und diskutabel. Die Frage bleibt, wieviel gewinnt und wieviel verliert man an notwendiger Eingangsspannung für den Detektor? Am Ende des Kabels, bzw. des Detektoreingangsbaluns oder des Impedanzwandlers wird Joe in unser aller Interesse feststellen können, wieviel von der wertvollen Antennenergie übrig geblieben ist. Üblicherweise wurde sowas durch Antennenverstärker am Mast ausgeglichen, da die Ableitungsdämpfung, die bei längerem Koaxkabel nicht unerheblich sind, zusätzliche Verluste bringen. Da der Detektor keine Nachverstärkung besitzt, kann man echt gespannt sein.