[ Startbeitrag leer ] Blaupunkt 5W69 Teilrestaurierung und Reparatur (neu erstellt)
Hallo, Ein ziemlich einfacher Empfänger, nicht hübsch, aber da hat noch keiner eine "Kondensatorkur" gemacht, und so ist der Originalzustand weitgehend erhalten. Hatte da mal eine "Streitschrift" verfasst: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=283
Hier darf er seine Geschichte noch erzählen, über die Wima-Malzbonbons, die er in den 1950er Jahren erhalten haben dürfte, über seine originale Teer-Kondensatoren, die länger gehalten haben. (Früher war eben alles besser)
Für die ramponierte Abschirmung wurde eine Alu-Grillschale genommen, die ist stabil. Eine Reparatur-Öffnung ist bei diesem Gerät nicht vorhanden, so dass das ganze Chassis ausgebaut werden muß. Auch hier bleibt die alte teilweise drin, damit man sehen kann, welche Materialien beim Bau des Radios benutzt wurden. Das war dann auch das einzge Teil, was gewaschen wurde, ansonsten nur moderate Reinigung mit Pinsel und feuchtem Tuch.
Der defekte ZF-Schalter wurde nicht repariert, aber es wurde ein wenig simuliert, um seine Funkion zu ergründen.
Die Mittelwelle wurde nach WW2 erweitert, es wurde aber verzichtet, das anzupassen. Dafür ist die Frequenzanzeige der Skala korrekt. DAS SIND QUETSCHER ! Hier wird wirklich zusammengequetscht, wobei sich die Kapazität erhöht. Aber auch da wurde nicht dran rumgedreht, denn es passte alles ganz gut für "Radio Caroline" Guten Klang hat die Kiste mit dem elektrodynamischen Lautsprecher. Der Trafo wirkt bedenklich dunkel hat aber die Iso-Prüfung überstanden.
Manchmal liest man von der Prüfung mittels Ohm-Bereich mit Multimeter, das ist aber ein Blödsinn: Die Netzspannung beträgt schon 230V * 1,42 = 326 Volt in der Spitze, die Sekundär-Wicklungen haben teilweise 2x 350 Volt gewickelt. Um da die Zwischenlage zu prüfen, braucht man ein Iso-Meßgerät, das eine hohe Gleichspannung erzeugt. 500V, 1000V Gleichspannung: Erst hier lassen sich halbwegs belastbare Aussagen über den Zustand der Trafo-Isolierung machen.
--------------------- Hinweis vom Admin: basteljero hat diesen Startbetrag seines Threads selbst entleert und durch Kurztexte ersetzt. Somit ist dieser Thread mit seinen etwaigen Antworten anderer Nutzer stark beeinträchtigt!
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Re: Blaupunkt 5W69 Teilrestaurierung und Reparatur
Hallo Jens,
zur Bandbreitenumschaltung:
Für "breit" vergrössert Schalter V den Koppelfaktor, womit das Filter breiter wird, vermutlich sogar leicht überkritisch. Dabei wirkt die kapazitive Kopplung aus der Parallelschaltung des 3p3-Kondensators und der beiden anderen in Serie.
Für "schmal" wird nicht nur der Kopplungsfaktor reduziert (rein induktive Kopplung), sonder durch die beiden 'oberen' Kondensatoren die beiden Schwingkreise verstimmt (die Kondensatoren liegen dann wegen Schalter VI parallel zu den Schwingkreisen). Diese Verstimmung sorgt vermutlich dafür, dass bei "schmal" die Resonanzfrequenzen der beiden Schwingkreise gleich und damit die Bandbreite minimal ist, während bei "breit" die Resonanzfrequenzen nicht mehr gleich sind (es sind ja zwei unterschiedliche Kondensatoren) und so die Bandbreite noch etwas grösser wird. Für den genauen Sachverhalt müsste man messen.
Re: Blaupunkt 5W69 Teilrestaurierung und Reparatur
Hallo Jens,
die induktive Kopplung wird normalerweise mit einem idealen Trafo mit zusätzlicher Serie-Induktivität simuliert, vermutlich kann man aber auch gleich den Koppelfaktor als Parameter beim Trafo einstellen. In diesem Fall wählt man die Primär- und Sekundär-Induktivität so, dass die Resonanzfrequenzen stimmen. Mit dem Kopplungsfaktor kann man dann spielen, ein realistischer Wert ist in etwa dann, wenn die Resonanzkurve bei Stellung "schmal" sich beginnt abzuflachen, aber keinen Doppelhöcker hat. In Stellung "breit" müsste es dann eine Delle in der Mitte der Resonanzkurve geben, die aber nicht allzu tief sein soll.
In der Realität dürfte die Schwingkreisdämpfung höher sein als die 1M, die du in der Simulation angenommen hast. Neben dem Innenwiderstand der Röhre und dem Gitterableitwiderstand kommen ja noch die Kupfer- und Eisenverluste der Schwingkreisspulen dazu.
Re: Blaupunkt 5W69 Teilrestaurierung und Reparatur
Ja, bei LTspice kann man einfach den Koppelfaktor zwischen Induktivitäten verwenden. Wenn man dann noch realistische Werte für den Wicklungswiderstand bei den Induktivitäten angibt, bekommt man schon ziemlich realistische Simulationsergebnisse.
Re: Blaupunkt 5W69 Teilrestaurierung und Reparatur
Das mit dem zitierten Reinigen von Radiochassis im Geschirrspüler ist ja von mir. Ganz ohne Überlegung, ob man das mit einem bestimmten Chassis so „gefahrlos“ machen kann, mach ich das ja nun auch wieder nicht. In dem Thread ging es ja nur um den (Netz-)Trafo und deshalb meine nur unvollständige Bemerkung zu den Radiochassis. Die anschließende Trocknung ist (für mich) das geringste Problem: Ein „gespültes“ Chassis kommt erstmal für wenigstens ein…zwei Wochen in den warmen Heizungskeller (oder in den Backofen bei max. 50 Grad, wenn die Frau für längere Zeit außer Haus ist) oder im Sommer in den trockenen Gartenschuppen bzw. bei trockenem Wetter mit Sonnenschein direkt auf den Gartentisch. Ab und zu auch mal das Chassis wenden, hilft da auch. So ist auch schon mal moderne Technik wie die komplette Elektronikplatine eines DJ-Pults mit Folientastaturen und Schiebereglern, die mit verschütteter Cola versaut wurde, problemlos zu reinigen gewesen.