deine Vermutung ist richtig, aber dieses Poti ist nicht original, darum habe ich es ausgebaut, zudem ist es mit 1.8kOhm auch reichlich hochohmig für diesen Zweck. Der Museums-Eintrag sieht richtig aus.
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mein 'Alltagsradio' wollte etwas Zuwendung. Die Empfangsfrequenz auf UKW sprang zeitweise unmotiviert, und zwar immer etwa um denselben Wert. Somit nahm ich an, dass ein Kondensator im Oszillator Wackelkontakt hatte. Dem war aber nicht so, der Wackelkontakt war in der ECC85. Da ich aber das Chassis schon ausgebaut und den Tuner geöffnet habe, habe ich noch ein Foto vom Tuner gemacht:
Er sieht recht übersichtlich aus, aber ein Bauteiltausch ist ziemlich mühsam, weil der Variometer-Spulenkörper im Weg ist. Bei der Prüfung kam dann noch heraus, dass der Siebwiderstand für die HF-Vorstufe zu hochohmig war (ca. +30%). Somit wurde der ersetzt. Bei der Messung der Anodenspannung stellte sich dann heraus, dass die Spannung an der Anode der HF-Stufe viel zu hoch ist, also die Röhre zu wenig Strom zieht. Da die Gitterspannung in Ordnung war, muss es an der Röhre liegen. Diese hat wie die übrigen originalen Röhren sehr viele Betriebsstunden, was man ihr auch ansieht, daher ist sie wohl etwas emissionsschwach geworden. Nach dem Ersatz stimmte die Spannung und die Frequenzsprünge und die Drift beim Einschalten waren weg, zudem wurde der Empfänger einiges empfindlicher (weniger Rauschen). Wenn schon, wurde als Ersatz eine ECC85 mit vergoldeten Pins verwendet, es ist schliesslich ein High-End-Radio
Wenn das Gerät schon in der Werkstatt ist, habe ich noch den NF-Teil ausgemessen. Je nach Einstellung des Lautstärkepotis (gehörrichtige Lautstärkeregelung) ist der Frequenzgang sehr gerade bis über 20kHz, also sehr gut. Der Klirrfaktor bei 1W liegt bei etwa 0.2%, ein für Röhrengeräte hervorragender Wert, und die beiden EL84 sind nicht auf Gleichheit selektiert (aber ziemlich neue von JJ-Electronic). Der Störabstand liegt bei etwa 80dB, also hervorragend.