Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo Jürgen,
ich habe gestern Abend mit meinem Lichtstreupergament noch einen verwegenen Versuch gemacht. Mit dem Hintergedanken, dass ich es sowieso ersetze, habe ich mal verucht es mit DanKlorix (Natriumhypoclorid) Wäschebleichmittel zu bleichen frei nach dem Motto "Hilft´s nix schad´s nix".
Dazu habe ich es mit einem Stofftuch auf einer Seite mal Vorsichtig befeuchtet. Zuerst dauert es mal einige Sekunden bis eine deutliche Aufhellung zu erkennen ist, danach habe ich das Pergament mit Wasser abgespült und mit einem Bügeleisen zwischen zwei Blatt Papier trockengebügelt --> ich hatte Angst, dass es sich durch die Feuchtigkeit wellt! Auf der Rückseite habe ich das gleiche gemacht. Abgespült und Gebügelt.
Aber Vorsicht nicht zu lange Einrubbeln und Einweichen, da sich sonst das Pergament langsam auflöst (erkennbar durch eine Rauhe Oberfläche und Fusseln!)
Nun siehe die Bilder im Anhang, aus dem Milchschokoladenbraun ist ein helles Beige geworden... Am Rand ist noch der alte Farbton zu sehen.
Gruß Michel
Viel erfolg beim Testen - Übrigens das Pergament hat nun einen Feinen Geruch nach Chlor - ich hoffe das fällt im eingebauten Zustand nicht mehr auf...
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27.01.09 23:17
roehrenfreak
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27.01.09 23:17
roehrenfreak
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Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Guten Abend Michel,
auch nicht schlecht, Herr Specht! D-C ist natürlich ein recht rabiates Bleichmittel aber das Ergebnis spricht für sich. Nur sei die Frage gestattet, ob sich Aufwand und Nutzen rechnen. Einfach mal loslassen und etwas ersetzen ist immer dann eine Option, wenn bei mindestens gleichem Ergebnis der zu erwartende Aufwand zu hoch ist. Im konkreten Fall war das Pergament durch ungünstige Einflüsse (Ungezieferbefall) nicht mehr vertretbar zu retten. Mit Rücksicht auf die Magengegend anderer Leser habe ich mich bewusst dezent ausgedrückt.
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
@roehrenfreak wie sieht jetzt das Gehäuse des Gerätes aus, damit habe ich so meine Probleme, bzw. keine Erfahrungen. von meinem teil werde ich noch ein par Fotos einstellen, zum Vergleich. MfG Florianska
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hi Florianska,
bisher noch alles unverändert. Ist nicht so leicht, hier im nächsten Umkreis erfahrene, auskunftswillige Fachleute zu finden. Mit intensiver Reinigung und Politur war nicht viel auszurichten. So wie ich etwas weiß werde ich mich dazu auslassen. Bis dahin bitte etwas Geduld oder vielleicht findet ja noch jemand anderes hier die immer willkommene, zündende Idee...
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo zusammen ! Das mit dem WC Reiniger ist so eine Sache . 1. Löst so gut wie kein Fett 2. Ätzt Metalle
Ich persönlich nehme für die Aussenreigung Gehäuse wenn es unbeschädigt ist und vor allem für Knöpfe , Tasten und andere Kunstoffteile einen Profireiniger . Er nennt sich Rambooh und wird von einer Fa. in DU die Produkte für Gewerbliche Reiniger anbietet vertrieben. Kam durch Zufall an das Zeug .
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo Nobby, An das Gehäuse habe ich den WC-Reiniger nicht gelassen!! Der hätte mir wahrscheinlich den Lack weggeätzt Und das wäre nicht ganz im Sinne des Radios gewesen, ich habe damit nur das Lichtstreupergament bearbeitet. Aber Danke für den Tipp mit dem Reiniger, leider haben die meisten meiner "Patienten" mehr oder weniger kleine Lack und Furnierschäden. Den Rest habe ich wie schon beschrieben mit Möbelpolitur wieder gut hinbekommen.
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo Nobby, hallo Michel,
ich habe die besten Erfahrungen zur äußerlichen Reinigung mit "Grüner Seife" gemacht, die es hier in Deutschland selbstverständlich auch gibt.
Durch unser Ferienhaus in Schweden haben wir sie dort vor vielen, vielen Jahren kennengelernt und schwören darauf.
"Gröna Sopa" (Grüne Seife) ist dort das gebräuchlichste Reinigungsmittel und alle behandelten Sachen werden wirklich strahlend sauber.
Die flüssige "Grüne Seife" enthält in der Regel Hanföl, Rüböl, Leinöl, Heringsthran und eine Kalilauge. Sie reinigt sehr intensiv, aber greift das zu reinigende Material nicht an. Entscheidend ist natürlich die Kalilauge, weil sie leicht ätzend ist. Von Hause aus, wird sie mit Wasser vermischt; man kann sie aber auch pur auftragen, um hartnäckige Verschmutzungen zu beseitigen.Sie ist z.B. erheblich besser als ein bekanntes Kunststoff-Reinigungsmittel eines bekannten schwedischen Möbel-Warenhauses zur Reinigung von Plastik-Gartenmöbel usw.
Für eine Gehäusereinigung ist sie bestens geeignet. Sie löst Verkrustugen, Verfettungen, Verölungen usw..
Aber so hat jeder eben seinen "Geheimtip".
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo Zusammen,
ich habe beim Instandsetzen der "Häuschen" recht gute Erfahrungen mit verdünnter Schellack-Streichpolitur gemacht - gibts im Farbfachhandel.
Zuerst Gehäuse mit Spiritus abwaschen, dann mit 120er Schleifpapier vorsichtig anschleifen, entstauben mit nem feuchten Lumpen und anschließend Streichpolitur (verdünnt 2:1 mit Spiritus) mit nem Baumwolllumpen zügig auftragen. Das ganze mehrfach wiederholen - Zwischenschliff mit 220er steigend bis 500er Schleifpapier bzw. Schleifvlies immer im Lauf der Maserung.
Nach einigen Tagen der Trocknung kann man das ganze Gehäuse dann noch zum Schutz mit "Centralin" Wachs behandeln und mit ner Autopoliermaschine auspolieren.
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo mike, hallo Röhrenfreak!
Erst einmal Respekt für die Wiederbelebung dieses Müllopfers!
Ich kenne das noch von früher. In der DDR war ja Radiotechnik verhältnismßig teuer, da wurde nix so leicht weggeworfen.
Das führte dazu, dass unzählige Röhrenveteranen zumindestens als Garagenradio viele Jahrzehnte überlebten. Dann im Zuge der Wende und dem Überangebot an Billigtechnik flogen die nun "in Massen" auf den Müll...
Deshalb war für mich zu der Zeit die städtische Deponie eine Fundgrube. Da lagen Röhrenradios in Massen. Leider fehlte der Platz, und ich war ja im Grunde auch noch Kind...
Da konnte ich mir nicht mehr wie ein, zwei, aus damaliger Sicht interessante Kisten mit nach Haus nehmen...
Eine, ein Sachsenwerk 532WU, hab ich noch heute. Er lag, damals auf altem Bettzeug weich gelandet, fast in Wohnzimmererhaltung vor mir und ich hiefte ihn mit dem Fahrrad nach Haus... Und er spielte auf Anhieb... ;o)
Heute hätte ich auch den starken Zwang mir in solchem Umfeld einen Schutzanzug anzulegen, aber als Kind ist man da schmerzfreier... Aber heute gibt es den klassischen "Müllplatz" der eher Sperrmüll geprägt war und nicht von stinkendem Mülltonnenmodder eh nicht mehr...
Aber manches, das heute auf dem Flohmarkt gute Euros kostet, lag da damals zum Nulltarif...
Soweit diese kleine Geschichte aus meiner Jugend... ;o)
@ Mike....
Sehr interessant. Hab mich auch schon im Gehäuseaufarbeiten versucht, aber an die Schellacksache hab ich mich nie ran getraut... Kriegt man da auch bei runden und verwinkelten Gehäusen ein gleichmäßiges Ergebnis? Das ist nämlich immer das große Problem beim herkömmlichen "Pinsellackieren".... Das gibt immer Absätze wo der Pinsel ansetzt, oder die Maserungsrichtung wechselt...
Kriegt man mit Spiritus auch größere noch flächige Lackreste leicht ab? Hab damals mit Abbeizer gearbeitet und das ganze ergab erstmal einen zähen Schleim und man musste regelrecht mit der Chemie aasen, um irgendwann auf halbwegs trockenes Holz/Furnier zu stoßen....
Re: NORDMENDE "Carmen 61", oder was alte Technik klaglos über sich ergehen lässt
Hallo Stephan Google mal etwas mit dem Schellak. Da gibt es eine Interessante Seite wo etwas über die verschiedenen "Lackierungen" geschrieben wird die so im laufe der Jahrzehnte angewendet wurden. Das geht mit Schellack los und dann über Nitro und Poliesterlack weiter. Bevor man da etwas ausbessert erst mal schauen was für ein Lack drauf ist.