Ich denke schon, daß hier Gitterdemodulation an der Audionröhre stattfindet. Die Sache im Detail zu erklären, reichen meine Kenntnisse leider bei weitem nicht aus, das würde ich gerne Euch Experten überlassen. Ich beschäftige mich zwar schon über 60 Jahre mit Elektronik aber bezüglich Röhren sind meine Kenntnisse mehr als lückenhaft. Die Gitterbeschaltung stammt von dieser Seite. Bei der Inbetriebnahme meiner Schaltung habe ich mich nach den Angaben im Datenblatt gerichtet und das Audion zunächst ohne Rückkopplung auf max. HF Verstärkung abgeglichen. Dazu wurde ein HF Signal lose über die Ferritantenne eingekoppelt. Mit Rückkopplung arbeitete das Audion dann zunächst nicht optimal, es waren Korrekturen der Schirmgitterspannung und vor allem eine Anpassung des Anoden Arbeitswiderstands nötig. Der 32p C. an G1 ist nach Versuch optimiert worden. Mehr Kapazität brachte keinen weiteren Signalgewinn, sondern führte lediglich zu einer spürbaren Belastung des Schwingkreises. Versuchsweiser Austausch gegen die übliche Gitterkombination 100p/1MOhm ergibt deutlich geringere Empfindlichkeit, habe es mehrfach überprüft, die Differenz der NF am Ausgang beträgt rund 3dB.
@Walter
Du hast Recht, habe einige Zeit mit experimentieren verbracht. Der Rückkopplungsdrehko ist keine wirkliche Mehrbelastung, es ist ein winziger Luftdrehko – siehe Foto vom Schlachtfeld - der weiße Pfeil. Ich bin mir natürlich im Klaren, daß mein Steckbrett Versuchsaufbau am Ende noch Korrekturen nötig haben wird aber den Erfahrungen von vergangen Projekten nach, ist es für MW Frequenzen noch ganz gut brauchbar.
@Wolfgang
Ja klar oberhalb ist vor allem die russische Marine mit viel Power zu Gange, die haben mir schon des öfteren beim SAQ Empfang zu schaffen gemacht. Voriges Jahr zur Sommersendung fingen sie pünktlich zu Sendebeginn von SAQ an zu arbeiten aber mit Ferritantenne und Transistoraudion war der Empfang trotzdem möglich und der Störer ging sogar etwas auszublenden. Gute Idee mit dem Resonanzkreis, gefällt mir, würde ich gerne testen. Schalenkerne sind hier reichlich am Lager aber ob sich einer findet, mit dem sich 2H realisieren lassen, muß ich schauen. Werde den Vorschlag auf jeden Fall umzusetzen versuchen. Habe aber auch noch ein NF Peak Filter mit einstellbarer Frequenz und Bandbreite zur Verfügung, das sich in solchen Fällen gut bewährt hat. Leider arbeitet es mit Halbleitern (Vierfach OPV) und nicht mit Röhren. Die Schaltung ist allgemein verbreitet, kann es bei Bedarf aber auch gerne mal vorstellen. Was ist der Vorteil, den G2 Widerstand direkt an die Versorgungsspannung zu legen. Hatte das versuchsweise getestet aber danach war der Rückkopplungseinsatz sehr hart. Werde es trotzdem nochmals versuchen und den Widerstand entsprechend anpassen.
Alle Versuche und Optimierungen der letzten Tage erfolgten mit der MW Spule, will erst am WE meine VLF Spule mit einer größeren Rückkoppelwicklung versehen und hoffe, daß es dann auch damit funktioniert. Mir scheint, daß die kleinen Röhren bei stehender Montage deutlich geringer auf Erschütterungen reagieren, als wenn man sie liegend montiert. Eigentlich naheliegend, denn die Heizfäden laufen in axialer Richtung.
Ein schönes WE Euch Allen und danke für Euer Interesse
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Zitieren:Was ist der Vorteil, den G2 Widerstand direkt an die Versorgungsspannung zu legen. Hatte das versuchsweise getestet aber danach war der Rückkopplungseinsatz sehr hart. Werde es trotzdem nochmals versuchen und den Widerstand entsprechend anpassen. Alle Versuche und Optimierungen der letzten Tage erfolgten mit der MW Spule
Hallo Hajo
Am Schirmgitter der Audionröhre liegt der 220k Vorwiderstand, welcher für eine "gleitende" g2-Spannung sorgt. D.h. starker Empfang = Anstieg der Ug2. Wenn dieser Widerstand noch zusätzlich mit der ebenfalls gleitenden Ua verbunden ist, ist das nicht zu viel des Guten? Wie sieht es dann mit der Frequenzstabilität des schwingenden Audions aus? Hab' ich noch nicht auf diese Art gesehen. Aber wenn das alles nicht so in's Gewicht fällt und der Rückkopplungseinsatz ist besser, dann würde ich das auch nicht ändern....
Die 32pF sind ok für die Mittelwelle. Ohne viel zu rechnen, glaub ich, dass für 17kHz ein viel höherer Wert vorteilhaft ist.
In der Anfangszeit der Funktechnik hatte man die Morsezeichen mit Hilfe eines Fremdüberlagerers hörbar gemacht ! Das wäre einen Versuch wert, denke ich.
Du hast sicherlich einen NF-Generator, der dir die 17kHz lose(!) auf die Ferritantenne einkoppelt. Vorteil: Das Audion wird NICHT mit der Rückkopplung in den schwingenden Zustand gebracht, denn sonst würde die Empfindlichkeit etwas reduziert, wegen der dann erzeugten negativen g1-Spannung.
Nein, jetzt muss man mit der Rückkopplung das Audion bis kurz vor den Schwingungseinsatz bringen = minimale Bandbreite = maximale Selektion. Das erfordert jedoch eine feinfühlige Untersetzung der beiden Drehkos.....
ich bin fast sicher, dass es nur mit einem Fremdüberlagerer geht. Um mit einem schwingendem Audion einen 800Hz Ton zu erzeugen muss man bei 17,2 kHz rund 5% neben den Träger abstimmen. Bei den geringen Bandbreite in diesem Bereich dürfte das schwierig werden den Träger überhaupt noch zu empfangen. Auf jeden Fall extrem geschwächt. Oder erliege ich hier gerade einem Denkfehler?
ob man mit einem selbstschwingenden Audion oder einem separaten Überlagerungsiszillator CW-Signale empfängt, kommt auf dasselbe heraus, beim selbstschwingenden Audion braucht allenfalls die Bedienung etwas mehr Gefühl, dafür kann man den optimalen Betriebspunkt (=Rückkopplung) einstellen.
Bei schwingenden Audion-Empfängern gibt es ein Missverständnis, das immer wieder auftaucht: Bei einem schwingenden Audion hat der Audion-Schwingkreis keinerlei Selektion, das Audion arbeitet als ganz normaler selbstschwingender additiver Mischer wie z.B. die UKW-Mischstufen. Der einzige Unterschied ist der, dass nicht auf eine mehr oder weniger hohe ZF gemischt wird, sondern in den hörbaren Audiobereich. Somit gibt es natürlich auch Spiegelfrequenzempfang wie bei jedem Superhet, wegen des geringen Abstands zum gewünschten Signal kann diese aber kaum unterdrückt werden. Ein Spezialfall ist der Empfang von AM-(Doppelseitenband-)Signalen: Hier ist die Zwischenfrequenz Null, man will ja das unverfälschte Audiosignal hören, somit gibt es auch keine Spiegelfrequenz. Da sich die Oszilllatorfrequenz eines selbstschwingenden Mischers auf ein HF-Signal synchronisiert, wenn die Frequenzdifferenz ausreichend klein ist, funktioniert das in der Praxis je nach Stabilität des Oszillators mehr oder weniger gut, wie das die meisten Audion-Benutzer kennen. In diesem Fall wird auch deutlich, dass der Audion-Schwingkreis im schwingenden Zustand nichts mehr zur Selektion beiträgt: Das NF-Signal wird beim Schwingungseinsatz sehr hell und die Pfeiftöne der Nachbarträger werden störend laut, sofern sie nicht durch das (alternde) Gehör oder die NF-Stufen ausgeblendet werden.
Somit steht also dem SAQ-Empfang mit einem schwingenden Audion nichts im Weg.
Zunächst muß ich mich entschuldigen, der G2 Widerstand ist in der Steckbrettschaltung direkt auf Ua geklemmt, habe es in der Schaltung falsch gezeichnet - sorry. Der Effekt mit der hart einsetzenden Rückkopplung trat auf, wenn der Anodenwiderstand zu groß wird, das habe ich in der Erinnerung wohl verwechselt.
Danke an Wolfgang für die Tipps
Rein rechnerisch sollte die untere Frequenzgrenze mit 32p und 4,7MOhm bei 10,6kHz liegen, wenn ich nicht falsch liege aber sicherheitshalber soll es auf ein paar pF mehr dann auch nicht ankommen.
Die Idee mit der Fremdeinspeisung in die Ferritantenne habe ich heute mal an der MW Spule getestet und das funktioniert einwandfrei. Aber ist es nicht egal, ob das Audion die Schwingung selbst erzeugt oder ob man sie extern einkoppelt? Im Vergleich war die NF Ausbeute am Ausgangstrafo gleich. Wenn ich die Rückkopplung kurz über den Schwingeinsatz stelle, ist die Amplitude an der Anode maximal, erst nach weiterer Verstellung nimmt sie langsam ab. Das Gleiche passiert bei Fremdeinspeisung und kurz vor den Schwingeinsatz gestelltem Audion. Mit steigendem Generatorpegel wird die Amplitude an der Anode langsam größer, erreicht bei einem bestimmten Wert ihr Maximum und nimmt bei weiter steigendem Generatorpegel wieder ab. Und wie gesagt, im Vergleich genau identische Amplituden an der Röhre. Ich denke, das sollte auch mit einem Detektor mit ausreichend Nachverstärkung funktioniere, warum nicht.
Bezüglich der Bandbreiten auf VLF kann ich nur sagen, daß es mit einem Fet Audion nachweislich funktionierte. Die ermittelten Gütewerte weiter oben sind Idealwerte, gemessen mit frei aufgehängter Spule und sehr loser Ankopplung von RX und TX. In der praktischen Schaltung wird die erzielbare -3dB Bandbreite vermutlich größer als 1kHz sein. Will morgen die VLF Spule umbauen, dann kann ich es testen.
@HB9 Da haben wir uns wohl gekreuzt, danke für die erhellenden Infos
"Bei schwingenden Audion-Empfängern gibt es ein Missverständnis, das immer wieder auftaucht: Bei einem schwingenden Audion hat der Audion-Schwingkreis keinerlei Selektion, das Audion arbeitet als ganz normaler selbstschwingender additiver Mischer ......... In diesem Fall wird auch deutlich, dass der Audion-Schwingkreis im schwingenden Zustand nichts mehr zur Selektion beiträgt.........Somit steht also dem SAQ-Empfang mit einem schwingenden Audion nichts im Weg."
Die letzte Passage passt nicht zu der Tatsache, dass ein schwingendes Audion nichts zur Selektion beiträgt. Aber diese ist von Nöten beim Empfang von SAQ !!! Das ist genau der Grund, dass KEIN schwingendes Audion für den Empfang von SAQ zu empfehlen ist ! Somit steht der Fremdeinspeisung von 17kHz nichts im Weg ......
Ich denke, es ist schon so, wie HB9 schreibt, das Audion muß man bei CW als selbstschwingenden Mischer betrachten. Damit wird auch das Ergebnis des von Wolfgang oben vorgeschlagenen Versuchs verständlich. Es ist egal, ob das Audion selbst schwingt oder die Schwingungen extern eingekoppelt werden, es läuft auf das Gleiche hinaus. Es erklärt auch den Empfang auf VLF, denn die Bandbreite ist so groß, daß man links und rechts der abgestimmten Frequenz die benachbarten Sender mühelos mithört, wie ich aus meinen eigenen SAQ-Empfangsversuchen mit dem Transistoraudion leidvoll weiß. Demzufolge spielt in diesem Fall die Spulengüte des Schwingkreises keine so große Rolle. Als Selektionsmöglichkeit bleibt nur ein schmales Vorfilter und/oder die NF Ebene. Bei AM ist die Bandbreite kurz vor dem Schwingeinsatz minimal, die Audio klingt dumpf, setzt die Schwingung ein, wird der Ton wieder hell, was darauf hinweist, daß die Bandbreite erheblich größer geworden ist, weil das Audion jetzt als Direktmischer arbeitet. Das scheint mir sehr plausibel zu sein.
Den zitierten Satz von HB9 verstehe ich so, daß in dem Fall die Bandbreite so groß ist, daß SAQ mühelos zu empfangen ist.
Die Konsequenz daraus ist, daß die mühsam produzierte Spulengüte besser in einer Vorkreisspule aufgehoben ist, denn im Schwingkreis des Audions war die Mühe für die Katz. Wollte man noch einen draufgeben, käme für den Vorkreis auch ein Audion in Betracht, welches natürlich nur kurz vor dem Schwingeinsatz zu betreiben wäre. Lustig wird dann der vierhändige Frequenzwechsel - mit NF Poti sogar fünfhändig.
Nein Spaß, wie jeder hier sicher weiß, ist es mühsam genug, eine normale aktive Audionvorstufe so hinzubekommen, daß sie sauber ohne Verkopplungen mit dem Audion arbeitet. Ich frage mich, ob das mit der Ferritantenne überhaupt funktionieren kann. Die müßte ja frei drehbar über der Schaltung angeordnet sein und die Zuleitungen dürfen auch nicht zu lang werden - das stelle ich mir alles eher schwierig vor.
Soweit ich das jetzt verstanden habe, bietet das Audion im schwingenden Zustand wenig bis keine Selektion und ist dadurch in der Lage mit jedem in "hörbarer Nähe" befindlichem Signal ein Mischprodukt zu erzeugen. Was durch die bisherigen Experimente und Beobachtungen auch bestätigt wird.
Jedenfalls sind für selektiven Empfang mind. zwei Stufen notwendig. Das eigentliche Audion wird bis kurz vor den Schwingungseinsatz als fremdgesteuerter Mischer betrieben. Vorteil; höchste Selektion und ein hörbares Signal in gewünschter Tonhöhe durch den frei abstimmbaren Oszillator.
Das läuft dann letztendlich auf die wohl seinerzeit übliche Empfangseinrichtung mit Fremdoszillator hinaus.