Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo Axel
Bei dem Drehkorad würde ich mir ernsthaft überlegen eine Neuanfertigung einzubauen und auch das noch vorhandene ersetzen. Viele mögen jetzt den Kopf schütteln, aber ich halte die für gefährlich. Der grund dafür ist diese üble Zinkpest. Warum die bei allen Herstellern in völlig unterschiedlichen Baujahren auftritt weiß ich nicht. Es wär halt ärgerlich wenn du deswegen viel Geld für ein Schlachtchassie bezahlst und dir fällt bei der Demontage das Rad auseinander. Ich hab das selbst oft erlebt. Bei Tonbandgeräten zerbröseln die Zwischenräder. Bei einer Grundig war der gesammte Rahmen des TB's so angegriffen das es nur noch schrott war. AEG K25 ist auch so ein Kandidat. Die hat ein großes Schwungrad das einfach so zerbröselt. Bei einem neueren Grundigradio Baujahr so anfang 60 konnte man keine Sender mehr einstellen. Beim nachsehen hatte sich das Gewicht auf der Welle zum Drehko soweit auseinander gedrückt das es an's Metall vom Chassie kam und blockierte. Bei Plattenspielern geht es auch. PE ist da sehr anfällig. Das geht bei den Telefunken w250 (PE2020) los und endet zu der zeit wo die mit Dual fusioniert haben. Bei Dual sind nur die ganz alten betroffen die für Schellack gedacht sind. Da löst sich der Tonarm auf. Also denk mal über eine Nachfertigung nach. Du schreibst das dir bei einem anderen Gerät das du gemacht hast die bunten Kondis nicht gefallen. Na ja, man kann natürlich die meisten alten neu befüllen. Ich ab da mal was gelesen über jemanden der sogar das Papier außen neu gedruckt hat. Auf der einen seite hab ich mir gedacht der hat sie nicht mehr alle. Nachdem ich dann das Ergebnis gesehen habe hab ich meine Meinung schnell geändert. sah echt klasse aus. Das war vom Original kaum zu unterscheiden.
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Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo Wolfgang,
Das Argument mit der Zinkpest ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Danke für den Tip. Ich werde das vorhandene Rad nun genau unter die Lupe nehmen. Noch bin ich ja dabei festzustellen, was so alles gemacht werden muss. Die Option beide Räder neu anfertigen (zu lassen) fasse ich dann mal ins Auge. Funktion geht hierbei natürlich vor Originalität. Nur zwei verschiedene Räder möchte ich nicht so unbedingt dran haben.
Die alten Kondesatoren vom Olympia 511 WU habe ich aufgehoben, wenn es mich wirklich noch mal überkommen sollte, werde ich sie neu bestücken und wieder einlöten. Damals kam es mir nur auf die Funktion an, allerdings bei den Siebelkos habe ich die alten Gehäuse neu gefüllt, die sieht man ja gleich wenn man hinten reinschaut...
Beim Telefunken habe ich mir von vornherein vorgenommen, die auffälligen Kondensatoren nicht nur zu tauschen, sondern neu zu bestücken. Bei den Siebelkos werde ich wohl keine Wiederbelebungsversuche machen, die werde ich wohl als erstes neu füllen.
Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo Axel
Die Siebelkos gibt es bei einigen Anbietern die sich auf alte Radios spezialisiert haben auch wieder neu in der gleichen Form. Von den anderen Kondensatoren haben die auch so einiges wieder im Programm was optisch paßt. Ist natürlich alles eine Preisfrage. Das neu befüllen ist viel arbeit und lohnen tut es sich nicht wirklich. Da würd ich die zeit anders investieren und vieleicht den Vorschlag von Volker aufgreifen mit dem selbst funieren. Vieleicht gibt es ja in deinem Bekanntenkreis einen Schreiner den du bei einem Bier überreden kannst dir dabei zu helfen oder dir ein paar Tips zu geben. Mit deinem Rad will ich keine Pferde scheu machen, aber google mal nach Zinkpest. Da findest du richtig üble sachen. Da du in der Landwirtschaft tätig bist gibt es doch sicher eine Schlosserei mit der ihr arbeitet. einfach mal fragen ob die das machen können was in die Kaffeekasse und schon hast du zwei neue Räder. Wird bestimmt gut dein Radio
Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo Wolfgang,
Ja ich weis, es gibt die Kondensatoren wieder zu kaufen, sowohl die Siebelkos als auch passende axiale Hochvoltkondensatoren. Nur erstens kosten sie -wie du ja selbst sagst- so einiges und zweitens sieht man gleich, das es Fremdteile sind. Für eine gute Reparatur Ok, aber für eine richtige Restauration für mich nicht akzeptabel.
Mittlerweile ist auch beim Telefunken wieder etwas passiert, zumindest "drumherum"... Der Chassisschwenker ist nun endlich fertig geworden! Gebaut habe ich ihn aus 15mm Vierkantrohr, das ist bei uns in der Firma noch reichlich vorhanden. Ich habe versucht, durch Tieferlegung der Chassisbefestigung um etwa 10 cm den Schwerpunkt etwa mittig hinzubekommen, allein der Netztrafo ist ja schon Hammerschwer...
Ist bissel schwer zu erkennen, aber an allen vier Ecken sind selbstklebende Filzgleiter als Füße angebracht, damit der Arbeitstisch nicht unnötig zerkratzt wird und der Schwenker nicht verrutscht.
Wichtig war mir, das der Schwenkrahmen in jeder Stellung fixiert werden kann, deshalb habe ich eine Bremse bestehend aus zwei Metallscheiben mit zwischengelegter Gummischeibe vorgesehen. Durch festziehen der Knebelschraube wird die Bremse angezogen.
Hier ist das Cassis des Telefunken eingesetzt. Es geht recht eng zu, da ich den Schwenker nicht "unendlich groß bauen wollte, aber es sind alle Teile gut zu erreichen. Ein größeres Chassis wird mir wohl in Zukunft auch kaum unterkommen...
Zuerst hatte ich überlegt, den Rahmen universell verwendbar zu machen, indem ich überall Langlöcher bzw. Schlitze zum Verstellen vorsehe, aber dann habe ich mir gedacht, wenn mal ein anders Chassis in den Schwenker kommt, bohre ich einfach neue Löcher. Warum komplizierter bauen als nötig...
Nun beginnt die zweite Phase der Restauration, nämlich das stundenlange Anstarren des Cassis, bzw. der Teile und ewige Überlegungen ala wie mache ich was bzw. was mache ich wie...
Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo Axel Bei der Recherche nach Hilfestellung bei der Restauration meines D 860 bin ich auf diese Seiten gestossen.Muß sagen, einige Fragen sind schon beantwortet. Bei meinem Gerät fehlen zwei Skalen und die Festsendereinheit funktioniert nicht.Sonst guter Zustand. Habe mir wie in einem Beitrag angeregt,ein lautsprecherloses Gerät besorgt.Dieses dient jetzt als Ersatzteilspender. Das Gerät ist im Augenblick total zerlegt.Wenn noch Bedarf, kann ich das Gehäuse abgeben. (Gehäuse oK,Oberfläche muß überarbeitet werden.) Mitte des Jahres bin ich voraussichtlich mit meinem Gerät fertig,dann können wir über die restlichen Teile (Skalenräder usw. reden). Ich hoffe, ich kann Ihnen Hilfestellung geben. Freundliche Grüsse Marbesafred
Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo,
Ich habe ja hier lange nichts geschrieben, also erstmal vielen Dank für die Wortmeldungen zu meinem Chassisschwenker.
Hallo Alfred,
Schön, das durch meinen bisherigen kleinen Bericht schon einige Fragen beantwortet sind. Dank Internet lassen sich ja mittlerweile viele Informationen zusammentragen, was früher ja für den Einzelnen kaum -bzw. nur schwierig- möglich war. Gern können wir in Kontakt wegen Teilen und Reparaturtips kommen.
Ja, die Skalen sind ein "Problem" beim D860WK. Bedingt durch die Bauweise (schmale Streifen und nur links und rechts befestigt) sind sie sehr empfindlich.
Mittlerweile hat es bei mir auch schon einige Fortschritte gegeben und viele Fehlteile habe ich nun mittlerweile beisammen. Einiges steht noch aus, aber wenn ich alles zusammen habe, geht es los mit der Restauration. Ich hoffe Februar/März werden alle Teile da sein. Dann geht es weiter mit dem Restaurationsbericht und ich werde dann auch über die Beschaffungsgeschichte der Teile berichten. Da mein Chassis elektrisch fast unverbastelt ist, möchte ich bei der Restauration sehr behutsam und möglichst originalgetreu vorgehen und alles Stück für Stück erledigen. Zuerst Netzteil, dann NF und die HF zum Schluss. Zwischendurch immer mal was mechanisches fertigmachen.
Da ich -wie schon geschrieben- in einem größeren landwirtschaftlichen Betrieb arbeite, habe ich leider immer nur sporadisch Zeit für meine Hobbys. Deshalb setze ich mir auch keine Ziele bei der Restauration und lasse mir Zeit. Was dieses Jahr nichts wird, kommt eben nächstes Jahr... Diesen Winter war es mir erstmal das wichtigste, für meine Geräte -die bisher teilweise in einer Garage abgestellt waren- eine ordentliche Unterkunft zu schaffen. Jetzt haben sie ein ordentliches Regal in einem eigenen Raum bekommen.
Re: Restauration bzw. Wiederinbetriebnahme Telefunken D860WK
Hallo miteinander,
So nun geht es endlich mal wieder etwas weiter mit dem Telefunken.
Vorab erst mal ein riiiiiiiiesiges Dankeschön an unseren Andreas (Andreas_P)! Er hat unermüdlich die Augen offen gehalten und mir uneignnützig zu Kontakten verholfen, die ich nicht habe. Z.B. zum Radiomuseum, oder GFGF.
Somit konnte ich für einen humanen Betrag ein Schlachtgehäuse -in einem für mich absolut wohnzimmertauglichen Zustand- erwerben. Mit dabei waren auch die Schallwand und (leider) nur die beiden oberen Skalenstreifen.
Im Kaufpreis enthalten war auch noch ein NF-seitig recht verbasteltes Chassis mit fehlendem Netz- und Ausgangstransformator. Aber die beiden Trafos habe ich ja auf meinem Chassis. Viel wichtiger ist jedoch, das die Skalenseilführung komplett ist und beide großen Seilscheiben dabei sind. Auch alle Tasten und Drehknöpfe waren dabei.
Kaum einen Monat später die nächste Info von Andreas: Skalenstreifen in München! Natürlich habe ich die beiden mir fehlenden Skalenscheiben erworben.
Hier habe ich die Skalenscheiben schon mal vorläufig an der "Schallwand" angebracht. Sie sind erstmal nur grob gereinigt, der Feinschliff kommt noch.
Zu den Kosten für Gehäuse/Skalenstreifen gesellten sich allerdings noch Benzinkosten für etwa 2000 Kilometer Fahrt. Durch Verbindung mit einem Verwandtenbesuch, liess sich die reine Fahrstrecke für die Teile auf 900 Kilometer reduzieren. Bei einem so großen Gehäuse und empfindlichen Skalenstreifen schien es mir geraten, keinerlei Experimente mit den Fähigkeiten der Post zu veranstalten.
Da bei uns nun wieder die Saison los geht, habe ich leider wieder nur sporadisch Zeit zum weitermachen. Somit werde ich bei der Restauration über Frühling/Sommer/Herbst immer nur Kleinigkeiten beginnen, die ich auch zeitnah beenden kann. Die Instandsetzung das Chassis ist erst für den Winter 2015/2016 geplant. Solange muss es wohlverwahrt in einer Plastetüte im Regal aushalten...