RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo miteinander,
Mir ist letztens in der Bucht ein Schwarzburg "zugeschwommen" Wie das bei mir wohl immer so ist, wollte ich ihn zuerst nicht so unbedingt. Allstrom, Dunkles Bakelit und die Form waren eigentlich nicht so mein Ding. Aber hauptsächlich dachte ich wohl: "Du kommst mir als Übungsobjekt für die Restauration des "Telefunken D860WK" gerade recht...". Und in mein "Sammelgebiet" passt ehemalige DDR doch eigentlich perfekt... Da er auch in mein Budget passte, habe ich ihn gekauft und einige Tage später ist er gut verpackt angekommen:
Also von aussen erstmal nichts dolles kaputt und vollständig ist er auch. Die Amessungen sind ca. Breite: 32 cm, Höhe: 24 cm, Tiefe: 14 cm. Hmm, ich mag das knuffelige Ding schon etwas...
Hier muss ich bei...
Innen sieht er recht sauber und unverbastelt aus, ich konnte nur ein getauschtes Teil finden. Sogar ein zusammengefalteter Schaltplan steckte drin. Die Röhrenbestückung ist 2x UCH 81, UF 85 und UEL 51. Schöne Mischung, er gefällt mir immer besser...
Sogar die Wurfantenne unten im Bild sieht aus, als wäre sie nie abgewickelt worden: Halblinks darüber zwischen den Abschirmbechern und neben dem grünen Widerstand ist auch der getauschte Kondensator zu erkennen.
Das Gerät hat zur Abstimmung drei Variometer, zwei für L/M/K und eins für UKW. Wir hatten ja nüscht...
Die üblichen Verdächtigen hat er natürlich auch, dazu aber mehr im Reparaturthema...
Da der Verkäufer schrieb, das er ihn schon mal angeschaltet und ohne Antenne nur Pfeifen und Rauschen zu hören war, habe ich mir ein Herz gefasst und eingeschaltet. Aber schön aufgepasst ob etwas zu warm wird. Was soll ich sagen, an 15 Meter Draht geht er abends auf L/M/K richtig gut. Auf UKW empfängt er mit einem einfachen Wurfdipol eigentlich viele Sender, aber es ist kaum etwas zu verstehen und zwischen den Sendern jault und rauscht es mitunter recht kräftig. Mal sehen, was da noch geht, das dann aber im Reparaturthema.
Mittlerweile gefällt er mir richtig gut, auch wegen seiner Einfachheit und seinen Unzulänglichkeiten (z.B. Flankendemodulator für UKW). Jetzt wird er elektrisch restauriert, aussen bleibt er wie er ist. Ich mag Patina und kleinere Kratzer/Blessuren -wovon er wenig hat- sind ok für mich.
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Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo Axel,
Axel: Auf UKW empfängt er mit einem einfachen Wurfdipol eigentlich viele Sender, aber es ist kaum etwas zu verstehen und zwischen den Sendern jault und rauscht es mitunter recht kräftig.
ich habe ein vom Baujahr und der Schaltungstechnik ähnliches Gerät, ein AEG 41WU von ca. 1950/1951. Als ich ihn bekam, war der UKW-Oszillator nicht zum Anschwingen zu bewegen. Das lag letztlich an einem Keramiktrimmer, dessen Silberbelag durch Oxidation (eigentlich Sulfurisation) keinen Kontakt mehr mit der Anschlußöse hatte.
Nach Austausch ließ sich der Werkszustand bzgl. Empfangsleistung wiederherstellen. Eine Freude ist der UKW-Empfang trotzdem nicht. Diese ersten Radios mit integriertem UKW-Teil in der unteren Preisklasse waren an die damaligen Verhältnisse im UKW-Band angepaßt. Zu der Zeit konnte man normalerweise einen, bestenfalls zwei oder drei Sender im ganzen Bereich empfangen. Wobei diese Sender auch noch auf der Skala weit auseinander lagen.
Wenn Du heute in einer Großstadt lebst, sind praktisch alle Kanäle mit Sendern belegt, die außerdem noch ein breitbandiges Stereo-Signal aussenden. an das man damals natürlich noch nicht gedacht hatte. Mit diesen Verhältnissen ist ein Flankendetektor deutlich überfordert. Wahrscheinlich läßt sich der Empfang mit Deinem Radio noch verbessern, aber die Qualität eines Geräts der späten 1950er Jahre wird er wohl nicht erreichen.
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo Axel,
ein schönes kleines Kompaktgerät mit allen Nachteilen der Kompaktheit.
Warnen muß ich Dich vor dem Skalenaufdruck , der ist nicht wisch- und gleich garnicht wasserfest.
Ich habe den auch. Es kann sein, daß er schon besser spielt, wenn Du die Papierkondensatoren neu befüllt hast . Teste auch mal die Elkos. Ansonsten ist, wie Heinz schon schreibt, UKW nicht Moderneren zu vergleichen , Auch lufen die Sender nach dem Einschalten erstmal leicht weg.
Der Lautsprecherstoff scheint nicht original zu sein - meiner , den ich leider ersetzen mußte , sah anders aus.
Was meinst Du mit der Wurfdipol ?
Mit der unten aufgewickelten Wurfantenne ist nicht viel zu empfangen die ist eher für Ortssender. Eine längere Antenne ist ratsam.
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo ihr beiden,
Danke erstmal für die Tips. Ich wohne in einer Kleinstadt, UKW Sender sind so 30 - 80 Km entfernt. Das der Flankendetektor nicht so toll klingt, habe ich schon in Erfahrung gebracht, aber zu verstehen sollte es doch eigentlich sein? Na ja, Kondensatorkur steht ja noch an, mal sehen was dann wird.
Ich glaube nicht, das der Lautsprecherstoff schon mal gewechselt wurde, die "Schmelzvernietung" der beiden Schriftzüge sieht recht original aus. Aber möglich ist natürlich alles. Hier mal zwei Fotos:
Die "Schallwand" liegt einfach nur lose im Gehäuse und wird durch das Chassis angedrückt. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht...
Mein "Wurfdipol" ist eine einfache UKW-Wurfantenne aus Flachbandleitung (einfach mal so bei G**gle eingeben, es sind gleich Bilder zu sehen).
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Re: Restauration RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU Hallo Axel,
trotz dem ich ein Wessi bin, liebe ich diese DDR-Kleingeräte. Ich habe mir extra ein kleines Regal dafür im Wohnzimmer gemacht. Ich habe die 2 Kolibri-Ausfrührungen, den Zaunkönig. Die 2 Ausführungen des EAK Kleinsupers (Holz und Bakelit). Den tschechischen Tesla Talismann, den Naumburg und eben den Schwarzburg. Außer dem EAK-Kleinsuper im Holzgehäuse stehen die Gerät alle zur Zierde hier. Jeder spricht mich auf die niedliche Optik der Geräte an. Also, das mit den Elkos habe ich mit meinem EAK auch veranstaltet. Die 56 µf kannst Du natürlich nehmen. Die alten Teerkondensatoren erneuerst Du ja auch noch. Achte bei der Reparatur auf die Variometer-Abstimmung. Bei meinem EAK bin ich mit dem Lötkolben an das Antriebsband des Veriometerkerne gekommen. Zack, war das Band durch. Das war eine ziemliche Fummelei. Na, ich werde mal Deine Aktivitäten beobachten. Übrigens, wie das schon gesagt wurde, im UKW-Bereich wirst Du nicht viel Freude an dem Gerät haben. Ich habe meinen Text nach Rainers Hinweis noch einmal hier her verschoben!!
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo Andreas.
Ich liebe auch diese Kleingeräte aus Sonneberg/ EAK wegen ihrer zeitlosen Schönheit. Entsprechend verkleinert würden sie gut in eine Puppenstube passen. Man muß sich vor Augen führen, daß diese Geräte in einer Zeit entstanden, die von vielen Engpässen geprägt war, auch durch fehlgeschlagene Entwicklungen in der Röhrenindustrie (Gnomröhren). Die Weiterentwicklung dieser Baureihe wurde eingestellt, nachdem man die Nachteile in der Exportfähigkeit der damit bestückten Geräte erkannt hatte und die Fertigung zweier Röhrenfamilien (Gnomröhre und Novalröhre) nicht stemmen konnte. Vom Oberhof existiert zum Beispiel eine mit Gnomröhren bestückte Variante. Interessant ist auch die Fertigungstiefe in Sonneberg. So wurden auch Elkos bis Anfang der sechziger Jahre in Sonneberg hegestellt. Der Oberhof ist meiner Meinung nach der einzigste Vierkreiser aus Sonneberg. Alle anderen Geräte sind vollwertige Sechskreiser.
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo Bernd,
Ja, schon komisch wie sowas immer Zustande kommt. Kann man nur Vermutungen anstellen, ob irgendein Reststück gerade die richtige Form hatte...
Zur Antenne. Die in meinen Fotos aufgewickelte Wurfantenne ist original dabei gewesen. Aber diese Antenne ist für L/M/K. Sie ist direkt an den L/M/K-Antennenanschluss mit angelötet.
... wurde geschlossen und die Empfehlung ausgesprochen, hier in diesem Thread weiter zu machen.
Schade, das du das Thema im Bereich Restaurationen geschlossen hast. Dadurch ist mir die Möglichkeit genommen, wertvolle Tips anderer Forumsmitglieder zu technischen Fragen -die im Laufe der Restauration für mich sicherlich noch auftauchen werden- zu erhalten. Es scheint ja auch ein gewisses Interesse der Forumsmitglieder z.B. an der einfachen Schaltungsausführung des UKW-Teils und den damit verbundenen Besonderheiten zu bestehen. Ich für meinen Teil finde es ein wenig merkwürdig, sich in einer Bildergalerie über technische Fragen auszutauschen.
Vielleicht kannst du deine Entscheidung ja nochmal überdenken und lieber dieses Thema in der Bildergalerie schließen?
Re: RFT Super Schwarzburg 875/53 GWU. Vorstellung und Restaurierung
Hallo Rainer,
das mit dem Parallelthema sehe ich auch so. Aber einfach nur schließen, finde ich nun auch wieder Quatsch. Wenn schon , dann doch bitte lieber hier einfügen.
Hallo Axel, ja das mit dem Dipol wollte ich wissen. Konnte ja sein, es hätte damals auch sowas dazugegeben, wie später in den größeren Geräten, als Gehäusedipol eingebaut.