Reparaturbericht Philips Raffael Spezial mit AW 43
Hallo liebe Forumsgemeinde.
Ich bin zur Zeit mal wieder den alten S/W Glotzen zugeneigt und bearbeite gerade das oben genannte Gerät,welches ich als günstige Dreingabe zu einem bei .... ersteigerten Röhrenfernseher erhielt.
Das Gerät ist Baujahr 59,ursprünglich nur mit VHF Tuner ausgestattet.Meinem Gerät wurde aber schon ein UHF Teil nachträglich eingebaut.
Optik:Naja,Lack teilweise gerissen,innen stark verstaubt,Korosion am Chassis und leichte Spuren von Schimmel am Gehäuse.
Aber ich fand das Gerät vom Design her so "niedlich",dass ich ihn trotzdem mitnahm. Nach einigen Tagen Trocknen traute ich mich mit einem Stelltrenntrafo zunächst die Netzladeelkos langsam zu formieren.
Nach einer Stunde fuhr ich die Spannung langsam auf 150 Volt hoch.Alle Röhren heizten sofort.Als die Zeilenendstufe langsam ein Lebenszeichen von sich gab,löste sich der Boosterkondensator in seine Bestandteile auf.Nach dem Wechsel auch einiger weiteren Kondensatoren startete ich einen neuen Versuch. Diesmal lief die Zeile an,auch die Vertikalablenkung hörte man typischerweise leicht rattern.Allerdings baute sich keine Hochspannung auf.Ein Blick in den Käfig offenbarte,dass die DY nicht heizte.Dieser Fehler war mir schon gut bekannt.Also Fassung der DY 86 geöfnet und siehe da,der typische durchgekokelte Heizwiderstand.Nachdem ich diesen durch entsprechend ausgemessenen Widerstandsdraht nachgewickelt hatte,baute ich alles zusammmen und schaltete das Gerätchen mit zitterenden Händen erneut ein.Siehe da,Hochspannung baute sich auf,der Bildschirm wurde hell.Zeilentrafo war also soweit in Ordnung
Allerdings setzte dann plötzlich die Vertikalablenkung aus.Untersuchung ergab:keine Anodenspannung an der Triode der ECL 82.Nach dem Ersetzen des dafür verantwortlichen Widerstandes lief die Bildkippstufe wieder.Die Bildhöhe liess sich nun auch wieder optimal einstellen.
Nach dem Ersetzen einiger weiterer kritisch aussehenden Kondensatoren im ZF Teil,sowie der Kathodenelkos in der Endstufe,die total platt waren,hatte ich nun leichtes Rauschen im Bild.Allerdings mit einigen Aussetzern.
Nun schloss ich zunächst einen VHF Konverter an.Bild stark verrauscht,Ton gar keiner.Aber immerhin synchronisierte das Gerät wie neu. Auf UHF hatte ich ein perfektes Bild sowie perfekten Ton.Ein so stabiles Bild habe ich bei den Geräten schon lange nicht mehr gesehen.Allerdings verzerrte plötzlich der Ton.Diagnose:Koppelkondensator zur NF Endstufe durchgeschlagen.
Naja,das hätte ich mir gleich denken können.
Mit neu eingestellter Bildgeometrie lief das Gerät gestern Abend über eine Stunde,mit einem sehr kontrastreichen und stabilen Bild.Mehr wollte ich dem Gerät erstmal nicht zumuten.
Heute musste ich das Gerät komplett zerlegen,auch die Bildröhre mit extremer Anspannung ausbauen,da die Implosionsschutzscheibe von innen sehr schmutzig war.Da wird mir immer ganz mulmig bei der Sache.Ich hole mir auch in der Regel Hilfe hinzu,um sicherer zu arbeiten.Ich kann alle,die so etwas noch nicht gemacht haben,nur davor warnen.Die ganze Aktion ist nicht ungefährlich,und man sollte unbedingt Schutzbrille und sehr dicke Kleidung tragen.
Nun steht mir wieder der Zusammenbau bevor und die Reparatur des VHF Tuners.
Ich hoffe ich habe euch mit meinen "Ausführungen" nicht zu sehr gelangweilt.Vielleicht hilft es dem einnen oder anderen irgendwann einmal bei einer Reparatur. Ausserdem wollte ich zeigen,dass selbst manch eine"Ruine" doch Chance verdient hat. Anbei ein paar Fotos von dem Gerätchen.
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16.05.10 15:33
roehrenfreak
nicht registriert
16.05.10 15:33
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Reparaturbericht Philips Raffael Spezial mit AW 43
Hi Florian,
wenn man das Chassis im zweiten Photo so betrachtet kommen leichte Zweifel auf. Ob da jemals wieder Leben ´reinkommt? Und das bitte auch noch ohne Knalleffekt? Um so erfreulicher, was im dritten Photo zu sehen ist. Das Bild ist richtig gut. Und es ist der Beweis erbracht, dass auch eingerostete Technik noch prima funktionieren kann. Glückwunsch!