Hallo zusammen, in meinem Messoszillator HP 651B aus den Sechziger Jahren sind sehr viel Elektrolyt-Kondensatoren verbaut, die ich nicht alle auslöten möchte, um sie zu überprüfen. Wenn ein Verlust an Kapazität einen Fehler in der Funktion verursacht, kann man durch Überbrücken mit intakten Elkos sehr einfach zum Fehlerkandidaten finden.
Wenn es keine galvanische Verbindung in der Schaltung gäbe, könnte man Leckströme durch Widerstandsmessung feststellen. Und auch die Kapazität mit einem Messgerät ermitteln.
Hier sind große Elkos im Brückenzweig vorhanden und galvanisch verschaltet, und mein Messgerät hört bei 200 µF auf. Nun muss man schauen welchen Stromweg es von den Polen des Kondensators gibt. Wenn da weitere Kondensatoren dabei sind, ggf. diese kurzschließen. Es muss sicher sein, dass nur noch ohmsche Widerstände den Strompfad bestimmen. Dieser Parallel-Widerstand R2 zum Kondensator wird gemessen, je nach Messgerät abwarten, bis es keine Änderung mehr gibt.
Nun kann man den Kondensator polrichtig an eine Batterie über einen Vorwiderstand R1 aufladen. R1 ist so groß zu wählen, dass die Ladedauer ausreichend lang ist. Nun wird die Zeit gemessen, bis die Kondensatorspannung einen bestimmten Wert erreicht. Falls Transistoren, Dioden etc. noch im Strompfad liegen, diesen Wert so klein wählen, dass er unter der Flussspannung, z.B. bei 0,3 Volt liegt. Die Zeit kann mit einer Stoppuhr, oder etwas weniger genau mit Sekundenzeiger bestimmt werden.
Der Rest ist etwas Mathematik, ich habe ein Exceltabelle dafür gemacht. Im Test scheint das gut zu funktionieren. Nun geht es an die in Frage kommenden Kandidaten.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Grundsätzlich eine interessante Methode! Ich finde es immer gut, wenn jemand Theorie und Praxis kreativ in Verbindung bringt. Trotzdem vielleicht einige kritische Anmerkungen.
Wenn ich die Schaltung erst analysieren muss um unerwünschte Parallelkapazitäten erkennen zu können und diese dann noch eleminieren muss, dann ist es vermutlich oft einfacher, den besagten Kondensator einseitig ab-/aus-zulöten.
Die Methode funktioniert halbwegs zuverlässig nur bei relativ großen Kapazitäten, diese lassen sich in der Regel gut auslöten.
Wenn man die Methode genauer machen möchte, könnte man als Spannungsquelle eine Rechteckspannung (Uo) nehmen und die die Spannung U mit dem Oszilloskop darstellen ..... dann bekäme man zumindest genaue Zeiten ...... aber das ist dann noch aufwendiger.
Warnung vor dem Hund ! HP Oscillators enthalten mitunter große Kapazitäten mit extrem kleiner Spannung. Als Beispiel der oben erwähnte 204B: da gibts einen 2000µF / 1V und einen 500/3 ... Die Prüfspannung darf diese Werte keinesfalls überschreiten.