Das Bild zeigt wohin die Reise in diesem Thread gehen soll. Viel wurde in Radioforen ja schon über die Umsetzung von Heimsendern für die Mittelwelle oder den Bau kleiner UKW-Sender gesprochen. Oft ist es der einzige Weg die alten Radios noch ohne Umbau betreiben zu können. Aber nicht nur die alten Röhrengeräte sind zwischenzeitlich von der Eigenversorgung abhängig, auch 10-15 Jahre alte Digitalradios nach der Norm DAB haben hier in Deutschland kein Futter mehr. Damit diese Geräte wieder spielen können und nicht auf den Müll müssen, braucht man also einen eigenen DAB-Kleinsender. Das ist gar nicht so aufwendig oder teuer wie man vielleicht denkt, ab 150 Euro ist man dabei, wobei der Lötkolben kalt bleiben kann. In einer losen Folge möchte ich immer wenn ich etwas Zeit und Lust habe die Schritte bis zur fertigen Aussendung dokumentieren. Da wir uns hier im Bereich von Software-Defined-Radios bewegen, wird sich der Großteil dieses Threads also auch mit Software befassen müssen. Keine Angst, ich werde nicht großartig Programmieren sondern freie Tools von der Stange nehmen und praktisch vorführen. Ebenso spare ich mir den tiefen Blick auf jedes Bit im Datenstrom, das kann man alles in [1] nachlesen wenn man will, andernfalls befürchte ich das Forum einzuschläfern oder in den Suizid zu treiben. Es wird hier also nach einem Schema dokumentiert werden wie: nimm Programm xyz, mache das und das damit, nimm dann Programm 0815 usw. Am Ende kommt dann dabei etwas raus, was wir unseren Digital-Analog-Wandlern zuschicken die daraus ein HF-Signal machen werden.
[1] Digitale Fernseh- und Hörfunktechnik in Theorie und Praxis, Walter Fischer, Springer Vieweg.
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04.03.18 17:05
Bernhard45
nicht registriert
04.03.18 17:05
Bernhard45
nicht registriert
Re: Der Weg zum eigenen DAB/DAB+ Sender ...
Ich habe gerade die Nachricht bekommen, das das Thema einer DAB/DAB+ Ausstrahlung wohl kein Neues mehr in deutschen Foren ist. Ich wollte alte Themen nicht nochmal aufwärmen.
Zitieren:Hallo Bernhard,
bevor Du dir die Mühe machst die Transmitting-Tool-Chain der mmbTools durchzugehen, auf der Seite http://wiki.opendigitalradio.org/Main_Page des OpenDigitalRadio Projektes werden alle nötigen Programme für einen DAB-Sender der Reihe nach behandelt.
ODR-AudioEnc/PadEnc um die Audioquellen (Dateien, Soundkarten, Internetradios) für DAB und DAB+ ins richtige Datenformat zu konvertieren, ODR_DabMux um mehrere Programme in ein ETI-Datenstrom zusammenzufassen und ODR-DabMod um aus der ETI-Datei I/Q-Samples für den Sender zu machen.
Testen kann man seinen Sender auch ohne Senderhardware, die I/Q-Dateien lassen sich mit fast jeder SDR-Software einlesen und auch wieder wie ein normal empfangenes DAB-Ensamble auf einem PC dekodieren.
Da wohl doch einiges Interesse besteht, hier meine benutzte SDR-Hardware. Für meine Sender benutze ich zwei unterschiedliche Boards, die aber alle OpenSource sind. D.h. mit den Projektdaten (KiCAD) kann man sich eine Platine entwickeln und auch bestücken lassen oder man kann auch mit etwas Suche günstig alles fertig kaufen.
1.
Mein erster Sender besteht aus einem schnellen Microcontroller von Cypress der den USB-Datentransfer macht und zu dem die I/Q-Samples gesendet werden. Als FPGA ist ein Cyclone iV von Altera und ein MS7002 verbaut. Damit kann ich in einem Frequenzbereich von 100 kHz bis zu knapp 4 GHz empfangen und senden.
Dieses Board hat mich ungefähr 170 Euro gekostet und ist jeden Cent wert. Man kann praktisch alle Betriebsarten von CW bis DVB-S2 generieren und emfangen. Sogar eine eigene Mobilfunkstation ist möglich, alles rein mit Software.
2.
Das zweite, etwas billigere Board (knapp 150 Euro aus Dtl, teilweise auch für 120-130 Euro) ist schon länger am Markt, kann zwar sogar Signale bis 6 GHz erzeugen und empfangen, aber nur in Blöcken mit einer Bandbreite von 20 MHz und 8 Bit-abgetastet. Der Name des SDR lautet HackRF.
Das Gerät wurde auch schon mal im Computerclub2 von Wolfgang Rudolph vorgestellt. Hier mal ein Video davon.
Leistungstechnisch reicht bereits ein kleiner Odroid-Rechner aus um 5 Audioprogramme zu encodieren, multiplexen und DAB-konform abzustrahlen. Auch das Erzeugen eines DVB-S2 Transponders mit HD-Video zwingt den kleinen Rechner nicht in die Knie. Mit einem aktuellen Desktoprechner sollte aber sogar das Erzeugen mehrerer DAB-Muxe simultan möglich sein. Vielleicht drehe ich mal ein Video davon.
Ab Ende März wird es für knapp 100 Dollar eine abgespeckte Version des LimeSDR geben. Hier mal ein Vergleich der technischen Daten.