Hab wieder einmal einen VE 301 W bekommen, den ich mir zum laufen bringen möchte. Nach langer Reparatur habe ich das Gerät testweise eingeschaltet, leider nur Brummen vom Lautsprecher zu hören. Wir am Drehko nach Sendern gesucht, so höre ich nur rauschen. Einen kurzen Moment habe ich auch schon Stimmen gehört, nur sehr sehr leise und wie gesagt kurz! Habe bisher schon alle Bauteile überprüft, den Kondensatorblock ausgetauscht etc. auch die Röhren wurden schon überprüft: RGN354 - 23mA Röhre einwandfrei, sehr gut; RES164 - 7,1mA -> Röhre funktioniert brauchbar und die REN904 wobei bei diesem Empfänger die K1694(=REN904) verbaut ist besitzt 12mA -> sehr gut. Somit kann es an den Röhren nicht liegen, auch habe ich Trafo und Übertrager kontrolliert, keine Fehler! Kann es sein das die RES164 der Übeltäter ist? Oder das nachträglich ein Widerstand ausgefallen bzw. hochohmig geworden ist? Vielleicht kann mir jemand von euch helfen, ist wirklich ein schönes und historisches Gerät! Wäre euch wirklich dankbar.
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20.08.12 12:41
roehrenfreak
nicht registriert
20.08.12 12:41
roehrenfreak
nicht registriert
Re: VE 301 W - Reparatur
Hallo Thorsten,
spontaner Einfall: Kontrolliere bitte am Steuergitter der REN904 den Ableitwiderstand. Sollte dieser total hochohmig geworden sein, ist der Fehler wie von Dir beschrieben möglich.
Die nächste Kontrolle wäre in der Tat an der Endröhre, und zwar die Schirmgitterspannung, respektive dessen Vorwiderstand (Soll = 100k. Der Abblockkondensator von 0,1µF ist Bestandteil des Kombi-C-Blocks. Letzteren beschreibst Du als "ausgetauscht". Ist das so zu verstehen, dass es sich um ein historisches, "NOS"-Teil handelt oder ist es ein "aufbereiteter" Block mit Neuteilen befüllt?
Am Schirmgitter (mittlerer Pin der RES164) sollten gemäss Datenblatt etwa 80 Volt anstehen, gemessen mit einem Digital-Multimeter Ri >= 10M
Hy, kein Problem... Habe den 100k Widerstand überprüft, alles ok! Der Kondensatorblock wurde mit Neuteilen bestückt, kann also auch als Fehlerquelle ausgeschlossen werden. Am Schirmgitter der RES164 bekomme ich 113,6V angezeigt! Schon etwas zu hoch, oder?
Hi, weiß den keiner eine Lösung? Würde den Empfänger gerne diese Woche so gut wie möglich zum laufen bringen, denn nächste Woche heißt es wieder arbeiten ;) Gruß, Thorsten
Hallo Thorsten, man sollte vielleicht etwas systematisch vorgehen und nicht nur auf Verdacht irgendwelche Bauteile tauschen, zumal durch minder geeignete Ersatzteile neue Fehler hinzu kommen können.
Ich habe folgende Fragen:
1) Wie stark ist das Brummen? Leise, laut, sehr laut?
2) Was schließt Du an? Drahtantenne und Erde?
3) Kannst Du beim Anziehen der Rückkopplung ein Pfeifen / Quitschen hervor rufen?
4) Kannst Du mit der Fingerbrummprobe am Steuergitter der RES164 ein lautes Schnarren hervorrufen?
5) Kannst Du mit der Fingerbrummprobe am Steuergitter der REN904 (Audion) ein lautes Schnarren hervorrufen?
6) Sind die Kontakte des Wellenumschalters in Ordnung?
7) Hörst Du ein Kracheln, während Du Antenne oder Erde in die entsprechenden Buchsen steckst?
8) Kannst Du mit einem Vergleichsradio am Tage bei Dir auf LW oder Mittelwelle Radiosender hören?
Das Netzteil könnte ja auch eine Ursache sein. Die Erzeugung der -g1 der Endröhre erfolgt hier halbautomatisch. Da kann sich schon mal ein Fehler einschleichen. Hab hier die garantiert Originale Netzteilschaltung von 1936 mal hochgeladen.
noch ein Tipp, wenn alle Massnahmen bisher nicht gegriffen haben sollten:
Bitte die Lötstellen auf wirklich sauberen, festen und auch leitfähigen Zustand hin überprüfen. Es sind schon Fälle mit optisch "guten" Lötstellen aufgetreten, die sich wegen mangelhafter Qualität des Lotes und/oder der Verarbeitung als schadhaft erwiesen haben. Eine pragmatische aber in vielen Fällen hilfreiche Maßnahme.
Weiterhin Gutes Gelingen, Wäre doch gelacht, wenn dieser Brüllkasten nicht bald wieder etwas von sich geben würde.