das Radiomuseum weist für "Nordmende Transita" 83 verschiedene Modelle auf. Es gab ein halbes Dutzend verschiedene Chassisvarianten, eckige und runde Gehäuseformen, Rundskala sowie typische Seilskalen (1959-1964). Die Frequenzbereiche waren neben dem "neuen" UKW-Band stets noch die Mittelwelle. Es gab für den dritten Frequenzbereich entweder Langwelle oder Kurzwelle, 49m gespreizt oder bis ca. 15 MHz. Einige Modelle hatten die Tropenbänder drin, einige wenige 4 Frequenzbereiche.
Vorläufer war das MW/LW-Gerät MAMBO, das von Jürgen F. Hemme HB9ANR entwickelt wurde und bei mir langzeitstabil und alltagstauglich ist:
Restauriert sind es heute geeignete Notradios, denn ein Batteriesatz hält an die 150 Betriebsstunden.
Mein Transita ist aus dem Jahr 1962 und trägt den Zusatz "deLuxe". Wumpus hat ihn bereits in der Welt der alten Radios aufgenommen, sodass sich eine Beschreibung an dieser Stelle erübrigt.
Allerdings wird der Apparat auf UKW induktiv abgestimmt. Das sollte Rainer vielleicht korrigieren bzw. ergänzen, denn die Kondensatorabstimmung gilt nur für AM.
Die Geräte setzten im UKW-Tuner den sehr teuren OC615 ein, der ZF- Verstärker verwendete den AF105 (beide Transistoren im Glasröhrchen) in Basisschaltung. Die Neutralisierungsorgien Jahre zuvor hatten sich nicht bewährt. Ausserdem musste man wegen der hohen UKW-ZF neue Wege beschreiten. Einzelheiten stehen in den Röhren- und Halbleitermitteilungen von Telefunken mit dem Titel: "Ein AM-Empfänger mit ZF-Verstärker in Basisschaltung". RM-Mitglieder finden eine aufbereitete pdf-Version unter dem Transistor AF105.
1977 übernahm die französische Thomson Gruppe Nordmende und 2017 erwarb die Technisat GmbH den Markennamen Nordmende. Es erschienen diverse Radiomodelle, beispielsweise der "Nordmende Transita 130", mit Rundskala für UKW und ansonsten DAB+. Das ist eine späte, durchaus interessante Würdigung des ursprünglichen Transita.
In den letzten Tagen habe ich einen blauen Transita deLuxe Chassis 2/603 auf Vordermann gebracht.
Das Radio spielte vorher schon gut, aber die Elkokur hat den Apparat noch einmal weit nach vorne gebracht. Nicht nur der Klang ist jetzt besser, sondern auch die Regelung funktioniert jetzt wieder wie sie soll, was auch die Empfindlichkeit verbessert hat. Vorher konnte ich die Lautstärke voll ausdrehen, hörte aber praktisch kein Empfänger-Grundrauschen. Mein Appell geht also an diejenige Fraktion, die alles belassen wollen. Meine Meinung ist ganz klar: 60 Jahre alte Elkos gehören nicht geprüft, sondern ausgetauscht, auch wenn es Arbeit macht.
Auch nach der Kondensatorkur behält der Transita 130 in puncto Klang leicht die Nase vorn. Gegen ein Kofferradio mit Bassreflexrohr ist eben schwierig "anzustinken".
Gruss Walter
Nachtrag vom 09.11.2022:
Momentan habe ich einen Transita 1_603 auf dem Tisch, dessen UKW-Tuner kapazitiv abgestimmt ist. Dagegen ist das hier beschriebene "de-Luxe"-Modell 2_603 induktiv abgestimmt:
Konsequente Anwendung der Basisschaltung - diese Transistoren konnten nur so die hohen Frequenzen verarbeiten.
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danke für den Link. Der Beitrag hat 315 MB Länge, ich habe ihn mit MediathekView auf die Festplatte zum Mambo geladen. Übrigens sind die Transistoren OC615 und AF105 nachhaltig: Mit Zinkwisker ist in den Glasröhrchen nicht zu rechnen.