Mit dem Vormarsch des Transistors in der Rundfunktechnik wurde es notwendig, sich ein Gerät zur Stromversorgung dieser Schaltungen zuzulegen. Damit wurde man von Batterien unabhängig und konnte das Verhalten einer Schaltung mit unterschiedlichen Betriebsspannungen untersuchen. Es war aber kaum möglich, so etwas zu kaufen. Damit blieb nur der Selbstbau eines solchen Netzteils. Die Anforderungen waren eine regelbare Spannung von 0 bis 15 Volt bei einem Strom von etwa 1 Ampere. Die einfachste Lösung war die Bereitstellung einer mittels Zenerdiode stabilisierten einstellbaren Spannung, die an die Basis eines Leistungstransistors angelegt wurde. Am Kollektor des Transistors lag die Eingangsspannung, am Emitter stand die einstellbare Ausgangsspannung zur Verfügung. Dieses Prinzip des Längstreglers wird bis heute zur analogen Spannungsregelung eingesetzt. Ein wesentliches Problem war die Kurzschlußsicherheit. Jeder Kurzschluß am Ausgang zerstörte den Regeltransistor. Um dies zu vermeiden, wurde eine einfache Kurzschlußsicherung eingesetzt. Ein Relais erhielt zwei Wicklungen. Die eine Wicklung lag über ein Potentiometer an der Eingangsspannung und wurde über einen Arbeitskontakt des Relais geführt. Mit dem Potentiometer war eine Änderung des Ansprechstroms möglich. Zum Einschalten war ein Starttaster nötig, nach dem Start ging das Relais in Selbsthaltung und gab die Ausgangsspannung frei. Die zweite Wicklung des Relais wurde vom Ausgangsstrom durchflossen. Der Wicklungssinn war so gestaltet, daß bei zunehmenden Strom sich die Magnetfelder aufhoben und das Relais abfiel. Der Ausgangsstromkreis war damit unterbrochen und konnte nur mit der Starttaste wieder hergestellt werden. Dieses einfache Prinzip, realisiert 1966, hat viele Längstregler vor ihrem vorzeitigen Ende bewahrt. Erst mit dem Aufkommen preiswerter Siliziumtransistoren wurden Schaltungen auf der Grundlage von Strombegrenzung möglich. Eines der letzten von mir gebauten Netzteile hat eine Spannungseinstellung über einen Vorwahlschalter in Schritten von 100 mV. Die Strombegrenzung ist zwischen 20 mA und 2 A stufenlos einstellbar, ein Meßwerk zeigt den Ausgangsstrom an. Als Ausgangsspannung stehen Plus/ Minus 0,1 bis 25 Volt zur Verfügung. Beide Ausgangsspannungen werden in ihrem Betrag parallel geändert. Damit ist eine problemlose Stromversorgung von Schaltungen mit zwei symmetrischen Betriebsspannungen möglich.
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ich kenne die Kurzschlusssicherheit bei Selbstbaugeräten entweder über sehr flinke Schmelzsicherungen (unsichere Lösung!) oder aber rein elektronisch. Dabei wurde über einen Widerstand der Ausgangstrom abgefragt und ggf. der Längstransistor gesperrt. Je aufwändiger man es gestalten wollte, umso mehr Halbleiter wurden eingesetzt, bis schließlich die ICs wie z.B. der 723 die Regelaufgaben übernahmen. Wer nur einfach eine einstellbare Spannung benötigte, nahm vllt. auch einen Regler im TO-3 Gehäuse, ähnlich 2N3055 o.ä. Allerdings kann ich mich noch an die Gossen Konstanter erinnern, die arbeiteten m.W. auch mit Relais.
Dieses beschriebene Netzgerät mit einer Relaissicherung entstand 1966 während meiner Lehrausbildung im Halbleiterwerk Frankfurt/ Oder. Etwa 1968 wurden weitere Geräte nach diesem Prinzip während meiner Tätigkeit als Arbeitsgemeinschaftsleiter gebaut. In dieser Zeit waren nur Germaniumtransistoren mit all ihren Nachteilen verfügbar. Gerade beim Basteln mit Kindern hat man nicht genug Augen, um alles im Blick zu behalten. Hier hat sich dieses einfache Prinzip hervorragend bewährt. Ich habe selbst bis etwa 1970 ein derartiges Netzteil verwendet, dann entstanden die ersten Schaltungen mit einer Strombegrenzung. Irgendwo ist es interessant, sich an diese alten Lösungen zu erinnern.
Hallo Ihr lieben Bauentusiasten, regelbares Netzteil war auch son Ding,1,5V bis 15 regelbar,als es dann fertig war und hervorragend spielte,habe ich einen 12V Minidrill angeschlossen!Promt war der Längstransistor in den ewigen Jagdgründen,die induktive Last wollte er nicht!Transitor gewechselt,das Gleiche in gelb!Nun steht es schon rd. 30 Jahre hier und spielt,und spielt!!!
Ich würde eher vermuten, daß induktive Spannungsspitzen Deinem Längsttransistor ein vorzeitiges Ende beschert haben. In diesem Zusammenhang fällt mir ein "Unsinn" mit einer batteriebetriebenen Bohrmaschine ein, die ebenfalls über ein Netzgerät betrieben wurde. Eines schönen Tages hatten frevelnde Finger eine kleine Graetzschaltung in die Maschine eingebaut. Wie man sie auch polte, sie hatte immer die falsche Drehrichtung. Übrigens ist eine in die Lautsprecherleitung eines Röhrenradios eingebaute Diode reizvoll, wenn am Vortag die Ursache für verzerrtes Spielen beseitigt wurde. Bei uns hat nur eines Sinn, der Blödsinn.
Ja lieber Wolfgang, Du hast natürlich recht mit der induktiven Last,die Finger waren mal wieder schneller als die Birne,oder Röhre?Den Blödsinn ändere ich gleich!!!
Ach was war das noch schöne Zeiten als man sich mit 4mfd Dukati Ölkondensatoren sich ein Netzteil strickte!!!
Hier ein Beispiel für verhängnisvolle Ereignisse. Anfang der neunziger Jahre habe ich meinen Bestand an eigenen Schaltungen bereinigt, frei nach dem Motto "brauchst Du nie wieder". Darunter war auch die Schaltung zu einem Stromversorgungsgerät, welches zwischen 5 und 18 Volt bei 8,5 Ampere Maximalstrom einstellbar ist. Dieses Netzteil ist als Stromversorgung für amperehungrige Verbraucher und als Ladegerät für Bleiakkus gedacht, umschaltbar von 6 Volt und 12 Volt, ansonsten mittels Spindelregler frei einstellbar. Nach dem Anschluß eines Akkus mit falscher Polarität war die Funktion dahin. Nun galt es wieder zu ermitteln, was man sich vor mehr als 20 Jahren mal gedacht hatte. Die Besonderheiten fangen beim Gleichrichter an. Diese Graetzbrücke besteht aus zwei Dioden und zwei Thyristoren. Sie wird in Abhängigkeit von der eingestellten Ausgangsspannung so gesteuert, daß über dem Längstregler etwa 4 Volt anstehen. Das Ergebnis ist eine Reduzierung der maximal auftretenden Verlustleistung und damit verbunden ein kleinerer Kühlkörper. Die eigentliche Regelschaltung verwendet einen 723 in DiL- Ausführung und eine Ansteuerschaltung mit einstellbarer Strombegrenzung für den Längstregler. Der Fehlanschluß des Akkus verursachte einen Defekt der Treibertransistoren und des Transistors in der Strombegrenzung. Alles andere blieb am Leben. Insgesamt nach dieser Zeit eine schöne Denksportaufgabe in Erinnerung an eine Zeit, wo Schaltnetzteile noch eine Ausnahme waren.
Guten Morge lieber Wolfgang, eine leistungentsprechende Diode vor der Ausgangsbuchse würde ich einsetzen als Verpolungsschutz.Die läßt die Plusspannung raus,blockiert aber eine eingehende Minusspannung,oder?
Als die Schaltung entstand, habe ich an die Möglichkeit des Fehlanschlusses eines Akkus absolut nicht gedacht. Über 20 Jahre ging auch alles gut, bis---. Schlimmer war das Fehlen der Schaltung. Entschädigt hat nur der servicefreundliche Aufbau mit der klappbaren Universalleiterplatte, die mit vielen ratlosen Blicken betrachtet wurde. Und die Moral von der Geschicht entsorge vorschnell Schaltung nicht.
Ja da hast Du recht lieber Wolgang, nur in der Praxis und aus derselbigen hat man eine Idee,sucht alle Teile zusammen,baut auf und es spielt,wozu braucht man da noch eine Schaltung!!!Geht doch alles!
Nur wenn dann etwas im Eimer ist steht man blöd da,und es hat jahrelang gedauert bis ich Schaltungen aufgenommen habe,was heute mit den Schaltplanzeichnungsprogrammen zwar länger dauert, dafür aber sauberer aussieht.