ich hatte hier (http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=10246) ja schon gezeigt wie man mit geringen finanziellen Aufwand seinen eigenen DAB-Sender aufbauen kann. Jetzt möchte ich zeigen wie man mit noch geringeren Aufwand seinen eigenen DRM Sender in die Luft bekommt. Vielleicht haben ja einige Forenmitglieder am Anfang des Jahrtausends auch viel Geld für ein digitales Kurzwellenradio ausgegeben und gehofft in DRM läge die Zukunft der KW. Was daraus hier in Europa geworden ist brauche ich ja nicht zu sagen. In Indien dagegen sieht die Sache ganz anders aus. DRM ist hier der neue Standard auf der Mittelwelle und dort gibt es auch einige neue, interessante Radios (aus chinesischer Fertigung) für dieses System.
Aber zurück zum Thema. Was brauche ich für einen eigenen DRM Sender?
1. Einen Windows oder Linux-PC 2. Einen Softwaremodulator wie Spark, Dream oder eine Tool-Chain von Opendigitalradio. 3a. Falls der Softwaremodulator das Basisband direkt auf eine Soundkarte ausgeben soll, eben eine solche. (preiswerte Variante) 3b. Ein SDR-TRX wie im DAB-Senderthread gezeigt (ab 100 Euro aufwärts), Nummer 4 wird dann nicht benötigt
4. Einen normalen halbwegs frequenzstabilen HF-Signalgenerator (Heathkit, Leader, DDS-Modul, ...) der im Fall 3a das Basisband in den HF-Bereich hochmischt!
Da Nummer 1 in der Regel beim Lesen dieses Threads schon vorhanden ist, geht es gleich zu Nummer 2.
Hier möchte ich am Beispiel des Softwaremodulators Spark zeigen wie ein DRM Signal erzeugt wird, andere Programme kann ich auch Wunsch später auch noch vorstellen.
Zunächst besorgen wir uns die Software "Spark Modulator" die es für Windows und Linux gibt http://www.drm-sender.de/ Nach dem Start dieser Software sehen wir folgende Benutzeroberfläche.
Hier können wir in verschiedenen Rubriken zahlreiche Einstellungen für das zukünftige DRM-Signal festlegen, wie zum Beispiel den Mode oder die Bandbreite .
... oder auch wie und wo unser Signal ausgegeben wird, z.Beispiel als WAV, über die Soundkarte, verschiede DAQs, TCP/IP usw. Auch ein Frequenzoffsett, Dämpfung und Parameter für die Filterung sind festlegbar.
Wir wählen die "preiswerteste" Methode: WAV-Datei (für spätere Aussendung) oder Soundkarte (für den Live-Betrieb).
Als nächstes müssen wir noch festlegen was gesendet wird! Dazu bietet Spark den Reiter "Content Manager" an. Hier kann man den Sendeinhalt über Audiostreams (AAC-Audiodateien von der Festplatte) auswählen. Zusätzlich bietet DRM ähnlich wie DAB die Übertragung von Text und Bildern an. Hier zum Beispiel lege ich einen solchen Text an, der zusätzlich zum Audioprogramm übertragen werden soll.
Der erzeugte Signalfluß sieht dann so aus, natürlich könnten noch weitere Unterkanäle definiert werden.
Auch der komplette Sendeablauf lässt sich mit Spark über den Reiter "Autopilot" automatisch fahren. So komfortabel geht das nicht mit jedem Softwaremodulator.
Nun sind wir praktisch fertig und können den Sendebetrieb bzw. die Erzeugung des Basisbandes starten.
Jetzt sehen wir die OFDM-Erzeugung live, über die Soundkarte ertönt das allseits bekannte Signal einer DRM-Station wie wir es hier leider nur noch selten auf der KW hören können. Das ganze Basisband muss nur noch mit einem kleinen HF-Signalgenerator in einer Mischstufe auf die Zielfrequenz gehoben werden. Hier mache ich das mit einem kleinen DDS-IC für 6 Euro das von einem Arduino mit Touchscreen angesteuert wird.
Das erzeugte DRM-Signal wird dann einem SDR (RTLSDR- USB Stick für 5-10 Euro, KW-Direktsampling) zugeführt und mit der Empfangssoftware (hier Dream) dekodiert. Ein normales DRM-Radio ginge natürlich auch.
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13.03.18 14:06
Bernhard45
nicht registriert
13.03.18 14:06
Bernhard45
nicht registriert
Re: DRM Ausstahlung leicht gemacht.
Hallo zusammen,
oben hatte ich ja den Softwaremodulator "Spark" vorgestellt. Es gibt natürlich noch einige andere, an dieser Stelle möchte ich "Dream" vorstellen.
Dream gibt es ja schon einige Jahre und die Software war lange Zeit die einzige Software für die PC-gestützte DRM-Dekodierung. Richtige DRM-Radios waren zu der Zeit als DRM in Europa hätte etwas werden können ja Mangelware, vielleicht einer der Gründe warum wir heute kein DRM haben. Viele Nutzer jedenfalls kennen die Software im "Empfängermodus" in dem sie auch standardmäßig startet, also so:
Weniger bekannt ist, das Dream auch in einem Sendemodus gestartet werden kann. Dazu fügt man beim Programmaufruf einfach den Parameter "-t" für Transmit hinzu. Dream sieht dann plötzlich ganz anders aus, nämlich so:
Die Benutzeroberfläche ist ordentlich strukturiert und vielleicht auch einfacher zu bedienen als der Spark-Modulator. Man erkennt die Einstellungen zu den Sendeparametern, der Audiokodierung und den Zusatzinformationen (Text + Slideshow).
Hat man sich die passenden Sendeparameter zusammengeklickt, kann man den Live-Sendebetrieb über den "Start"-Knopf beginnen. Das über die Soundkarte erzeugte Signal wird wieder mit einem einfachen (aber möglichst frequenzstabilen) HF-Generator auf die Zielsendefrequenz gemischt. Dort kann man das Signal dann mit einem SDR oder DRM-Radio empfangen. Im nächsten Bild, links Dream als Softwaremodulator gestartet, rechts das empfangene Signal mit einer weiteren Dream-Instanz und dem Himalaya 2009 DRM-Radio (nur ID).