Ich möchte an meinem fertig gestellten Projekt Black Receptor mit drei Röhren eine Flachspule für den MW Bereich ausprobieren. Hierfür habe ich von einem CD Rohling die Beschichtung entfernt und die Scheibe in 13 gleiche Segmente unterteilt, genauer gesagt angezeichnet, ich muss noch die angezeichneten Schlitze schneiden, sägen oder wie auch immer.
Da ich mich erst einmal an die nötige Windungszahl herantasten muss, möchte ich zunächst mit Kupferlackdraht wickeln und erst später mit HF Litze.
Nun arbeitet das Gerät ja mit einer Koppelspule von einigen Windungen. Bei den Zylinderspulen wurde diese am Ende gewickelt. Der Windungsdurchmesser war an jedem Punkt der Spule gleich.
Bei einer Flachspule (Spinnennetz) Wird der Durchmesser aber von innen nach außen immer größer.
Frage:
Muss ich mit der Koppelspule anfangen so das diese innen liegt oder gehört die am Ende also nach außen?
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diese Frage ist garnicht so einfach zu beantworten.
Variante 1. Außen der Masseanschluß. Das führt zu stabilen Masseverhältnissen, kann aber an der Spulengüte kratzen und lässt eine Feindosierung des Rückkopplungsteil der Spule schlechter zu.
Variante 2. Innen der Masseanschluß. Der Rückkopplungsteil kann fein windungsmäßig angebaut werden.
Ich habe beides probiert und bevorzuge Variante 2. Die Unterschiede waren bei meinen Versuchen aber nur minimal.
Variante 1. Dabei sollte der Windungszahlanteil des Rückkopplungsteils ca 5 % der Gesamtwindungszahl betragen. Bei Variante 2 der Rückkopplungsteil ca. 15 %.
genau deshalb hat man das früher oft anders gemacht. Nämlich die Spulen steckbar auf getrennte Spulenkörper gewickelt und mittels Spulenschwenker die Kopplung eingestellt.
Damit ist man in allen Richtungen flexibel. Das sollte auch bei deinem Audion so machbar sein, wenn ich nicht irre.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Hallo Bernd, ich glaube Rolf meinte mit Koppelspule den Rückkopplungsteil der Schwingkreisspule. Bei der verwendeten Schaltung wird nur eine Spule mit einem Abgriff zur Audionkathode verwendet. Es können dabei also keine Spulen gegeneinander verschoben werden.
das ist mir schon klar. Aber es ist doch nicht unbedingt notwendig den Rückkopplungsteil per Anzapfung zu bekommen. Eine jeweils getrennte Schwingkreis und Rückkopplungsspule erfüllen doch die Bedingungen genauso. Dabei spielt die Art der Audionschaltung doch keine Rolle. Also in Rolfs Fall wäre das eine Spule von G1 zur Masse mit der vollen Windungszahl und parallel der Abstimmdrehkondensator als Schwingkreisspule . Und zusätzlich der Rückkopplungsteil der ehemalig angezapften Spule als eigenständige Spule von Katode nach Masse als Rückkopplungsspule. Natürlich dann induktiv gekoppelt, aber mit dem Abstand der beiden Spulen zueinander läßt sich ja die (Rück)kopplung verändern. Dadurch ist man nicht so genau auf Windungszahl von dem bisherigen Spulenteil von Masse bis zur Katode gebunden.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Beide Möglichkeiten wären ja einen Versuch Wert wenn ich den CD Rohling beim einschneiden der Streifen nicht versemmelt hätte...
Beim Einschneiden von außen nach innen habe ich 13 x einen ca. 5mm breiten Streifen eingeschnitten. Diese Streifen habe ich dann versucht durch mehrfaches hin und her biegen rauszubrechen. Dabe sind aber immer so um die 5mm am inneren Ring stehen geblieben. Diese waren selbstverständlich ohne glatte Bruchkante. Außerdem hatte sich das Gebilde so bearbeitet stark gewellt. Letztlich ist der Rohling am Mittelring eingerissen.
vielleicht kann folgender technischer Ratschlag helfen: Statt ihn zu brechen, würde ich den CD-Rohling mit einer Fein-Trennscheibe auf einer Platinen-Bohrmaschine anfräsen. Mit ruhiger Hand und geschickter Führung kann man auch Bögen fräsen, wenn man das Maschinchen von der Mitte aus in Richtung zum Rand der CD hält.
Viel Erfolg!
Freundliche Grüße
Arno_Jeff
Mögen Clara Rockmore und Barbara Buchholz mit Euch sein!
ja bei 13 Schlitzen kann das Gebilde schnell brechen. Eine Variante mit 9 oder 11 Schlitzen ist stabiler. Ich habe sogar eine alte Selbsbauspule (vielleicht 50er Jahre ?) für einen Detektor mit nur 7 Schlitzen.
Bernd hat recht, bei Deiner Audionschaltung funktionieren auch zwei getrennte Spulen. Bei Deiner Schaltungsvariante ist die Kopplung der beiden Spulen auch gar nicht so entscheidend. Schau Dir mal die Bedienungsanleitung zum RT25 Bausatz an. Da wird eine Spule mit 300uH für die Schwingkreisspule und 10uH für die Rückkopplung verwendet. Ich habe damit experimentiert...und die induktive Kopplung war nicht sehr entscheident. Abstand,...auf einer Achse,..usw.
Anders verhält sich die induktive Kopplung beim Audion- Klassiker. Schau mal unter "Suche" hier im WGF unter "KC1 Radio" / Blatt 1. Hier wird die Rückkopplung rein induktiv über den Abstand der oberen Spule geregelt (hängt an der Anode). Ich habe das auf dem Laborbrett nachgebaut. Wichtig bei dieser Schaltung, ist der entgegengesetzte Wicklungssinn der beiden Spulen. Das ist die Schaltung die Bernd meint. Da wurde dann auch der mechanische Spulenkoppler eingesetzt.
ind. Kopplung mit 200uH mit 22uH Rückkopplung
Eine weitere Möglichkeit bei Deiner Schaltung wäre auch eine Testspule aus Cu- Lackdraht aufzubauen und dann den Lack abzukratzen und eine Anzapfung anzulöten. Ein feines Fliegenbein was zur Kontaktierung dient, ist auch perfekt. So habe ich das bei einer Rahmenantenne mit Rückkopplungsanzapfung gemacht.
Vielen Dank für die Tipps. Ich sehe mir die Sachen mal in Ruhe an. Da meine Flachspule Version 1.0 ja nun zerbröselt ist, habe ich wieder eine Spule gebaut die ich kann: Der Tesafilm wird noch durch ein paar Punkte Sekundenkleber ersetzt.
Zylinderspule Version: 58,79 (endgültige Version)
Hier die Daten:
Durchmesser Wickelkörper: 50mm Länge Wickelökörper: 100mm Länge Spule: 56mm Windungszahl: 80+5 Wickeldraht: HF Litze 45x0,07mm Induktivität: 210/223 uH Bereich: 549 Khz bis 1602 Khz (nach kurzem Probehören)
Die Metallbolzen haben merkwürdigerweise keinen Einfluss auf dem Empfangsbereich. Ich habe vor der Montage und nach der Montage verglichen.
Ob ich die Plexiplatte mit blauen LED`s..., nein war ein Scherz
der Aufbau mit EINER Spule mit Anzapfung ist bei meiner Audionschaltung bewusst gewählt worden, weil diese Art der Rückkopplung über die Kathode der Niedervoltröhre eine recht weiche und stabile und frequenzverwerfungs-reduzierte Einstellung möglich ist.
Die Wahl von 13 Schlitzen ist auch bewusst gewählt worden, weil ich durch Versuche festgestellt habe, daß so die Eigenkapapazität weiter reduziert werden kann. Mit 13 Schlitzen wird gegenüber 7, 9, 11 Schlitzen auch die Sicherstellung des Windungsabstands verbessert.
Deshalb (wenn die Plastikscheibe Schwierigkeiten bereitet) schlage ich eine Papp-Scheibe oder Balsaholzscheibe vor, wie es auch auf meinen Detektorseiten beschrieben wird.
Die lassen sich gut bauen (auch bei wiederholten Versuchen) wenn sie nicht nass werden, erzielen diese Aufbauten gute Werte.
@joeberesf: Entschuldige bitte, dass ich "streng" auf Deine Spinnennetzspule reagiere: Im Grunde "kastrierst" Du die kapazitivarme Wirkung dieser Spule durch den unregelmäßigen Abstand der Windungen. Nur, wenn konsequent jeder Drahtteil auf Abstand läuft, kann die beabsichtigte Wirkung eintreten. Auch sind die Windungen zu weich (also nicht straff genug), dadurch können die noch mehr aneinander geraten: http://www.welt-der-alten-radios.de/detektor-spider-183.html
Ich weiß, die Drähte sorgfältig auf gleichmäßigen Abstand zu bringen, ist ein langwieriges Gefummel, aber es bringt DEN Erfolg. Der Trick bei der Spinnennetzspule sind nicht etwa die Schlitze, sondern der konsequente Windungsabstand.
Übrigens habe auch ich schon (leider) genügend Draht-verbeulter Spinnennetzspulen produziert, willkommen an Board....