seit einiger Zeit habe ich bei meinem Telefunken PALcolor einen unangenehmen Zeilenfehler. Der Fehler tritt nach dem Einschalten auf, dauert ca. 10 bis 15 Minuten, und dann stabilisiert sich das Bild. In Abhängigkeit von der Bildhelligkeit tritt ein Zischen auf, das m.E. aus der Ablenkspule kommt. Die Zeilen sind zur Bildmitte hin eingerissen. Besser ist das in den beigefügten Photos zu erkennen. Bild [PALcolor708_1_lb.jpg] zeigt die Zeilenstruktur bei geringer Bildhelligkeit, Bild [PALcolor708_1_hb.jpg] bei erhöhter Bildhelligkeit. Anfangs tippte ich auf die Balasttriode und auf die üblichen WIMA-Kondensatoren in der Hochspannungsstabilisierung, aber ein Austausch führte zu keiner Verbesserung. Ebenso gab ein probeweises Ersetzen der PL 505 und PY500 keine Verbesserung.
Hat jemand diesen Fehler schon mal gesehen und ggf. einen Verdacht, wo die Ursache liegen könnte?
Beste Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
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Moin! Fehler, die nach einiger Zeit verschwinden, sind oft Elkos. In diesem Fall würde ich zuerst die Betriebsspannung der Zeilenendstufe oszillografieren, vielleicht schwingt da die Regelung. Wenn ja, dann die Röhren - ich glaube PL509 und EF80 - tauschen, dann die Elkos rundum prüfen. Kalte Luft in Dosen kann helfen. Gruß Gerrit
Bild und Geräusche könnten darauf hindeuten, dass die Hochspannung (an der Röhre) langsam absinkt (Zeile verbreitert sich) ansteigt, um dann plötzlich zu steigen (ansteigender Sägezahn). Das könnte auf einen Fehler im Hochspannungsstecker hindeuten, in dem der (evtl. hochohmig gewordene) Widerstand Überschäge hat. Auch Hochspannungsventil und -wicklung würde ich ansehen. Interessant ist noch, dass der Effekt von oben nach unten offensichtlich abnimmt. Das könnte auf eine Verkopplung von Horizontal- und Vertikalsignal deuten udn das wiederum lässt den Fehler in (gemeinsam genutzten) Schienen des Netzteils vermuten.
besten Dank für die Rückmeldungen! Den Widerstand im Hochspannungsstecker hatte ich schon kontrolliert, der war es nicht. Ebenso ließ sich keine lose Verbindung am Stecker der GY501 finden (auch das hatte ich öfter). Auffällig ist, dass das akustische Zischen, das dem Bildfehler entspricht, aus der Ablenkspule kommt (bzw. dort am lautesten ist). Das lässt meines Erachtens den Schluss zu, dass der Sägezahn den gesamten Strom durch die Zeilenendstufe überlagert, nicht nur die Hochspannung.
Als nächste Schritte kontrolliere ich mit dem Oszilloskop die Spannung an G2 der Zeilenendröhre, die Netzteilspannungen und an der Bildrohrschutzschaltung. Letztere könnte bei Fehler zu Schwingungen neigen.
Hallo,guten Abend. Schau dir doch mal den Anodenanschluss der Bildröhre an,bei alten GERÄTEN kommt es oft durch Verschmutzung zu Hochspannungsspühen.Dadurch kann so ein Fehler auftreten.Nach Reinigung des Anodenanschlusses und der Hochspannungskappe mit Spiritus ist der Fehler behoben.Erkennen kann man so etwas am leichten Ozongeruch,verursacht durch sprühen der Hochspannung.Im Anschluss der Anodenkappe ist oft ein hochohmiger Kohleschichtwiderstand der so einen Fehler auch verursachen könnte(selten).Kann mich aber bei dem 708er Chasis nicht erinnern ob der einen hat. mfg.j.werner
inzwischen habe ich die Messungen vorgenommen. Die Gleichspannungen (Netzteil, G2 Zeilenendröhre) sind OK. Ansteuerimpuls für die Zeilenendröhre ist auch sauber. Zeilenimpuls aus dem Zeilentrafo für Flipflop und getastete Regelung ist auch sauber. Bildrohrschutzschaltung auch.
Die Störschwingung ist aber am "kalten" Ende des Hochspannungswickels präsent, und damit auch am Gitter der Balasttriode.
kannst Du einen Isolationsfehler in der HS-Gewinnung sicher ausschliessen? Es käme z.B. die Fassung der GY501 in Betracht. Feine, alterungsbedingte Risse im Isolationsmaterial könnten zu Überschlägen nach Masse führen.
die Fassung der GY501 habe ich getestet (ausgebaut betrieben), es war keine Veränderung erkennbar. Ich will den Zeilenablenkstrom nochmal oszillographieren und schauen, ob da das Störsignal auch präsent ist. Ich vermute, dass der Fehler direkt im Hochspannungswickel sitzt.
Beste Grüße Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
der Fehler ist inzwischen behoben. Ich hatte den Hochspannungsstecker von der Bildröhre abgezogen und am Hochspannungsanschluss der Bildröhre das Glas mit Glasreiniger gereinigt. Danach war der Fehler stärker als vorher. Dann habe ich den Hochspannungsstecker abgezogen, nach außen geführt und die Hochspannung nur über ein Kabel mit Krokodilklemme der Bildröhre zugeführt. Dann war der Fehler komplett verschwunden. Zuifällig zog ich etwas am Kabel, dass in die Kappe des Hochspannungssteckers führt, und dabei ließ sich das Kabel sehr leicht herausziehen. Der Lötkontakt zum Widerstand in der Kappe hatte sich gelöst (Ingos Vermutung ging ja schon in diese Richtung). Als ich diesen nachgelötet hatte, erhielt ich ein sauberes Bild ohne irgendwelche Zeilenausreißer oder Störschwingungen sowohl bei dunklem als auch bei hellem Bild.
So einfach kann es manchmal sein.
Herzlichen Dank fürs Mitdenken, Eckhard - Richtige Fernseher haben Röhren!
na prima, dass der Fehler nun beseitigt ist. Beim Lesen Deines letzten Beitrags fiel es mir wieder ein wie Schuppen aus den Haaren: Einige FFS hatten in der HS-Kappe einen Widerstand, der sich nicht selten in Wohlgefallen auflöste. Ausser dem von Dir beschriebenen Bildfehler traten z.T. laute Knattergeräusche auf, in einigen Fällen schmolz das Corpus Delicti mit üblem Geruch einhergehend auch zusammen.