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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Synchrondemodulation aus Funkschau 1950
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26.02.19 12:29
HB9 

WGF-Premiumnutzer

26.02.19 12:29
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation aus Funkschau 1950

Hallo Wolfgang,

deine Messungen und Beobachtungen decken sich mit meinen Erfahrungen, aus denen mein Synchrondemodulator zur Nachrüstung des Resonars entstand: http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...&thread=352
Hier habe ich für die Demodulation einen Diodenmischer verwendet, das ist noch etwas besser als der Abgriff am Gitter des Oszillators.

Im Synchronbetrieb sind übrigens auch Modulationstiefen weit über 100% verzerrungsfrei, was bei Selektivschwund sehr nützlich ist. Allerdings ist ein Modulator, der über 100% Modulation machen kann, aufwendiger.

Die Verbesserung der Trennschärfe muss man aber etwas differenziert ansehen. Tatsächlich 'verschwinden' bei Synchrondemodulation Nachbarsender, wie man auch mit jedem Audion mit leicht überzogener Rückkopplung feststellen kann, gleichzeitig wird der Klang auch heller. Allerdings sind die Nachbarsender nicht verschwunden, sondern werden frequenzmässig im NF-Spektrum einfach entsprechend dem Abstand der Trägerfrequenzen verschoben, da der Synchrondemodulator nichts anderes als ein Mischer ist, der den gewünschten Sender auf 0 Hz, also NF, mischt, und die anderen Sender entsprechend auf höhere Frequenzen. Da diese recht hoch liegen, hört man sie nicht stark, allerdings kann das 9kHz-Pfeifen der beiden nächsten Nachbarsender-Träger durchaus nerven. Aus diesem Grund habe ich noch ein NF-Tiefpassfilter spendiert, das dann für eine tatsächliche Filterung und damit Trennschärfe sorgt. Wenn man diese Frequenzen aber nicht hört, hat man das Problem natürlich nicht, dann ist das Ohr das Filter.

Die Synchronisations-Aussetzer bei Absolute Radio, Radio Dechovska usw. durch Gleichwellenstörungen kommen nicht nur wegen des Trägerschwunds, sonder auch davon, dass die überlagerten Träger zum Teil frequenzmässig recht stark voneinander abweichen, was die Synchronisation erschwert. Eine höhere HF-Amplitude verbessert dabei die Synchronisation, aber da sind bei einem Geradeausempfänger natürlich Grenzen gesetzt. Die perfekte Synchrondemodulation geht mit vertretbarem Aufwand heute am besten in Software, so wie ich das beim Software Defined Radio gemacht habe, da merkt man nichts mehr von den Gleichwellenstörungen (sofern es wirklich Gleichwellensender sind und nicht 'gewöhnliche' Doppelbelegungen der Frequenz).

Eine Schwundregelung ist nach meinen Erfahrungen eher hinderlich als hilfreich, da bei Trägerschwund der Empfänger aufgeregelt und damit die NF lauter wird. Wenn schon, sollte man sie sehr langsam einstellen (Zeitkondstante >2s), um die langsamen Schwankungen zu kompensieren. Bei deiner Schaltung brauchst du wohl einen Regelverstärker, damit die Regelung Wirkung zeigt.

Gruss HB9

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26.02.19 22:28
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

26.02.19 22:28
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation aus Funkschau 1950

Danke HB9,
für den Gedankenaustausch.

Der Sinn meiner Experimente liegt darin, ungewöhnliche Schaltprinzipien zu untersuchen, aber nur ganz selten zu verbessern.
Irgendwann kommt auch mein Körting/Neckermann Syntektor 640W dran....

Meine Aktivitäten sind allerdings stark vom Wetter abhängig! Wir hatten letztes Jahr so einen schönen, sonningen Sommer, dass ich lieber im Garten was tue oder mit dem Ehbeik unterwegs bin, als im Hause zu basteln. Dafür sind die Perioden gedacht, wo es draußen regnet, stürmt und schneit....

Gruß aus NL, Wolfgang

10.03.19 14:03
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

10.03.19 14:03
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation, jetzt aber auf KW ..........

In der Vergangenheit habe ich ein KW-Audion mit der EF80 gebaut.
Die Wiedergabequalität (auch ohne Fading) war bei weitem nicht zufriedenstellend! Kurzum, das Projekt wurde einfach in die Ecke "wegegestellt"

Wenn wir uns abends das 49m Band im WebSDR Twente anschauen, dann sieht man, mit welche krassen Unterschieden die Stationen moduliert sind. Kein Wunder, dass ein normales Audion das nicht verarbeiten kann!
Da kam bei mir die Idee auf, den kürzlich hier vorgestellten Synchrondemodulator zu testen, ob der die Aufgabe besser bewältigen kann???

Also musste ein Konverter gebastelt werden, der das 49m Band in den MW-Bereich umsetzt. Zufällig habe ich einen 7000 kHz Quarz gefunden. Gesagt, getan....





Werde damit in den nächsten Tagen Erfahrungen sammeln und berichten....

Gruß aus NL, Wolfgang

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KW-Vors-Schaltg.jpg KW-Vors-Schaltg.jpg (347x)

Mime-Type: image/jpeg, 55 kB

KW-Vors.jpg KW-Vors.jpg (332x)

Mime-Type: image/jpeg, 140 kB

12.03.19 13:01
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

12.03.19 13:01
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation, jetzt aber auf KW .........................................

Heute habe ich mal tagsüber in's 49m Band reingehört.

Ich musste feststellen, dass nur die 6070kHz aus Bayern (CH292) zu hören war! Wo sind eigentlich die Sender Aus Kall (Eifel) geblieben?
Außer meinem Nachbau lief ein SONY SW30 zur Kontrolle mit.

Die Wiedergabe ist größtenteils stark, zeitweise sehr stark verzerrt, weil über die Raumwelle außer dem Fading auch noch ein selektives Fading dazu kommt! Ich hatte gehofft, dass die Synchrondemodulation eine Besserung ergibt, das ist leider nicht der Fall....



Hier oben ein Mittschnitt (Wasserfall) wo vertikal die Zeitachse, horizontal die Frequenzachse und die Helligkeit die Amplitude des Signals angibt.
Normalerweise ist in der Mitte der Träger und ober- und unterhalb sind die Seitenbänder angeordnet. Letztere sollen symmetrisch (spiegelbildlich) zum Träger liegen.

Durch besagtes selektives Fading sieht man aber bei
A: Der Träger fällt beinahe weg, obwohl die Seitenbänder noch da sind!
B und C: große Unterschiede zwischen oberem- und unterem Seitenband!

Gruß aus NL, Wolfgang

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6070 kHz-12-03-2019-1130.jpg 6070 kHz-12-03-2019-1130.jpg (314x)

Mime-Type: image/jpeg, 332 kB

12.03.19 16:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

12.03.19 16:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation aus Funkschau 1950

Hallo Wolfgang,

eine Mindest-Trägeramplitude braucht es für die Synchronisation, das Verhalten ist somit normal. Besser geht es nur mit viel Aufwand, indem man eine PLL baut, die man bei zu schwachem Träger 'einfriert', damit die Frequenz nicht wegläuft.

Durch den Selektivschwund werden auch die Seitenbänder verändert, was man bei SSB-Empfang als Änderung der Klangfarbe gut hören kann.

Tagsüber ist auf 49m nicht viel los, daher nehme ich das 31m-Band, da gibt es wesentlich mehr Aktivität. Meinst du mit 'Kall' den Sender 'Shortwave Service'? Auf dem 75m-Band höre ich den regelmässig, aber auf 49m habe ich ihn schon länger nicht mehr empfangen.

Gruss HB9

12.03.19 19:52
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

12.03.19 19:52
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation aus Funkschau 1950

Zitieren:
Tagsüber ist auf 49m nicht viel los, daher nehme ich das 31m-Band, da gibt es wesentlich mehr Aktivität. Meinst du mit 'Kall' den Sender 'Shortwave Service'? Auf dem 75m-Band höre ich den regelmässig, aber auf 49m habe ich ihn schon länger nicht mehr empfangen.

Ja Stephan, den meine ich.
Im Moment kann ich nur das 49m Band empfangen, da ist in den Abend- und Nachtstunden viel los. Ich probiere mal weiter....

Gruß aus NL, Wolfgang

13.03.19 11:49
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

13.03.19 11:49
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation, jetzt aber auf KW .........................................

Heute um 10 Uhr nochmals auf den Empfang von 6070kHz in Twente geschaut.



Wiederum diese regelmäßigen Auslöschungen im Frequenzspektrum, was wir mit „selektives Fading“ umschreiben.

Richtig erklären kann ich das nicht, kann nur eine Vermutung(!) äußern, dass die Wellen auf die reflektierende Schicht F1 in der Ionosphäre stoßen und halb zurückgeworfen werden. Die andere Hälfte verfolgen ihren Weg Richtung der F2 Schicht und werden dort ebenfalls zurückgeworfen. Am Empfangsort ergeben sich dann – durch unterschiedliche Laufzeiten = Phasenverschiebungen- die unschönen Effekte. Ich wiederhole, das sind meine Vermutungen....

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Gestern Abend nach 22 Uhr, mit der Kombination KW-Vorsatz und Synchrondemodulator einige Sender gehört und komme zu folgenden Erkenntnissen:

Die Sender kommen mit sehr unterschiedlichen Feldstärken rein. Alle haben kurze Einbrüche. Selektives Fading, wie oben beschrieben, konnte ich nicht feststellen. Die starken Stationen erfordern auch eine starke Oszillatoramplitude, was ich mit der Anodenspannung regeln kann.

Radio Romania auf 6170kHz war der stärkste und produzierte bis -10V am Gitter der 1. AC2! Wie die Schaltung zeigt, wird diese als ALR an das Regelgitter der AF3 weitergegeben, was eine Übersteuerung der AC2 verhindert.

Wie schon beim MW-Empfang erprobt, ergeben nur hoch modulierte Stationen eine bessere Wiedergabe in Sync.-Mode. Alle anderen waren auch normal -also ohne Sync.- gut zu hören. Das kommt auch durch die Gittergleichrichtung, welcher einer Diodengleichrichtung gleichzusetzen ist. Zur Erinnerung, wir haben es nicht mit einem herkömmlichen Audion zu tun, wo an der Anode das NF-Signal abgenommen wird.

Jetzt zur Trennschärfe.
Wir dürfen nicht vergessen, dass meine Empfangsanordnung in Wirklichkeit nur ein Einkreiser ist !! Da ist es schon schwierig, Sender im 5kHz Abstand zu trennen. Jedoch gelingt es meist, in Sync.-Mode das Übersprechen stark zu reduzieren, oftmals selbst ganz zu unterdrücken !!

Gruß aus NL, Wolfgang

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6070 kHz-13-03-2019-1000 (2).jpg 6070 kHz-13-03-2019-1000 (2).jpg (338x)

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14.03.19 08:26
HB9 

WGF-Premiumnutzer

14.03.19 08:26
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Synchrondemodulation aus Funkschau 1950

Hallo zusammen,

der Selektivschwund (und damit die zeitweise Verzerrung, wenn der Träger stark geschwächt wird) entsteht durch Mehrweg-Empfang, entweder durch gleichzeitigen Empfang der Raum- und Bodenwelle oder durch mehrere unterschiedliche Raumwellen. Da die Ionosphäre nicht konstant ist, ändert sich die Weglänge der reflektierten Welle ständig und damit auch die relative Phasenlage am Empfangsort und damit die Frequenzen, welche durch destruktive Überlagerung bei Mehrweg-Empfang ausgelöscht werden. Neben der Phasenbedingung müssen auch die Amplituden der über verschiedene Wege empfangenen Signale etwa gleich sein, damit eine Auslöschung möglich ist.

Auf Mittelwelle war das Phänomen vor allem in der Anfangszeit ein Problem, da man hier bekanntlich die Bodenwellenausbreitung nutzte, aber nicht verhindern konnte, dass man Raumwellen empfängt. Da die damals häufig verwendeten T-Antennen viel Steilstrahlung produzierten, gab es während der Raumwellenausbreitung einen ringförmigen Bereich um den Sender, wo die Boden- und Raumwelle etwa gleich stark war und so starken Selektivschwund und damit Verzerrungen erzeugte. Dies führte zur Entwicklung 'schwundarmer' Sendeantennen, also solche mit flacher Abstrahlung, damit im Bodenwellen-Einzugsbereich möglichst keine Raumwellen vorhanden sind. Nachteil dieser Antennen war die aufwendige Konstruktion (isoliert aufgestellte Halbwellenstrahler).
Den umgekehrten Weg gab es auch, nämlich Sendeantennen, die praktisch nur Steilstrahlung produzierten ('Springbrunnensender'), z.B. der ehemalige MW-Sender Sarnen in der Schweiz. Das funktionierte natürlich nur während der Abend- und Nachtstunden, dann gab es aber praktisch schwundfreien, sehr guten Empfang und das auch in den engsten Bergtälern, da das Signal fast senkrecht von oben kam und so nicht abgeschattet werden konnte.

Gruss HB9

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