ich möchte euch meinen UKW- Flankendetektor vorstellen, welcher in Anlehnung an Rainers Bauvorschläge entstanden ist. Ich hatte vor längerer Zeit schon einmal eine Freiluftverdrahtung aufgebaut und war der Meinung Erfolg gehabt zu haben, obwohl das Ergebnis damals sehr bescheiden ausfiel. In einem anderen Internet- Forum fand ich einen sehr schönen Beitrag. Der UKW Sendemast war in einer Entfernung von ca. 15km, auf einem Berg (freie Sicht), positioniert. Das machte mir Hoffnung auch Erfolg zu haben.
Nun musste ich feststellen, dass ich wohl ein Opfer von durchschlagenden KW- Stationen oder Ortssendern gewesen bin. Im nachhinein erscheint mir das auch logisch, denn bei einer Entfernung von 15km zur nächsten Station, ist Empfang auf UKW im Stadtgebiet, mit solch einem Gerät eigentlich nicht möglich. Bei meinem jetzigen Versuch baute ich die Schaltung gleich fest in ein Gehäuse ein und probierte verschiedene Spulenanordnungen und Kapazitäten ohne Erfolg aus. Da ich bezüglich der Entfernung zu zweifeln begann, begab ich mich auf eine Anhöhe im Berliner Stadtgebiet, nur 4km vom Alexanderplatz entfernt,.... dem Humboldthain einen ehem. Flackbunker aus dem 2. Weltkrieg. Der Fernsehturm am Alexanderplatz beherbergt gleich mehrere UKW- Stationen und ich konnte mir sicher sein, dass der gewählte Standort geeignet ist. In luftiger Höhe baute ich mein Gerät auf und musste unter den misstrauischen Blicken der Spaziergänger feststellen, dass nichts, auch kein typisches Rauschen des Flankendetektors, zu hören war. Ich war der festen Meinung, dass ich einfach mit meinen Schwingkreisparametern nicht die richtige Frequenz traf und somit auch nichts empfangen konnte. Auf dem Heimweg kam mir dann die zündende Idee wie ich den Frequenzgang überprüfen könnte. Ich stellte einen kl. NF modulierten UKW- Oszillator auf 95Mhz ein und verband ihn mit dem Antenneneingang des Detektors. Es war wieder nichts zu hören. Da ich gern Schottkydioden für Detektorgeräte verwende, habe ich mich beim Flankendetektor für den Einbau einer BAT46 entschieden. Die BAT46 hat sehr gute Eigenschaften bei MW und KW, war aber für den UKW- Bereich völlig ungeeignet. Im Datenblatt fand ich dann auch die verantwortlichen 10pF Eigenkapazität, die aus meiner Sicht das Problem verursachten. Eine Diode 5082-2835 (nur1pF) brachte dann den Erfolg und ich konnte das eingespeiste Oszillatorsignal auf Anhieb selektieren. Eine erneute Wanderung auf die Anhöhe war dann auch endlich erfolgreich und verschiedene Stationen, die vom Fernsehturm abgestrahlt werden, waren sofort zu hören. Ein lautstarkes Rauschen, welches auch vom Pendelempfänger bekannt ist, zieht sich über den gesamten UKW- Frequenzbereich. (ca. 60 Grad des Drehkos) Beim Abstimmen ist es sehr wichtig die Antenne in ihrer Länge und Ausrichtung an jede Frequenz anzupassen und dabei den Schwingkreis nachzustellen. Die Bandbreite ist recht erstaunlich und hätte ich so nicht erwartet. Eine leichte Verzerrung ist wohl normal und lässt sich nicht wirklich beseitigen. Dies kann den Detektorfreund aber nicht abschrecken, da es ja hierbei nicht um highend - Kulturgenuss, sondern um Radiobastelsport geht. Die doppelte Teleskopantenne war die richtige Entscheidung, da hiermit sehr flexibel agiert werden kann. Je 30 - 50 cm Auszug in horizontaler Ausrichtung brachten die besten Ergebnisse und bei vollausgezogener Antenne das meiste Rauschen. Eine knifflige Angelegenheit hier die optimale Einstellung zu finden. Ich wollte das Flachbandkabel der Antennenzuleitung nicht unnötig kürzen, da ich diese Antenne auch für andere Projekte benutze. Ob hier noch Verbesserungen in der Anpassung möglich sind, bleibt erst mal außen vor. Die Drossel stellte für mich generell ein Problem dar. Bei meinen Recherchen konnte ich keine konkreten Angaben finden. (uH). In einem älteren Artikel fand ich schließlich eine Angabe die ich auch für meinen UKW Pendelempfänger benutze. Die Luftdrossel soll nach einer Faustregel eine Drahtlänge von ca. ¼ Lambda haben. Das bedeutet bei ca. 3m Wellenlänge (88-100Mhz) ca. 0,75m Drahtlänge für eine Luftspule. Auf einem 20mm Wickelkörper ergibt das für 11-12 Windungen eine Induktivität von ca. 4uH . Wer sich für UKW- Empfang mit dem Flankendetektor interessiert sollte unbedingt Rainers Tipps auf http://www.oldradioworld.de/gollum/sloped.htm beachten und vorher checken, dass er im Umkreis von max.5Km eine FM- Station hat und die verwendeten Dioden nur eine niedrige Eigenkapazität aufweisen. Ansonsten.......nur Trauer.
Kennt eigentlich jemand Flankendetektoren, die von namhaften Geräteherstellern angeboten wurden...? Oder ist solch ein Gerät dem Bastler vorbehalten? Welche Reichweiten könnt ihr wirklich bestätigen ? Welche Induktivität hat eure VHF(UKW)- Drossel ?
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vielen Dank für Deinen interessanten Bericht. Der Dipol reicht für ca. 2,5 - 6 km entfernte Großsender. Mit einer 3 ele Yagi verdoppelt sich ca. die Reichweite (3 db Gewinn). Aber es muss dann alles stimmen. Ich sehe auf Deinem Photo, dass das symmetrische Flachbandkabel auch eine unsymmetrische Buchse läuft. Das könnte eine Stoßstelle geben und stehende Wellen erzeugen. Vielleicht kannst Du da noch was machen.
Vor allem ist der Teleskop-Dipol zu kurz, er müsste voll ausgezogen eine Gesamtlänge von 1,5 Meter haben, denn den Rundfunk-Band II liegt bei ca. 3 Meter Wellenlänge. Lamda-halbe-Dipol = 1,5 Meter. Du würdest das Signal dann fast doppelt so laut hören (Reichweite steigen).
Da der offene Dipol gegenüber dem geschlossenen Dipol eine andere Impedanz hat, müsste die Windungszahl der Antennenspule exakt angepasst werden.
Mit der Diode 5082-2835 hatte auch ich Versuche gemacht und kann Deine Erfahrungen hier bestätigen. Ich nehme Deinen Bericht zum Anlass, auf meiner Seite auf die Diode hinzuweisen.
danke für das Interesse an meinem Beitrag. Hier noch einige Anmerkungen zu Deinem Statement.
wumpus:Der Dipol reicht für ca. 2,5 - 6 km entfernte Großsender. Mit einer 3 ele Yagi verdoppelt sich ca. die Reichweite (3 db Gewinn). Aber es muss dann alles stimmen. Ich sehe auf Deinem Photo, dass das symmetrische Flachbandkabel auch eine unsymmetrische Buchse läuft. Das könnte eine Stoßstelle geben und stehende Wellen erzeugen. Vielleicht kannst Du da noch was machen.
Ja Reiner, die Antennenbuchse ist eine alte BNC- Buchse und ist vielleicht nicht ganz optimal. Ich könnte auch zwei 4mm Laborbuchsen setzen. Was würdest Du empfehlen ?
wumpus:Vor allem ist der Teleskop-Dipol zu kurz, er müsste voll ausgezogen eine Gesamtlänge von 1,5 Meter haben, denn den Rundfunk-Band II liegt bei ca. 3 Meter Wellenlänge. Lamda-halbe-Dipol = 1,5 Meter. Du würdest das Signal dann fast doppelt so laut hören (Reichweite steigen). Da der offene Dipol gegenüber dem geschlossenen Dipol eine andere Impedanz hat, müsste die Windungszahl der Antennenspule exakt angepasst werden.
Jede Seite der Antenne läßt sich auf ca. 80cm ausziehen. Ich hatte bei voll ausgezogener Antenne ein starkes Rauschen, konnte aber die Stationen nicht selektieren. Wie kann ich die Impedanz der Antennenspule bestimmen. Das ist für mich nicht ganz einfach, da ich keine Daten zur Antenne habe. Kann man den offenen Dipol berechnen oder gibt es Tabellen. Welchen Einfluss hat das Flachbandkabel? Was hälst Du von dem Versuch die Teleskopschenkel provisorisch auf je 1,5m zu verlängern? Das Problem ist das ich bei jedem Versuch zum Humboldthain fahren muss und nicht mal schnell was ausprobieren kann. Halt mehr Sport als Radio...haha.
Die Yagi ist natürlich interessant für solch ein Gerätchen. Es gibt bei mir einen schönen hohen Hügel, mit fast freier Sicht zum Alex. .......aber es bleiben immer 15km. Eine stolze Entfernung für den UKW Detektor.
ich hatte vom Lübarser Berg und von dem kleinen Hügel direkt an der Grenze Lübars zu Blankenfelde (Bahnhofsstr.) mit der 3 ele Yagi in 3 Meter über Grund die Sender vom Alex empfangen. Sind 10,5 - 11 km. Aber jede frei Stelle in der Stadt, von wo Du den oberen Teil der Kugel vom Fernsehturm noch sehen kannst (innerhalb der 2,5 - 6 km-Zone beim Dipol) , ist geeignet, muss kein Berg sein.
Wenn Du die Teleskopantenne zwei mal 80 cm ausziehen kannst, reicht sie aus. Das sind 1,6 Meter mal 2 = 3,2 Meter.
87 Mhz = 3,4 Meter / 2 = 1,7 Meter Halbwellen-Dipol ohne Verkürzungsfaktor. 108 MHz = 2,77 Meter / 2 = 1,38 Meter Halbwellen-Dipol ohne Verkürzungsfaktor.
Die Teleskopantenne müsste also auf insgesamt 1,7 Meter bis 1,38 Meter ausziehbar sein. Der Verkürzungsfaktor ist zu vernachlässigen. Eigentlich reicht es für Versuche, an die Antenne jeweils 5 cm anzusetzen.
In der Praxis lässt sich die Impedanz nur empirisch ermitteln. Also mit einer, zwei oder 3 Windungen testen.
Da hast Du wieder ein schönes und für Hobbyneulinge auch machbares Projekt hinbekommen. Freude und Geduld am Tun lässt oft gute und erfolgreiche Lösungen finden. An welcher Wndung liegt bei Dir die Anzapfung an der CU/AG-Schwingkreisspule zur Schottkydiode? Bei 3 Windungen lässt sich das sicher für die "Nachbauer" schnell herausfinden. Deine Antenne als gestreckter Dipol hätte ohne Anpassungskorrektur eine Impedanz von rund 110 Ohm. Ob Du an der Eingangsschaltung noch etwas optimieren kannst, ließe sich probieren. Bei dem Detektor hat man an HF-Energie nichts zu verschenken.
wumpus:ich hatte vom Lübarser Berg und von dem kleinen Hügel direkt an der Grenze Lübars zu Blankenfelde (Bahnhofsstr.) mit der 3 ele Yagi in 3 Meter über Grund die Sender vom Alex empfangen. Sind 10,5 - 11 km.
Hast Du mal einen Antennenverstärker (UHF) angeschlossen ? Das will ich mal ausprobieren. Vielleicht ergeben sich dadurch bessere Möglichkeiten zur Optimierung ohne immer Wandern gehen zu müssen.
Rainer kennst Du eigentlich einen Hersteller, vielleicht auch aus anderen Teilen Europas, der solche Geräte vertrieben hat? Bei Mende wird ja schon 1947 auf diese Schaltung hingewiesen. Ich habe noch nie einen FM- Detektor als Industriegerät gesehen.
danke für die lobenden Worte. Detektorgeräte üben auf mich einen großen Reiz aus. Jetzt habe ich alle klassischen Rundfunkfrequenzen damit empfangen. Der FM- Detektor lebt besonders vom Antennenaufbau. Das wird hier schon deutlich. Obwohl die Schaltung sehr einfach aussieht, kann man auch viel falsch machen.
Pluspol:An welcher Wndung liegt bei Dir die Anzapfung an der CU/AG-Schwingkreisspule zur Schottkydiode? Bei 3 Windungen lässt sich das sicher für die "Nachbauer" schnell herausfinden.
Wie Du schon schreibst, bei 3 Windungen kann man schnell ein Ergebnis finden. Das sollte man schon ausprobieren. In meinem Fall hängt sie bei 0,8W.
Beim Restposten Händler P..... aus Bayern gibt es Antennen - Flachbandkabel 300 Ohm 23m < 5 €. Hab den selber in Verwendung, ist ein bisschen störrisch und die Litze ist rel. dünn. Das heißt ganz sorgfältig anschließen mit Zugentlastung usw. Diese Kabel ist heute kaum noch zu bekommen, da ist man froh über alles.
Hallo Joe, ein Hersteller für UKW-Detektoren ist mir nicht bekannt.
Zu besseren Pegeln bei Bauversuchen. Hast Du Kabelfernsehen mit Kabelradio im Hause. Die senden teilweise noch UKW-FM, wenn auch mit veränderten Kanälen. Das Signal aus der UKW-Antennendose könntest Du (nur für Versuche) mit einem Stück Draht auskoppeln und in die Nähe des Detektors leiten.
Weiter könntest Du Dir einen MPG-Player-auf FM-Autoradio-Wandler holen und damit auf den Detektor koppeln (in die Nähe deiner teleskopantenne bringen) und so das Ding auf Empfindlichkeit trimmen. Z.B. bei der Antennenspule, usw.
Und zur Buchse. Ja auch die kleinen Mini-Bananenstecker und Buchsen gehen. Auf richtigen Abstand achten.
Gib mal beim großen C "FM-TRANSMITTER" als Suchbegriff ein.
tolle Tipps...Danke. Mit dem FM- Transmitter ist generell das Basteln im FM- Bereich eine sichere Sache. Da die Geräte zugelassen sind, kann man sie ja für manch´ eine lustige Spielerei und bei Reparaturen einsetzen. Meinen Oszillator habe ich ohne Antenne (nur kurze Verbindung zur Antennenbuchse) und mit kleiner Batteriespannung (<8V) versorgt und erstmal überprüft, ...ob auf der Straße auch nichts zu hören ist.
Die Litze von meiner Flachbandantennenzuleitung ist auch extrem dünn und reißt schnell. Den Restposten bei P habe ich im letzten Katalog nicht entdeckt. Bei dem Preis ist das auf jeden Fall etwas für den Fundus.