heute habe ich das Gerät wieder in das Gehäuse eingebaut, um den Klang der eingebauten Lautsprecher zu begutachten. Als Erstes streikte dabei der Hochtöner, Ursache war der defekte Tonfrequenz-Elko der Frequenzweiche. Nach Ersatz durch einen Folienkondensator gleicher Kapazität war das Problem behoben und es funktionierte. Der Klang ist einfach super, sehr detailreich und vom Tiefbass bis zu den höchsten Frequenzen klar, obwohl das Gehäuse für einen richtigen Bass eigentlich zu klein ist. Klar sind meine Aktivboxen besser, aber mit 90 Liter Volumen auch einiges grösser... Jedenfalls Hut ab, vor allem wenn man bedenkt, dass das Gerät Baujahr 1960 hat.
Der Wackel ist ebenfalls weiter lokalisiert und befindet sich im NF-Teil und macht sich auch auf UKW oder NF-Betrieb (Plattenspieler oder NF-Drahtfunk) bemerkbar. Die Schaltkontakte und Röhrenfassungen sind alle in Ordnung, somit muss ich mal die verdächtigen Bauteile und Lötstellen ansehen. Allenfalls hat die ECC83 einen Wackel (wäre nicht die erste...).
Die defekten Skalenbirnchen sind jetzt auch ersetzt. Die originalen waren komplett schwarz, was auf sehr viele Betriebsstunden hindeutet, so wie auch die recht dunkle EM84 (ganz in der Mitte ist sie noch hell, da dieser Bereich nur bei extremen Signalen leuchtet).
Die Abstimmung ist übrigens sehr präzise und leichtgängig, was auf KW sehr positiv auffällt. Etwas Gewöhnung brauchen noch die separaten Knöpfe für die AM- und FM-Abstimmung. Alles in allem ein sehr feines Gerät, und wenn das Gehäuse aufgefrischt ist, macht es dann auch optisch wieder eine gute Falle. Das muss aber noch etwas warten, jetzt wird zuerst der Transister-Super fertig gemacht.
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es geht weiter. Ich habe heute die neue EM84 bekommen (Made in China, dafür neu und preiswert) und eingebaut. Jetzt erstrahlt das magische Band in alter Frische, schon fast übertrieben hell und zudem einiges empfindlicher als vorher. Offenbar war die Emission auch nicht mehr über alle Zweifel erhaben, oder dann macht sich die Toleranz bemerkbar. Der Leuchtschicht der originalen Röhre sieht man die Betriebsstunden auf jeden Fall an:
Der Wackel im NF-Teil ist ebenfalls gefunden, der Bass-Korrekturkondensator der Lautstärkeeinstellung hatte einen Wackel und wird bei Gelegenheit ersetzt.
Frohe Festtage und einen netten Gruss aus der Schweiz
auf den Jahreswechsel habe ich den Wackel-Kondensator ersetzt, jetzt ist das Gerät elektrisch wieder in Ordnung und hat schon einige Betriebsstunden angehäuft. Der Klang ist einfach super. Bei dieser Gelegenheit klebte ich auch das Sichtfenster für den Spannungswähler wieder fest, so dass man ihn nicht mehr berühren kann, so wie das sicherheitstechnisch sein muss.
Heute machte ich einen ersten Test für die Auffrischung des Gehäuses. Der Lack lässt sich mit Azeton lösen und neu verteilen, so verschwinden die oberflächlichen Kratzer und die Haarrisse im Lack. Hier der Vergleich vorher (links) und nachher (rechts):
Nun muss ich eine ordentliche Portion Azeton beschaffen und dann mal den Lack entsprechend behandeln. Je nach Erfolg ist dann noch etwas Nacharbeit erforderlich, zudem muss ich noch das nicht originale Lock auf der Seite verschliessen.
es geht weiter. Die Elektronik ist mittlerweile einwandfrei, dabei habe ich noch eine kleine Sünde begangen. Im Original wird die Verstärkung der HF-Vorstufe beim Zuschalten der externen Antenne für LW und MW reduziert. Da es in meiner Gegend keine übertrieben starke Sender mehr gibt, habe ich das geändert, so dass die Verstärkung nicht reduziert wird, das ergibt wesentlich besseren Empfang. Weiter habe ich noch festgestellt, dass die Endröhren mit recht niedrigem Strom betrieben werden, was eine Leistung von nur etwa 6W bei 1% Klirr ergibt anstelle der möglichen 12W, dafür wird es nicht so warm und die Röhren halten wesentlich länger. Bei 1W beträgt der Klirrfaktor übrigens weniger als 0.1%, da haben sie sich wirklich Mühe gegeben.
Hier noch ein Foto vom Chassis, der Turm rechts über dem Drehko ist die drehbare, abgeschirmte Ferritantenne mit den beiden Ferritstäben, die für MW parallel und für LW in Serie betrieben werden. Interessantes Detail: die Ferritstäbe sind hohl.
Das Gehäuse wurde nach gründlicher Reinigung und Anlösen des Lacks angeschliffen und wo nötig etwas nachgebeizt. Hier ein Foto vor dem Lackieren:
Hier noch das wieder verschlossene Loch vom nachträglich eingebauten Drahtpoti, das ich entfernt habe. Man sieht fast nichts mehr.
Hier noch die frisch lackierte Einfassung der Tastatur:
Der Lautstärke-Knopf bekam noch etwas neuen Gold-Glanz und sieht wieder fast wie neu aus:
Momentan ist der Lack am Trocknen, morgen erfolgt dann der Zusammenbau.
es ist geschafft, nun erstrahlt der Resonar wieder in alter Frische:
Beim Einbau des Chassis gab es noch einen Betriebsunfall, der fast zum Desaster führte. Eine kleine Unaufmerksamkeit, und ich blieb am Netzkabel hängen, was dazu führte, dass das Chassis den Weg Richtung Boden suchte. Glücklicherweise landete es mit einer hinteren Ecke und überschlug sich über die Ferritantenne, so hielt sich der Schaden in Grenzen. Die Skalenscheibe, alle Röhren und die sonstigen kritischen Bauteile blieben heil, nur die Kunststoff-Achse der Ferritantenne hat nicht überlebt, und hinten musste ich das Chassis wieder geradebiegen. Die neue Achse kostete dann noch etwa eine Stunde Arbeit. Klagen darf man nicht, da hatten die Schutzengel Überstunden geleistet
@Rainer: Du darst das Gerät natürlich in dein Museum aufnehmen, bei Bedarf liefere ich noch zusätzliche Fotos. Hier noch die notwendigen Informationen:
Marke: Resonar 8539 (Hersteller Velectra AG in Biel (Schweiz))
Röhren: 8 (ECC85, EF89, ECH81, EBF89, ECC83, EL84, EL84, EM84), dazu 2 Germaniumdioden für den FM-Demodulator
Kreise (ohne Neutralisation und Sperrkreise): 6 AM, 10 FM
Komfort: separater Höhen- und Bassregler, für LW und MW abschaltbare Aussenantenne, drehbare Ferritantenne, separate Antriebe für AM und FM, schaltbare Bandbreite auf AM, überdurchschnittlich lange Skala (24cm)
Lautsprecher: 2 (dynamisch)
125/150/220V Wechselstrom
55*25*39cm, ca. 10kg
Besonderheiten: HF-Vorstufe für AM, bei FM als zusätzliche ZF-Stufe, Gegentakt-Endstufe (reduzierte Leistung, ca. 6W)
Meinen Glückwunsch zur gelungenen Restaurierung des Resonar 8539. Da hast Du gleich mehrere Schutzengel gehabt, dass der Absturz des Chassis überschaubare Folgen hatte. Schade, dass das Foto des fertigen Gerätes nicht optimal gelungen ist.
fein, dass das Gerät überlebt hat. Ist ein wirklich gutes Spitzengerät. Gern nehme ich es ins Online-Museum auf. Wenn es dort drin ist, mache ich hier einen Vermerk (wo Dein letztes Gerätefoto zu sehen ist). Wird wohl morgen passieren. Du kannst dann mal im Museumseintrag nachschauen, ob alles richtig erfasst wurde.
Was schlägst Du für eine konkrete Hersteller / Modell - Bezeichnung vor?
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
ein schlaues Foto zu machen ist gar nicht so einfach, wenn alles so schön glänzt, und das Holz eher dunkel ist. Hier noch ein Versuch mit Blitz.
Die Schutzengel haben vollen Einsatz gezeigt, da muss ich in Zukunft mehr aufpassen, mein Bonus ist aufgebraucht... aber man weiss es ja eigentlich, aber eben, mal schnell noch... und es geht schief. Aber einmal darf man ja auch Glück haben.
Der Hersteller ist klar: Velectra AG. Die Gerätebezeichnung ist Resonar 8539, das ist auch klar. Wer das Gerät genau entwickelt hat, ist aber nicht so klar. Einerseits wurden diese Geräte von Rediffusion vertrieben, aber ob diese die Geräte auch entwickelt haben oder allenfalls nur Vorgaben gemacht haben, weiss ich nicht. Am Anfang hatte Rediffusion die Geräte auch bei einem anderen Hersteller fertigen lassen.
Das Foto ist doch Klasse geworden. Die Skala als Blickfang kommt gut heraus und auch der Tastensatz ist gut getroffen. Wäre der Knopf "gefällt mir" vorhanden, so hätte ich ihn gedrückt.