Hallo zusammen,

als nächstes möchte ich das Radiogehäuse eines befreundeten Sammlers restaurieren. Das Radio stammt aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Es soll eine vollständig neue Schellackpolitur bekommen, da es überall stark zerkratzt ist. Den alten Lack, der wahrscheinlich auf Epoxid- oder Polyurethanbasis besteht, möchte ich möglichst schonend entfernen. Geht das nach dem Anschleifen mit Lösungsmittel? Wenn ja, ist Aceton oder Pinselreiniger besser für solche Lacke dieser Epoche. Nach dem Beizen für den richtigen Braunton und nochmaligen Feinschleifen soll eine neue Schellackpolitur aufgebaut werden. Die Technik der Schellackpolitur habe ich so langsam kapiert, aber vor den Messingzierleisten habe ich noch Respekt. Ich möchte sie nicht entfernen, da sie dabei verbogen werden können oder nach der Neulackierung einfach nicht mehr passen. Wie kann man ohne die Zierleisten zu entfernen trotzdem eine Schellackpolitur erzielen? Davon habe ich überhaupt keine Vorstellung, wie das am besten geht.

Meine Idee: Ablösen der alten Farbe mit Lösungsmittel. Dann mit Stahlwolle 0000 die Leisten polieren. Danach Beizen, dann mit 1000er Papier das Holz Schleifen, dann die Leisten mit derselben Stahlwolle nochmals polieren. Nun ganz normal die Schellackopolitur aufbauen. Ist nach ein paar Tages alles getrocknet den Lack auf dem Fournier mit der Stahlwolle glätten und von den Messingleisten entfernen. Nun kommt die letzte Schellackschicht drauf, die anschließend poliert wird. Dabei wird die dünne Schellackschicht auf den Leisten belassen, die dadurch noch geschützt werden. Wenn das nicht gut aussehen sollte, muss der Schellack vom der Messingleiste mit der Stahlwolle vorsichtig befreit werden, wozu man eine Lupe nehmen kann. Das war aber nur eine Idee von mir. Man könnte auch das das mit Schellack versehene Fournier "auf Kante" zur Messingleiste abkleben und dann die Messingleiste polieren. Aber ich weiß nicht, wie Schellack auf Klebebänder reagiert. An Stelle des Klebebandes könnte man auch eine dicke Kunststofffolie gegen die Leiste drücken, wodurch der Schellack auf dem Fournier vor der Stahlwolle geschützt wird.

Zuletzt bearbeitet am 28.04.14 21:40

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Hallo Volker,

vooooorsicht , die vermeintlichen Messingleisten sind möglicherweise nur so messingfarben lackiert - wenn Du Glück hast ist es Alu eloxiert.
Messing hat man in der Zeit wohl nicht mehr verwendet.

Halte mal einen Magneten dran - die erstere Variante ist meist Stahlblech.

Viele Grüße
Bernd

Hallo Zusammen!

Wenn es Vollmessing ist, ich glaube es allerdings nicht, dann ganz einfach mit Säure behandeln. Erst mal alles an Lack und Schmutz entfernen und dann in ein heißes Bad mit Zitronensäure; die ist am einfachsten zu bekommen, legen. Das dauert dann so 30 min. - 2 Std. Nicht zu lange, sonst wird das Messing rötlich. Bei Alu oder Stahl auf keinen Fall so was machen.
Das geht natürlich nur mit vom Gehäuse entfernten Teilen

MFG Nobby

Zuletzt bearbeitet am 01.05.14 17:37