Empfehlung LCR-Meter?? |
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20.07.10 09:35
Martin.M  WGF-Premiumnutzer
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20.07.10 09:35
Martin.M  WGF-Premiumnutzer
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
hallo alle,
Ich finde, das genaue Messen von Elkos sollte man im Interesse des genauen Messens von HF Kreisen hinten anstellen, da heute fast jedes Taschenmultimeter diese Gangart beherscht. Desweiteren gibts kaum eine Schaltung die bei Elkos Abweichungen von 20% vom Sollwert nicht toleriert. Mein Hauptaugenmerk liegt hier auf HF Kreisen und Q.
nette Grüße Martin
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20.07.10 11:52
roehrenfreaknicht registriert
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20.07.10 11:52
roehrenfreaknicht registriert
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Martin,
bin weitestgehend Deiner Meinung, aber (hauptsächlich aus Kosten- und Platzgründen) es werden Elko´s auch in frequenzbestimmenden Schaltungen verwendet wie z.B. einfache Langzeit-Timer, langsame Oszillatoren bis hin zu - oh Frevel - Lautsprecherweichen (grrrr). Da sollte die Kapazität eines Austausch-Elko´s schon passen, wenn sich die Schaltungseigenschaften nicht merklich verändern sollen. In Netzteilen dagegen ist es völlig wurscht, ob ein Elko mit einer Nennkapazität von 47µF nun 40µF oder 60µF hat. Neue Elko´s können sogar bis zu 50% mehr Kapazität als aufgedruckt haben.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)
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20.07.10 14:51
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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20.07.10 14:51
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Martin
Für mich sind die Wertbestimmungen von Schwinkreiskomponenten auch vorrangig. Bei den gängigen R-L-C Multimessern lassen sich die Elko`s ebenso nachmessen. Wer bei Frequenzweichen Komponenten wechselt oder solche aufbaut, kann diese Vorgaben entsprechend bemessen oder deren gewünschte Resonanzfrequenz einfach ausrechnen. Da geht´s ja entweder um einen Hochpass oder einen Tiefpass für bestimmte Frequenzspektren. Wer darüber hinaus noch über ein entsprechendes Oszilloskop verfügt, kann sich das Verhalten des R-L-C- Netzwerkes (Frequenzglied) noch genauer anschauen. Oft reicht aber die Auswahl der vorgegebebenen Werte. Das Klangefühl oder -erlebnis ist zudem meist noch subjekti und hängt nicht unwesentlich auch vom Lautsprechertyp ab.. Wie Du erwähntest, hat Dein Bastelradio weiter an Form und Gestalt gewonnen. Das wird sicher ein weiteres Prunk- oder Vorzeigestück Deiner Sammlung. Zu hoffen ist dann, daß die jeweiligen "Nachkommen" mit den Relikten des Vaters "achtungsvoll" umgehen können oder wollen. Viel Spaß und weitere Kreativität für Deine Aktivitäten.
Freundliche Grüße von Dietmar
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20.07.10 16:53
Volker  WGF-Premiumnutzer
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20.07.10 16:53
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo zusammen,
für die Messung von Cs bis zu 100nF und kleine Induktivitäten, wie sie in der HF-Technik vorkommen, verwende ich seit Jahren ein digitales LC-Meter mit einem PIC 16F84. Im Internet findet man jede Menge Bauanleitungen. Mit dem Suchbegriff "A Surprisingly Accurate Digital LC Meter" gelangt man auf den Ursprungs-Artikel. Die Materialkosten liegen bei etwa 15 Euro. Ich habe davon schon mehrere Stück gebaut. Die Genauigkeit liegt bei etwa +/- 3%, also mehr als ausreichend für die Reparaturwerkstatt. Widerstände und Elkos messe ich mit einem Multimeter. Mit so einem LC-Meter lassen sich auch leicht der Kopplungsfaktor von HF-Trafos und der AL-Wert von unbekannten Kernen bestimmen. So sieht mein Nachbau aus:


Es wäre auch wesentlich kleiner gegangen, aber so finde ich das Gerät leichter, wenn ich es mal verlegt habe.
Viele Grüße Volker
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20.07.10 17:45
Horcher  WGF-Nutzer Stufe 2
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20.07.10 17:45
Horcher  WGF-Nutzer Stufe 2
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo allseits,
ich möchte das LCR-Meter wie eingangs erwähnt vorwiegend für HF-Zwecke verwenden. Wenn die Messbereiche etwas mehr umfassen, ists gut, aber die von mir erwähnten großen Elkos sind schon einige Zeit passé. Ich muß ab Donnerstag ein paar Tage offline aussetzen, komm allerdings am Fr nach München. War schon eine Ewigkeit nicht mehr dort, aber es gab mal so eine richtige "Elektronikstraße" (Friedrichstr.?), ziemlich zentral. Gibts das noch? Vielleicht hab ich Zeit, mal was anzuschauen.
Grüße Heinrich
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20.07.10 23:11
roehrenfreaknicht registriert
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20.07.10 23:11
roehrenfreaknicht registriert
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Volker,
um Dich zu zitieren:
"Es wäre auch wesentlich kleiner gegangen, aber so finde ich das Gerät leichter, wenn ich es mal verlegt habe." - Zitat Ende.
Ja - das kenne ich nur zu gut aus meinem Luftsportverein. Wir hatten ein wichtiges Motor-Testgerät im Zigarettenschachtel-Format. Es war in diesem Format einfach zu klein und wurde buchstäblich "platt gemacht". Nach meiner erfolgreichen Restaurierung und Reparatur thront es nun ein einem gut zehnmal grösseren Gehäuse und wurde in den zwölf Jahren seit seiner Reinkarnation nie wieder überfahren. Manchmal ist eben "Think big" angesagt - aber sowas von!
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)
Zuletzt bearbeitet am 20.07.10 23:12
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22.07.10 13:24
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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22.07.10 13:24
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Volker
Die Größe Deines Selbstbau LC-Messers ist eigentlich optimal, was die Auffindbarkeit und die Robustheit betrifft. Wie Jürgen das schon erwähnte, soll und muss ein Messmittel auch dem Einsatz an unterschiedlichen Plätzen standhalten. "Filigranoutfit" macht da wenig Sinn. Wie groß ist die Auflösung Deines LC-Messers? Für die vorrangige Anwendung für HF-Module sind Nano- und Picofarad sowie Milli- und Mikrohenry-Anzeigewerte im auswertbaren Bereich wünschenswert. Die beim blauen "C" angebotenen digitalen R-L-C oder L-C- Messer haben als kleinste Auflösung des L-Bereiches 1mH und können aber das Mehrfache an Henry messen. Das ist zwar universal, aber für uns etwas in die nicht so erwünschte Richtung. Wer auf Grund fehlender Vorraussetzungen soetwas kaufen muss, muß dann damit leben oder etwas tiefer in den Geldbeutel fassen. Wie Du erwähnst, hast Du das vorgestellte Gerät schon mehrfach gebaut. Das wäre fast ein Ansatz für Kollegen, die solch einen Selbstbau nicht realisieren können oder wollen, mich dabei ausgenommen.
Freundliche Grüße von Dietmar
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23.07.10 11:52
Volker  WGF-Premiumnutzer
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23.07.10 11:52
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Dietmar,
die Auflösung ist in Fließkomma auf 4 Stellen genau, wobei automatisch auf pF, nF, µH, nH und so weiter umgeschaltet wird. Selbst kernlose Spulen mit wenigen Windungen, wie sie im UKW-Bereich vorkommen, können gemessen werden. Ebenfalls Kondensatoren mit wenigen pF. Damit die Zuleitungen das Messergebnis nicht beeinflussen, kann per Knopfdruck ein Nullabgleich vorgenommen werden. Bei der Induktivitätsmessung werden dazu die Zuleitungen kurzgeschlossen. Die Genauigkeit wurde auf etwa +/- 3% gemessen. Also ausreichend für die meisten Zwecke, da ja meistens immer ein Abgleich in der Schaltung vorgenommen wird. Das LC-Meter ist für mich nach dem Multimeter das zweitwichtigste Messintrument in meiner Bastelwerkstatt.
Die deutsche Suche mit dem Suchbegriff "LC-Meter" liefert jede Menge Informationen und Bauanleitungen. Unweigerlich kommt man dann auch auf meine LC-Meter-Seite. Der Nachbau ist übrigens unkritisch. Das Ätzen einer Leiterplatte ist nicht notwendig. Eine Verdrahtung auf einer Lochrasterplatte hat bei Nachbauten ebenfalls funktioniert. Die einzige Hürde ist das Brennen des PICs. Da wäre es gut jemanden zu kennen, wenn man dies noch nie gemacht hat.
Spezialisten ist noch aufgefallen, dass bei kleinen Induktivitäten im nH-Bereich die Genauigkeit etwas von der Spulengüte abhängig ist. Dies ist aber für die Bastelpraxis nicht sehr von Bedeutung. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass der Messwert von keramischen Scheibenkondensatoren wandert, was mit der relativen geringen Güte dieser Kondensatoren zu tun haben muss.
Hier noch der Trick, wie man mit dem LC-Meter den Kopplungsfaktor zwischen zwei Wicklungen misst. Der Kern wird mit zwei Wicklungen gleicher Windungszahl bewickelt. Nun misst man die Induktivität einmal, wenn die andere Wicklung offen ist (Lo) und ein zweites Mal, wennn die andere Wicklung kurzgeschlossen (Lk) ist. Der Kopplungsfaktor K ergibt sich dann aus ergibt sich aus
K = Wurzel aus (1-(Lk/Lo)).
Ganz genau ist die Messung nicht, da der Kopplungsfaktor auch von der Messfrequenz und dem Kernmaterial abhängt. In der Praxis ist die Methode mehr als ausreichend.
Übrigens kann man auch sehr einfach herausfinden, ob der TK-Wert eines Kondensators negativ oder positiv ist, in dem man eine heiße Lötkolbenspitze in die Nähe des Kondensators bringt. Dann sieht man unmittelbar, wie sich die Kapazität ändert. Mit einer Messbrücke wäre das sehr umständlich zu machen. Interessant ist auch der Versuch, einen Tropfen Wasser zwischen die Platten eines Drehkondensators fallen zu lassen. Wasser hat eine Dielektrizitätskonstante von 80,35, was den Kapazitätswert hochschnellen lässt.
Leider lässt sich mit diesem digitalen LC-Meter die Güte von Spulen und Kondensatoren nicht bestimmen. Auch ist das Gerät nicht für die Kapazitätsmessung von Elkos geeignet. Letzteres können aber die meisten Multimeter.
Viele Grüße Volker
Zuletzt bearbeitet am 23.07.10 11:54
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23.07.10 14:04
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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23.07.10 14:04
Pluspol  WGF-Premiumnutzer
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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Volker
Danke für Deine ausführliche Beschreibung des LC- Messers und seiner praktischen Anwendung. Für unsere "Arbeit" sind die internen Messbereiche ab Nanohenry und auswertbaren Picofarad genau das Richtige. Mit ein paar zusätzlichen Maßnahmen lassen sich auch Kernfaktoren abschätzen. Was ist zum "Brennen" oder Programmieren der Auswertdaten vorhanden bzw. neben etwas Erfahrung erforderlich? Da muss doch eine fertige "Quelle" vorhanden sein, nach der das Programmieren des Chips abläuft? Der Eigenbauer braucht ja etwas Greifbares bzw. einen exakten Ablauf. Ähnlich Deinem Modell gibt es für ca. 35.- Euro Angebote mit fertiger Leiterplatte, vorprogrammiertem Chip und den erforderlichen Bauteilen im Netz. Deine vorhandenen Grunderfahrungen lassen damit die Anordnung der Komponenten variabler erscheinen. Du hast vollkommen Recht, daß das LC-Messgerät das Wichtigste für die Dimensonierung von HF - Schaltungen ist. Strom- und Spannunsmessungen oder Sieb- bzw. Abblockkondensatoren sind keine echte Hürde. Die Auswahl der Displayfarbe ist dann wohl nur noch eine Kostenfrage oder Geschmackssache. Mit Deinem Beitrag hast Du ganz allgemein einen guten und gangbaren Weg für den Erwerb eines nützlichen Messmittels aufgezeigt. Jeder hat nicht die Mittel oder Möglichkeiten vorhandener kostspieliger Mess- oder Servicegeräte.
Freundliche Grüße von Dietmar
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23.07.10 20:30
Volker  WGF-Premiumnutzer
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23.07.10 20:30
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Empfehlung LCR-Meter??
Hallo Dietmar,
nachfolgend einige Hinweise für alle, die sich mit dem Brennen von Mikrocontrollern noch nicht beschäftigt haben. Von der Programmierung eines Microcontrollers muss man zum Glück keine Ahnung haben. Für diese Programmierung steht ein fertiger HEX-Code in Form einer kleinen ASCII-Datei zum Herunterladen zur Verfügung. Diese Programme nennt man übrigens Firmware. Für das Flashen (Brennen, Beschreiben) des Mikrocontrollers (in dem Fall z.B. ein PIC 16F84) steckt man diesen in das Programmiergerät, das je nach Ausführung über USB, die serielle oder paralelle Schnittstelle mit dem PC verbunden wird. Auf dem PC läuft eine Brenner-Software, die mit dem HEX-Code (eine Datei mit der Endung "hex") "gefüttert" wird.
Wenn das Brennen nicht klappt, kann dies an einem zu langen Kabel liegen oder einer ungünstigen Brenngeschwindigkeit, die man aber mit der Brenner-Software einstellen kann. Diese Brenner-Software gibt es wie die Bauanleitungen für Brenner in Hülle und Fülle kostenlos im Internet. Manchmal scheitert das Brennen an der seriellen Schnittstelle, weil diese nicht die notwendigen Spannungen für das Brennen liefern kann. Für die parallele Schnittstelle habe ich mir den "Sprut Brenner 5" ( hier mein Bild davon: http://www.jasoft.de/bilder/sprutbrenner5.jpg ) nachgebaut.
Übrigens kann man die meisten Mikrocontroller mehrere 100 bis 10.000 Mal überschreiben, da sie einen Flash-Speicher besitzen. Dadurch sind spätere Updates mit besseren Programmversionen kein Problem. Von Flashen spricht man, wenn der Speicher des Mikrocontrollers mehrfach überschrieben (gebrannt) werden kann. Da man den PIC nicht ohne weiteres in der Schaltung (in circuit) flashen kann, habe ich ihn nicht eingelötet sondern in einer Fassung betrieben. Flashen birgt immer ein kleines Risiko. Falls nämlich während des Flashens die Stromzufuhr unterbrochen wird, ist der Mikrocontroller meistens zerstört. Dieses Risiko sollte bekannt sein, wenn jemand seinen (einzigen) Router mit einer neuen Firmware updaten will.
Ein Mikrocontroller ist grob gesagt ein Mikroprozessor mit Speicher. In Wikipedia steht: "Als Mikrocontroller (auch µController, µC, MCU) werden Halbleiterchips bezeichnet, die mit dem Prozessor mindestens Peripheriefunktionen auf einem Chip vereinen. In vielen Fällen befindet sich der Arbeits- und Programmspeicher ebenfalls teilweise oder komplett auf dem gleichen Chip. Ein Mikrocontroller ist praktisch ein Ein-Chip-Computersystem. Für manche Mikrocontroller wird auch der Begriff System on a Chip oder SoC verwendet."
Es gibt Displays mit und ohne Hintergrundbeleuchtung. Letztere verbrauchen etwa zusätzliche 20 mA, was bei Batteriebetrieb zu berücksichtigen ist. Auf der Seite von Sprut (nach "Sprut Punktmatrix" suchen) gibt es jede Menge Informationen. Die Punktmatrixanzeigen sind nach einem Industriestandard genormt, so dass nicht viel falsch gemacht werden kann.
Das hat jetzt mit Röhrentechnik nichts mehr zu tun. Aber für die Mess- und Prüftechnik verwende ich aus Platzgründen und wegen der Bequemlichkeit gerne zeitgemäße Technik. Manchmal wäre mir beim Messen an hohen Spannungen in Röhrengeräten ein mit Röhren bestücktes Oszilloskop lieber, weil dies durch Überspannung kaum beschädigt werden kann.
Viele Grüße Volker
Zuletzt bearbeitet am 23.07.10 20:33
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