wer kennt nicht dieses Problem von gerissenen, mutwillig zerstörten, vom Korb abgelösten usw. beschädigten Lautsprechern. Das Erscheinungsbild wird oft auf den ersten Blick als "hoffnungslos" eingestuft doch mit ein paar Tricks und Kniffen sind durchaus brauchbare Reparatur-Resultate zu erzielen.
Hier nun einige bewährte Tipps aus der Reparatur-Praxis. Geduld, eine ruhige Hand sowie etwas Geschick und Gefühl für das Material sind die eine gute Grundlage für einen Reparatur-Erfolg, etwa 10 so genannte "Leimklemmen" (Tischlerei-Bedarf, Baumarkt), Holzleim (weisser "Kaltleim"), Wasser, Papier/Zeichenkarton, säurefreier Silikon-Kleber, kleine Pinsel (Malerbedarf), Standard-Handwerkzeug und eine saubere, ebene Arbeitsfläche mit guter Beleuchtung die andere.
Kleine Risse werden mit leicht wasserverdünntem (max. 20% Wasser) Kaltleim an den Rissrändern leicht eingepinselt, vorsichtig mit den Fingern zusammen gefügt bis eine leichte Anfangshaftung erreicht ist. Danach durch leichtes, gleichmässiges Reiben auf Vorder- und Rückseite die Stelle glätten bis der Leim weitgehend abgebunden hat.
Fehlende Membranteile aus Zeichenkarton zunächst grob mit der Schere ausschneiden. "Feintuning" wird durch genaues Reissen der Ränder mit den Fingern erreicht, nicht schneiden! - etwas Fingerspitzengefühl ist von Nöten für diesen Arbeitsschritt. Ansetzen mit verdünntem Kaltleim wie oben.
Abgelöste Membranen am Rand vosichtig anheben und den Korb gründlich von Rost und ähnlichem reinigen, Membranrand behutsam von losen Rückständen befreien. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, daß der Magnet nicht vom Abrieb kontaminiert wird, ggf. abbauen und weit vom Geschehen geschützt aufbewahren. Als Kleber hat sich säurefreies Silikon gut bewährt. Korbrand dünn damit einstreichen, Membran korrekt positioniert ansetzen und mit Hilfe kurzer Holzleisten und Leimklemmen ringsherum gleichmässig anpressen.
Positionieren von Membranen: > Freischwinger: Realtiv unkritisch. Auf mechanische Spannungsfreiheit achten! > Dynamische Lautsprecher: Etwas kniffelig aber durchaus machbar. Man entferne ggf. das Abdeckteil in der Mitte der Membran, um freien Zugang zum Schwingspulenhals zu erlangen. Aus dünnem Papier eine Röhre rollen, welche genau und saugend ohne "Luft" in den Schwingspulenhals passt und sich dabei noch eben über den Kern des Magneten schieben lässt. Einkleben mit Silikon wie oben beschrieben. Nach dem Abbinden des Klebers die Papierröhre vorsichtig herausziehen, durch sanften Druck mittig auf die Membrane freie Bewegung der Schwingspule kontrollieren, ggf. das Abdeckteil mit Leim wieder anbringen.
Zentrierspinnen können mit Heisslüfter von der Korbseite aus gelöst werden. Vor dem Einbau den Rand von Kleberesten befreien (ggf. Nitroverdünnung benutzen, Sicherheitsratschläge beachten). Einkleben wie Membranen.
MfG Jürgen rf
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16.02.08 00:52
Christian
nicht registriert
16.02.08 00:52
Christian
nicht registriert
Re: Reparatur von Lautsprechern
Guten Morgen Jürgen! gute Tipps. Ich selbst kann noch ergänzen. Es gibt noch in gut sortierten Zeichenbedarfgeschäften fliessartiges, löschpapierartiges schwarzes faserieriges Papier. Das konnte ich nach einreiben mit Uhu dauerelastisch machen und durch reissen in Lücken einpassen und verkleben.
Vielen Dank für Deine Tipps zur Reparatur von Lautsprechern. Ein wichtiger Beitrag, denn Lautsprecher mit den für den Einsatz in Röhrengeräten optimierten Eigenschaften sind heute kaum noch zu beschaffen.
ich habe meinen dDchboden weiter gesichtet und ein gutes Paar LSP gefunden, elektrisch i.o. aber eine der beiden weichen Sicken ist nach hinten verformt, gibt es dafür auch eine Lösung?
Ich habe zwei "Buschhörner" wo jeweils ein FE 127 Fostex eingebaut sind. Die Dustcaps haben in der Mitte ein, ich denke 5 - 8 Millimeter, großes Loch. Die sind von meinem kleinen Neffen mal mit den Fingern, der Vater, welcher mein Brunder ist, hat den Kleinen natürlich nicht beaufsichtigt und irgendeinem muß ich natürlich die Schuld zuweisen , eingedrückt worden. Könnte man die mit einem gebogenen dickeren Draht irgenwie wieder rausholen??
@ Florianska: Handelt es sich um eine Papier-, Gewebe- oder Kuststoffsicke?
@ Heinz-Werner: Mit einem dünnen Kunststoffschlauch (Aquariumsbedarf) vorsichtig dichtend an der Kappe ansetzen, mit dem Mund kurz und kräftig saugen, dabei mit einem kurzen, gefühlvollen Ruck die angesaugte Kappe heraus ziehen. Ein Loch, falls unbeabsichtigt vorhanden, kann z.B. mit eingeweicht vorgeformtem Papier oder dünner Pappe unter Zuhilfenahme von leicht verdünntem Holzleim verschlossen werden. Bitte gefühlvoll vorgehen und keine metallischen, insbesondere magnetisierbaren Hilfsmittel im Bereich des Magneten benutzen!
MfG Jürgen rf
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Danke für den Tip. Das Loch in der Mitte ist durchaus gewollt und serienmäßig in dem Forstes FE 127 gewesen. Die nannten das dazumal "Druckausgleichs- oder ventilierende Öffnung", wenn ich mich recht erinnere. Ich könnte auch zwei neue Chassis kaufen, allerdings sind die dann von den Werten, da es ja dann die neue Serie FE 127 E wäre, anders und passen dann mit meiner Entzerrung nicht mehr zusammen. Diese habe ich seinerzeit mit Muhndorf-Teilen bestückt wo sie zu DM Zeiten einen ganz hübschen Preis hatten. Diese würde ich ungern ausmustern und darum werde ich den Rettungsversuch starten.
es wird sich möglicherweise um ein PE-basiertes, hochfein geschäumtes Material handeln, welches im Laufe der Jahre durch Umwelteinflüsse langsam zersetzt wird. Übrig bleiben davon nur flockenartige Fragmente welche, zwischen den Fingerspitzen zerrieben, zu einer Art Pulver zerfallen. Wenn sich das Material so wie beschrieben verhält sehe ich aus dem Stehgreif leider keine Lösung. Ein neuer LS wird dann billiger als aller "Reparatur-Krampf". Viele Rund-LS haben Norm-Korbdurchmesser so dass relativ leicht Ersatz beschafft werden kann.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
die Sicke verhält sich nicht wie beschrieben. Offensichtlich aus widerstandsfähigem Gummi, aber in der falschen richtung (nach hinten) eingedrückt. Demnächst ein Foto des Dilemmas.