Danke Jens, für's Kompliment! Gerne habe ich da einige Stunden "investiert", alles im Dienste der Wissenschaft, sagt man so schön....
Vielleicht noch einen Hinweis: Die erstellten Tabellen sind eine Zusammenfassung der gemachten Messungen und stellen keine Empfehlung dar!
Wie Du schon anmerktest, die Lang-Schaltung mit 180pF Antenne und nur 0,055mH ist eigentlich unbrauchbar. Die Resonanz ist dann sehr flach....
In dem von Dir angeführten Artikel wird ausgesagt, dass das Fabrikat gleichgültig ist, Hauptsache die Windungszahlen stimmen. Im Laufe der Zeit haben sich bei mir einige Steckspulen angesammelt. Alle wurden mit dem Rohde & Schwarz LARU durchgemessen. Als Beispiel wie unterschiedlich die Fabrikate mit der Aufschrift 150 in der Induktivität ausfallen: 1,3mH, 1,1mH und 0,8mH !! Dazu kommt noch, nicht immer ist der Windungssinn gleich, was bei der induktiven Rückkopplung hinderlich ist!
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Während einer Recherche nach einem interessanten Detektor mit der Aufschrift D.R.P Nr. 451862 (Deutsches Reichspatent) fand ich die zugehörige Patentschrift. Die Firma Ideal Radiotelefon- und Apparatefabrik G.m.b.H. in Berlin (später Blaupunkt) hatte 1927 ein Patent für einen Kurz-Langschalter angemeldet welcher im Detektor verbaut war. Auch hier wurde nicht auf die Antennenlänge eingegangen sondern in der Einleitung heißt es lediglich:
Zitat: "Eine bei Empfangsapparaten für drahtlose Telegraphie und Thelephonie häufig angewandte Einrichtung zum Bestreichen eines großen Wellenbereiches ist die sogenannte Kurz-Lang-Schaltung"
Hallo zusammen, Hier nun eine Zusammenfassung der bisherigen Recherche:
Die kurz-lang-Schaltung wurde schon sehr früh (1906) angewendet, im Telefunken-Empfänger E5 Es gab laut "seefunknetz" auch eine Ausführung, bei der nicht nur der primäre Antennenkreis, sondern auch der Sekundärkreis abstimmbar war. (https://seefunknetz.de/e5.htm)
Wie Wolfgang herausgefunden hat, ist es nicht möglich, mit nur einem Spulensatz den kompletten Bereich von 3000 m bis 200 m zu überstreichen. Hat man aber einen mit Überlegung gewählten Spulensatz zur Verfügung, so ist es logisch anzunehmen, dass man den vollständigen Bereich auch mit unterschiedlichen Antennen erfassen kann. Außerdem ist in einer der Quellen erwähnt, dass für sehr kurze Antennen der Drehko auch mit Ölfüllung erhältlich war, was die geschlossene Bauform in dem Glasgehäuse erklärt.
Jedenfalls würde für jede Spule jeweils ein "langer" und ein "kurzer" Bereich existieren, die frequenzmäßig außeinanderliegen. Die Lücke würde dann mit ausreichender Überlappung von anderen Spulen des Satzes ausgefüllt werden. Es gab noch den Feldempfänger "E4", leichter und einfacher aufgebaut, aber auch mit "lang-kurz" Beschrieben in englisch im Buch: h t t p s://archive.org/details/WirelessTelegraphy-WithSpecialReferenceToTheQuenched-SparkSystem/page/102/mode/2up Weitere Quelle: h t t p s://archive.org/details/handbuchfrfunke00ohlsgoog/page/n256/mode/2up
Hier gleich die ausführlichen Suchbegriffe mit Seitenzahl. Im letzten hat man die Bildchen nur in der PDF-Form.
Hallo Wolfgang, Das war sicher weit weniger Aufwand als deine Messungen. Ich bin gerade am Recherchieren, wie die Detektor-Kristalle zu handhaben waren. (Nicht glattschleifen, sondern mit dem Messer spalten etc.)
Habe mir mal ausgemalt, wie wohl die Bedienung des E5 ausgesehen haben könnte.
(Vielleicht gibt ja irgendwann ein "Sammler" die Daten der Spulensätze heraus, oder man findet sogar eine Ausbildungunterlage für das Gerät. Es zeigt sich ja, dass sich da viel in Amerikanischen Universitäten erhalten hat.)
Denke auch, dass eine Mindest-Antennenkapazität von 180p anzunehmen ist, mit zu kleiner Antenne empfängt man ja nichts mit Detektor, und eine Schiffs-Antenne wird auch ihre 20m haben, dazu die Kapazität der Ableitung, der Durchführungen usw.
Eine sehr "große" Antenne lässt sich anderseits durch Serienkapazität anpassen und hat immer noch Wumms. Wenn sogar eine bestimmte Eingangskapazität vorgegeben war, wäre es möglich Eichtabellen herauszugeben, so dass der Funker die genaue Frequenz anhand Drehko-Skala + verwendeter Spule bestimmen konnte.
(In etwa wie beim kürzlich vorgestellten Torn.e.b.)
Die Spulenkapazität ist vernachlässigt, dafür wurde der Einstellbereich des Drehkos reduziert.
Ausrechnen lassen habe ich mir die vier möglichen Fälle: Schaltung lang / kurz mit kurzer oder langer Antenne.
Dann versucht, mit 4 Spulen auszukommen und die Induktivitäten angepasst. Es ist theoretisch möglich, den gesamten Bereich 150 kHz bis 1500 kHz zu erfassen. Das war ja auch notwendig, soweit ich gelesen habe, erfolgte einn "ordentlicher Frequenzplan" erst nach und nach, angepasst an die jeweilige Technik.
Ergebnis: - Der Spulensatz wäre nach der größten Antennenkapazität zu bemessen. - Auch bei kurzer Antenne braucht nur in den zwei untersten Bereichen mit ungünstigem LC-Verhältnis gearbeitet zu werden.
Nachtrag: Ein Brechnungsbeispiel hier eingestellt: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...0&page=2#14 (Antenne für Detektor) ---- Ergänzung 2024-07-30 [u]Anderer Ansatz[/u] Vielleicht darf man den Empfänger aber nicht vor dem Hintergrund der modernen Typen sehen, wo die Antenne aperiodisch auf den Empfangskreis gekoppelt wird und kaum Einfluß auf dessen Resonanzfrequenz hat. Sondern eher wie in der Funktechnik, wo es darauf ankommt, die Antenne auf Resonanz zu bringen um möglichst viel Energie abstrahlen zu können. Nur eben reziprok, dem Detektor soll möglichst viel Energie zugeführ werden. Hier finden sich einige Infos's, das schon genannte Buch wurde in den 1920ern geschrieben und es gibt keine "Telefunken- Geheimniskrämerei" mehr: Quelle: https://archive.org/details/WirelessTele...up?view=theater
Man könnte dann die Spule als Verlängerungs-und Auskoppelspule sehen und den Kondensator als Verkürzungskondensator, der der Spulen-Induktivität entgegenwirkt.
Im praktischen Versuch mit dem Audion funktionierte die Schaltung an kurzer Dachbodenantenne mit guter Erde darunter im Rückkopplungs-Audion erstaunlich gut. Die zunächst für den unteren MW-Bereich gewickelte Spule konnte in Parallelschaltung ("lang") nur bis 980 kHz benutzt werden. Die schon geringe Antennenkapazität von 150pF war durch Anzapfung schon transformatorisch herabgesetzt.
In Serienschaltung ("kurz") wurde nun mit 300p Zusatz-Kondensator der Bereich von 750 kHz-2200 kHz erfaßt. Erstaunlich gute Resonanzschärfe, Rückkopplung in weiten Grenzen durch Spulenschwenker einstellbar. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=468#1
Hallo zusammen, Nach dem Buch "Wireless Telegraphy" von 1922 spielt die "natürliche Wellenlänge" der Antenne eine Rolle. Habe mal gelesen, dass es da Grenzen gibt, wo eine (elektrische) Verlängerung oder Verkürzung einer Antenne zu Sendezwecken noch sinnvoll ist.
Da Antennen ja "reziprok" sind, könnte es ja sein, dass dies ebenfalls für den Detektor-Empfang gilt, wo es um 1906 herum ja noch keine in der Praxis brauchbare Verstärkerröhren gab.
Der vorige Beitrag ist entsprechend ergänzt. Der Telefunken "E5" von 1905 scheint mir der Schlüssel zur "kurz-lang"-Schaltung zu sein.
Jedenfalls ist ein Geheimnis enthüllt: Der Detektor von 1905 mit "geeigneten Materialien" entpuppt sich 1922 als Grphit-Galena Detektor, es gab einen robusten und gegen Atmosphärische Störungen unempfindlicheren sowie einen empfindlichen, zwischen beiden konnte umgeschaltet werden.
Hallo zusammen, Von den zahlreichen Möglichkeiten, die kurz-lang-Umschaltung zu realisieren, wird in einem Restteile-Detektor-Projekt jetzt diese Form verwendet:
An einen Doppelstecker (ehemals-UKW-Geäusedipolstecker) werden Erde und Antenne angeschlossen. Es werden nur die zwei vorhandenen Buchsen benötigt, lediglich ein Loch für das Versetzen des Steckers in Stellung "lang" muß gebohrt werden. Bei dem vorhandenen Altteil sind noch Buchsen für Erde/Antenne vorhanden, hier wird jetzt der Kopfhörer angeschlossen.
Antenne und Gegengewicht / Erde werden nicht direkt an den Stecker, sondern an eigene Polklemmen an anderer Stelle des Empfängers angeschlossen.
Nachtrag: Fehler in Schaltplan korrigiert, danke Wofgang. Ebenfalls eingezeichnet, wie der Drehko, eine typische Bauform aus den 1960ern, angeschlossen sein wird: Die Parallelschaltung ("lang") wird bei der kurzen Dachboden-Antenne angewendet, die nur eine kleine Kapazität (ca. 200pF) hat und Handempfindlich ist. Daher liegt das Gehäuse HF-mäßg kalt.
Für Versuche außerhalb mit langer Antenne soll die gleiche Spule in Serienschaltung dann die gleiche Frequenz (648 kHz) erfassen, hier muß die Handkapazität des Drehko-Gehäuses in Kauf genommen werden. Sollte aber nicht so ins Gewicht fallen, weil die Antenne dann mehr als 400 pF haben muß und am Drehko-Gehäuse liegt, während die Stator-Pakete am Schwingkreis liegen.
Hier eine Lang-Kurz-Schaltung mit nur drei Buchsen:
So hat man das Mitte der 20er Jahre gelöst bei meinem Detektorempfänger.
Steckt man die Antenne in die mittlere Buchse (Stecker darf nicht zu lang sein) , dann geht das Signal erst zum Drehko, welcher dann in serie mit der Spule liegt. = KURZ
Steckt man die Antenne in die obere Buchse, Stecker muss lang genug sein, um über den Isolierkörper (Rot) die Schaltwippe zu bedienen. Diese liegt an Erde und wird auf die mittlere Buchse gedrückt. Somit ist der Drehko einseitig an Masse gelegt und wir haben eine Parallelresonanz = LANG.