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Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?
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31.10.07 13:48
Magisches_Auge 

WGF-Nutzer Stufe 3

31.10.07 13:48
Magisches_Auge 

WGF-Nutzer Stufe 3

Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Hallo zusammen, ich habe eine kleine Frage.
Der Becher-Doppel-Elko (50+50uF 350/385V) meines Telefunken Andante von 1952 ist wahrscheinlich defekt. Der Gleichrichter daneben wird nämlich innerhalb von 20 min ziemlich heiß, erhitzt sich aber dann nicht weiter. Man kann ihn zwar noch gerade anfassen, aber normal ist das nicht.
Am Formartieren kann es nicht liegen, da ich gestern und heute das Radio insgesamt schon ca. 4 Stunden kontrolliert eingeschaltet hatte.

Ich habe dann den Widerstand des Doppelelkos mal gemessen. Er steigt zwar während der Mesung ständig, aber wahrscheinlich zu langsam. Nach 20 sec beträgt er ca. 200 K Ohm und nach einer Minute gerade mal 230 K Ohm.

Nun habe ich im Internet einen Becherelko 47+47 uF 350/380V gefunden. Wäre der akzeptabel, oder muß es ein 50+50uF sein?

Zusatzfrage:
Was für einen Sinn hat überhaupt dieser Becherelko? Ich könnte mir vorstellen, daß er die Stromschwankungen, die es in den 50ern noch häufig gab, ausgleichen soll. Heutzutage wäre er dann wohl nicht mehr nötig, oder?

Viele Grüße Richard

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31.10.07 15:44
wumpus 

Administrator

31.10.07 15:44
wumpus 

Administrator

Re: Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Hallo Richard,
der von Dir erwähnte Becherelko beinhaltet 2 Kondensatoren a 47 uF. Der Unterschied zu 50 uF ist nur marginal und ergibt sich aus einer Änderung der Norm-Werte. Der Doppel-Elektrolytkondensator ist nach wie vor unbedingt notwendig. Der Gleichrichter macht aus der Wechselnetzspannung eine halbierte Wechselspannung, wo aber nach wie vor der Spannungswert von Null auf den Spitzenwert 50 mal pro Sekunde in Form einer halben Sinuskurve alterniert, bei einem Brückengleichrichter wären es sogar 100 mal pro Sekunde. Erst durch den Ladeelko, aber auch den folgenden Siebelko wird eine Quasi-Gleichspannung erreicht. Ein kleines Restbrummen verbleibt aber immer noch.

Selengleichrichter erwärmen sich, das ist normal. Wird er so heiss, dass er nicht mehr anfassbar ist (Achtung Stromschlag droht), muss nach einem Schluss im Gerät gesucht werden. Die Netzelkos (Dein Becherelko) wird allerdings nicht Fehlerursache sein, es sein denn, der Becherelko wird ebenfalls sehr warm oder heiss. Damit ist eine Erwärmung über die gerade herrschende Zimmertemperatur gemeint.

MFG Rainer

Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.

Ich sehe gerade, dass ich mit Röhrenfreak innerhalb einer Minute fast synchron geantwortet habe.



Editiert am 31.10.07 15:47

31.10.07 15:45
roehrenfreak

nicht registriert

31.10.07 15:45
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Hallo Richard,

den Elko kannst Du bedenkenlos einsetzen. Er hat die Aufgabe, die nach der Gleichrichtung noch pulsierende Gleichspannung zu glätten. Vergleichen kann man das mit einem Wassereimer, dem eine gleichmässig fliessende Menge Wasser entnommen wird, der Verlust jedoch portionsweise in Intervallen ausgeglichen wird.

Hochfrequente Grüsse in Farbe, stereo und mit 30 über 9,
Jürgen rf

31.10.07 16:15
Bulova 

WGF-Nutzer Stufe 2

31.10.07 16:15
Bulova 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Richard,

Bestätigung der beiden Postings vor meinem...Ergänzung zu Deinen Messungen mit den Ohmmeter: Ältere Elkos haben meist erhöhte Restströme, wobei auch nicht auszuschließen ist, dass bei Deinen Messungen ein gewisser Erholungseffekt des Elkos die Messung gestört haben könnte, je nachdem, wie lange vorher die hohe Spannung anlag.

Gruß

Dieter

31.10.07 17:24
Magisches_Auge 

WGF-Nutzer Stufe 3

31.10.07 17:24
Magisches_Auge 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Besten Dank, Rainer, Jürgen und Dieter, für die Informationen.

Stimmt! An das „abschneiden“ des unteren Teils der Sinuskurve, was der Gleichrichter macht, hatte ich gar nicht gedacht! Wahrscheinlich würde man ohne den Becherelko nur ein lautes Brummen hören.
Ich werde mir den 47+47 uF Becherelko mal kaufen (kostet ja nur einen EUR) und dann den alten Elko aus dem Telefunken ablöten und abschrauben. Dann werde ich noch mal mit dem Multimeter den Widerstand messen. Ich glaube hier irgendwo gelesen zu haben, dass der Widerstand während des Messens innerhalb von 20 sec auf über 250 k Ohm steigen sollte, sonst muß der Elko gewechselt werden.
An meinem alten Tannhäuser wird jedenfalls der Gleichrichter nicht so warm (ca. 30 bis 35 Grad statt ca. 50 Grad, falls man 50 Grad noch gerade anfassen kann)

viele Grüsse Richard

Ps. Den Spannungsregler am Radio habe ich (wie an allen Radios) auf 240V stehen. Die nächst niedrigere Stufe wäre 220V, allerdings würde dann das Radio mit Überspannung laufen , da ja 230V aus der Steckdose kommen und ich denke mal, es ist für die Röhren und Skalenbirnen besser das Radio mit leichter Unterspannung zu betreiben.
Mein Nordmende Tannhäuser steht auch auf 240V und funktioniert einwandfrei.
daran kann es also nicht liegen, daß der Gleichrichter am Andante so warm wird.

31.10.07 23:13
roehrenfreak

nicht registriert

31.10.07 23:13
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Becher-Elko 50+50uF gegen 47+47uF austauschen?

Hallo Richard,

empfehlenswert ist, den "neuen" Elko (aus einer Auktion???) vor dem Einbau zu formieren. Wer weiß schon wie lange er gelagert war. Deshalb ist Vorsicht geboten. Mit der Formiererei kennst Du Dich m.W. ja schon recht gut aus - s.a. diverse Beiträge dazu in diesem Forum.
Sollten sich dennoch Fragen ergeben sind wir gern bereit auch diese zu beantworten.

Hochfrequente Grüsse in Farbe, stereo und mit 30 über 9,
Jürgen rf

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