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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Kurz-Interview mit WDR 5
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02.03.12 13:18
apollo 

Administrator

02.03.12 13:18
apollo 

Administrator

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo Rainer,
stimmt, ich hatte auch nicht gleich Erfolg, dachte aber es liegt an meinem PC.
Am iPad gehts sofort, ohne Problem.
LG
Alfred

Zuletzt bearbeitet am 02.03.12 13:45

!
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08.03.12 22:51
roehrenfreak

nicht registriert

08.03.12 22:51
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo zusammen,

klick, klick - Tondokument... gespeichert

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Der Pessimist nörgelt über den schlechten Wind
Der Optimist wartet auf besseren Wind
Der Realist richtet sein Segel optimal nach dem herrschenden Wind
(Seglerweisheit)

http://www.rettet-unsere-radios.de

10.03.12 17:15
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

10.03.12 17:15
Freed-Eisemann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo in die Runde,

ich glaube, daß die Ursachen für den "pathetischen" Sprechstil jedenfalls teilweise auch in den frühen technischen Umständen des Rundfunks zu finden sind.

Man bedenke dabei, daß die Mikrofontechnik (Kohlegrieß etc.) in den Anfängen und die empfängerseitigen Beschränkungen des Tonumfangs (Kopfhörer / Freischwinger / Störungen durch äußere Einflüsse) erforderten, besonders akzentuiert zu sprechen, einzelne Silben besonders zu betonen und dadurch eine "rundfunktypische" Sprechweise zu erreichen. Man hört dies auch auf den wenigen Tondokmenten VOR 1933. Dies gilt sowohl für Sprachprogramme und Vorträge wie z.B. auch für Hörspiele, in denen die Menschen teilweise auch in den dargestellten Alltagssituationen anders sprechen, als man es im täglichen Leben erwarten würde.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an das Karriereende für manchen Stummfilmstar, der nicht die geeignete Stimme für das noch junge Medium Tonfilm hatte und der den Platz räumen mußte für andere, deren Sprechweise sich hier durchsetzen konnte. Ich vermute hier also vor allem technische Gründe.

Bei Priestern ist es z.B. auch so, daß man für die Predigt eine besondere Akzentuierung der Sprache erlernt, die es ermöglicht, auch unter den schwierigen akustischen Verhältnissen eines Sakralbaus auch in der letzten Reihe der Zuhörer noch verstanden zu werden. Deshalb werden Vorträge von der Kanzel mitunter als "salbungsvoll" dargestellt (und mitunter auch karikiert), die aber den Sinn haben, an jeder Stelle des Auditoriums verstanden zu werden.

Klar ist natürlich, daß insbesondere bei Großveranstaltungen (z.B. den berüchtigten Veranstaltungen in Nürnberg) gerne auch mal in übertriebener Weise ins Mikro gebrüllt wurde, um dem großen Vorbild nachzueifern und es sicher manchen gab, der versuchte, sich einen "markanten" Stil zuzulegen, der dann wiederum Schule machte, doch sollte man nicht den Fehler machen und nur auf diese Situationen abstellen.
Es gibt genügend Studioaufnahmen von Rundfunksprechern, die zeigen, daß nicht nur gutural geraunt und gebrüllt wurde.
Ich habe in meinem Archiv auch Ausschnitte (z.B. aus der "Sendung"; einer Rundfunkzeitsschrift aus der Zeit vor und nach 1933), die belegen, daß man sich durchaus Gedanken über die Verständlichkeit der Sprecher im Empfangsequipement der damaligen Zuhörerschaft machte.

Mein Fazit daher: politische Einflüsse zweifellos vorhanden, technische Hintergründe aber im Vordergrund und somit auch "stilbildend".

Beste Grüße
Freedi

Zuletzt bearbeitet am 10.03.12 17:17

10.03.12 17:50
wumpus 

Administrator

10.03.12 17:50
wumpus 

Administrator

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo zusammen,

technisch gesehen, war ab ca. 1932 (und schon davor) u.a. durch die "Neumann-Flasche", einem Kondensator-Mikrophon, ein Qualitätsstandard erreicht, der studioseitig schon bei "UKW-Qualität" lag. Jedenfalls war der in etwa lineare Frequenzgang so bei 100 - 12000 Hz (15000 Hz) anzusetzen.

Der AM Rundfunk damals konnte ca. 100 bis 4500 Hz verarbeiten. Das war deutlich mehr als Telefonqualität. So gesehen hat sich nach 1932 bis heute auf AM kaum was in dieser Hinsicht geändert. Ein Mikrofon von 1935 war fast so gut wie ein heutiges. Die Engstelle "AM-Sender mit 4500 Hz obere Grenzfrequenz" hat sich auch nicht geändert.

Deshalb denke ich schon, es lag doch mehr an dem Schreiwunsch der damals Agierenden. Man konnte ab 1932 ohne Überbetonung und knarrendem Ton zumindest im Rundfunkstudio sprechen und die Modulationskurve des AM-Senders mit Normalstimme durchsteuern.

Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Möge kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten!

www.welt-der-alten-radios.de

11.03.12 14:30
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

11.03.12 14:30
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo zusammen,

eine kleine Ergänzung: Die Bandbreite für Telefongespräche beträgt 3,1KHz, fu=300Hz und fo=3,4KHz.
Da war das Medium AM wie von Rainer beschrieben schon leistungsfähiger, von anderen Parametern ganz zu schweigen.

Viele Grüße,
Klaus

11.03.12 15:30
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

11.03.12 15:30
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo Zusammen!

Auch ich glaube an eine ideologisierte Sprechweise der erwähnten Wochenschauen und Tonübertragungen. Es kann eigentlich keine technischen Gründe für diesen Sprachstil geben, schon in den zwanziger Jahren gab es Bemühungen für eine qualitativ hochwertige Tonübertragung. Man denke nur an Musikaufnahmen.
Dieser Wochenschau - Stil wurde ja auch noch in den Nachkriegsjahren verwendet. Unter dem Suchbegriff "Welt im Film", das war die westdeutsche Nachkriegswochenschau kann man das was finden.
Besonders einprägsame Sprechweisen im positiven gab es auch viel später noch wie die vom langjährigen XY Filmfall Sprecher Wolfgang Grönebaum.
Man sollte vielleicht auch bedenken das viele Menschen ihr erstes "richtige" Radio in der Zeit 33 - 45 hörten, diese kannten ja nichts anderes, so hatten die Machthaber noch leichteres Spiel. Deshalb auch die etwas softeren, aber immer noch vom alten Stil geprägten späteren Wochenschauen.
Der von Freedi erwähnte Kanzelstil der freien Rede, ist eigentlich normal für die Rede vor anwesenden Zuhörern, dazu gehören auch die Gesten die man im Radio natürlich nicht sieht. So sollte man auch unterscheiden zwischen der Rede vor "*(N)*n" und der Rede im Studio. Wenn die Studiosprecher auch so reden, wirkt das fast lächerlich, zumindest auf eine gewisse Weise unprofessionell. Das Volk hatte hinter vorgehaltener Hand auch so seine Sprüche. Gegen Kriegsende konnten viele das Gegröle nicht mehr hören, nicht nur der Inhalt auch die Form wurde unerträglich. Trotzdem blieb eine kleine Gewöhnung erhalten.

MFG Nobby

11.03.12 22:04
roehrenfreak

nicht registriert

11.03.12 22:04
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Kurz-Interview mit WDR 5

Hallo zusammen,

eine andere einprägsame Sprecher-Stimme, diesmal aus der Nachkriegszeit, die vielen unter uns doch noch sehr bekannt sein dürfte:

Egon Hoegen.

Na? Wem klingelt's?


Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Der Pessimist nörgelt über den schlechten Wind
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