ich möchte auf eine Artikelserie aufmerksam machen, die Wolfgang Lill im rm.org über den 900 kW Längstwellensender Goliath heute begonnen hat. Dieser Sender war damals bis heute konkurrenzlos in puncto verfügbarer und stabiler Reichweite. Besonders der tägliche Verkehrskreis nach Tokio mit nicht nur deutschen, zivilen Telegrammen war bemerkenswert. Die Kurzwelle hatte hier nicht annähernd diese zeitliche Verfügbarkeit.
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Re: Längstwelle Goliath in Kalbe a.d.Milde 16,53 kHz
Hallo Walter, die techn. Daten sind sehr beeindruckend und rechtfertigen den Namen des Senders. Besonders das Erdnetz in dieser Größe hat mich überrascht, wie auch die Anodenspannung der Leistungsstufe, dazu noch 50km Antennenseile. Netten Gruß Alfred
P.S.: Die Schilderung des Herr Architekt Richard Breither, ehemaliger Bauleiter der Firma Ludwig Schneider, zum Einsatz von halb verhungerten Kriegsgefangenen läßt die techn. Leistung dann wieder verblassen.
Re: Längstwelle Goliath in Kalbe a.d.Milde 16,53 kHz
Hallo Alfred,
es gab so gut wie keine Menschlichkeit in diesen Jahren. Aber auch die Techniker und Ingenieure haben bis zum Umfallen gearbeitet, um nicht an die Front zu müssen.
Goliath war nicht nur wegen der Senderleistung herausragend, sondern die Antenne war auch sehr effektiv. Die Frequenz war im Gegensatz zu den Maschinensendern variabel und der Sender mit Röhren bestückt. Die Sendearten Telegrafie und Faksimile, bedingt auch Sprachmodulation konnten beliebig je nach Adressat verwendet werden. Die schnell abstimmbaren Variometer für diese Leistung dürften einzigartig gewesen sein.
Re: Längstwelle Goliath in Kalbe a.d.Milde 16,53 kHz
Hallo zusammen,
es gibt auch in dem Buch "100 Jahre Funktechnik in Deutschland. Funkstellen rund um Berlin", Wissenschaft & Technik-Verlag, Gerd Klawitter (Herausgeber) ein Grossformat 16 Seiten-Kapitel von Klaus Herold mit sechs Fotos und Grafiken. ISBN 3-89685-500-X.
Hochinteressante Sendestelle, die auch als Marine und U-Boot-Befehlsgeber-Sender im Frequenzbereich von 15 - 60 kHz !!! Bester Wirkungsgrad bei ca 18 kHz) genutzt wurde. Dabei kamen Antennenleistungen bis zu 1000 KW zum Einsatz. Ein nahezu riesiges Antennen- und Erdnetz erbrachte ausgezeichnete Abstrahlleistungen. Tag / Nachtreichweiten umspannten fast den gesamten Globus (Tokiokreis). Hauptsächlich wurde langsame CW gegeben, aber auch andere Bertriebsarten, bis hin zu AM (bei reduzierter Leistung) war möglich.
Die Antenne bestand aus drei im Dreieck platzierte Schirmantennen mit jeweils 204 Meter Mittelmasten und 15 Schirmstützmasten mit 171 M Höhe. Ein Gelände von ca. 1600 x 1600 Meter wurde benötigt. Jeder Schirm hatte 36 Schirmdrähte.
Der Sendeort hatte eine gute Erdfeuchte (Nähe der Flüsse Milde und Untere Milde), was der Abstrahlfähigkeit zu Gute kam.
U-Boote konnten an viele Orten in den Weltmeeren auch in Sehrohrtiefe die langsamen Morsesignale lesen.
Leider ist heute von der Anlage kaum noch was zu sehen.
Wer sich dort mal umsehen will:
N 52 39 54 O 11 25 36
Ca. 2,9 km ONO vom Ortskern von Kalbe. Kalbe liegt westlich von Stendal.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
Re: Längstwelle Goliath in Kalbe a.d.Milde 16,53 kHz
wumpus: Leider ist heute von der Anlage kaum noch was zu sehen.
Hallo Rainer,
dafür ist die Anlage heute noch in Russland - natürlich mit anderen Röhrentypen - betriebsbereit. Wolfgang hat um 16 Uhr den zweiten Teil eingestellt. Ich denke, dass es noch weitere geben wird.
Re: Längstwelle Goliath in Kalbe a.d.Milde 16,53 kHz
WalterBar:Hallo Alfred,
es gab so gut wie keine Menschlichkeit in diesen Jahren. Aber auch die Techniker und Ingenieure haben bis zum Umfallen gearbeitet, um nicht an die Front zu müssen.
Hallo Walter,
ja, leider war es so. Das betrifft auch viele andere Projekte aus dieser Zeit und das erschreckt mich halt immer wieder. Hoffen wir, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Das ändert natürlich nichts an den techn. Meisterleistungen in diesen "1000 Jahren"