Derzeit restauriere ich ein Luxor Populär 493W aus dem Jahr 1951.
Das Gehäuse habe ich bereits aufpoliert – genauer gesagt, den Lack des Holzgehäuses mit einfachen Hausmitteln. Wie ich dabei vorgegangen bin, ist auf meiner Webseite beschrieben:
Gestern Abend habe ich mich dann dem Chassis gewidmet. Die Reinigung war eine langwierige Arbeit und erfolgte nach meiner bewährten Methode: mit vielen Wattestäbchen, Glasreiniger, alten Zahnbürsten, Pinseln, einem Staubsauger und Bremsenreiniger. Der Schmutz war diesmal sehr hartnäckig und festgeklebt, sodass es eine ganze Weile gedauert hat.
Bei dieser Gelegenheit habe ich auch sämtliche beweglichen Teile und Kontakte mit WD-40 gangbar gemacht und gereinigt. Die Kontaktflächen des Netzschalters waren besonders verschmutzt und ließen sich nur mit Hilfe von Papierstreifen, die ich vorsichtig zwischen die Kontaktflächen zog, wieder funktionsfähig machen.
Als Nächstes werde ich die Papierkondensatoren an kritischen Stellen austauschen, insbesondere im Netzteil und den Kondensator am Steuergitter der NF-Endröhre – für mich eine obligatorische Maßnahme. Danach werde ich die Elkos durchmessen und gegebenenfalls vorsorglich ersetzen oder formieren.
Das Netzkabel ist in einem lebensgefährlichen Zustand: Die brüchige Isolation hatte bereits Kurzschlüsse, die ich mit dem Ohmmeter feststellen konnte. Ich werde es daher durch ein neues Kabel ersetzen.
Für das erste Einschalten verwende ich eine Glühbirne alter Art mit Glühfaden (25 Watt) als Vorwiderstand, um auf der sicheren Seite zu sein – dann bin ich gespannt, was passiert!
Bemerkenswert ist die Erzeugung der Anodenspannung. Es kommt eine Einweggleichrichtung mit einer Gleichrichterröhre zum Einsatz, die zwei Dioden enthält, welche parallel geschaltet sind. Warum die Wicklung für die Anodenspannung keine Mittelanzapfung hat, um die übliche Zweiwegegleichrichtung zu erzielen, ist mir ein Rätsel:
Leider habe ich nur eine kaum lesbare Kopie des Schaltbildes.
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Es ist empfindlich auf allen Wellenbereichen und der Grammophon-Eingang funktioniert auch. Kaum Netzbrumm zu hören. Ausgetauscht habe ich aus Sicherheitsgründen die Papierkondensatoren im Netzteil und den Koppelkondensator zum Steuergitter der NF-Endstufenröhre. Bis auf einen habe ich alle alten Bauteile aus musealen Gründen im Gerät belassen. Das neue Netzkabel ist erst einmal provisorisch angelötet. Die Elkos habe ich vor der Inbetriebnahme eingehend geprüft. Das erste Einschalten erfolgte schrittweite mit einer 25 Watt und dann mit einer 60 Watt Glühfadenlampe als Vorwiderstand. Danach erst wagte ich die volle Netzspannung. Der Netztrafo wird handwarm. Es scheint bis jetzt alles in Ordnung zu sein. Aus dem Lautsprecher klingt es unverzerrt und laut.
Der nächste Schritt ist der Einbau eines Bluetooth-Empfängers. Einen Platz dafür habe ich schon gefunden.
das Chassis habe ich wieder in sein Gehäuse eingebaut und dann ein paar nächtliche Empfangsversuche mit einem 20 Meter langen Draht zum nächsten Baum als Antenne unternommen. Leider habe ich jede Menge Störungen aus der Nachbarschaft. Aber ich konnte ein paar Mittelwellenstationen empfangen, unter anderem eine aus Großbritannien. Auf Langwelle war eine Station mit einer osteuropäischen Sprache zu hören. Auf dem 49-Meter-Band waren sehr laute Stationen zu hören. Ich nehme an es waren hauptsächlich Radio Cihina International. Schade, dass so viele AM-Stationen verschwunden sind. Deshalb werde ich noch einen Bluetoothempfänger einbauen.
Mir ging es bei diesem Projekt darum, ein optimales Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen zu finden, um ein optisch ansprechendes und technisch betriebssicheres Ergebnis zu erreichen. Dabei habe ich bewusst auf Perfektionismus zugunsten der Erhaltung des Originalzustands verzichtet.
Leider sind auf AM kaum noch interessante Rundfunksender zu empfangen. Der schonende Einbau eines Bluetooth-Empfängers folgt deshalb noch. Um Brummschleifen zu vermeiden, kommt ein kleiner NF-Übertrager zum Einsatz. Ich bin gespannt, ob das gut funktioniert.
Hallo Volker, Danke für diesen interessanten Bericht, auch den auf deiner Webseite, wie du das Gehäuse aufpoliert hast. Jeder hat da so seine Geheimmittel, und man kann immer etwas dazulernen. Diese kleinen Radios sind die dankbarsten, Sie sind zumindest einfach handzuhaben, man benötigt keine aufwändigen Haltevorrichtungen etc.. Ich gebe dir recht, man sollte abwägen wieviel Aufwand man betreibt. Bin gespannt auf deinen Bluetooth-Bericht mit Übertrager. Grüße nach Schweden, Thomas
danke für dein Interesse und das aufmerksame Lesen.
Die Firma Luxor hatte ihre Radiofabrik in Motala an der Ostküste des Vättern in Östergötland. In Motala gab es auch einen Langwellensender, der heute ein Museum ist. Ein Besuch lohnt sich. Auf https://www.filmarkivet.se/movies/motala-radions-huvudstad/ gibt es einen Werbefilm der Firma Luxor aus dem Jahre 1938. Er zeigt Szenen vom Langwellensender und der Fabrikation der Rundfunkgeräte. Alles überwiegend Handarbeit und arbeitsintensiv mit hoher Fertigungstiefe. Der Film lautet "Motala – radions huvudstad" ( Motala - Die Hauptstadt des Radios).
Der Film "Motala – radions huvudstad" aus dem Jahr 1938 ist ein Werbefilm, der im Auftrag der Firma Luxor produziert wurde. In dieser 15-minütigen Schwarz-Weiß-Produktion werden die technischen Errungenschaften der Luxor-Radiofabrik in Motala dargestellt. Die Handlung ist fiktional, aber die Darstellung der Fabrik und der Radiotechnologie ist realitätsnah.
Ein zentrales Element des Films ist ein Besuch eines Paares, das von einem Bekannten, der als Radioingenieur bei Luxor arbeitet, durch die Produktionsstätten geführt wird. Dabei wird die damalige Radiotechnik und der Herstellungsprozess präsentiert, um die Innovation und Qualität der Luxor-Produkte zu unterstreichen. Ziel des Films war es, durch die Einbindung technischer Details und moderner Fertigungsmethoden das Interesse der Zuschauer zu wecken und den Verkauf von Radios zu fördern. Der Film ist ein Beispiel für industrielle Werbefilme, die auf unterhaltsame Weise ein Produkt bewerben.
Werbefilme wie "Motala – radions huvudstad" wurden in den 1930er-Jahren vor allem in Kinos aufgeführt, oft als Teil des Vorprogramms vor Hauptfilmen. Dies war eine gängige Praxis, um ein breites Publikum zu erreichen, da das Kino in dieser Zeit ein populäres Massenmedium war.
Neben Kinos wurden solche Filme auch bei Messen, Ausstellungen und in speziellen Vorführungen für Fachleute und Händler gezeigt. Unternehmen wie Luxor nutzten sie, um ihre technischen Innovationen und Produktionsmethoden anschaulich zu präsentieren. Gelegentlich fanden auch private Vorführungen in Geschäften oder bei Händlerveranstaltungen statt, um Kunden oder Partner gezielt zu informieren.
Danke für den Link auf den Film. Es war auch ohne Schwedisch Kenntnisse sehr interessant ihn anzuschauen. Die Firma Luxor war mir bis dato völlig unbekannt.
freut mich, dass Euch der Film gefallen hat. Motala ist auch heute noch eine schöne Stadt mit interessanten Museen, vor allen Dingen das Rundfunkmuseum des Langwellensenders:
Auf einem Foto habe ich sogar den Luxor 493W entdeckt. Der Langwellensender in Motala wurde dann durch einen stärkeren in im nahe gelegenen Orlunda ersetzt:
in Ermangelung von Ortssendern auf LW oder MW habe ich meinen Signalgenerator ausgepackt, ihn auf die 191 kHz des ehemaligen Langwellensenders Orlunda oder Motala eingestellt und ihn mit Musik moduliert, um zu erfahren, wie damals der ungestörte Empfang auf Langwelle klang. Es klang sehr gut für meine Ohren. Und damals kannten die Hörer nichts besseres, weil UKW noch nicht eingeführt worden war.