Moin, ich habe hier eine schöne alte Kreuzwickelspule, die ich gerne einer Weiterverwendung in einem Audion zuführen würde. Problem: Ich schaffe es nicht die die alte Litze zu verzinnen.
1. Die ersten n Versuche: Lötkolben bei verschiedensten Temperaturen und normales Lötzinn mit Flußmittelseele ... nix. 2. In Spiritusflamme 'freibrennen' und ablöschen in Spiritus, dann zu 1.
Das hat bisher immer prima Ergebnisse gebracht, bei dieser alten Spule leider nix
so 2cm je Litzenende hab ich noch ... bin offen für Hinweise
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wird das Spiritus-Verfahren auch angesprochen, aber manchmal hilft auch mechanisches "Abkratzen" der alten Lackschichten um die Einzellitzen der Gesamtlitze, ist aber nur was für Feinmotoriker. Das sehr sensible Abschaben mit einem Teppich-Messer kann funktionieren oder aber auch nicht.
Das Problem bei der HF-Litze ist: Es muss jeder Einzellitzdraht auf beiden Spulenseiten Kontakt zu allen andere Einzellitzen haben, sonst entstehen Güteverluste.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
ich glaub, der Hinweis mit der Zange war ironisch gemeint.
Meine Erfahrung mit schlecht verzinnbaren Drähten ist folgende: Bei ausreichend hoher Temperatur gelingt es schließlich doch, auch wenn zB. Kolofonium dabei schon sehr schwarz wird und verkohlt.
Ich benutze für solche Extremlötungen eine Lötpistole mit geänderter Lötspitze, statt der originalen, oft viel zu dicken Löt"spitze" = -schleife nehme ich 1,5mm² Kupferdraht aus der Elektroinstalltion (NYM-Reststücke). Damit erreicht man bei ausreichend langer Einschaltzeit die erforderliche Temperatur. Der Riesenvorteil ist, daß man sich "langsam herantasten" kann also schrittweise, erst schön viel Kolofon, ein Tropfen Zinn und dann den korrodierten Draht...Litze so lange erwärmen und mit der "Lötschleife+Zinntropfen daran" bestreichen, bin das Zinn haftet, ist Erfahrungssache, man erkennt eigentlich gut, wenn die Verzinnung gelungen ist.
Punktuell erreicht man damit höhere Temperaturen als mit dem heißesten Lötkolben, das ist das Geheimnis dieser Methode.
Nebenstory: Genauso verfahre ich auch mit schwarz korrodierten Drähten, Lötösen an Potis etc obwohl man da mit feinem Schleifpapier vorarbeiten kann, WENN die Teile vorher gut zugänglich vorliegen... Ich hatte aber schon Fälle, wo gefühlt jede 2. Lötstelle nicht funktionstücktig war, weil der Draht innerhalb der Lötstelle korridiert war. Einige Fernsehgeräte zB. von ITT und GRUNDIG mit eisenhaltigen Bauteildrähten hatten diese Probleme. Man hätte nahezu alle Bauteile herauslöten, Anschlußdrähte sauberschleifen und wieder einbauen gemußt, mit meiner Lötpistole und "kontrollierter Überhitzungs-Löttechnik" hab ichs mit reinem Nachlöten geschafft, viel Kolofon ging dabei drauf... die Lötpistole mußte aber zwischenzeitlich abkühlen... Mit einem Lötkolben auch in einer Station hatte ich keine chance, auch nicht mit eingestellter hoher Temperatur !!
Vielleicht hilft das weiter, die Gefahr, daß die feinen Litzendrähtchen verbrennen, besteht dabei noch nicht, in einer Flamme aber schon ! Ich versuche, HF-Litze immer mit meiner Technik zu verzinnen, moderne ist ja dafür auch konstruiert, d.h. das kontrollierte Verbrennen der Einzeldrahtisolierung funktioniert während normalen Verzinnens mit dem Kolben schon ganz gut.. aber hier gehts ja um alte, störrische HF-Litze. Keine Garantie, ich hatte auch schon den Fall, daß es selbst damit nicht recht klappte. In dem Fall sollte man Erneuerung der Wicklung diskutieren, denn schärfere Flußmittel verbieten sich bei HF-Litze.
die gezeigte Zange hat mit abkratzen gar nichts zutun, denn es handelt sich hier um eine Wärmeableitpinzette. Diese wurde bei temperatursensiblen Bauteilen beim Löten verwendet. Deutlich zuerkennen an den massiven Metallteilen an den Enden zur Ableitung der Hitze an den Bauteilen. Die früheren Germanium-Halbleiter bedankten sich auch mit ihrer weiteren Funktionalität nach dem Lötvorgang. Zumal man zu jener Zeit noch mit ungeeignetem Brateisen hantierte.
ah, neee... ich glaub Du irrst Dich ! Das ist eine Lack-Abkratzpinzette für CuL-Draht mit dem Durchmesser, der draufsteht. 6 wahrscheinlich 0,6mm, kann aber auch andere Einteilung sein, es gab sie auch in Flach ohne Rillen. Meine beiden Zangen dieser Art haben dort vorn dicke Kunststoff-Teile zum besseren Anfassen, zudem wär die Wärmeableitung durch den dünnen Stahl dazwischen beeinträchtigt...
Wärmeableitung war schon wichtig bei Ge-Bauelementen, das mußte zB mit einer kleinen Flachzange gemacht werden.
eine typische HF Litze hat zB. 20x 0,07mm CuL. da wär ein tausender Schleifpapier erfolgversprechender, alles andere reißt die Kupferhäärchen einfach ab.
Man nehme eine Holzunterlage, einen 60W Deltalötkolben mit verzinnter Kupferspitze.
auf das Holz etwas Kolophonium aufschmelzen. Das zu verzinnende Ende der HF-Litze darauf halten und mit voller Hitze mehrmals unter sanften Druck mit der Lötkolbenspitze darüber fahren bis die Litze verzinnt ist.
So lassen sich auch alle anderen dünnen Dräte mit Polyamidlackisolation (früher Emaillack) verzinnen.
Haupsache volle Hitze, Spitze gut verzinnt und Kolophonium und Gefühl.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
als ich noch Stift war ( 1954 - 1958 ), war auch das Löten einer HF Litze angesagt. Da wurde exakt so verfahren, wie indem verlinktem Beitrag geschildert wird. Das Freibrennen hat ja Henrik schon angedeutet. Fehlte nur noch die Hitze solange zuführen bis die Dräthlein glühen. Ich führe deshalb diesen Link an, weil dieser Schreiber auf den Autor: Autor: ü--h - Funk-Technik Bd. 1 - Heft 7/8 - Mai/Juni 1948 verweist. Zu dieser Zeit dürften die Hf Litzen noch nach dem alten Rezept gefertigt worden sein. Nun sollte sich der Lackkratzer andern Aufgaben widmen. Lackkratzen ja, aber nur an ungeliebten Objekten. Wärme ableiten war schon im Gespräch und vielleicht noch Nasenhaarrupfer, einzeln oder im Büschel, je nach belieben. Dann kann man schon fast von einem Schweizermesser sprechen. Also könnte man den Kratzer mit Nachhaltigkeit bewerten. Der musste jetzt noch sein.