letzte Woche bekam ich eine Telefunken "Jubilate Teak 1361" mit dem Kommentar "Guck´ halt mal ob du damit noch was anfangen kannst oder schlachte sie aus..." WAS? Ausschlachten ? Kommt gar nicht in die Tüte. Sieht zwar reichlich traurig aus mit der Holzoberfläche, die wohl durch umgekippte Blumenvasen und jahrelanger Lagerung auf einem ungemütlichen Dachboden reichlich ramponiert ist aber so schnell gibt man ja nicht auf. Also erst mal grundreinigen, Chassis ausbauen, grobe Sichtprüfung - och - eingentlich gar nicht mal schlecht. Also ran an den Regeltrenntrafo, einschalten, Spannung langsam ´rauf und - nichts geschieht! Schnell ist die durchgebrannte Netzsicherung ausgemacht. Neue ´rein und - peng - neue Sicherung adé. Also gut - statt Sicherung eine 60-Watt-Glühlampe für die weitere Fehlersuche als Strombegrenzer angeschlossen und siehe da: Der Selengleichrichter und der Siebelko hatten sich "verabschiedet". Gleichrichter ´raus, dessen Gehäusebecher geöffnet und vom immer noch übel riechenden Inhalt befreit, Ersatzschaltung aus vier Si-Dioden und Vorwiderstand 33Ohm eingebaut, den Elko komplett ersetzt. Auf ein Neues und eingeschaltet. Ahhh! Die Röhren heizen, Anodenspannung da und schließlich ein zaghaftes Rauschen im Lautsprecher. Senderabstimmung durchgedreht - boah - die Kiste geht ja ab wie Schmitt´s Katze. Nach zehn Minuten dann - patsch - wieder ist die Sicherung in die ewigen Jagtgründe gegangen. Sch..., watt denn nu schon wieder? Also wieder suchen, messen und aha: Ein 4,7nF Kondensator in der Endstufe ist platt. Nach dem Wechsel spielt sie jetzt einwandfrei. Aber nun zum Gehäuse. Entschluß: Mit der Schleifmaschine die gammelige Oberschicht abtragen, glätten und anschliessend mit Teaköl einlassen. Gesagt - getan. Nun steht sie wieder da fast wie neu und erfreut mich mit sehr guter Empfangsleistung und einem überraschend sauberen Klangbild trotz der etwas mageren Endstufe mit einer EL95. Btw @ JHG: In diesem Gerät ist der gleiche UKW-Tuner verbaut den Du zum Einkoppeltreffen dabei hattest. Dieser hier ist erstaunlich frequenzstabil! Fazit: Auch wenn ein Gerät noch so traurig aussieht - Etwas Beharrlichkeit, Geduld und Wille lassen es zu neuem Leben erwecken. Und das macht dann wiederum auch Spaß am Hobby Möge dieser Bericht animieren, gleich zu tun.
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Fein die erfolgreiche Wiederbelebung. Ich erlebe es auch wiederholt: Ein Fehler gefunden und beseitigt, dann kommt der nächste, dann der nächste. Aber da müssen wir durch. So ein Radio muss sich nach langer Pause erst wieder erholen und sollte unbedingt zur Kur geschickt werden ( 14 Tage täglich eine Stunde leichte Unterhaltungsmusik spielen lassen. In keinem Fall Nachrichten).
Guten Morgen Jürgen (rf) , guten Morgen Forum, seit gestern bin ich wieder online, gleich wohl immer noch ohne Fussböden und Wohnbereich etc aber immerhin der Keller und damit der Rechner geht schon. ( Wir Rentner wohnen nämlich zuföderst im Keller ). Jürgen , ich habe derzeit noch 3 Jubilate, die alle wie Du weisst, z.T sehr instabil sind. Wenn mein Umbau fertig ist, hoffe ich auf Deine Unterstützung beim Versuch so ein Ding zu optimieren. Bis dahin viel Freude beim " Jubilieren " Grüsse nach Babenhausen Jürgen (Rödermark zur Zeit noch im Zementstaub )
Guten Morgen Jürgen (rf) , guten Morgen Forum, seit gestern bin ich wieder online, gleich wohl immer noch ohne Fussböden und Wohnbereich etc aber immerhin der Keller und damit der Rechner geht schon. ( Wir Rentner wohnen nämlich zuföderst im Keller ). Jürgen , ich habe derzeit noch 3 Jubilate, die alle wie Du weisst, z.T sehr instabil sind. Wenn mein Umbau fertig ist, hoffe ich auf Deine Unterstützung beim Versuch so ein Ding zu optimieren. Bis dahin viel Freude beim " Jubilieren " Grüsse nach Babenhausen Jürgen (Rödermark zur Zeit noch im Zementstaub )
Hallo Jürgen,
sind ja sozusagen die allerbesten Bedinungen bei Dir Ja - natürlich bin ich dabei, wenn´s um die Wiederbelebung Deiner Geräte geht. Ich freue mich drauf
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Fein die erfolgreiche Wiederbelebung. Ich erlebe es auch wiederholt: Ein Fehler gefunden und beseitigt, dann kommt der nächste, dann der nächste. Aber da müssen wir durch. So ein Radio muss sich nach langer Pause erst wieder erholen und sollte unbedingt zur Kur geschickt werden ( 14 Tage täglich eine Stunde leichte Unterhaltungsmusik spielen lassen. In keinem Fall Nachrichten).
Urs
Hallo Urs,
ja ja - Recht hast Du! Ich war wohl wieder etwas zu ungestüm und habe sie einen ganzen Abend spielen lassen. Das war wohl etwas zu viel des Guten. Tags drauf hat sie sofort nach Einschalten wieder die Netzsicherung ausgespuckt - aber nichts weiter war defekt. Mit neuer Sicherung spielt sie jetzt wieder einwandfrei!
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Ich hab heute ebenfalls eine Jubilate Teak 1361 geschenkt bekommen. Das Gerät stand etwa 10 Jahre in einem Analysengeräteraum von einer Kläranlage... ja ihr habt richtig gelesen... KLÄRANLAGE!! Gut, die Luft da ist recht feucht und auch ein wenig SO2 haltig... brrfsss son Sch*** Aber dafür sind keine Tierleichen drin Gerät gab keinen Mucks von sich, aber alle Röhren waren am heizen. Irgendwie seltsam oder? Gut, ich das Chassis mal entstaubt und mal was genauer hingeguckt. Da war als erstes eine von den Abstimmspulen umgekippt, die ich mal eben mit Uhu "Hart" Kleber festklebte. Den Draht der abgerissen war, wieder angelötet, was dank des Plans kein Problem war. Dann bei genauerem Hinschauen stellte ich fest, dass ebenfalls die Kondensatoren in der Endstufe um die EL95 gar gebraten waren. Besagter 4,7nF Kondensator hat sich wegen Feuchtigkeit seiner Kontakte an den Seiten entledigt... Alle bedenklichen Kondensatoren getauscht, nu wartet die Kiste aufn zweiten Testlauf... scheitert am Stelltrafo, da muss ich erst mal zum Kumpel wackeln. Werde mich dann nochmal melden, was es ergeben hat.
@röhrenfreak: Pack mal eine Einschaltstrombegrenzung in Form eines NTCs in die Zuleitung, die Sicherung wirds dir danken. Alternativ 47 Ohm 10W Widerstand, und den mittels Relaiskontakt ein paar Bruchteile von Sekunden später überbrücken. Da kannst du dir schon die Schaltträgheit des Relais zunutze machen, die reicht aus, um die Sicherung zu schützen.
Glückwunsch zu diesem schönen Radio und Danke für Deine Tips. Ich werde die Sache weiter im Auge behalten. Seit meinem letzten Posting spielt das Gerät (noch) anstandslos und wird regelmässig betrieben. Kann schon sein, daß nach einer sooo langen "Schlafenszeit" sich alles mal wieder zurecht rappeln und strecken musste - na ja, das kennen wir von uns selbst. Da knickselt und knackselt mal was im Gebälk und kurz drauf ist alles wieder ok. Radios geht´s da oft ganz ähnlich
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Hm nu hab ich das Problem, dass der NF Verstärker funktioniert, aber nur ein rauschen im LW - KW Bereich rauskommt, und der UKW Teil komplett schweigt. Die 203V Versorgungsspannung sind vorhanden, aber kommt trotzdem kein Ton raus. Hast du noch eine Idee, wo der Fehler sein könnte? Getauschte Teile: Alle Kondensatoren um die EL95 Der 3W 1,2K Widerstand, weil er durchgebrannt war. Der Papierkondensator 100nF 250V oben auf dem Übertrager Der Papierkondensator 3,3nF 400V zum Lautstärkepoti Skalenbirnchen 47pF Styroflexkondensator mitten auf dieser Platine mit den Abstimmspulen
der Fehler könnte von einer taub gewordenen ECH81 herrühren. Die ist bei L/M/K-Empfang Mischer und Oszillator und bei UKW die erste ZF-Stufe. Diese Röhre solltest Du mal tauschen und wieder berichten. Da du sagst, daß bei L/M/K ein (leises) Rauschen zu hören ist gehe ich zunächst von einer intakten (2.) ZF-Stufe aus (EF89). Auch die Demodulatorstufen (EABC80) mit der NF-Vorstufe scheinen ok zu sein.
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