Wolle: Der Universalmesser (Vielfachmesser) IV von EAW (Einschalten, ausschalten, wegwerfen) wurde Mitte der fünfziger Jahre in Berlin hergestellt. Der Verkaufspreis lag bei 385 Mark, .....
Woher hast Du die Bezeichnung und den Preis? Ist ja utopisch für die damalige Zeit! ...oder?
Wolle:Das Herstellerlogo "Made in Germany" wurde erst Anfang der sechziger Jahre durch "Made in GDR" abgelöst.
Das ist doch mal eine Hausnummer.... also vielleicht sogar 1955- 1961
Wolle:Bei Überlastung sprang der Druckdrehschalter heraus und unterbrach den Stromkreis
Das beruhigt mich etwas, da ich mir ein Sicherungselement vorgestellt.... aber nicht gefunden habe. Ein Bimetallauslöser!
Wolle:Die Einteilung der Messbereiche auf einer dreißiger Skala ist einfach und logisch. Man muss mit Zwei multiplizieren oder durch Zwei dividieren, das war es dann schon.
Ja passt! Manchmal sieht man nicht die einfachsten logischen Zahlenreihen...
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Ergänzend wäre noch folgendes zu sagen. Vom VEB Elektro - Apparate - Werke J. W. Stalin in Berlin gab es in den fünfziger Jahren vier Universalmesser. Das war die vom EAW eingeführte Bezeichnung für Multizets. (Multimeter) Ich muss hier die korrekte Bezeichnung angeben, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Der vielfach verwendete Begriff Vielfachmesser gehört zu Multizets (Multimeter) aus Mellenbach (VEB MTM). Es gab vom EAW vier Modelle. Das waren der Universalmesser II, III, IV und VI.
Universalmesser II für Gleichspannung - und Gleichstrom, 24 Messbereiche. Keine Wechselstrommessung! 100 kOhm/ Volt. Universalmesser III Nur für Wechselspannung, 9 Messbereiche. 3 kOhm/ Volt, Frequenzbereich 20 Hz bis 20 kHz. Universalmesser IV für Gleichstrom, Gleichspannung, sowie für Wechselstrom, Wechselspannung, 28 Messbereiche. 20 kOhm/ Volt. Universalmesser VI für kleine Wechselspannungen mit 16 Messbereichen. 6 mV bis 600 Volt, 500 Ohm/ Volt.
Abgelöst wurde diese Typenreihe Anfang der siebziger Jahre durch das Uni 7. Anfangs vom EAW produziert ging die Fertigung dann nach Mellenbach zum VEB Messtechnik Mellenbach, MTM.
Der Universalmesser IV vom EAW hatte einen Endverbraucherpreis (EVP) von 385 Mark. Preisgünstiger und vielseitiger war der Vielfachmesser von MTM Mellenbach mit einem EVP von 283 Mark. Er hatte auch eine eingebaute Widerstandsmessung. Die Messung von Kondensatoren war über eine externe Spannung ebenfalls möglich. Dieses Gerät wurde auch in der Lehrausbildung verwendet. Der Innenwiderstand beträgt 20 kOhm/ Volt.
Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Albert Einstein zur Eröffnung der Funkausstellung 1930.
Moin Wolle, da muß ich Dich leider korrigieren: Multizet war ein Markenname für Vielfachmesser von Siemens. Da gab es sehr viele. Z.B. das A-V-O-Multizet, das µA-Multizet, das eff-Wert-Mulltizet, das kHz-Multizet, das Hf-Multizet. Einige dieser Muster habe ich auch in meiner Sammlung. Die Bezeichnung stammt noch aus der Zeit als es das Wernerwerk für Meßgeräte der Siemens+Halske AG gab. Ich glaube, die ersten wurden in den 1920er Jahren gebaut.
Nach 1945 wurden die Siemens-Werke in der DDR verstaatlicht und die Gerätebezeichnung "Multizet" für die Vielfach-Meßgeräte übernommen (ob mit oder ohne Genehmigung des Markeninhabers ist mir nicht bekannt).
Multizet ist wohl genauso ein Begriff geworden wie Tempo-Tuch (Vereinigte Papierwerke Nürnberg) oder Fön (AEG-Foen), Selterswasser (Brunnen Niederselters), Flex für Winkelschleifer (Ackermann+Schmitt jetzt China) und noch einige mehr. Aber man weiß was mit Multizet gemeint ist.
Danke für Deine Korrektur. Der Begriff "Multizet" als eingeführter Markenname war mir nicht bekannt. Ich wollte nur die Unterscheidung zwischen Universalmesser (EAW Treptow) und Vielfachmesser (MTM, Messtechnik Mellenbach) zum Ausdruck bringen. Vielleicht kann man den Begriff "Multimeter" verwenden.
Mit vielen Grüßen. Wolle.
Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Albert Einstein zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung 1930.
Moin Wolle, wie ich es in meiner Antwort schrieb, viele Begriffe sind aus früheren - oder noch bestehenden - Markennamen entstanden. Oft ist nicht mal mehr bekannt, wer dieses Marke einst kreierte und besaß.
Ist ja auch nichts schlimmes. Fast jede/jeder weiß, was gemeint ist.
Die Endung zet scheint von Siemens gern für Messgeräte verwendet worden zu sein. So findet man neben der Bezeichnung Multizet für Vielfachmesser, für Oszilloskope gelegentlich die Bezeichnung Oscillarzet.
Beispielhaft sei mal mein kleinstes Scope das Siemens Oscillarzet Y15W9 gezeigt.
Es ist sooooooo niedlich, das muss man einfach gern haben
was ich an deinem schönen Siemens Oscillarzet auffällig finde... ist das dort noch keinerlei BNC- Anschlüsse vorhanden sind. Ganz links, das rote Laborkabel, steckt das nicht in einer PL- Buchse? Buchsen die ansonsten in der Antennentechnik eingesetzt werden.
Sehr schön und sieht auch noch sehr gut erhalten aus. Die Namensendung ....zet war mir bis jetzt völlig unbekannt. Sucht man Multizet so findet man tatsächlich Siemens & Halske Geräte. Der Duden sagt folgendes http://www.duden.de/rechtschreibung/Multizet.
das siehst Du ganz richtig. Der Eingang ist eine PL-Buchse. PL- Stecker sind ja im Grunde nichts anderes als geschirmte 4mm Bananenstecker . Ich habe für das Foto der Einfachheit halber ungeschirmte Laborkabel genommen. Man bekommt so zwar leicht Verfälschungen des Signals in Form von Überschwingern usw, aber das spielt zu Demonstrationszwecken ja nicht so die Rolle .
BNC-Anschlüsse waren zu der Zeit (Mitte bis Ende 50er) wohl noch unbekannt oder nicht weit verbreitet nehme ich an. Nordmende hatte zu der Zeit wiederum andere 4mm Anschlüsse mit Schirmung.