nach einiger Zeit des passiven Mitlesens habe ich mich nun entschlossen, mich doch mal hier anzumelden und um Unterstützung bei meinem aktuellen Restaurationsprojekt zu bitten. Wie im Titel bereits erwähnt, handelt es sich um den Einkreiser RU1W von 1936, welchen ich kürzlich in gutem, wenn auch durch vorangegangene Reparaturmaßnehmen nicht mehr ganz originalem Zustand ergattern konnte.
Problematisch scheint bei den Radio-Union Geräten generell die eher schlechte Verfügbarkeit von Informationen zu sein. Auftreiben konnte ich bisher das Schaltbild, sowie ein paar relativ kleine und schlecht aufgelöste Photos des Gerätes sowie des Chassis. Damit stoßen natürlich Versuche der originalgetreuen Wiederherstellung schnell an ihre Grenzen.
Ich hoffe daher, daß evtl. jemand von Euch im Besitz eines solchen Gerätes ist und bereit wäre, mich mit Informationen und vielleicht dem einen oder anderen Bild zu unterstützen. Unabhängig davon kann ich natürlich gern den Fortgang der Arbeiten hier ein wenig dokumentieren, sofern Interesse besteht...
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klar helfen wir Dir da weiter. Aber Du müßtest uns erst mal Bilder vom Chassis und zwar oben und unten liefern. Die Geräte aus dieser Zeit, egal ob komplizierte Super oder einfache Einkreiser benötigen hier größere Zuwendungen. Aber alles ist machbar.
Zunächt jedoch noch ein paar Details zu meinem Exemplar. Das Gerät kam Anfang September zu mir, eine anfängliche Bestandsaufnahme ergab, wie bereits beschrieben, einen ansich guten Erhaltungszustand, sowie einige vorangegangene Reparaturen,
Zunächst fiel auf, daß in der Audionstufe statt der versprochenen AF7 eine AF3 ihren Dienst tat. Hier war offenbar nach einen Röhrendefekt kein passender Ersatz verfügbar, und die pinkompatible AF3 war wohl besser als garnichts - Regelkennlinie hin oder her.
Weiterhin auffällig war das Fehlen des 8+8µF-Kondensatorblocks, der sich eigentlich mittig auf dem Chassis aufhalten sollte. Dieser wurde offenbar nach Defekt auf äußerst unsanfte Art entfernt und - durch was auch immer die Bastelkiste hergab - ersetzt. Dieser Punkt ist letztendlich auch der Hauptgrund für meine Anfrage hier im Forum. Ich plane, einen entsprechenden Kondensatorblock neu zu bauen. Die Abmessungen der Grundfläche sind durch Abdrücke auf dem Chassis gut zu erkennen. Problematischer ist die Höhe des Bechers, sowie die Lage der Anschlüsse...
Unterhalb des Chassis gab es keine gravierenden Auffälligkeiten. Ein getauschter Kondensator hier, ein nicht stilecht ersetztes Tonblenden-Poti da - aber nichts, was man nicht wieder hinbekommen könnte.
Anschließend wurde der Gerät komplett zerlegt, Kleinteile per Ultraschall gereinigt, empfindliche Komponenten wurden per Hand vom Dreck der Jahrzehnte befreit. Das Chassis selbst kam, mitsamt Röhrensocken, ein paar Drähten und Widerständen, in die Spülmaschine. Was zunächst etwas wüst klingt, funktioniert jedoch ganz hervorragend! Wichtig ist nur eine ausgiebige Nachbehandlung mit dem Föhn, um die Feuchtigkeit auch zeitnah wieder aus dem Gerät herauszubekommen. Momentan befindet sich das Gerät wieder im schrittweisen Zusammenbau. Dazu jedoch später mehr...
hat wirklich keiner von Euch ein solches Gerät in seiner Sammlung? Der Zusammenbau des Chassis ist übrigens fast abgeschlossen, es spielt auch wieder ganz vorzüglich...
ja, das ist mir durchaus bewußt. Ich wollte mich nur nochmal in Erinnerung rufen in der Hoffnung, daß evtl. doch jemand mitliest, der ein solches Gerät in seiner Sammlung hat. Bis dahin, noch ein paar aktuelle Bilder für euch. Der Elko-Nachbau braucht natürlich noch seinen Deckel, und unterm Chassis entfallen noch der rote und der gelbe Draht, die die Elkos momentan provisorisch mit der Schaltung verbinden. Diese werden selbstverständlich noch durch eine stilechte Verdrahtung ersetzt.
vielen Dank für interessanten Photos. Diese Radio-Unionmodelle waren damals schon etwas Besonderes. Zum Einen auch eine Art Gemeinschaftsempfänger (u.a. von Brand, Grassmann Roland, Mästling, Wega und Schaleko hergestellt), zum Anderen als eine bessere Volksempfängervarianten mit schönem Holzgehäuse und einen Tick mehr Bedienungskomfort (Tonblende und Differential-Drehkos) ausgestattet.
Da der Preis aber erheblich über den der Volksempfänger lag, kamen dir Verkaufszahlen nicht so richtig hoch. Fast doppelt so hoch wie ein VE.
wenn Interesse besteht, kannst Du die geposteten Photos (und ggf. auch weitere) auch gern für Deine Gemeinschaftsempfänger-Seite verwenden! So hätte dann wenigstens der Nächste, der sich an ein solches Gerät wagt, vielleicht ein Problem weniger.
Zum Gehäuse: Meines Wissens nach war anfangs ein Holzgehäuse geplant. Dies hätte dann aber wohl den Verkaufspreis noch weiter gesteigert, so daß man auch hier, analog zum VE, bei Bakelit geblieben ist. Allerdings handelt es sich um ein tiefschwarzes Bakelit, was im aufpolierten Zustand wohl recht nett aussehen könnte - ich werde mich demnächst mal damit befassen.