dank nassem Pfingstwetter kam ich auf die Idee, mein Biennophon Gandria zu renovieren. Das Gerät ist zwar schon seit etwa 30 Jahren in meinem Besitz, ging aber mit der Zeit etwas in Vergessenheit, nachdem es jahrelang seinen Dienst getan hat. Es funktioniert noch, aber das Gehäuse ist arg zerkratzt und auch gewisse elektrische Reonvationsarbeiten können nicht schaden. Diese Gerät wurde von der schweizerischen Firma Velectra AG aus Biel hergestellt, "Biennophone" war der Markenname der Geräte dieser Firma. Der Schaltplan ist vom 22.12.1964 datiert, somit ist das Gerät nicht mehr das neueste, hat aber gegenüber der damaligen Technik schon ein paar Neuerungen. Als Erstes fällt auf, dass die obligatorische EABC80 fehlt. Hier wurde der FM-Demodulator mit zwei Germaniumdioden realisiert. Als Folge davon wurde für den ZF-Verstärker die EBF89 verbaut, die ist identisch mit der EF89, hat aber noch zwei Dioden, von denen eine als AM-Demodulator verwendet wird. Im NF-Pfad wurde eine ECL86 verbaut, so konnte gegenüber der üblichen Schaltung mit der EABC80 eine Röhre eingespart werden. Der AM-Mischer mit der ECH81 ist Standard. Im UKW-Teil wird eine ECC85 eingesetzt, die Abstimmung erfolgt aber induktiv, und es gibt zwei abgestimmte Vorkreise und nicht nur einen wie bei den üblichen Schaltungen mit den Drehkondensatoren. Dadurch wird die Spiegelfrequenzunterdrückung und auch die Empfindlichkeit besser, was bei den schwierigen Empfangsverhältnissen in der Schweizer Gebirgslandschaft relevant ist. Als weitere Spezialität hat er einen separaten Anschluss für das HF-Telefonrundspruch-Signal. In der Schweiz gab es bis etwa 1990 die Möglichkeit, den HF-Telefonrundspruch zu abonnieren. In diesem Fall wurden über die Telefonleitung 6 Programme im Langwellenbereich in UKW-Qualität (ohne Bandbreitenbegrenzung) angeliefert. Der eine oder andere Urlauber erinnert sich vielleich noch an die Radios in den Schweizer Hotels mit den 6 Stationstasten, die waren meistens auch von dieser Firma und auch im typischen Design. Ebenfalls speziell bei diesem Gerät ist die Verwendung der DM70 als magisches Band. Das Modell "Gandria" (die Modelle wurden nach Schweizer Orten benannt, Gandria liegt am Luganersee) ist ein Modell der gehobenen Klasse mit integriertem Plattenspieler von Philips, daneben wurde dasselbe Chassis in den Modellen "Verbier" und "Sottens" verbaut. Die Mehrsprachigkeit sieht man dem Gerät an, es ist alles Deutsch und Französisch angeschrieben.
Hier ein paar Bilder vor der Restauration:
Gehäuse nach der Schleiferei:
Das sehr kompakte Chassis von vorne, links der nicht originale, von mir seinerzeit nachgerüstete Stereodekoder:
und von hinten:
von unten:
Die Subminiaturröhre DM70 als magisches Band (im Hintergrund das IC vom Stereodekoder für den Grössenvergleich)
Gewisse Modifikationen mache ich wieder rückgängig, aber der Stereodekoder bleibt drin, sozusagen als Zeuge der Weiterentwicklung. Gewisse Bauteile sehen auch nicht mehr über alle Zweifel erhaben aus, insbesondere der Kathoden-Elko der Endröhre, der einen Riss hat und somit definitiv ein Wechselkandidat ist. Da ich den Schaltplan samt Bestückungsplan habe, sind Reparaturen kein Problem, und allzu viel sollte es nicht zu tun geben, da das Radio grundsätzlich noch funktioniert. Ein Neuabgleich kann auch nicht schaden, da ich hier früher mal "gesündigt" hatte und mittlerweile der Messgerätepark für einen korrekten Abgleich vorhanden ist. Momentan wird das Gehäuse frisch lackiert, glücklicherweise waren die Kratzer nur im Lack, so dass man das Ganze mit Schleifen wieder hinbekommt, wenn man von ein paar wenigen tieferen Schäden absieht, die man wohl zuspachteln muss. Danach kommt dann der elektrische Teil, aber das sollte nicht allzu wild sein. Der Plattenspieler bleibt dann wohl auf absehbare Zeit Dekoration, da ich den originalen Tonabnehmer nicht mehr habe und den "Nachfolger" hatte ich seinerzeit in einen Lenco L75 eingebaut, der mir über den Weg gelaufen ist und wesentlich mehr hergibt als dieser doch recht einfach gehaltene Plattenspieler. Aber das kann man bei Gelegenheit ja immer noch nachrüsten, der Rest ist ja noch da und funktioniert.
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Hallo Unbekannter, wohl Funkamateur mit schweizer Rufzeichen
Um einer späteren Nacharbeit vorzubeugen, empfiehlt es sich bei Biennophone-Geräten aus der fraglichen Zeit, die Widerstände auf Werthaltigkeit zu überprüfen.
Die verwendeten Fabrikate (vmtl. Vitrohm) neigen nach jetzt rund 50 Jahren zum unkontrollierten hochgehen des Widerstandswerts bis zu unendlich.....
Das mit den Widerständen ist ein guter Tip, ich messe sicher mal alle durch, und solche, die nicht ganz überzeugen (gilt auch für Kondensatoren), werden gnadenlos ersetzt, was dank Leiterplatte mit wenig Aufwand verbunden ist. Das Chassis ist zwar bei Bedarf schnell wieder ausgebaut, aber es muss ja nicht sein, wenn man es schon zum Voraus weiss...
Hi, auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum. Du hast da ein für mich unbekanntes Gerät, auch der Hersteller sagt mir nichts. Das macht aber nichts, wir lernen ja immer noch etwas dazu.
Ach ja, Dein Vorname wäre etwas persönlicher als HB9, wir könnten Dich dann besser anreden.
die Biennophone-Geräte wurden hauptsächlich für den Schweizer Markt gebaut und meines Wissens nicht kommerziell exportiert, dadurch ist das Verbreitungsgebiet natürlich beschränkt. Im Ausland sind am ehesten die Telephon-Rundspruch-Empfänger mit den 6 Programmen bekannt, die bis in die 90er-Jahre in vielen Schweizer Hotelzimmer zum Standard gehörten. Nachdem der HF-Telephonrundspruch dem ADSL Platz machen musste, sind diese Empfänger natürlich auch Geschichte...
Wegen Vornamen: Im Internet gebe ich grundsätzlich nichts bekannt, das auf meine Person schliessen lässt. Nicht dass ich den Forums-Teilnehmern misstraue, aber das Internet ist bekanntlich weltweit öffentlich, und da hat es halt nicht nur nette Nutzer.
Die Renovation geht vorwärts, der Gehäusedeckel ist mitterweile fertig bis auf die Schramme, für die muss ich mal noch einen passenden Füllstoff finden. Da man das jederzeit reparieren kann, eilt es nicht.
Das eigentliche Gehäuse ist noch am Trocknen, als Nächstes kommt dann die Elektronik an die Reihe.
eine kurze Anmerkung zu den Forennamen und Klarnamen: Grundsätzlich reicht in Foren der virtuelle Forum-Name. Wer will, kann gern seine Beiträge auch mit dem echten Vornamen zeichnen. Das kann aber kein muss sein.
Es ist weiter richtig, daß man in öffentlichen Foren auf seinen Eigenschutz achten sollte. Das WGF ist hier sogar eher streng und versucht komplette Namens- und Adressnennungen, sowie email-Adressen und Telefonnummer zu blockieren. Eben aus diesem Grund.
Also sollten wir mit "nur" dem Forum-Namen auch klarkommen. Die Forum-Namen sind ja auch deshalb geschaffen worden, um eben UNABHÄNGIG vom echten Vornamen oder Komplettnamen agieren kann. Sonst bräuchte man Forum-Namen nicht. Es gäbe dann eben Rainer-1 bis Rainer-10, usw.
Nun könnte man sagen, daß auch ein Vorname völlig anonym ist. Das stimmt und stimmt auch nicht. Gibt man in seinen Beiträgen absichtlich oder unabsichtlich irgendwann einen genaueren Hinweis auf seine Verhältnisse oder Örtlichkeit, kann auch ein Vorname eine Stufe in Richtung Nicht-Anonymität sein.
Respektieren wir doch die Nutzer, die beim Forum-Namen bleiben wollen und freuen uns über die, die sich trauen, ihren Vornamen zu nennen.
der Lack ist jetzt getrocknet und damit das Gehäuse im Wesentlichen fertig. Die verrosteten Scharniere werden bei dieser Gelegenheit ersetzt (ganz normale 'Meterware' und damit kein Problem) und auch neue Filz-Füsse sind kein Luxus.
Die Acrylglas-Skalenscheibe braucht glücklicherweise keine Restauration. Nun bleibt noch die Elektronik, wo jedes Bauteil geprüft und bei Bedarf ersetzt wird sowie ein kompletter Neuabgleich.
ich habe dieses Thema ja schon des Öfteren angesprochen. Ich bin der Meinung, dass es einfach höflich ist, wenn ich mit anderen Mitgliedern in Kontakt trete, dass ich wenigstens meinen Vornamen angebe. Ich bin kein Internet-Fachmann. So wird der Name Rainer, Andreas oder auch Wolfgang bestimmt unzählige Male vorkommen. So dass mir daraus keine Nachteile entstehen können. Ich gehe jedenfalls nicht von meiner Maxime ab und werde auch weiterhin mit Kollegen, die mir ihren Namen nicht verraten keine Kontakte hier im Forum pflegen.
Genau das selbe habe ich mich auch gefragt. Und selbst wenn jemand etwas über "Uli" herausfinden könnte (ist bei mir sicher nicht schwer) - wer würde denn das WOLLEN? Für so interessant halte ich mich ja selber nicht, als daß es sich lohnen würde, sich die Mühe zu machen... Ich finde das mit Verlaub albern. Wer so viel Angst hat, der sollte das Internet (und vor allem auch den Amateurfunk, da kann man ja meter-genau geortet werden!) meiden wie der Teufel das Weihwasser und sich idealerweise mit einem Alu-Hut geschützt im Keller verbarrikadieren. Sorry für off-topic, aber das musste ich gerade mal los werden.
"Ich gehe jedenfalls nicht von meiner Maxime ab und werde auch weiterhin mit Kollegen, die mir ihren Namen nicht verraten keine Kontakte hier im Forum pflegen."
Ist dir doch vorbehalten! Akzeptiere einfach, dass es "Menschen" im Internet gibt, die genau aus diesem Grund nicht mit dir sprechen...
Alles wird gut.
Was für ein Kindergarten!
Freundliche Grüße
PS: @ Admins - bitte alles ab... wegen kompletten OT in diesem Eintrag löschen. Danke! PPS: Bitte eine Kopie (öffentlich!) des Ausweises hier hinterlegen, um nachvollziehen zu können ob der angegebene Vorname tatsächlich der Wahrheit entspricht. Oh Leute, wie naiv ist dieses denken...