Hallo, Ein minimal-Audion soll es diesmal werden, nur eine Röhre. Mittelwelle, da kommen am Tage hier 3 schwache Sender, Niederlande und Großbritannien. Außerhalb von bebautem Gebiet ist es ruhiger, da kommen noch etwas mehr Niederländer rein.
Aufbau wieder sehr rustikal auf Holzbrett. Der Drehko hat einen Holzdeckel bekommen, mit Silicagel-Trockenpatrone, wie alle meine "Outdoor-Konstruktionen" für rauhen Einsatz. Holzteile wieder mit Kerzwnwachs und Heißluftföhn wasserabweisend gemacht.
Drehko-Kontrolle Vorher auf Herz und Nieren geprüft: Mit 80 Volt lassen sich Feinschlüsse (durch Ausblühungen) detektieren bzw. freibrennen. Mit dieser groben Methode und sehr feinem Metall-Schleifpapier lässt sich so mancher Luftdrehko noch verwenden, man braucht ja nur ein Paket und oft hat das für den Oszillator einen größeren Plattenabstand als das für den Eingangskreis. Es muß die eine Elektrode aber direkt an den Rotor angeschlossen werden, damit nicht die Massekontakt-Schleifer beschädigt werden.
Betrieb mit 36V Pedelec-Akku, 200 mA sind's diesmal für die CF3 (12Volt) Heizwiderstand aus einem alten Lockenwickler passte genau, Alternative väre die UF5 mit 100mA gewesen.
Weicher Rückkopplungseinsatz ließ sich durch Absenken der Schirmgitterspannung auf 24 Volt, hohen Gitterableitwiderstand (2,2M) und vor allem durch Arbeitspunktverschiebung über Diode im Kathodenkreis erzielen.
Rückkopplund über Schwenker, damit die NF-Verstärkung im maximalen bereich bleibt.
Es werden noch verschiedene Spulen ausprobiert, die im Bild geht etwa von 400 kHz bis 1000 kHz. Es erwies sich als vorteilhaft für die Kreisgüte, wenn der Drehko im Bereich von etwa 300p bis 100p arbeitet.
Ging gestern an der Dachboden-Drahtantenne sehr schön, nur gegen den späten Abend hin wurde "radio Caroline" von Slowenien gestört, da müsste die Rahmenantenne eingesetzt werden.
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Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo, Die Spule soll hier ihren eigenen Platz bekommen. Nach einigen Versuchen wurde die Zylinderspulenform gewählt, Volldraht wegen der mechanischen Unempfindlicheit. Was kann man mit einfachsten Mitteln erzielen?
Ein recht großer Spulendurchmesser war bei den alten Detektoren Mittel, um höhere Güte zu erzielen. Versuch: Von einem Pappkarton eine Schicht entfernt, der Rest um einen passende Glaskörper gelegt und von außen mit verdünntem Holzleim ("Ponal") getränkt. Es lassen mit sich mit einer Zange dünne Stege herstellen, die Windungen liegen später nur auf diesen auf. Nach vollständiger Trocknung wurde der komplette Körper dann in gleicher Weise nochmal getränkt und getrocknet.
Auf diesen (jetzt harten) Wickelkörper 40 Wdg 0,2 mm Cul mit etwas Abstand aufgewickelt, alle 10 Wdg. Anzapfung für Antenne und Detektor-Dioden-Anschluß. Festgelegt dann wieder mit Holzleim, vielleicht kann man den schon beim Wickeln auftragen. Versuch macht kluch.
Für den Audion-Betrieb ist eine kleine Rückkopplungs-Wicklung mit geringer Güte verstellbar angeordnet. 10 Windungen, die Schwingungen setzen ohne Kurzantenne noch nicht, mit Dachbodenantenne an der Spule noch gut ein. Es wurde dann noch mit sehr lose eingekoppeltem Generator (1pF) und Oszi an 10Wdg-Abgriff die 3db (70,7% / 5,6 DIV) die Bandbreite bestimmt und mit ungefähren Werten für Spule und Drehko nachgerechnet:
Die Verluste entsprechen in etwa einem zugeschalteten parallel-Widerstand von 130 kOhm und könnten mit HF-Litze noch weiter reduziert werden. Oder mit Schalenkern bzw. Ferritstab.
Man kommt da aber an Grenzen: - Der Detektor belastet den Kreis, selbst bei einem Kristallhörer machen zugeschaltete 68 kOhm "den Kohl nicht fett" (https://www.welt-der-alten-radios.de/det...phones-202.html) - Die Antenne liefert nicht nur Energie, sie strahlt auch ab und wirkt so dämpfend auf den Kreis. Und fest werde ich koppeln müssen, wenn überhaupt am Tage mit Detektor was zu empfangen ist.
Bisher noch nie nachgemessen, weil man ja eh nichts machen kann als Antennenkopplung und Detektor-Ankopplung der Diode / Kopfhörer mit den jeweiligen Anzapfungen zu optimieren. Bei der derzeit verwendeten kurzen Drahtantenne direkt am Kreis halbiert sich die Spannung, die Bandbreite verdoppelt sich, die Güte halbiert sich. Der Drehko muß in seiner Kapazität wegen der Antennen-Kapazität hochgedreht werden um auf 600 kHz zu bleiben.
Verschiedene Szenarien mit redcrab durchgespielt: Eine (schwer zu erzielende) Güte von etwa 300 (Rp =^ 260 k) würde durch die Antenne auf 97 herabgesetzt, mit dieser geringerwertigen Spule wäre die Güte noch 74. Ohne die Belastung durch Detektor-Diode und Kopfhörer.
---- Audion kein Thema, Grundrauschen gut hörbar, auch im niederohmigen Hörer. Es könnte sein, dass sich ein guter 1,8VA-Printtrafo (230/2x9V) für einen Detektor besser eignet als mancher NF-Ausgangsübertrager mit größerem Kern und dem nicht benötigten Luftspalt, der die Induktivität verringert. Deshalb hier übrigens nur ein kleiner Kernschnitt (kleiner Printtrafo): Er hat eine größere Induktivität als beispielsweise der bekannte 10W-ELA-Übertrager und ein günstigeres Übersetzungsverhältnis für den Hörer.
Nachtrag: Mit "kurz-lang"-Schaltung nun auch der ganze MW-Bereich erfaßt, mit erstaunlich guter Resonanzschärfe, obwohl die Antenne direkt an den Kreis gekoppelt ist. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...5&page=2#15 Eine gewisse 50Hz-Brumm-Empfindlichkeit ist aber da, weil (noch) eine aperiodische Auskoppel-Spule fehlt.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo zusammen, die "lang-kurz-Schaltung" wurde nicht weiter verfolgt, es zeigte sich, dass der Lautstärke-Verlust mit Auskoppel-Spule recht hoch war gegenüber der direkten ankopplung des Detektors. (Mit der rückgekoppelten Röhre lässt sich das stärkere Signal einer größeren Antenne simulieren.)
Also wurde der Aufbau abgeändert, die Koppelspule (ebenfalls 40 Wdg. aber kleinerer Durchmesser) erfaßt den oberen MW-Bereich. Beide Spulen sind nun mit einfachem selbstgebasteltem Buchenholz-Stecker versehen, über die Anzapfungen kann einmal die Antenne und auch der Detektor angepaßt werden.
Es zeigt sich bei den diversen Aufbauten ein großer Vorteil des schwenkbaren Spulenkopplers: Der große Variationsbereich, der hier den recht starken Energie-Entzug durch die Antenne ausgleichen muß. Es kann sehr fein eingestellt werden (Synchronempfang bei schwachem Signal!).
Wichtig war in diesem Aufbau, dass das HF-mäßig "kalte" Ende (Masse) der Kreisspule zum Hebel hin zeigt, hier ist die Handempfindlichkeit (wg.Handkapazität) geringer als am "heißen" Ende der Spule. Die im Katodenzweig liegende Rückkopplungsspule ist unempfindlich und benötigt übrigens weniger Windungen als wenn sie im Anodenzweig liegen würde.
Die Wahl der Rückkopplungs-Spule ist auch ein Faktor in Bezug "weicher Rückkopplungseinsatz", 40 Wdg. erzeugten harten, 20 Wdg. weichen Einsatz. Getestet an der oberen Bandgrenze (Drehko raus) und ohne Antenne, also mit geringster Dämpfung.
Detektor: Ein zweites Brett ist auch schon wieder in Arbeit, Ziel ist ja Detektor-Empfang im Gelände, ohne Röhre.
Aus dem Garnrollen-Halter einer alten Nähmaschine soll ein Detektor entstehen, eine Batterie ist ebenfalls vorgesehen für die Vorspannung, die bei manchen Kristallen vorteilhaft ist. Da die Polarität unterschiedlich sein kann, ist folgende Schaltung gewählt:
Das Schöne ist: Man muß das Rad nicht von vorne erfinden: h t t p://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials___Special%3A_Detektorempfaenger_und_ihre_Schaltungstechnik-_Schaltungssammlung___Edi_baut_einen_Kristalldetektor-_Empfaenger%2C_Teil_9%2C_Vergleichsgeraet_Baukasten%2C_Testaufbau%2C_Messungen
Es soll auch noch versucht werden, mit passendem NF-Übertrager und "in-ear-Hörern" die Lautstärker des 4000 Ohm Hörers zu erzielen und möglicherweise noch zu übertreffen.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
hallo Jens, bei dem Fleiß den du an den Tag legst wundert es mich jetzt garnicht das sogar Frühstücksbrettchen schon verbaut werden. Ich kann dir ein Päckchen mit div. schönen Hilfmitteln stiften, insbesondere Phenol-Hartplatten. Sowas haben Audions richtig gern als Unterbau
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo Martin, danke für das Angebot.
Aber Phenolharz geht hier leider nicht: Ich mußte bleifreies "Radiolot" aus dem Baumarkt verwenden, eine Art schmelzbarer Bindedraht, der braucht mindestens einen 60W-Lötkoben. Mit den 3mm Spax-Schrauben als Lötösen muß es Buchen- oder Eichenholz sein, Phenolharz würde die notwendige Schmelztemeratur nicht aushalten...
Es soll hier gezeigt werden, dass man auch mit einfachsten Mitteln durchaus leistungsfähige Gerätchen bauen kann. Der Luftdrehko aus einem zerdepperten Röhrenradio, der eine bessere Qualität hat als ein Folien-Drehko, leicht erhältlicher Cu-Lackdraht. ein billiger moderner "In Ear"- Kopfhörer mit hoher Empfindlichkeit usw.
Und die alte Methode, Holz in Paraffin auszukochen, hat auch etwas für sich und wird auch heute noch ab und an in russischen Foren empfohlen. Man müsste mal die dielektrischen Verluste zwischen zwei Bananenbuchsen im Abstand von 2 cm messen, vermutlich gar nicht mal so hoch.
Wer einen "Hochleistungs-DX-Detektor bauen will, der nimmt natürlich HF-Litze, hochwertige Spulenmaterialien So sind in dem "SAQ-Detektor" beispielsweise Schalenkerne eingesetzt. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=154
Es ist aber anderseits auch reizvoll hier etwas vorzustellen, was leicht nachgebaut bzw. adaptiert werden kann. Und rund 100 Jahre nach Einführung des MW-Rundfunks haben wir ja mit etwas Glück auch passende Randbedingungen: Weit entfernte Sender mit geringer Sendeleistung...
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo Martin,
diese Antwort war zu erwarten. Jens will auffallen und beachtet werden. In dieser Form wird das aber mit einiger Sicherheit niemand nachbauen. Bastelpedia halt. Eine Art von Minimalismus. Du und ich haben bleihaltiges Lot, was ja auch zulässig ist. Temperaturgeregelte Lötkolben, warum denn? Wenns Spass macht, was solls. Wir werden unseren Standart deswegen nicht aufgeben. Vor dem Pertinax waren Hartgummiplatten in Mode. Komischerweise hatte ich nie Probleme mit der Löterei.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo zusammen,
Hier sind einige sehr interessante Infos und eine Menge Tipps aus der Praxis des Detektor-Baus zu finden: https://skywaves.ar88.net/Presentations/...0Sets%20202.pdf demnach gibt es "In-Ear-Hörer", die von der Empfindlichkeit her an die alten "sound powered"-Hörer herankommen. Da müsste man anpassen, und so wurden getestet: AÜ aus einem alten Röhren-Radio, vmtl. EL84. Printtrafo 1,2 VA / 220V+100V / 9V 10W-ELA-Übertrager (Conrad, Völkner)
Der gab letztendlich das lauteste Signal, auch wenn ohne Belastung durch den Hörer die Spannung etwas abfiel: Mit einem Parallel-C wurde die Eigen-Resonanz des Übertragers auf etwa 1000 Hz gebracht. Durch die bessere Anpassung ergibt sich unterm Strich eine geringe, aber hörbare Verbesserung im Vergleich mit dem 47 kOhm Vorwiderstand. Fazit: Die Eisenverluste des recht großen ELA-Trafos sind geringer als erwartet und werden durch die bessere Kopplung und geringeren Wicklung-Widerstände gegenüber dem 1,2 VA-Printtrafo wettgemacht.
Es muß jetzt noch ein niederohmiger Hörer mit hohem Schalldruck gefunden werden, alles was sich hier so angesammelt hat, war leiser als der hochohmige Hörer.
Nachtrag: Das ist jetzt mit einem In-Ear-Hörer gelungen, die Vorwiderstände im Hörer wurden durch Schutzdioden ersetzt und dann mittels Print-Trafo hochohmiger Anschluß- ("Kopfhörer für Detektorempfang") https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=158#1
Zitieren:Es ist selbstverständlich, daß man höflich miteinander umgeht und den Anderen respektiert und nicht herablassend behandelt, auch wenn man anderer Meinung zu einem Thema ist und Jemand bei einer falschen Darstellung "erwischt" hat. Sätze, wie "Was Du da meinst, ist Quatsch" oder "das ist totaler Unsinn" sind nicht wirklich notwendig, weil sie (auch unbewusst) den so bedachten Teilnehmer herabwürdigen könnten. Will man, dass andere Leute einen selbst so ansprechen? Ich denke nein.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo, Für die ersten Tests ist ein "nasser Draht" gespannt: ca. 14m Lang, 4m hoch. Ergebnis als Detektor: "Irgendwas ist da im Hintergrund, extrem leise". Also NF-Verstärker nachgeschaltet, gegen Mittag sind mit der "großen Pappspule" "Radio Caroline" und "BBC4" zu hören und gut getrennt. Mit der höherwertigen Ferritstab-Spule noch ein niederländischer Sender dazwischen.
Die Unterschiede zum Rückkopplungs-Audion selbst mit nur einer Röhre sind gewaltig, die Gründe dafür multiplizieren sich quasi:
- Die Detektor- (Germanium-)Diodengleichrichtung belastet mit dem angeschlossenen Hörer den Kreis stark und muß an eine Spulenanzapfung gelegt werden. Dadurch wird einmal die Ausgangsspannung reduziert und die Gleichrichter-Wirkung der Diode verringert. (Die einstellbare Vorspannung hilft zwar etwas, die Unterschiede sind bei den getesteten Germanium-Dioden hörbar, aber gering.) Das Audion kann als hochohmiger Gitter-Gleichrichter dagegen direkt an die Spule gelegt werden. - Durch die Rückkopplung des Audions findet eine HF-Verstärkung statt, gleichzeitig wird der gesamte Empfangskreis entdämpft. - Dazu kommt dann noch die NF-Verstärkung des Audions.
Fazit: Der Detektor an sich ist keineswegs ein "Anfängerprojekt", wie vielfach im Netz zu lesen ist, eher im Gegenteil: Man sollte erstmal einen Audion-Empfänger (am besten mit 2 Röhren, Rückkopplungs-Audion+NF)aufbauen, hier steht eine große Verstärkungs-Reserve zr Verfügung. Die Verwendung von kleinen Behelfs-Antennen ist dann möglich.
Um den Detektor empfindlich und trennscharf zu machen war es nötig zumindest eine kleine Hochantenne herzustellen und einen zweiten, abstimmbaren Kreis hizuzufügen: Mit Eintritt der Dämmerung sind dann zunehmend mehr Sender empfangbar. ---- @Martin
Zitieren:bei dem Fleiß den du an den Tag legst wundert es mich jetzt garnicht das sogar Frühstücksbrettchen schon verbaut werden.
Ja, die Dinger sind wirklich praktisch und die alten amerikanischen Heftchen aus den 1920ern sind voll von "hook-ups" die schnell aufgebaut sind, um verschiedene Schaltungen auszuprobieren.
Beispielsweise zeigte sich hier, dass die Ankopplung der Antenne an eine der Anzapfungen nicht zweckmäßig ist: Es kommt besonders abends ein MSK-Sender von einem der höheren Bänder zum Vorschein. Offenbar ergibt sich eine KW-Nebenresonanz der Kreisspulen-Teilwicklung und der Antenne. Da könnte man überlegen, einen abgestimmten Antennenkreis (evtl. kurz-lang-Schaltung) auf noch einem Brettchen aufzubauen und danebenzustellen.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo, Und nun? Soll man auf Detektor-Versuche verzichten, nur weil man keine 15m hohe und 100m lange T-Antenne spannen kann?
Natürlich nicht, man kann den Detektor auch nach der Röhre schalten, wie das Telefunken 1913 gemacht hat. Eine optimale Röhren-Ausnutzung ergibt sich in der "Reflexschaltung", also dem Ausnutzen der Röhre sowohl zur HF- als auch NF-Verstärkung: h t t p s: //archive.org/details/die-wissenschaftlichen-grundlagen-des-rundfunkempfangs_20230210/page/373/mode/2up?view=theater
Hier soll lediglich die HF-Spannung einer kurzen Drahtantenne angehoben werden, um genügend Signal für Detektor-Versuche zu haben.
Dazu den Anodenkreis (gleichzeitig HF-Trafo) bei der CF3 für den MW-Bereich auch abstimmbar machen, gibt enorme HF-Verstärkung selbst bei 40 Volt: Der eigentliche Detektor ist hier "pi mal Daumen" im Verhältnis 3:1 ausgekoppelt.
Bei sehr kleinen HF-Spannungen ist die Gleichrichterwirkung der Diode eingeschränkt, das Oszi am Hörer zeigt, dass die Gleichrichterwirkung in der einen Richtung nur etwas über der in der Gegenrichtung liegt. (Stichwort: "Reizschwelle") Hier ist die einstellbare Vorspannung von Vorteil, man kann den Punkt der größten Krümmung auf der Dioden-Kennlinie wählen. Wird die Rückkopplung angezogen, verbessern sich die Verhältnisse sichtbar und Klang sowie Lautstärke verbessern sich ebenfalls.
Da besonders mit dem entdämpften Eingangskreis die Gefahr der "Huth-Kühn-Selbsterregung" (Schwingen der HF-Stufe) möglich ist, bekommt die Detektor-Diode einen 330Ohm Schutzwiderstand vorgeschaltet, denn mit ähnlicher Schaltung habe ich schon 1N4147 mühelos zerschossen.
Die 10cm-Spulen haben ein bemerkenswert weites Streufeld und mussten wie im Bild zu sehen angeordnet und exakt ausgerichtet werden, sonst trat Schwingneigung auf.
Unterschied zum "Audion": Die Lautstärke am Hörer nach dem Detektor war etwas größer als bei der Audion-Schaltung; es wäre noch NF-Verstärkung in Reflex-Schaltung möglich, was hier aber nicht notwendig ist: "radio Caroline", 648 kHz, liefert hier sehr lautstarkes Signal von etwa 200mV am 4000 Ohm-Hörer.
- Die Vorspannung (jetzt 2 Dioden im Katodenzweig) kann höher gewählt werden, die Rückkopplung ist frequenzstabiler (vmtl. wg. kleinerer Gitterkapazitäts-Änderung) - Synchron-Empfang schwieriger, wenig Neigung sich mitziehen zu lassen bei gleich abgestimmten Kreisen. - Durch geringfüiges Verstimmen der Kreise gegeneinander kann die Bandbreite verändert werden. - Die Selektion (abendlicher Empfang) gegenüber benachbarten Senddern ist verbessert. - Es sind 2 Rückkopplungsarten miteinander kombinierbar, die gewohnte Entdämpfung des Eingangskreises über die Katodenspule und eine Rückkopplung über die beiden Kreisspulen.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo, Der offene Brettaufbau ist praktisch in der Bastelecke, "im Feld" jedoch denkbar ungeeignet. Also nochmal neu aufgebaut, prinzipell nur mit dem, was vor 100 Jahren greifbar war.
Einige Tricks hatten die Jungs damals schon drauf, einer heißt: "Paraffin". Wird Holz darin ordentlich ausgekocht, erhält man ein ganz anständiges Isoliermaterial, vergleichbar in den elektrischen Eigenschaften etwa wie Gummi. Bisher nur gute Erfahrungen mit dieser alten Technik gemacht, bisher kein Brett gerissen und auch kein Lösen miteinander verleimter Teile. Es lassen sich unter Schraubzwingen-Druck sogar krumm gewordene Bretter bzw. Kastendeckel unter Hitze wieder gerade ausrichten. Nach Wiki bestehen heutige Kerzen meist aus Paraffin, ein damit behandelter Weichholz-Kasten wird absolut wasserfest, deutlich schwerer und auch härter. Nachbehandlung erübrigt sich und die Maserung des Holzes tritt deutlich hervor.
3 Arten des Empfangs sollen möglich sein: A) 1. Kreis ("links") als Primärkreis B) 2. Kreis ("rechts") als primärer Antennenkreis, 1.Kreis ("links") als sekundärer Empfangskreis C) 1. Kreis ("links") als Empfangskreis, HF-Verstärkung, 2. Kreis als Anodenkreis und Detektor
linkes Bild: 2000W-Heißluftföhn und Zubehör.
mittleres Bild: Die CF3 liegend montiert, die Gitter-Haltestäbe jeweils "oben und unten" Die notwendige "C-Batterie" für die Vorspannung bei HF-Verstärkung kann für Detektor umgeschaltet werden. Die beiden Drehkos gekapselt. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=157
rechtes Bild: Ein Vorversuch zeigte, dass ein Ferritstabkreis (80Wdg, fo= 800kHz) mehr als doppelte Leerlaufspannung hat als eine einfache Pappspule von 13,5 cm Durchmesser, 35 Wdg. (beides Volldraht, etwa 0,2 cul.) Ferritstabspule: Nach "Philips technical review, 1954, s.192" mittig auf etwa 1/2 Stablänge gewickelt, https://www.worldradiohistory.com/Archiv...Review-1954.pdf etwas Abstand Kern-Spule ist notwendig, deshalb 4 Lagen dünnes Teflon-Band (Gewinde-Dichtband) als Unterlage.
Ein Detektor mit Ferritstab-Spulen ist in einem älteren Beitrag zu sehen: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...=115&page=3 Wie beschrieben, muss für einen Sekundärempfänger jeweils ein einzelner Stab verwendet werden: Bei zu fester Kopplung geht die Empfangsspannung zurück ("Bandfilter-Doppelhöcker"), bei zu loser Kopplung ebenfalls.
Sinn macht auch die "kurz-lang-Schaltung": https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...5&page=2#17 Schon die kurze Behelfsantenne drückt die Resonanzfrequenz sehr stark nach unten, es muss die Antenne an eine Anzapfung gelegt werden. In Serienschaltung dagegen ("kurze Welle / kurz") kann die Antenne über den Drehko (etwa auf 300p) auf das Spulenende gelegt werden.
Damit ein erster Tages-Empfangserfolg (BBC5 live, 693 kHz), allerdings musste ein Signal-Generator auf die Behelfsantenne gekoppelt werden, damit die Germanium-Diode besser demoduliert (veränderte Hüllkurve).