Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo Martin,
einfach ein Traum dieser Tek. Stell ihn auf den Kopf und dann passt es wieder
So sieht ein pnp-Transistor bei mir aus:
Etwa maximal 60 mA Kollektorstrom. Mehr sind offenbar nicht drin. Deshalb will ich noch eine Schaltung basteln, um den den Basisstrom zu erhöhen. Der Aufbau ist noch ohne Gehäuse:
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo Zusammen,
bei dem interessanten Thema fällt mir ein, ich habe doch auch noch so ein 576 Curve-Tracer Wunderding rumstehen. Leider Jahre "vergessen". Heute hergeholt - und funktioniert!
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo zusammen,
wieder so ein schönes Gerätchen und ich versuche mich an meinem Selbstbau. Der funktioniert für pnp- un npn-Kleinleistungstransistoren einwandfrei, aber dafür braucht man einen Kennlinienschreiber eigentlich nicht. Ein Bauteiletester ist viel praktischer, der mir zudem gleich noch die Anschlussbelegung liefert.
1. Problem: Die Vertikalablenkung meines Oszis schafft in der höchsten Empfindlichkeitsstufe 5 mV/Einheit, was 5mA/ pro Einheit entspricht. Nimmt man einen Transistor mit B=50, sieht das so aus:
Abhilfe wäre ein Vorverstärker mit einem Operationsverstärker.
2. Problem: Zu geringe Eingangsströme. So sieht der Spannungsabfall an einem 5k6-Widerstands des Treppensignals aus. Darstellung 200mV/Einheit Vertikal:
3. Problem: So sieht die Ausgangskennlinienschar eines N-Kanal-FET BF245 mit dem obigen Treppensignal aus:
Die Darstellung ist unbrauchar.
Dann muss ich die Strombegrenzung noch ändern, damit höhere Kollektorströme möglich sind, um Leistungstransistoren untersuchen zu können. Also noch viele Baustellen. Dabei brauche ich das Gerät eigentlich nicht.
Das Projekt wird vorerst wieder in einem Schuhkarton verstaut und sollte ich für drei Wochen in häusliche Quarantäne kommen, habe ich was zu tun. Langweilig wird es einem nicht, solange Strom für den Lötkolben vorhanden ist.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
hallo Volker,
du schaffst das, keine Sorge. Bei den Tek siehst du übrigends an den Enden daß die Kante schräg verläuft. Das kommt daher dass die Geräte die SOA des Prüflings beachten (sofern man es richtig eingestellt hat), d.h. bei geringerer Spannung erlaubt er etwas mehr Strom. Davon abgesehen gibt es wirklich kein Gerät mit dem man einen Transistor so schnell grillen kann wie mit einem Curve-Tracer..
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo Volker,
ja Du schaffst deinen Curve-Tracer passend hinzubekommen. Die TEK 576 kosteten immer ein paar hundert Euronen vor 10 Jahren, außer du warst der erste am Container oder - noch besser Mitarbeiter und die Firmen Policy für E-Schrott war noch nicht so streng b.z.w die Vorgesetzten hatten Eier und freuten sich wenn ein MA sowas mitnimmt für sein Heimlabor, was sonst in E-Schrott geht (muss). Aber Vorsicht! Die Preise die Zurzeit sichtbar sind für funktionsfähige 576 Geräte mit Leuchtpunktematrix , sind absolute Mondpreise. Sie sind Faktor 4 bis 6 zu hoch.
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo zusammen,
der Transistor-Kennlinienschreiber ist fast fertig:
Jetzt muss ich nur noch die schon längst bestückte Platine und den Trafo einbauen, alles verdrahten und die Frontplatte beschriften. Das Gehäuse besteht aus Abfallholz und Abfallblech 1 mm Alu.
Es kann sich nur noch um Tage handeln. Ostern im Lockdown ist jedenfalls gerettet.
Quellen auf Englisch und auf Holländisch mit Platinen-Layout:
Es ist also erst einmal die einfache Version für npn und pnp mit kleinen Kollektorströmen. Die Platine hatte ich vor über einem Jahr bestückt. Die Technik ist 30 Jahre hinter der Zeit. Wie die Zeit vergeht.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo zusammen,
es tut sich was. Die mechanischen Arbeiten sind fast abgeschlossen. Jetzt fehlt vor allen Dingen nur noch die Verdrahtung:
Da mir ein kleiner Kippschalter 2 x UM fehlt, kommt ersatzweise ein Relais mit 2 x UM zum Einsatz.
Selbstbau lohnt sich nicht. Viel zu zeitaufwendig und professionell sieht es auch nicht aus. Aber dafür hält die gute alte Analogtechnik sicherlich eine halbe Ewigkeit. Eine Ersatzteilbeschaffung wird auch noch in 20 Jahren möglich sein. Ob in 30 Jahren noch jemand damit etwas anfangen kann, ist die Frage. Wahrscheinlich landet es auf dem Müll.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo zusammen,
der Kennlinienschreiber ist fertig:
Die Beschriftung ist provisorisch und notwendig. Sie wird wahrscheinlich so bleiben.
Jetzt wir es interessant. PNP- und NPN-Kleinleistungstransistoren gehen einwandfrei. Wie sieht es mit den Leistungshalbleitern aus? Der Kennlinienschreiber liefert als UCEmax 8 Volt und als ICmax 150 mA. Leistungstransistoren werden von meinem China-Komponententester nicht erkannt. Ein uralter Germanium-pnp-Transistor OC26 im TO3-Gehäuse erkennt der Komponententester nicht. Ich probierte den OC26 als Härtetest mit dem Kennlinienschreiber aus:
Sieht etwas merkwürdig aus, aber der alte OC26 scheint zu funktionieren. Die Darstellung auf dem Kopf ist normal bei pnp-Transistoren. Die anderen Artefakte kann ich mir nicht erklären.
Zum Vergleich ein npn 2N2222:
Weitere Experimente folgen. Da der kleine Transistorkennlinienschreiber doch bedingt für pipolare Leistungstransistoren geeignet ist, war die Arbeit nicht umsonst.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Kennlinienschreiber für praktisch alle Halbleiter und Röhren
Hallo Volker,
das grösste Problem in 20 Jahren dürfte ein passendes Oszilloskop sein, das eine korrekte xy-Darstellung erlaubt, die digitalen tun sich da schwer... Ein hübsches Gerät, klein und praktisch und softwarefrei.
Zu den Kurven beim Ge-Transistor: So wie es aussieht, gibt es beim Hochfahren der Kollektorspannung eine andere Kurve als beim nachfolgenden Herunterfahren. Ist die Kollektorspannung eine symmetrische Dreieckspannung oder ein Sägezahn, der schnell zurückspringt? Im Fall Sägezahn kann es sein, dass der Transistor einfach zu langsam ist, so dass es eine neue Kurve gibt, die stark von der erwarteten, mehr oder weniger horizontalen Kennlinie abweicht. Wenn es einfach geht, kannst du mal die Frequenz reduzieren, so dass die Kennlinien langsamer abgefahren werden. Als Luxus-Lösung kann man beim Rücklauf den Strahl dunkel steuern, falls das Oszi einen Z-Eingang hat.
Ge-Leistungstransistoren waren im Allgemeinen sehr langsam, auch die Si-(Leistungs-)Transistoren mussten erst lernen, schnell zu sein. In der Germanium-Zeit bestand auch kein Bedarf nach schnellen Leistungstransistoren, denn für NF-Stufen und Gleichspannungswandler waren sie gut genug, und wenn es schnell sein sollte, nahm man Röhren.
Nachtrag: Bei Ge-Leistungstransistoren ist noch zu beachten, dass auch ohne Basisstrom einen nicht vernachlässigbarer Kollektorstrom fliesst, richtig sperren tun diese erst bei einer negativen (NPN) bzw. positiven Basisspannung (PNP). Somit liegen die Kurven mit kleinem oder gar keinem Basisstron bereits relativ hoch.