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DVM040 ein Stiftmultimeter aus der DDR
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17.04.15 23:01
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

17.04.15 23:01
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

DVM040 ein Stiftmultimeter aus der DDR

Hallo zusammen,

hier ein etwas anderes Multimeter aus der DDR.



Hersteller dieses Exemplares war der VEB Erfurt Electronic, bei dem Modell handelt es sich um das DVM040. Ähnliche Stiftmultimeter wurden auch von Carl Zeiss und Robotron für (interne?) Servicezwecke hergestellt.

Die Daten zum DVM040:

Gleich-/Wechselspannung bis 250V, Strom bis 0.5A, Wiederstand 1MOhm, Logiktester H/L.

Die Bedienelemente v.l.n.r gesehen.

Umschaltung Gleich-/Wechselspannung;
Umschalter Spannung, Strom, Widerstand, Logik L/H;
Umschaltung Messbereich 2.5, 25, 250;
Umschaltung Messwert einfrieren also HOLD bei einem heutigen Multimeter.

Die Stromversorgung erfolgt über ein fest verbundenes Steckernetzteil. Die Messspritze und "COM" wird über Bananenbuchsen gehalten, man kann somit alle älteren oder selbstgebauten Prüfleitungen nehmen wenn man kein "Stiftbetrieb" haben möchte.

Etwas exotisch ist die IC Bestückung. Als BCD-Dekoder kommt ein B348 zum Einsatz, der A-D Wandler ist ein C522! Dieses IC ist wohl die letzte Entwickung in der DDR gewesen, Informationen sind zu dem Schaltkreis heute jedenfalls nicht einfach zu bekommen. Er taucht in keinerlei Verzeichnis des Halbleiterwerks Frankfurt auf. Möglich ist das dieser Schaltkreis von einem westlichen Hersteller kommt (schmuggel wegen Embargo?) und in der DDR umgedruckt wurde. Auch eine Produktion als ASIC kann ich mir vorstellen wobei das DVM040 als Export für den Westen bestimmt war. Vielleicht findet man das Gerät in Westkatalogen der Wendezeit?

Ich habe damit gern gearbeitet, den als Alternative am Arbeitsplatz standen nur große Analoginstrumente oder schwere digitale Tischmultimeter von RFT zur Verfügung. Die Genauigkeit war für den Außendienst mehr als ausreichend. Leider zappelt mein Gerät momentan in allen Messbereichen an der letzten Stelle, das war nicht immer so. Aber nach fast 30 Jahren im Einsatz ist das gute Stück (wie sein Besitzer) auch nicht mehr der Jüngste, der zappelt manchmal auch.

Gruß
Heinz

Zuletzt bearbeitet am 17.04.15 23:21

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Prüfstift.jpg Prüfstift.jpg (279x)

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18.04.15 10:07
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

18.04.15 10:07
Wolle 

WGF-Premiumnutzer

Re: DVM040 ein Stiftmultimeter aus der DDR

Hallo Heinz.

Der Schaltkreis C522 könnte eine Weiterentwicklung des C520 sein. Auch der C520 verwendet als BCD- zu Siebensigment- Decoder den Schaltkreis B348. Ich habe aber den C522 auch nicht kennengelernt.
Es gab ja viele Schaltkreise, die in geringer Stückzahl und teilweise kundenspezifisch gefertigt worden sind. Aber auch das Halbleiterwerk in Markendorf ist ja sehr schnell plattgemacht worden.
Vielen Dank für Deinen Beitrag zum Stiftmultimeter, welches mir ebenfalls unbekannt war.

Mit vielen Grüssen.
Wolle

20.04.15 12:58
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

20.04.15 12:58
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: DVM040 ein Stiftmultimeter aus der DDR

Hallo Heinz und zusammen

Ein schönes und weiterhin nützliches "Andenken" der DDR-Elektronik. Wie man so sieht, gab es damals im "Osten" in bestimmten Bereichen auch Spitzenprodukte, die sich vor der westlichen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchten. Nach meiner Vermutung könnte das Zappeln der letzten Nachkommastelle aus dem Zusammenwirken des hohen Eingangswiderstandes mit den Störfeldern in den heutigen Wohnbereichen zusammenhängen oder auch an defekten bzw. tauben C`s evtl. Elkos im Gerät liegen .

Freundliche Grüße von Dietmar

21.04.15 20:55
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

21.04.15 20:55
RFTHeinz 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: DVM040 ein Stiftmultimeter aus der DDR

Hallo Dietmar,

das Zappeln ist vermutlich wirklich in lokalen Störfeldern begründet. Ein Versuch mit aktuellen Multimetern zeigt ein ähnliches, sogar noch "schlimmeres" Bild.

Hier noch ein Gerät aus dem letzten Jahr der DDR. Das RFT 1006-500 Voltmeter.



DC Messbereich von 1uV bis 1000 V
AC Messbereich von 150 uV bis 1000 V (bis 100 kHz)
Widerstandsmessbereich 10uOhm bis 210 MOhm
Automatische Nullpunktkorrektur und mehrere mathematische Funktionen.
Rechneranschluss zur Messwertaufzeichnung und Fernsteuerung.

Der Preis? Keine Ahnung was die Genossen damals bezahlt haben. Sicher nicht wenig.
Ernsthaft gearbeitet habe ich damals damit mehr nicht. Auch heute brauche ich so ein Voltmeter-Unding nicht in der Praxis.
Mit dem Messstift oben ist man im Reparaturfall und bei der Schaltungsentwicklung schon sehr weit gekommen.
Alles ab der 2. Nachkommastelle war bei uns uninteressant und dennoch hats funktioniert.

Zuletzt bearbeitet am 21.04.15 21:07

Datei-Anhänge
RFT_Multimeter.jpg RFT_Multimeter.jpg (259x)

Mime-Type: image/jpeg, 42 kB

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