Ich hätte - WENN ein fast 100 Jahre altes Radio unbedingt neu aussehen muss, ein neues 100% perfektes Gehäuse gebaut, das ist bei dieser Bauform weniger schwer, als das alte zu reparieren. Und das alte, in Ehren "ergraute", hätte ich natürlich behalten! Mir ist das ähnlich, als würde MIR jeden Morgen jemand meine Falten zugipsen.
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Früher wurde mit Heißleim (Knochenleim) geleimt. Dieser wird durch Feuchtigkeit und Wärme wieder weich. Dein Gehäuse sieht nach Feuchtigskeitschaden aus. Du hättest versuchen können, die ehemaligen Klebestellen mit einer Heißluftpistole auf über 60°C zu erhitzen und sofort mit Schraubzwingen zusammen zu pressen - egal ob mit oder ohne erneuter Heißleimzugabe. Heißleim füllt auch Spalten, wenn sie sich nicht zusammenpressen lassen.
Hallo Bernd,
ich arbeite auf viel mit Knochenleim. Ich nutze auch die alle Vorteile aus. Z.B. während dem Fön mache ich die Stelle noch bisschen mit dem Dampf feucht, sonst steht das Gefahr, das beim Zusammenziehen das Holz platzt noch weiter.
Jetzt ist das Gehäuse geschliffen, gespachtelt und noch mal geschliffen und grundiert. Nach dem Grundierung habe ich das Porenfüllung durchgeführt. Und dann noch erste Schicht vom Schellack aufgetragen.
Ich hätte - WENN ein fast 100 Jahre altes Radio unbedingt neu aussehen muss, ein neues 100% perfektes Gehäuse gebaut, das ist bei dieser Bauform weniger schwer, als das alte zu reparieren. Und das alte, in Ehren "ergraute", hätte ich natürlich behalten! Mir ist das ähnlich, als würde MIR jeden Morgen jemand meine Falten zugipsen.
Hallo Uli,
man kann ein leichteres Weg finden - einfach ein restauriertes Gerät kaufen und sich nicht rum zu quellen. Aber darum geht es hier nicht. Bei mir ist nicht die Ziel - ein wie neues Gerät zu bekommen, da für sind andere Wege. Ich bekomme riesige grosses Spass bei Restaurationen und nur das lockt mich an. Ich kann das Radio in eine fabrikneu Zustand bringen, aber wer braucht so was, grade in diesem Fall?
Nicht immer muss alles glänzen, obwohl ich mache auch so was:
Hallo Friedrich, ich weiß doch, daß Du "wie neu" oder gar "besser als neu" perfekt beherschst. Es geht mir auch nicht darum, Deine Leistungen zu schmälern! Was ich eigentlich meinte ist, daß ich speziell so einem alten Gerät noch mehr sein Alter lassen würde. Man darf doch sehen, daß das Holz ist und 90 Jahre lang gearbeitet hat. Wenn Du mit verspachteln, schleifen und verleimen fertig bist, IST das Gerät ja quasi wieder "wie neu", ich würde die "Patina" lassen.
ich bin auch kein Freund der Überrestauration. Aber bei dem Detektorgehäuse hätte ich es bei dem Zustand in etwa genauso gemacht. Was und wie ergibt sich meist erst nach den ersten Schritten. Gerade wenn das Holz mal naß geworden, unsanft getrocknet und unter Spannung gerissen ist. Dann bleibt nichts anderes übrig , als es anzufeuchten, zu kleben im eingespannten Zustand und ganz lagsam zu trocknen. Dann bleibt nichts anderes, als neu zu lackieren, da geschliffen werden muß.
Also, bei diesem Gehäuse und auch dem Inglen(den ich nicht hätte restaurieren wollen) , hat meiner Meinung nach Friedrich genau den Punkt getroffen. Aber, wie gesagt , meine Meinung.
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht und wie Friedrich die Anleitung im Deckel erneuert - vergilbtes Papier bedrucken ?
nein das ist nicht richtig. Ich habe dies mal keine Ziel das Gerät als neu zu machen. Meine Ziel ist das Radio so restaurieren das, das bleibt alt, aber in sehr gutem Zustand. Ein Beispiel habe ich auch, ein Loewe Zwerg, war auch komplett restauriert, und das Gehäuse habe ich neu lackiert:
Ok Bernd und Friedrich, Ihr habt wohl recht - genau lässt sich das nach Bildern sowieso nicht einschätzen, denke zur Entscheidung was man wie macht, muss man das Gerät schon vor sich haben. Zumindest EIN Gerät will ich übrigens auch irgendwann mal "wie neu" machen - weiß bloß nicht, ob meine Fähigkeiten (und meine Ungeduld ;)) das zulassen. Also -lese gespannt mit, wie es weiter geht.
ja das sieht jetzt ziemlich neuwertig aus und könnte mit dem verwendeten Schellack schon am Original vorbeiziehen. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber das sieht ja total prima aus. Du bist aber auch ein genialer Handwerker!
Ich habe den Beitrag verfolgt und ich finde deine Argumentation zur Restauration völlig richtig.
@Friedrich
"Ich bekomme riesige grosses Spass bei Restaurationen und nur das lockt mich an. "
Das ist das Argument was zählt! Diese Diskussion was ist Verfälschung, was ist angemessen, gibt es auch in Kunst und Kultur. Da Du der Handelnde bist, spielt nur Deine Sichtweise eine Rolle. Du arbeitest ja nicht für einen Kurator in einem Museum.....sondern nur für Dich allein. Allerdings sind konträre Meinungen ja manchesmal ganz hilfreich und zeigen andere Sichtweisen. Ulis Einwurf hat ja auch wirklich seine Berechtigung. Es gibt da aber kein "Falsch" und kein "Richtig"...denn nur die eigene Ansicht zählt.
joeberesf:Könnte es sein, dass der Durchbruch über der Röhre nachträglich gemacht wurde? Das Gerät also verbastelt ist? Irgendwie sieht die Stelle nicht original aus. Es könnte so exakt das Radio aus dem RM sein. Wie willst Du den im Deckel eingeklebten Plan restaurieren? Joerg
Diese Frage ist offen geblieben.
Die Verbastelungsthese......ist diese zu halten? Was meinst Du? Wäre es dann angedacht den nachträglich eingebrachten Durchbruch zu füllen? Oder sollte alles so bleiben wie erstanden....auch wenn es sich um eine spätere Modifikation handelt, z.B. aus Wärmegründen. Die Planrestauration habe ich im Augenmerk. Mache davon bitte ein schönes Foto. Ich bin gespannt wie Du das umsetzt.