möchte mich hier im Forum erst mal kurz vorstellen.
Ich habe mich neu angemeldet. Sammle seit ca. 10 Jahren alte Radios und habe mittlerweile eine kleine Sammlung von 50 – 60 Geräten zusammen getragen.
Von den Kenntnissen, bezeichne ich mich als etwas fortgeschrittener Laie. Ich kann einfache Fehler bei Radios finden, zum Beispiel Ausfall der Spannungsversorgung, Kabel abgerissen, usw. Komplizierte oder versteckte Fehler kann ich nicht finden, zumal mir dazu das Fachwissen fehlt, als auch entsprechende Meßgeräte. Ich kann löten. Ich habe 2 Multitester und ein Kapazitäts-Meßgerät.
Mein neuester Kauf ist ein VE 301 W Dyn von Mende, relativ günstig auf einem Flohmarkt ergattert. So ein Gerät suchte ich seit Jahren.
Das Gerät wurde von mir direkt nach dem Kauf - leichtsinnigerweise – direkt an die Steckdose gelegt, Antenne und Erde (Heizung) angeschlossen und ausprobiert. Ich weiß, soll man nicht machen !
Ich konnte einfach nicht widerstehen.......
Zu meiner großen Überraschung fing es gleich an zu brummen, und nach ca. 10 Sekunden waren sowohl auf MW als auch auf LW Sender zu hören. An die Abstimmung durch Rückkopplung/Antennenkopplung mußte ich mich erst gewöhnen, da ich so ein Gerät noch nicht bedient habe.
Also das machte Mut, da das Gerät läuft.
Alle Bauteile werden nur mäßig warm, auch der 28 K-Widerstand am Ausgangs-Übertrager wird nur gut handwarm. Feldspule am LS auch nur handwarm. Nichts riecht verbrannt. Ein gutes Zeichen....?
Ansonsten alle Bauteile original, außer dem Netzkabel, nichts verbastelt.
Was jedoch auffällt, und hier suche ich fachkundigen Rat:
Wenn das Gerät ca. 10 Min. spielt, wird der Ton zunehmend verzerrt. Es ist eine Art „Ribbel“ auf dem Ton zu hören. Klingt, als ob jemand „gurgelt“ beim Sprechen.
Jetzt habe ich erst mal das Gerät, Gehäuse und Chassis, gründlich von Staub und Schmutz der Jahrzehnte befreit. Dann habe ich alle Bauteile genau untersucht auf Beschädigungen, Schmorstellen etc. Nichts !
Eine Messung aller Bauteile, sprich der R´s und C´s, ergab, daß alle Werte noch (fast) haargenau übereinstimmen. Lediglich die R´s sind teilweise vom Wert etwas höher, als der Aufdruck.
Alle C´s haben die exakten Werte !
Jetzt frage ich mich, woher die Verzerrungen kommen. Wie gesagt, erst nach ca. 10 Min. Aufwärmzeit. Vorher („kalt“) ist der Ton glasklar und sauber.
Zum Radio schenkte mir der Verkäufer eine 2. Röhre AF 7 dazu. Ein Tausch brachte keine Verbesserung, gleiches Fehlerbild. Fingerprobe auf der Kappe der AF7 produziert kräftigen Brumm im LS.
Der Entbrummer bringt nicht viel. Bei Rechtsanschlag brummt es etwas lauter, als bei Linksanschlag. Meßwerte in Mittelstellung: Links 190 Ohm, rechts 210 Ohm.
Woran kann es noch liegen ?
Ist eine, oder beide Röhren RES 164/RGN1064 schlecht/verbraucht ? Hier habe ich keinen Ersatz, neue sind ja recht teuer.......
Wie äußern sich denn verbrauchte Röhren, ist da der Ton verzerrt ?
Wie gesagt, der Empfang ist sehr gut und laut. Abends höre ich alle europäischen Mittelwellen-Sender laut und stark, ebenso die Langwelle. Aber leider dieser unschöne „Ribbel“ im Ton.....
Vielleicht hat jemand einen ähnlichen Fehler schon an seinem VE 301 DYN W gehabt und weiß, wo der Haken ist.
Bevor ich die schönen originalen Bauteile „blind“ tausche, wollte ich anfragen, ob jemand helfen kann.
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es können hier verschiedene Ursachen in Frage kommen. Zum Beispiel:
1) Röhre RES164 2) 10 nF Von Anode der AF7 zum Gitter 1 der RES164 3) Bedingt auch die Gleichrichterröhre (siehe weiter unten die Frage nach der Gesamt-Anodenspannung). 4) Feinschlussbildung bei Erwärmung der beiden Schirmgitter-Kondensatoren an AF7 und / oder RES164
Wie hoch ist die Spannung kurz nach dem Einschalten und nach Verzerrungsbeginn über den 450 Ohm (halbautomatische Gittervorspannungserzeugung)?
Ändern sich beim Zerren die Schirmgitterspannungen der AF7 und RES164?
Ich werde mich heute Abend, wenn ich wieder Zuhause bin, nochmals mit dem Gerät befassen.
Ich bin nicht sehr bewandert, dies vorausgesetzt, was Messungen anbelangt.
1. Wo finde ich den 450 Ohm - Widerstand, ist der an oder in der Nähe einer Röhrenfassung ?
2. Wie messe ich, Gleichspannung am Meßgerät einstellen, einmal Plus am Widerstand, Minus wo abnehmen ? Am Chassis ?
3. Wo ich die Schirmgitterspannungen/Gesamt-Anodenspannung abnehme und messe, ebenfalls unklar.
4. Die Lautstärke bleibt immer gleich, egal ob klar, oder verzerrt.
5. Gestern Abend habe ich die Röhren RES 164 / RGN 1064 provisorisch mittels eines Computerlüfters "gekühlt" bis sie sich kalt anfühlten. Es zerrte trotzdem weiter.
Bitte entschuldige die dümmlichen Anfängerfragen bezüglich der Spannungsabgriffe, aber ich bin dabei, zu lernen.
Bitte Röhren nicht kühlen, keinen großen Temperaturschwankungen oder einem Luftgebläse aussetzen. Die Radioröhren die wir verwenden sind rein Strahlungsgekühlt und nicht für extra Kühlungen geeignet. Es könnten Risse etc. pp. am Glaskolben und den Zuführungen entstehen.
Das dauert zwar etwas, aber Du bekommst einen informativen Grundstock, insbesondere weil Du doch mehre Radios hast und vielleicht nicht nur den goldenen Weg zur Reparatur dieses VE301dyn finden willst.
Audion:1. Wo finde ich den 450 Ohm - Widerstand, ist der an oder in der Nähe einer Röhrenfassung ?
Der 450 Ohm geht irgendwo von den Anoden der RGN1064 ab.
Audion:2. Wie messe ich, Gleichspannung am Meßgerät einstellen, einmal Plus am Widerstand, Minus wo abnehmen ? Am Chassis ?
Minus ist da, wo die Erde angeschlossen wird.
Audion:3. Wo ich die Schirmgitterspannungen/Gesamt-Anodenspannung abnehme und messe, ebenfalls unklar.
Auch die Schirmgitterspannungen werden gegen Erde gemessen. Sockelbilder die AF 7 und RES 164 im Folgebeitrag.
Audion:5. Gestern Abend habe ich die Röhren RES 164 / RGN 1064 provisorisch mittels eines Computerlüfters "gekühlt" bis sie sich kalt anfühlten. Es zerrte trotzdem weiter.
Röhren nicht kühlen. Die RES164 könnte durchaus Fehlerursache sein.
nochmals herzlichen Dank an alle, die spontan mit ihren brauchbaren Ratschläge beigetragen haben.
Ich finde das Forum toll, habe schon früher immer mal reingeschaut und wertvolle Infos erhalten.
Rainer, was soll ich sagen, das Zerren ist weg !
Habe mich gestern Abend nochmal mit dem Apparat befaßt.
So wie es aussieht, war es der 10.000 cm Kondi, den Du erwähntest.
Nach Austausch gegen einen 0,01 uF 630 V Typ, läuft der VE jetzt klar und sauber.
Auf weitere Recherchen/Spannungsmessungen habe ich vorerst verzichtet, da alles im grünen Bereich erscheint.
Getauscht habe ich also jetzt den 10 nF Von Anode der AF7 zum Gitter 1 der RES164, sowie die R/C - Kombi in der Kappe der AF 7. Weiters wurde ein neues, stoffummanteltes Netzkabel eingebaut, da das alte Kabel brüchig war.
Alle anderen Bauteile wurden vorerst Original belassen, das der VE 301 Dyn tadellos empfängt und ich so wenig als möglich den Originalzustand verändern möchte.
Was mir aufgefallen ist, sind die 2 - mir unbekannten - Block-Kondensatoren, die in dem Gerät verbaut sind.
Bitte dazu die unten stehenden Bilder anschauen. Diese Kondensatoren habe ich noch nie in einem solchen Gerät auf Bildern gesehen. Sie scheinen aber original verbaut zu sein, sauber eingeschraubt.
Weiß jemand dazu etwas näheres ?
Die Serien-Nr. des Gerät: Mende, 58167. Ist das eine frühe, oder späte Serie ?
Weiters der dicke schwarze Kondi in der Mitte. Der hat auf jeder Seite 2 Anschlüsse. Beschriftet mit 0,1 uF. Was ist das für ein Teil ?
Das Radio spielt m.E. sehr gut, gestern Abend sehr guter MW-Empfang an meiner 40 m - Langdraht. Erdung über Heizkörper.
Der Empfang auf MW/LW steht in nichts einem Superhet nach ! Schön ist auch der warme, weiche Röhrenklang !
Natürlich muß ich die sehr feinfühlige Bedienung von Antennenkopplung/Rückkopplung/Sender fein nachziehen noch etwas lernen, aber es wird immer besser !
Macht jedenfalls einen tollen Spaß, ich muß das Radio immer wieder einschalten !
Natürlich war das mit der Röhrenkühlung nix, werde ich nicht mehr tun. Klar kann es da zu Spannungsbrüchen können, schnell ist eine Röhre ruiniert.
Übrigens, findet Ihr den LS - Stoff so gut ? Der alte war leider unrettbar verrottet, keine Chance......
Der neue Stoff ist von meiner Frau beigesteuert worden, ein Kissenbezug aus dem OBI - Baumarkt........................
Was ich jetzt noch suche:
Eine passende Rückwand für den MENDE, war leider beim Kauf nicht dabei. Dafür habe ich mühevoll 3 fehlende Rückwand-Schrauben besorgt.....
Falls jemand eine schöne Mende - Rückwand abzugeben hätte, das wäre toll !
Bitte melden, wenn jemand eine übrig hat. - Natürlich gegen einen angemessenen Obulus !
Nachstehend noch ein paar Fotos zum Gerät, insbesonders die mysteriösen Block-Kondensatoren.
hübsches Gerätchen hast du da. Un repariert wurde es auch schonmal. Daher funktionierte es auch schon auf Anhieb.
Zitieren:Was mir aufgefallen ist, sind die 2 - mir unbekannten - Block-Kondensatoren, die in dem Gerät verbaut sind.
Diese zwei Kondensatoren sind so nicht orginal. Orginal gehören dort zwei Elkos rein, die aber vermutlich kaputt wären (ausgetrocknet). Diese Bauteile scheinen mal im Rahmen einer Reparatur dort ordentlich integriert worden zu sein. Es handelt sich um Kondensatoren mit verlötetem Gehäuse welche nach meiner Erfahrung meist in gutem Zustand sind.
Kann es sein, das das Chassis überlackiert wurde ?
fein, dass es mit der Reparatur geklappt hat. Die beiden Kondensatorenblöcke würde ich so im Gerät belassen, da sie sozusagen die Geschichte dieses Geräts dokumentieren.
ja, ich denke auch, die Kondensatoren drin zu lassen.
Ich habe irgendwo im Net mal ein Foto von einem Chassis gesehen, da war der mittlere Kondensatoren-Block ebenso verbaut und gleich.
Den linken Block, Bosch RM/KE1014, habe ich noch nie gesehen. Fachgerecht eingeschraubt mittels 2 Schrauben seitlich, am Chassisblech,mit passenden Bohrungen. Das sieht mir aber nicht nach nachträglich eingebaut aus.
Auch der Aufdruck "D.R.P. angemeldet, und D.R.P. Nr.........." würde zeitlich in die Ära vor 1945 passen.
Vielleicht wurden zum Kriegsende Bauteile knapp bei den Herstellern, und es wurden "passende" Bauteile, die für andere Geräte gefertigt wurden, aber noch in Mengen verfügbar waren, zugesteuert ?
Ich belasse sie im Gerät, sie haben noch die exakten Werte und wirken "authentisch".
Ja, das Chassis ist neu lackiert. Es war doch vom Rost so mitgenommen, daß nach der Entrostung mittels Stahlwolle noch heftige Pockennarben übrig blieben. Sah einfach häßlich aus.......
Übrigens, die Sticker der W.D.R.I habe ich als "Aufkleber" nachgefertigt. Chassis & Drehko waren zwar eigentlich gestempelt, aber die Stempel waren leider nicht mehr sichtbar. Sieht aber auch so gut aus, finde. ich. Das Zeichen am LS ist noch Original.
Waren die Chassis eigentlich im Neuzustand unlackiert ?
Die Innenseite, so sieht man, war jedenfalls silbern lackiert. Auf der Oberseite konnte ich keinen Lack erkennen.
Ebenso der LS, war auch böse von Rost befallen. Sah nicht mehr gut aus.
Den habe ich ebenso mit einem neuen Lack versehen. Der war aber auch vorher in Silber lackiert.
Denke, das Gerätchen kann sich so sehen lassen. Weiters mache ich vorerst nichts. Abwarten, wie die Bauteile einen weiteren Betrieb verkraften.
Nochmals DANKE an Alle, die bisher weiter geholfen haben.
Falls jemand was zu den Kondensatoren weiß, bitte melden.
Ebenso Bitte um Meldung, falls jemand eine Mende - Rückwand übrig hätte......