Hallo, Der Beitrag "Unidyne-Versuch" (https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=437) ließ die Frage aufkommen: Läßt sich die "Raumladegitterschaltung", die den Betrieb spezieller Röhren bei sehr kleinen Anoden-Betriebsspannungen ermöglicht, auch mit moderneren Röhren verwirklichen, die nicht für diesen Zweck konzipiert wurden? [*1]
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Zu der Negadyne-Schaltung kann ich hier einen Artikel von Joachim Winckelmann beitragen, der mich schon eine ganze Weile fasziniert hat, u.a. wegen der 50m Drahtantenne, die man dafür benötigt . Leider sind die RENS 074d heute kaum mehr und wenn dann nur für Stückpreise um 300€ zu bekommen soweit ich weiß (diese Info habe ich von Radio Gerbig in Rüsselsheim bei Frankfurt a.M.). Sonst hätte ich mich schon an den Nachbau herangewagt. Aber für Interessierte stelle ich mal den doch recht selten gewordenen Artikel zu der Negadyne-Schaltung als Wanderempfänger hier ein. Dafür werden aber wohl zwei RE074d - Röhren benötigt, was sich dann zu einem Preis (nur für die Röhren) von ~ 600 € aufsummiert. Der Artikel ist aber trotzdem interessant und wenn es gelingt die Schaltung mit anderen Röhren nachzubauen könnte man eine Menge Geld sparen und der Autor des Artikels wird es einem sicher verzeihen. Nur mal so nebenbei gefragt, weiss jemand wie lange der Autor Joachim Winckelmann, der viele Artikel u.a. für die Deutschen Radiobücherei geschrieben hat, überhaupt gelebt hat ? Angenommen er hätte noch bis 1965 gelebt, dann unterlägen die Artikel wegen des Übergangs der Rechte an die Nachkommen heute also weniger als 60 Jahre später noch immer dem Kopierschutz (soweit ich das weiß). Ich habe aber über das Lebensende des Autors Joachim Winckelmann, der auch über sein Jowiphon geschrieben hat, siehe hier: https://120years.net/wordpress/the-jowip...n-germany-1935/ leider bisher noch nichts gefunden. Meiner Meinung nach hat er aufgrund seines Lebenswerks auch zumindest ein kleines Denkmal verdient !
Jetzt meldet das System gerade, dass die PDF-Datei des Artikels zu groß ist, um sie hochzuladen. Daher hier nur der Titel: Zwei-Röhren-Reise-Empfänger für Rucksack und Paddelboot, Deutsche Radiobücherei Nr. 43 mit Bauplan. Bei Interesse an der darin geschilderten Negadyne-Schaltung mit zwei RE074 d kann ich die Datei per e-mail versenden.
Gruß an alle Alt-Radio-Nachbau-Enthusiasten ...Roger
Hallo Roger, das Thema klingt interessant - bin selbst immer mal wieder unterwegs auf Negadyn-Spuren, vor allem als Oszillatoren. Bitte um eine Kopie des Winckelmann-Artikels an dk1is@kabelmail.de. Vielen Dank im Voraus!
Ja, über Winckelmann findet man im Netz nur wenig zum Thema Radio; bei booklooker wird angeboten "Neue Kurzwellen Empfänger, Kurzwellen- Vorsatz- Geräte, Sender und Empfänger für ultrakurze Wellen" (DRB Band 19). Alle anderen Erwähnungen beziehen sich auf einen verblichenen Archäologen sowie auf Werke aus der Mystik - sind wohl nicht unsere Autoren
Ich habe zwar von Roger noch keine Kopie des besagten Artikels erhalten, jedoch ist die Materie für viele nicht neu.
Zur Erprobung der Negadyn-Schaltung bin ich heute mal was früher aufgestanden und zwei Varianten an einer schon bestehenden Brettschaltung ausprobiert.
Zunächst mit der russischen Röhre 2SH27L, welche mal für ganz wenig Geld angeboten wurde. Zur Vereinfachung habe ich einen Zwischensockel gebastelt.
Dann noch mit der RE074d, wie es damals zu sehen war.
Man achte auf die unterschiedlichen Heizspannungen!
Was sind nun die Vorteile der Negadyn-Schaltung? Meiner Meinung nach gibt es nur einen Vorteil, eine gesonderte Rückkopplungsspule ist nicht erforderlich! Durch die gegenläufigen Ströme im Anoden-und Raumladegitterkreis stellt sich von selbst die richtige Phasenlage an der Gitterspule ein. Wird die Spannung am Steuergitter (g2) negativer, dann steigt der Strom des Raumladegitters (g1) an. Dieser fließt aber durch die Gitterspule!
In meinen Augen überwiegen jedoch die Nachteile der Schaltung. Man muss sehr darauf achten, dass die Heizspannung mit dem Rheostat so eingestellt wird, dass keine Selbsterregung auftritt. Durch die Wärmeträgheit ist das mit einer Hysterese verbunden und muss meistens noch nachträglich beigestellt werden. Eine bessere Empfindlichkeit gegenüber der herkömmlichen Anordnung mit gesonderter Rückkopplungsspule ist nicht gegeben....
EDIT: Damit keine Verwirrungen entstehen, bei der 2SH27L ist g1 mit dem Heizfaden verbunden. Dieses darf man bei der modernen Röhre nicht mit einer positiven Spannung beaufschlagen, sonst würden ja die Elektronen größtenteils abgesaugt, weil zu dicht am Heizfaden. Das Schirmgitter (g2) übernimmt die Rolle des Raumladegitters und g3 (Bremsgitter) ist nun das Steuergitter geworden.
DK1IS: Bei booklooker wird angeboten "Neue Kurzwellen Empfänger, Kurzwellen- Vorsatz- Geräte, Sender und Empfänger für ultrakurze Wellen" (DRB Band 19).
Nachtrag: Ich habe mir dieses Buch von Winckelmann bestellt; ist deshalb jetzt nicht mehr bei booklooker aufgeführt. Falls etwas Interessantes zum Negadyn (oder auch anderem) darin ist, werde ich einen pdf-Scan bereitstellen.
So, nun habe ich bei Dunkelheit meine 12m Unterdachantenne angeschlossen! Da kommen einige Sender rein und wenn man noch einen NF-Verstärker dazu nimmt, sogar Danko-Radio aus Ungarn auf 1251kHz.
Probleme ergaben sich bei der Ausführung mit der 2SH27L. Die Rückkopplung war nicht ganz zurück zu regeln. Es trat ein "Superregenerativ"-Effekt auf! Von einer Sendertrennung war keine Sprache mehr.
Ich habe dafür volgende Erklärung: Diese moderne Röhre ist vielemal steiler als die RE074d. Um die Überrückkopplung zu bändigen, wurde einfach ein Serienwiderstand von 100k in die Raumladegitterleitung (Pinn 5) eingefügt. Das Schaltbild ist inzwischen angepasst....
wirklich sehr gute Idee mit dem Röhrensockeladapter, so dass Du die gleiche Schaltung mit beiden Röhren betreiben und dadurch die Auswirkung der verschiedenen Röhren auf die Schaltung direkt vergleichen kannst (Daumen hoch). Du wohl auch glücklicher Besitzer einer RENS 074d sein und sehr schön auch die wohl relativ eigenkapazitätsarme Korbspule. Der Empfangskreis sieht nach Mittelwelle aus richtig ? Da ist ja durchaus noch was los abends.
Finde die Schaltung aber schon genial einfach (also nur wenige Bauteile), was meiner Meinung nach auch ein echter Vorteil ist. Danke für die Ausarbeitung dieses Röhrenvergleichs und der notwendigen Anpassungen !