Viele alte Radios und Truhen haben ja Stoffe vor den Lautsprechern, die entweder schmutzig oder fleckig sind. Wer hat Erfahrungen mit waschen oder reinigen gemacht?
Meine Versuche die Stoffe zum waschen vom Holz runter zu bekommen klappen nicht so richtig.
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Alain
RE: Lautsprecherstoffe , 23 Jul. 2005 15:09
Den Lautsprecher-Stoff unzerstört runterzubekommen ist fast hoffnungslos. Die Stoffe sind oft geklebt. Ich habe es auch mal mit Teppich-Schnee und einem Staubsauger probiert. Das klappt mal und mal nicht. Die Stoffe sind meistens schon sehr spröde.
Ich laße die Stoffe jetzt so wie sie sind oder ziehe neuen Stoff auf,auch wenn er nicht genau vom Design paßt.
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Nach meinen Erfahrungen sind die Stoffe oftmals auf eine separate abschraubare Trägerplatte mittels Holzleim aufgeklebt. Da Holzleim wasserlöslich ist, kann man die Trägerplatte samt Stoff für einige Minuten unter Wasser tauchen. Der Stoff lässt sich dann sehr leicht abziehen. Das Reinigen sollte man nur ganz vorsichtig mit Feinwaschmittel und Handwäsche vornehmen. Vorsicht nicht an den Stoffschnittkanten rumzupfen, die fransen sehr leicht aus. Nachspülen mit klarem Wasser nicht vergessen. Wer noch nie selbst etwas (ausser sich selbst) gewaschen hat, kann auch seine bessere Hälfte zu rate ziehen. Die Stoffe haben beim trocknen oft die Neigung zum schrumpfen. Am bessten legt man den Stoff nach der Wäsche straff ausgebreitet auf eine Zeitung. Die Zeitung nimmt die Feuchtigkeit auf und muss alle parr Stunden gewechselt werden. Die Trocknung dauert so ca 1 bis 2 Tage aber die Schrumpfung ist nicht so stark. Ausserdem muss die Trägerplatte auch gleichzeitig getrocknet werden. Um Verzug vorzubeugen am bessten zwischen 2 starken Holzplatten mit einigen Lagen Zeitungspapier (öfter wechseln) oben und unterhalb der Trägerplatte. Das wiederaufleimen sollte mit einer sehr sehr dünnen Holzleimschicht geschehen.(Nachfolgende Generationen wollen auch noch eine Chance zum Waschen haben) An den verdeckten Kanten ruhig zum spannen etwas dicker auftragen. Wenn der Leim im sichtbaren Bereich zu dick aufgetragen wird, dann saugt der Stoff ihn auf und es entsehen Flecken also äusserste Vorsicht! Das allerwichtigste Werkzeug bei dieser ganzen Arbeit ist wie so oft Geduld und Behutsamkeit. Ich habe mit dieser Methode schon einige unansehnliche Lautsprecherstoffe gerettet. Einige wenige sehr poröse sind so aber auch für immer in den Himmel der Lautsprecherstoffe gelangt. Ich würde deshalb nur zu einer Reinigung raten, wenn der Stoff schon sehr stark verschmuzt ist. Ich denke eine leichte Patina steht einem Radiooldie doch ausgezeichnet. Und ein original Stoff ist einfach fast unersetzlich. Übrigens ein leicht eingerissener Stoff ist auch nicht in jedem Fall hoffnungslos. Es gibt im Fachhandel Stoffe zum Aufbügeln. Die kann man unter dem Riss anbringen. Mit ein wenig Geschick, einer feinen Nadel und Engelsgeduld, kann man die Fäden auf der Oberseite so in Position bringen, das der Riss für Unwissende unsichtbar wird und für ein selber Akzeptabel aussieht.
Was der Stefan schreibt, kann ich nur bestaetigen. Um festzustellen, ob der Stoff mit einem wasserlöslichen Kleber behandelt wurde (es gibt auch andere Kleber, insbesondere bei schon vormaliger Neubespannung), sollte wenn möglich, erst an einer Stelle der Holzrückseite (falls hier auch verklebt wurde - was nicht immer der Fall ist) ein Nassmach-Versuch gestartet werden. Denn, wenn sich der Stoff so nicht lösen lässt, kann das Nassmachen ohne tatsächliche Lösbarkeit, Probleme beim Trocknen machen (unregelmässiges Schrumpfen mit REISSEN des Stoffes). Also nur so behandeln, wenn sich der Stoff wirklich lösen lassen wird.
MFG Rainer
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Bruno
RE: Lautsprecherstoffe , 27 Jul. 2005 20:17
Ich bin auch der Meinung die Stoffe sollten nur dann abgelöst werden, wenn sie noch einigermaßen "Fleisch" haben, will sagen dünn gewordene Stoffe vertragen die Ablösung schlecht. Es gibt auch Radios wo die Stoffe überhaupt nicht geklebt wurden, da ist es kein Problem.
Jedenfalls vertragen Stoffe aus den 30 iger Jahren nur wenig mechanische Belastung und reissen furchtbar schnell ein.
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Reiner Mengel
RE: Lautsprecherstoffe , 01 Nov. 2005 07:50
Guten Tag.
Mein Siemens H42 Schatulle hat Kapptüren mit einer Lautsprecherbespannung. Dieser Stoff ist so dünn geworden - da kann ich fast schon durchsehen. Wo bekomme ich den Originalstoff her. Siemens war bei einer Nachfrage richtig hilflos.
Hallo Reiner, ein Original-Stoff wird nicht mehr beschaffbar sein. Es gibt da einige wenige Anbieter von ungefähren Ersatzstoffen (so auch in meinem Online-Shop), aber das sind alles natuerlich Kompromisse.
Rainer
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Siegfried D.
RE: Lautsprecherstoffe , 03 Sep. 2006 09:30
Morgen.
Ich habe vor Jahren einen Stoff mit doppelseitigen Klebeband auf der Holzbrettvorderseite fixiert damit er nicht bei höheren Lautstärken flattert. Das ging auch so 3 Jahre gut. Jetzt aber hat das Klebeband irgendwie seine Klebekraft verloren. Ich muss deshalb von dieser Methode abraten. Ich habe jetzt mit einem wasserlöslichem Haushalts-Kleber die Fixierung vorgenommen. Bin gespannt, wie das auf Dauer geht.
Was der Stefan schreibt, kann ich nur bestaetigen. Um festzustellen, ob der Stoff mit einem wasserlöslichen Kleber behandelt wurde (es gibt auch andere Kleber, insbesondere bei schon vormaliger Neubespannung), sollte wenn möglich, erst an einer Stelle der Holzrückseite (falls hier auch verklebt wurde - was nicht immer der Fall ist) ein Nassmach-Versuch gestartet werden. Denn, wenn sich der Stoff so nicht lösen lässt, kann das Nassmachen ohne tatsächliche Lösbarkeit, Probleme beim Trocknen machen (unregelmässiges Schrumpfen mit REISSEN des Stoffes). Also nur so behandeln, wenn sich der Stoff wirklich lösen lassen wird.
MFG Rainer
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Bruno
RE: Lautsprecherstoffe , 27 Jul. 2005 20:17
Ich bin auch der Meinung die Stoffe sollten nur dann abgelöst werden, wenn sie noch einigermaßen "Fleisch" haben, will sagen dünn gewordene Stoffe vertragen die Ablösung schlecht. Es gibt auch Radios wo die Stoffe überhaupt nicht geklebt wurden, da ist es kein Problem.
Jedenfalls vertragen Stoffe aus den 30 iger Jahren nur wenig mechanische Belastung und reissen furchtbar schnell ein.
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Reiner Mengel
RE: Lautsprecherstoffe , 01 Nov. 2005 07:50
Guten Tag.
Mein Siemens H42 Schatulle hat Kapptüren mit einer Lautsprecherbespannung. Dieser Stoff ist so dünn geworden - da kann ich fast schon durchsehen. Wo bekomme ich den Originalstoff her. Siemens war bei einer Nachfrage richtig hilflos.
Hallo Reiner, ein Original-Stoff wird nicht mehr beschaffbar sein. Es gibt da einige wenige Anbieter von ungefähren Ersatzstoffen (so auch in meinem Online-Shop), aber das sind alles natuerlich Kompromisse.
Rainer
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Siegfried D.
RE: Lautsprecherstoffe , 03 Sep. 2006 09:30
Morgen.
Ich habe vor Jahren einen Stoff mit doppelseitigen Klebeband auf der Holzbrettvorderseite fixiert damit er nicht bei höheren Lautstärken flattert. Das ging auch so 3 Jahre gut. Jetzt aber hat das Klebeband irgendwie seine Klebekraft verloren. Ich muss deshalb von dieser Methode abraten. Ich habe jetzt mit einem wasserlöslichem Haushalts-Kleber die Fixierung vorgenommen. Bin gespannt, wie das auf Dauer geht.
Siegfried
Hallo, ich wollte das kleben mit wasserlöslichem Haushaltskleber, in meinem Fall mit Pritt Alleskleber, bestätigen. Ich musste den 2003 geklebten Stoff lösen, weil meine Tochter mit der Fliegenklatsche eine Spinne auf dem Stoffteil des Radios breitgeschlagen hatte.
Ich habe den Stoff mehrfach mit einer Wassersprühflasche getränkt. Der Stoff ging gut und zerstörungsfrei ab.
Hallo Mit alten Radios habe ich wenig Erfahrung. Ich habe es mehr mit den Detektorradios. Aber trotzdem habe ich gerade einen Stoff bei meinem Grundigoldtimer erstetzt. Aber leider blubbert der Stoff bei lauterer Musik im Takt der Bässe mit. Kann ich da was gegen machen? Meine Tante sagte mir, früher hätte der nicht gewackelt.
Zitat:Hallo Mit alten Radios habe ich wenig Erfahrung. Ich habe es mehr mit den Detektorradios. Aber trotzdem habe ich gerade einen Stoff bei meinem Grundigoldtimer erstetzt. Aber leider blubbert der Stoff bei lauterer Musik im Takt der Bässe mit. Kann ich da was gegen machen? Meine Tante sagte mir, früher hätte der nicht gewackelt.
Markus
Hallo Markus, dieser Effekt taucht auf, wenn der Ersatzstoff kein echter Lautsprecherstoff ist. Es muss eben Luft durchgehen können. Sonst beginnt der Stoff im Takt der Musik oder Sprache zu pumpen.
Bevor Du einen Stoff einbauen willst, ist eine Durchpust-Probe sinnvoll.
Lautsprecherstoff zu reinigen ist gar nicht so einfach. Habe ich selbst erfahren bei enem Neckermann 9668 . Nach einem Eckentest bei der ausgebauten Schallwand ob sie die Prozedur aushält , verwendete ich erst alkalischen Profireinger, (ein normaler Haushaltsreiniger ist so ähnlich ) das Ergebnis war das einige wolkige Verschmutzungen zurückblieben . Was tun? Dann probierte ich Alkohlhaltigen Oberflächenreiniger aus . War schon besser . Also trug ich dieses Mittel auf legte die Schallwand mit der Stoffseite auf ein saugfähiges Papiertuch ließ sie trocknen . So oft wiederholte ich den Vorgang bis der Gilb und die Eumel ( Scherz ) weg waren . Vielleicht lässt sich Teer , Nikotin , und fettige Verschmutzung durch lösenden Alkohl besser entfernen als durch alkalische Mittel .
Hallo zusammen, ich habe vor kurzem auch ganz gute Erfahrungen mit einem sauerstoffabgebenden Reinigungsmittel gemacht. Irgendein Vorbesitzer muss es wohl geschafft haben, Rotwein an die senkrechte Lautsprecherwand einer Musiktruhe zu bekommen. Ging ganz gut raus. Auch ich habe mit stark saugfähigen Papiertüchern die Feuchtigkeit so schnell wie möglich aus dem zu reinigenden Stoff saugen lassen.
In Holland oder Belgien gibt es eine Weberin, die Stoffe nach alten Vorlagen herstellt- Da es keine goßen Flächen sind ist es auch nicht so teuer. Den Stoff der Flügeltüren einer H42 hab ich komplett mit Erfolg in Waschlauge gewaschen. Hatte ich schon beschrieben... Übrigens gab es früher doch dieses Fleckenmittel K2R (als Spray) War unschlagbar aber wohl zu giftig-Ich finde es nirgends mehr...Oder gibt es das noch? Gruß Uli
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