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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Lang-Kurz-Schaltung
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17.06.09 22:42
wumpus 

Administrator

17.06.09 22:42
wumpus 

Administrator

Lang-Kurz-Schaltung

Hallo zusammen,
in der Frühzeit der Radiotechnik gab es insbesondere im Bereich der Detektoren einen Begriff "Lang-Kurz-Schaltung". Dieser Begriff hat interessanter Weise eine gewisse Varianz entwickelt. Mir sind derzeit diese Varianten bekannt:

  • 1) Schaltung "Lang": Der Schwingkreis ist ein Serienresonanzkreis (gut geeignet für Langwelle)
    Schaltung "Kurz": Der Schwingkreis ist ein Parallelresonanzkreis (gut für Mittelwelle)

  • 2) Schaltung "Lang": Parallelkreis
    Schaltung "Kurz": Serienresonanzkreis


  • 3) Schaltung "Lang": Serienkreis, gut für lange Antennen
    Schaltung "Kurz": Parallelkreis, gut für kurze Antennen


Die Varianten widersprechen sich teilweise. Alle drei Varianten kommen aber in der Literatur und in Zeitschriften und Bauvorschlägen usw. vor.

Interessant, wäre:
Gibt es weitere Begriffsvarianten?

Wer hat Literaturstellen zu den Varianten?


Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.

Zuletzt bearbeitet am 31.05.22 10:00

joeberesf, Oldtimer_OM und Roehren-Lutz gefällt der Beitrag.
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17.06.09 23:31
lasse.ljungadal

nicht registriert

17.06.09 23:31
lasse.ljungadal

nicht registriert

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo Rainer,

ich denke, es wird Schwierigkeiten geben, Literaturstellen über weitere Varianten zu finden.

Ich hatte ja schon gestern Mühe, überhaupt etwas zum Thema "Lang-Kurz-Schaltung" zu finden.

Es bleibt aber noch die Möglichkeit, die alten Funkschau-Ausgaben "durchzuforsten". Dies werde ich in den nächsten Tagen.

Herzliche Grüße
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.

20.06.09 10:30
wumpus 

Administrator

20.06.09 10:30
wumpus 

Administrator

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo zusammen,
in der Zeitschrift "Funkbastler", 1925, Heft 20, Seite 226 wird die Kurz-Lang-Schaltung so beschrieben:

Schaltung lang: Kondensator parallel zur Schwingkreisspule = längere Wellen
Schaltung kurz: Kondensator in Reihe zur Schwingkreisspule = kürzere Wellen

Das stützt die Position 2 meiner obigen Liste.

Ein weiterer Hinweis in Zeitschrift "Funkbastler", 1930, Heft 34, Seite 441:

Schaltung lang: Kondensator parallel zur Schwingkreisspule.
Schaltung kurz: Kondensator in Reihe zur Schwingkreisspule.

Zitat aus dem Artikel:
Spulen und Kondensatoren unter sich in Serie geschaltet, bedingen Grundschwingungen kurzer Wellenlängen.
Spulen und Kondensatoren unter sich parallel geschaltet, bedingen Grundschwingungen langer Wellenlängen.


Das stützt ebenfalls die Position 2 meiner Liste aus dem Vorbeitrag.

Kurz-Lang-Schaltungen kamen in Detektoren, aber auch in Röhrenradios vor.


Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.



Zuletzt bearbeitet am 20.06.09 11:14

30.05.22 18:16
Alex 

WGF-Einsteiger

30.05.22 18:16
Alex 

WGF-Einsteiger

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo an alle,

In dem Buch von Rolf Wigand , 65 modernste Rundfunk-Schaltungen von 1938 wird es genau so wie oben beschrieben.

Schaltung "Kurz" : Serien-Schwingkreis , geeignet für kurze Wellen (MW)
Schaltung "Lang" : Parallel-Schwingkreis , geeignet für lange Wellen (LW)

Der Autor argumentiert die "Kurz" Schaltung wäre für den Empfang von Langwellen nicht so gut geeignet da man eine sehr große Spule (L) benötigte.

Viele Grüße
Alex

Man weiß nie, ob etwas funktioniert, bevor man es nicht ausprobiert (Professor Elihu Prudence)

31.05.22 10:06
wumpus 

Administrator

31.05.22 10:06
wumpus 

Administrator

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo zusammen,

um noch mehr "Verwirrung" zu generieren:

Bei Volksempfänger gab es die Wellenbereichen Kurz und Lang. Hier war aber mit Kurz die Mittelwelle und mit Lang die Langwelle gemeint ...


https://www.welt-der-alten-radios.de/ges...faenger-22.html

Man sieht: Alles ist relativ


Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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https://www.youtube.com/user/MyWumpus

14.06.22 17:02
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

14.06.22 17:02
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Alex:
Hallo an alle,

In dem Buch von Rolf Wigand , 65 modernste Rundfunk-Schaltungen von 1938 wird es genau so wie oben beschrieben.

Schaltung "Kurz" : Serien-Schwingkreis , geeignet für kurze Wellen (MW)
Schaltung "Lang" : Parallel-Schwingkreis , geeignet für lange Wellen (LW)

Der Autor argumentiert die "Kurz" Schaltung wäre für den Empfang von Langwellen nicht so gut geeignet da man eine sehr große Spule (L) benötigte.

Viele Grüße
Alex


Hallo zusammen,

diese Umschaltungen kamen auch bei Röhrengeräten und auch in den USA vor, wo es nie Langwellensender gegeben hat:

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;thread=43#7

Ich neige also bei den Längenangaben mehr zu den Antennenlängen. Ausserdem wurde die Mittelwelle in einen oberen und unteren Wellenbereich eingeteilt. Letztlich musste man die besten Einstellungen für sein Radio bei gegebener Antenne ausprobieren.

Nachtrag: Je 10m horizontalem Draht hat eine Antenne in guter Höhe etwa 100pF Kapazität zur Erde, allerdings auch eine Serieninduktion. Natürlich gab es je nach vertikalem Anteil auch lange und kapazitätsarme Antennen. Nach meiner Einschätzung gibt es hier keine absolut gültige Definition.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 22.06.22 10:02

15.06.22 10:06
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

15.06.22 10:06
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo zusammen,

lustig das ihr dieses alte Thema noch einmal ausgegraben habt und auch den technischen Hintergrund klären konntet.

WalterBar:
Ich neige also bei den Längenangaben mehr zu den Antennenlängen. Ausserdem wurde die Mittelwelle in einen oberen und unteren Wellenbereich eingeteilt. Letztlich musste man die besten Einstellungen für sein Radio bei gegebener Antenne ausprobieren.

Ich konnte dazu einen Eintrag im Lexikon der Funktechnik von Hanns Günther und Heinz Richter aus dem Jahr 1943* finden. Hier wird folgende Erklärung, allerdings ohne Schaltbild, auf S.244 und S.251 gegeben.

"Kurzschaltung. Veraltete Bezeichnung für eine Schaltung des Antennenkreises von Empfängern, die sich für die Ankopplung des Geräts an eine kurze Antenne eignet und meist aus einem Spannungsresonanzkreis besteht."

"Langschaltung. Veraltete Bezeichnung für eine Antennen- Eingangsschaltung, die gewöhnlich aus einem Stromresonanzkreis besteht und das Ankoppeln eines Funkgeräts an eine sehr lange Antenne gestattet."

VG
Jörg

* Franck'sche Verlagshandlung Stuttgart

Zuletzt bearbeitet am 16.06.22 18:42

17.06.22 18:52
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

17.06.22 18:52
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo Jens, hallo zusammen,

ich denke, dass der eigentliche Ursprung in der Detektortechnik liegt und der Begriff die Anpass- Problematik von unterschiedlichen Antennenkonstruktionen technisch berücksichtigt. Du hast das aus meiner Sicht auch richtig prägnant erklärt. Den Begriff der Kurzwelle gab es in dieser frühen Radio- Zeit eher im Amateurbereich. Gerade in den USA wurden schon sehr früh KW- Experimente durchgeführt. Der Begriff Kurz- und Lang hat natürlich frequenzmäßig und auch antennenseitig immer etwas mit Wellenlängen zu tun... hier ist aber sicherlichlich die lange Hochantenne oder eher eine kurze Zimmerantenne oder sogar Behelfsantenne für LW eines Radioamateurs in den goldenen Zwanzigern gemeint. Daher auch lustig im Lexikon aus dem Jahr 1943... "Veraltete Bezeichnung für eine Schaltung des Antennenkreises von Empfängern...." damals gerade mal 20 Jahre her ..... und schon veraltet !! zu sprechen.

VG
Jörg

Zuletzt bearbeitet am 17.06.22 19:39

22.06.22 09:22
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

22.06.22 09:22
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Hallo Jens, hallo zusammen,

ich muss mich korrigieren.

joeberesf:
Der Begriff Kurz- und Lang hat natürlich frequenzmäßig und auch antennenseitig immer etwas mit Wellenlängen zu tun... hier ist aber sicherlichlich die lange Hochantenne oder eher eine kurze Zimmerantenne oder sogar Behelfsantenne für LW eines Radioamateurs in den goldenen Zwanzigern gemeint.
In meinem Buch, "Der praktische Radio Amateur von Hanns Günther und Dr. Franz Fuchs, Radiosport Broadcasting" aus der Franckh'sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart aus dem Jahr 1924 fand ich folgen Hinweis zur Kurz- Lang- Schaltung. Also auch für die Wellenlänge wurde damals der Begriff gewählt. Es gab 15 verschiedene Steckspulen von 70m- 24200m. Es war ein modularer Experimentierempfänger bestehend aus dem Empfangs- Modul, Audion- Modul und NF- Modul.

VG
Jörg

Quelle: Der Experimentierempfänger von Dr. Georg Seibt, Berlin. Seite 290- 303.





Zuletzt bearbeitet am 22.06.22 09:26

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Seibt_1924.jpg Seibt_1924.jpg (148x)

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Seibt_1 (1).JPG Seibt_1 (1).JPG (154x)

Mime-Type: image/jpeg, 204 kB

02.07.22 09:31
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

02.07.22 09:31
WoHo 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lang-Kurz-Schaltung

Letztens war ich im Urlaub und sah auf meinem Eifohn diese interessante Fragestellung.
Wenn ich wieder zu Hause bin, dann kann es doch nicht so schwer sein, die Frequenzbereiche bei den beiden Einstellungen in einem Experiment zu ermitteln. Somit ist das Sommerloch gefüllt...
Um Verwirrungen zu verhindern, möchte ich den Titel anders formulieren:
Parallel- oder Serienschaltung des Abstimmdrehkos ?



Wie Rainer schon anmerkte, in der Literatur werden unter „Kurz“ bzw. „Lang“ die Wellenlänge, seltener die Länge der Antenne gemeint. Diese Umschaltmöglichkeit des Abstimmdrehkos (manchmal die Spule) findet man in der Frühzeit der Rundfunkempfänger.
In einem Probeaufbau werden unterschiedliche Antennenlängen simuliert. Sicherlich, das kann man auch alles berechnen, bin jedoch kein Theoretiker, sondern mehr Praktiker mit einigen Messgeräten.....

Man muss sich in die Lage von Radiobesitzer versetzen, welche sich nur einen ganz einfachen (billigen) Empfänger leisten konnten. Mit der Kurz-Lang Schaltung ist es möglich, den Wellenbereich zu ändern, also eventuell mehr Sender zu empfangen.
Welche Frequenzbereiche es genau sind, hängt vom Antennentyp, sowie den verfügbaren Induktivitäten ab. Außer Steckspulen, kamen auch Schiebespulen oder Kugelvariometer zur Anwendung. In untenstehenden Tabellen ist das zusammengefasst.




Durch schon vorhandene Steckspulen sind die in Frage kommenden Wellenbereiche von 200 bis 2000 Meter erfassbar. Der Drehko hat eine Kapazitätsvariation von 20 bis 500pF.
Damit die Belastung des Abstimmkreises gering ist, wird das Gitters mit nur 10pF angekoppelt. Bei Resonanz steigt die Anodenwechselspannung und das Maximum ist am Voltmeter abzulesen.

Ganz wichtig bei den Betrachtungen ist die tatsächliche Antennenkapazität!
Es ist richtig, man kann die Antenneninduktivität und auch den Ohmschen Widerstand mit einbeziehen, das macht die Sache jedoch unnötig kompliziert und wurde daher weggelassen!
Ebenso habe ich die Resonanzschärfe und Spannungsüberhöhung -welche sehr vom L/C-Verhältnis abhängt- nicht mitgenommen!

Ich bin mal davon ausgegangen, dass meine 12m (Unterdach-) Antenne der „Normalfall“ in den 20er und 30er Jahren war. Diese Anordnung besitzt 180pF gegenüber Erde.
Radiobesitzer in beengten Verhältnissen können nur eine Behelfsantenne anschließen, welche ich mit 50pF veranschlage. Wer viel Platz hat, installiert sich eine 20m Außenantenne, die etwa 300pF aufweist. Diese drei Kapazitätswerte sind mit dem Schalter „Antennenlänge“ wählbar.



Da jetzt die Antennenkapazität in Reihe mit dem Abstimmdrehko liegt, ist die Frequenzvariation sehr eingeengt. Weniger als 180pF ist für die LW eigentlich unbrauchbar. Besser geht es für den MW-Bereich, daher der Ausdruck „für kürzere Wellen“. Ganz deutlich, will man beide Bereiche überstreichen, sind angepasste Induktivitäten erforderlich!
Erwähnenswert ist die Tatsache, dass in jener Zeit der Langwellenbereich auch oberhalb 300kHz benutzt wurde! Beispiel: Lausanne auf 441kHz.



Die Antennenkapazität liegt parallel zum Abstimmdrehko. Ist diese gering, sehen wir eine große Frequenzvariation. Obendrein erhöht die Antennenkapazität die Resonanzfrequenz, man kommt deshalb mit viel kleineren Induktionswerten aus, was die Spulen auch kostengünstiger macht. Das zeigt sich besonders im LW-Bereich, daher der Ausdruck „für längere Wellen“.
Problematisch wird es im MW-Bereich bei langen Antennen! Jetzt ist die erhöhte Antennenkapazität kein Vorteil, sondern unerwünscht. Hier helfen nur die sogenannten „Antennenverkürzungskondensatoren“ welche man in die Antennenzuleitung schaltet.

Fazit:
Wer dachte, mit der Kurz-Lang Schaltung kann ich einfach von MW auf den LW-Bereich umschalten, der liegt daneben...

EDIT:
Ein Kompromis ist wohl möglich, wenn man bei einer Normalantenne (180pF) eine Spule von 1 mH benutzt!
Dann ist in der Lang-Stellung der Bereich von 185 bis 330kHz, in der Kurz-Stellung der Bereich von 385 bis 850kHz erfasst. Gerade mal ausprobiert....

MfG, Wolfgang

Zuletzt bearbeitet am 02.07.22 16:31

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