es ist entscheidend, ob man mit seinem Detektorapparat wirklich frequenzmäßig den beabsichtigen Wellenbereich trifft oder (teilweise) danebenliegt: Dann hört man nachts auch u.U. nur einen Sender.
Hier liegt das Hauptproblem beim Bau solcher Geräte. Hat man keinen Mess-Sender, muß man sich mit einem Vergleichsradio behelfen. Mit diesem Radio prüft man zuerst, welche Sender am Tage mit einem "richtigen" Radio gut zu hören sind. Nur diese kann im Idealfall der Detektor am Tage auch bringen. Auf Oberwellen-Einstreuungen von der Kurzwelle wird hier nicht eingegangen.
Beispiel 1, Mittelwelle. Es gibt einen am Tag hörbaren Sender im Wohngebiet. Dieser sendet auf 990 Khz.
Man hört am Tag - wenn der Drehko voll eingedreht ist - an dieser Stelle den Sender. Das bedeutet: Der Empfangsbereich des Detektors ist zu hoch, also hat die Spule zu wenig Induktivität. Sie braucht mehr Windungen.
Beispiel 2, Mittelwelle. Es gibt einen am Tag hörbaren Sender im Wohngebiet. Dieser sendet auf 603Khz. Das Vergleichsradio hört diesen Sender gut, der Detektor hört nichts. Wir gehen davon aus, das der Detektor richtig aufgebaut ist.
Was ist zu tun? Zuerst mit einem weiteren Drehkondensator parallel zum ersten angeschloßen prüfen, ob jetzt besagter Sender auftaucht. Ist da der Fall, ist die Induktivität der Spule zu gering.
Kein Erfolg? Dann einen zweiten Dehkondensator in Reihe mit dem ersten Drehkondensator. Kommt jetzt der Sender, ist die Induktivität zu hoch.
Beispiel 3. Mittelwelle. Es gibt am Ort am Tage 2 Sender. Sender 1 auf 603 kHz, Sender 2 auf 1420 kHz.
Der Detektor hört nur Sender 1 auf der Mitte des Drehkoweges. Sender 2 fehlt. Dann ist die Spuleninduktivität zu hoch.
Beispiel 4: Mittelwelle. Es gibt am Ort am Tage 2 Sender. Sender 1 auf 603 kHz, Sender 2 auf 1420 kHz.
Der Detektor hört nur Sender 2 auf der Mitte des Drehkoweges. Sender 1 fehlt. Dann ist die Spuleninduktivität zu gering.
Man kann bei Spiderweb-Spulen nicht so gut wie bei Zylinderspulen Bauangaben machen. Hier hilft eigentlich nur eines:
Drei Spulen aufbauen und bei jeder die Windungszahl um 25-30 % erhöhen und auch einige Anzapfungen anbringen. Dann wird mit diesen Spulen getestet, welche den Mittelwellenbereich (520- 16020 kHz) am besten trifft. Diese Spule wird dann verwendet. Mit den Anzapfungen rückt man dann noch feiner ran.
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Ich denke das ich mir eine Spinnennetzspule auf einen Spulenkörper aus dünnen Sperrholz wickeln werde.
Habe schon Preise im Internet gefunden, da gibt es so 100m 0,3mm HF-Litze für ca. 11 Euro, das wäre ja noch bezahlbar.
Im Anhang findet Ihr je ein Foto von meinem Schiebespulen Detektor und dem Detektor mit Drehkondensator. Die schwarzen Buchsen sind für die Antenne (z.T. mit vorgeschaltem Kondensator), an die Rote Buchse kommt die Erde. Ein großer Nachteil des Schiebespulendetektors fällt sofort auf, der Schleifer ist sehr krumm gebogen, weil er sonst immer den Kontakt verliert. Die in beiden Schaltungen vom Bild wegführenden Kupferdrähte und Kabel sind jeweils für den Anschluss der Diode und des Kopfhörers gedacht.
Da ich noch keine AA112 gefunden habe, wird die Diode noch provisorisch angebracht.
Meine Frage an euch wäre, ob ich die Drehkondensator - Plattenpakete so richtig parallel angeschlossen habe (siehe graues Kabel, welches die Pakete verbindet.)
Bei ganz rausgedrehtem Drehkondensator empfange ich einen Sender, je weiter ich ihn reindrehe, desto schwächer wird der Empfang, bis er ganz weg ist.
Daten des Drehkondensators: 2x 330 pF Wenn ich meine beiden anderen Drehkondensatoren anschliesse, ist der Empfang genauso: Ein Sender bei rausgedrehtem Drehko. Mit dem Schiebespulen Detektor empfange ich mehr Sender.
Über Tipps und Verbesserungsvorschläge zu dem Aufbau auf den Bildern freue ich mich sehr.
Zitieren:Die Gesamtgüte des Schwingkreises wird vom Größenverhältnis zwischen Spuleninduktivität und der Kapazität bestimmt.
Hallo Dietmar, alle,
sicherlich hat Dietmar das Richtige ausdrücken wollen, so aber passt es m. E. nicht ganz.
Die Güte eines Schwingkreises ist ein Maß für die Verluste, die durch Verluste in Spule (Wirkwiderstand) und Kondensator (Verluste z. B.durch endlichen Iso-Widerstand) entstehen. Daraus entsteht neben der beabsichtigten Blindleistung auch noch Wirkleistung. Der Betrag des Quotienten aus Blind- zu Wirkleistung entspricht in der E-Technik der Güte Q.
Wenn du, wie zitiert, die Güte lediglich von der Induktivität sowie der Kapazität abhängig machst und Verluste unberücksichtigt lässt, entsteht eine unendlich hohe Güte, da eine Division durch 0 vorliegt; das gibt es aber bekanntermaßen nicht in der Realität. Folglich müssen in der Formel irgendwie die Kreisverluste Berücksichtigung finden. Das geschieht vereinfacht, indem man die Verluste (primär Spulenverl.) in einem Widerstand zusammenfasst und bei der Berechnung ansetzt. Daraus folgt, dass die Güte nicht wie angegeben vom Quotienten L/C, sondern von Rverl. bestimmt wird.
Ein anschauliches Beispiel dafür findet sich hier, Die Serienresonanz. Man betätigt die Regler der div. Parameter (C, L, R, f) und sieht, wie sich die Resonanzkurve ändert. Werden dabei lediglich L und/oder C variiert, so ändert sich die Güte nicht, sondern erst, wenn Rverl. eine Veränderung erfährt. Viel Spaß beim Ausprobieren.
Selbstverständlich hängt die Güte des Schwingkreises bei beiden Komponenten auftretenden Verlusten ab. Diese physikalische Gesetzmäßigkeit habe ich im Zusammenhang der Spulenausführung mit dem möglichst hochwertigen Kondensator nicht erwähnt, da physikalische Prozesse bekanntermaßen nie verlustfrei sind. Beim elektrischen Schwingkreis wird die elektrische Energie zwischen der Ladung und Entladung des Kondensators mit der Induktivität hin- und hergeschoben. Dabei treten die Verluste in der Spule und dem Kondensator auf ,wie ohmscher Widerstand der Spule, Isolationswiderstand des Kondensators, Art des Dielektrikums, magnetische Verluste durch Streuung usw.auf. Sonst gäbe es ja das "perbetum-mobile" von dem man nur träumen kann. Deswegen erwähnte ich den Luftdrekondensator als verlustarmeVersion und die Spule selbstverständlich als Qualitäts-HF-Litze. Das kann man kaufen oder schon haben. Es geht darum die Kombination Spule und Kondensator so optimal wie möglich zu gestalten. Die Anwender, Leser und künftige "Baumeister" von Detektoren wollen wissen, wie und mit welchen Komponenten sie die optimalste Leistung ihres Detektors erreichen können. Wer über die wissenschaftlichen Hintergründe und Ursachen noch mehr wissen will, sucht und findet das Im Netz oder gewählter Fachliteratur. Bei allem was man anderen vermitteln möchte, ist je nach Interessenslage die optimals Mischung zwischen Theorie und Praxis vonnöten. Da sehe ich das optimals Verhältnis zwischen Induktivität mit geringer Parasitärkapazität und Kapazität als hilfreich und vordergründig an.
danke, dass du das - wie ich meine - missverständliche Zitat entsprechend erläutert hast. Somit dürften keine Unklarheiten mehr bestehen, was gemeint war.
Damit konnten wir gemeinsam die wichtigen Wege und Zusammenhänge für den Bau und die Gestaltung von elektrischen Schwingkreisen etwas näher beleuchten. Einige sind da vielleicht gelangweilt, weil das für sie alles klar und selbstverständlich ist. Ich meine, daß man mit praktischen Hinweisen und etwas theoretischen Grundlagen immer wieder auch junge Leser und Nutzer des Forums für die alte Technik begeistern kann. So bleibt evtl. die Hoffnung auf den dauerhaften Erhalt der analogen Welle weiter erhalten.
Habe gestern Nacht mit dem Schiebespulen Detektor den Rundfunk abgehört und super Empfang gehabt. Durch einen zwischen Antenne und Detektor geschalteten keramischen Kondensator mit 82pF konnte ich die Trennschärfe verbessern. Jedoch werde ich den Detektor umbauen, weil der Schleifer Windungen kurzschliesst, da er zu dick ist. Deshalb werde ich über die Spule eine Stange mit einem Schlitten bauen, den man über die ganze Spule schieben kann und so jede einzelne Windung abgreifen kann. Als Schleiferkontakt dient eine "Kontaktzunge" einer 4,5 V Flachbatterie. Wenn er fertig ist, werde ich ihn mal Ablichten.
Meine Frage an euch wäre noch, was für einen Spulendurchmesser und Spulenlänge ich wählen sollte. Vielleicht ist eine größere Spule effektiver, was meint ihr dazu? Die Schaltung ist die gleiche, (s. Upload) Für den vorgestellten Schiebespulen Detektor hatte ich ein PCV Rohr mit 4cm Durchmesser und 120 Wdg. 0,4mm Cu-Lackdraht genommen.
Ohne eure tolle Hilfe wäre ich noch nicht so weit!
Übrigens bin ich genau Dietmars Meinung, der Analoge Rundfunk sollte immer erhalten bleiben, sonst machen die ja allen analogen Radiobastlern und Hörern das Hobby kaputt. Außerdem denke ich das es gerade interessant ist, aus ein paar einfachsten Bauteilen eine Empfänger zu bauen.
da Dir der Schiebespulendetektor so zusagt und Du nach dem besten Spulendurchmesser für eine Zylinderspule fragst: Möglichst quadratisch, also Länge der Windungen (des Zlylinders) gleich dem Spulendurchmesser.
Trotzdem meine Empfehlung: Vom Schiebespulen-Detektor abgehen zu Spiderweb mit Drehkondensator. Dann wird bei Dir die Radiosonne nachts aufgehen.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
schön das der Schiebespulenempfänger funktioniert. Aber eigentlich sollte ein Empfänger mit fester Induktivität und Drehko zu besseren Ergebnissen führen als ein Schiebespulenempfänger.
Von der Beschreibung her würde ich denken, daß der überstrichene Frequenzbereich schlicht der Falsche ist - da erst bei herausgedrehtem Drehko was kommt, liegt der vom Empfänger erfaßte Bereich vermutlich gerade so am oberen Ende im Mittelwellenbereich. Von daher würde ich erstmal nur ein Plattenpaket des Drehkos verwenden. Vermutlich hat die Spule auch zu viele Windungen und die Induktivität ist zu hoch. Das kann man aber ausrechnen, dafür gibt es praktischerweise auch Online-Tools, wo nur die Werte einzugeben sind. Ich habe hier immer mal das Problem, das angeführte Links wegen Verweises auf vermeintlich kommerzielle Webseiten wieder entfernt werden, aber beispielsweise einfach nach Prof. Coyle googlen (unpraktischerweise rechnet der aber mit Zoll...). Ansonsten einfach mal ein paar Windungen runternehmen und schauen, was sich ändert.
Dazu kommt, das Antenne und Erde durch den direkten Anschluß die Güte des Schwingkreises ruinieren. Das äußert sich in einer schlechten Trennschärfe und paßt zu der Beobachtung, daß der eine empfange Sender über einen weiten Bereich des Durchstimmens langsam leiser wird. Da es aber ein Doppeldrehko ist, gibt es eine recht einfache Möglichkeit der Verbesserung. Die Schwingkreisspule kommt ganz normal an ein Paket des Drehkos. Normalerweise käme jetzt der Rotoranschluß an Erde und der Statoranschluß an die Antenne. Besser ist es jedoch, den Rotoranschluß nur noch Richtung Kopfhörer zu schalten (die Diode kommt dann wie bisher auch an den Stator). Die Erde wird aber jetzt an das andere Statorpaket geschaltet! Damit ist jetzt die Ankopplung nicht mehr konstant sondern variabel. Mit dem Herausdrehen wird also jetzt die Kopplung von Antenne/Erde schwächer und damit werden die negativen Auswirkungen auf die Güte des Schwingkreises kleiner. Oder anders ausgedrückt, der Schwingkreis wird mit steigender Frequenz weniger durch das System Antenne-Erde belastet, man erhält quasi eine steigende effektive Güte was die Trennschärfe zum höheren Bandende massiv verbessert. Noch besser ist es freilich, gleich einen zweiten Drehko zu nehmen, allerdings muß man dann immer an zwei Knöpfen drehen.
HF-Litze ist sicher eine gute Idee, das bringt bei richtigem Aufbau extrem viel. Prinzipiell kann man grob sagen, je mehr Einzeldrähte die Litze hat desto besser, leider gilt das dann auch für den Preis. Allerdings muß auch der Durchmesser der Einzeldrähtchen zum Frequenzbereich passen, größer als 0.07mm sollten die für den MW-Bereich nicht sein. Ein möglicher und ganz guter Behelf ist es auch, mehrere HF-Litzen mit geringerer Einzeldrahtzahl zu verdrillen und parallel zu verwenden. Allerdings macht das Ganze ab einem bestimmten Aufwand nur dann Sinn, wenn der Kopfhörer über einen Anpaßtrafo mit entsprechend höher Eingangsimpedanz angepaßt wird, sonst ist es schade um die Arbeit und das Geld.
Als Spulenkörper für Spinnenetzspulen würde ich in jedem Fall, insbesondere wenn HF-Litze verwendet wird, zu einem in Bezug auf HF-Verluste verlustarmen Material raten. Alle Arten an Pappe und Holz, aber auch viele Plaste wie Acryl oder PVC scheiden da alles aus. Es gibt aber eine ziemlich billige Variante des Selbstbaus, und zwar quasi in jedem Supermarkt in Form der halbdurchsichtigen Dosen für Lebensmittel. Diese sind sehr oft aus Polypropylen gemacht (erkennbar an der Materialkennzeichnung PP). Polypropylen verursacht nur sehr wenig Verluste, dazu ist da Material dieser Dosen meist nicht allzu dick und läßt sich mit einer kräftigen Schere zurechtschneiden. Ist zwar etwas mühsam, aber so billig kommt man sonst kaum an einen guten Spulenkörper.
Letztlich hängt das aber natürlich alles davon ab, was man erreichen will. In erster linie soll es ja Spaß machen. Andererseits ist es je nach Veranlagung auch ganz zufriedenstellend, wenn man es schafft 100 verschiedene Stationen und mehr mit einem Detektorempfänger reinzubekommen.
Habe zu Hause zwei Zylinderspulen mit 100 Wdg. und eine Mittelanzapfung für die Diode. Werde die eine mal mit 50 Wdg. in die Detektor Schaltung einbauen und dann ggf. ein paar mehr Wdg. ab- oder draufwickeln.
Es hat mich übrigens auch gewundert, das der Schiebespulen - Detektor besser funktioniert als der mit Drehkondensator.
Mal schauen, ob es besser wird, wenn ich die Spule umgewickelt habe.