Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
eben aufgenommen. Das Spektrum zeigt die Mittelwellensender an meiner 30 Meter langen Außenantenne. Sender an Sender dicht an dicht.
Es wird wohl noch ein Weile dauern bis der letzte AM-Rundfunksender auf Mittelwelle abgeschaltet ist.
Eine passive Rahmenantenne 30 cm x 40 cm zeigt weniger Sender:
Aber immerhin lässt sich damit hier in Schweden RTL und Deutschlandfunk aus dem Zimmer mit einem DVB-T-Stick plus Up-Converter empfangen. Der Up-Converter ist mit einem Ringmischer ausgestattet und deshalb relativ unempfindlich.
Und nun habe ich den RF-Gain des DVB-T-USB-Sticks um 25 dB aufgedreht:
Das sieht jetzt schon besser aus. Allerdings kann man vom DVB-T-Stick keine Wunder erwarten. Es rauscht mehr als an einem guten Röhrenempfänger. Die Trennschärfe ist dafür hervorragend.
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Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo Volker und zusammen,
Volker:Eine passive Rahmenantenne 30 cm x 40 cm zeigt weniger Sender:
bedenke, daß eine Rahmenantenne eigentlich immer abgestimmt ist. Eine unabgestimmte Rahmenantenne für MW hätte vielleicht 1...2 Windungen. Eine Rahmenantenne mit einer größeren Anzahl von Windungen ist immer abgestimmt, mimdestens durch ihre Eigenkapazität. Sie empfängt dann vorzugsweise in einem relativ schmalen Frequenzbereich, dessen Breite abhängig ist von ihrer Güte.
Ein Vergleich Rahmenantenne/Hochantenne ist deshalb vorwiegend in dem schmalen Frequenzbereich interessant, auf den die Rahmenantenne abgestimmt ist. Ein Vergleich der reinen Antennenspannung ist auch weniger sinnvoll. Eigentlich nur für den Betrieb an einem Detektorempfänger.
Wichtiger wäre der Vergleich des Signal/Rauschverhältnisses im jeweiligen (schmalen) Frequenzbereich. Mit den heute verfügbaren FFT-Programmen ist das relativ einfach durchzuführen.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo Heinz, hallo Volker,
qw123: Ein Vergleich der reinen Antennenspannung ist auch weniger sinnvoll. Eigentlich nur für den Betrieb an einem Detektorempfänger.
Dies wäre allerdings mal eine richtig spannende Forscherarbeit, da genaue Vergleiche zu einem Langdraht im www. kaum zu finden sind. Große Rahmen haben oft eine Kantenlänge ab 100cm. Da würde ich gern mal solch ein Spektrum sehen auch im abgestimmten Bereich.
Wichtig für solche eine Messung wäre aus meiner Sicht auch der Standort des Rahmens. Steht der Parterre oder im 1. Stock oder sogar auf der Dachterasse . Beim Vergleich mit einer Langdrahtantenne müsste aus meiner Sicht die aufgestellte Höhe über Grund gleich sein.
Die Detektor- Rahmenspule hat zur Abgestimmtheit noch eine weitere Eigenschaft die das Spektrum verändert. Um das vollständige HF Spektrum einzufangen muss auch die starke Richtwirkung in die Beurteilung kommen und der Rahmen im Verlauf der Aufzeichnung um 180Grad gedreht werden.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
die Rahmenantenne ist abstimmbar. Das sieht man auch schön im Spektrum beim Verdrehen des Drehkos. Diese Rahmenantenne betreibe ich im Erdgeschoss. Eine ausgeprägte Richtung hat meine Konstruktion leider nicht. Ein DVB-T-Stick rauscht von sich aus leider sehr stark, was sich gerade bei schwachen Pegeln bemerkbar macht. Deshalb ist ein S/N-Vergleich nicht so einfach. Meine Röhrenradios klingen jedenfalls an der Rahmenantenne fast rauschfrei, während der DVB-T-Stick unangenehm rauscht. Ich wollte nur zeigen, was empfangsmäßig mit Equipment auf dem "Niveau von Klebeband und Pappe" noch alles geht, denn nicht jeder kann 30 Meter Draht ins Freie hängen. Der Link zeigt ein Foto, wie alles bei mir auf dem Schreibtisch aussieht:
Die Rahmenantenne hatte ich immer auf 1422 kHz abgestimmt. Sie ist dort vom Pegel etwa 20 dB schwächer im Vergleich zum langen Draht.
Noch ein Nachtrag: Ein Röhrenradio klingt sowohl an dem 30 Meter langen Draht als auch an der Rahmenantenne besser. Das beste Ergebnis liefert der Draht am Röhrenradio. Der DVB-T-Stick rauscht einfach stärker, wobei das Rauschen sogar mit dem Eingangspegel zunehmen kann. Das hängt wohl mit den Eigenarten der digitalen Signalverarbeitung zu sammen. Quantisierungsrauschen durch zu geringe Bit-Tiefe?
Achja, diese Klebeband-Rahmenantenne verwende ich normalerweise für ein Radio, dass im Keller steht. Dort geht sie gut. Sie ist jedenfalls viel besser als die eingebaute Ferritantenne des Radios. Eine schlechte Rahmenantenne ist immer noch besser als ein Stück Draht im Zimmer verspannt, ist mein Eindruck.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo Volker,
Volker:Eine ausgeprägte Richtung hat meine Konstruktion leider nicht.
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Eine schlechte Rahmenantenne ist immer noch besser als ein Stück Draht im Zimmer verspannt, ist mein Eindruck.
vielleicht setzt die Richtwirkung eher bei größeren Rahmen ein. Bei der Bodenwelle ist die Richtwirkung richtig gut zu sehen ....ähhh....zu hören. Aber auch bei der Reflexion über die Ionosphäre ist das bei meiner 60cm Konstruktion sehr gut spürbar. Dies zeigten die kürzlichen Audionversuche zum Umbau des Franzis KW- Radio mit Transistorbestückung auf MW. Ich mag Rahmenspulen sehr und kann Deine Beobachtung zum Stück'l gespannten Draht im Zimmer nur bestätigen.
Vorteil keine Erde oder Zusatzantenne....deswegen setze ich das Teil ja auch im Funkenprojekt ein. Die Ausbeute ist beachtlich und das ganze rumhängende Drahtgedöns fällt weg und Du kannst ganz schnell verschiedene Standorte einnehmen. Die zusätzliche Bedämpfung des Kreises fällt weg....das fördert die Trennschärfe.
Beim Detektorempfang, bei guter Empfangssituation ( Ortssender vorhanden) ist eine große Rahmenantenne mit 1m Kantenlänge gut zu verwenden. Für richtigen DX- Empfang ist aber ein Langdraht mit guter Erde vorzuziehen.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
die Richtwirkung eines Rahmens ist eher mässig, er hat aber eine ausgeprägte Nullstelle und kann deshalb gut für Peilungen verwendet werden. Ich habe hier eine ausrangierte Rohde & Schwarz Rahmenantenne HFH2-Z2 im Spitzboden eines Fertighauses ohne Stahlbeton etwa 7m über Grund, den ich mit einem Rotor drehen kann. Diese Messantenne wird mit 1dB Genauigkeit (wenn regelmässig kalibriert/kontrolliert), einem Transducerfaktor von 20dB und einem Frequenzbereich von 9 kHz bis 30 MHz angegeben. Dieser 60cm Rahmen hat einen linearisierten Frequenzgang und ist NATÜRLICH nicht abgestimmt sondern breitbandig, normalerweise soll er auf dem dazugehörenden Stativ 1,5m über Grund zur Messung eingesetzt werden. Meine 2x18m Dipolantenne, auch als 1xL, 2xL bzw. T verwendbar, ist im Einspeisepunkt 10m über Grund.
Vielleicht finde ich am Wochenende die Zeit, den MW-Bereich im MAXHOLD-Betrieb (bei drehendem Rotor) einmal für den Rahmen und einmal für den Dipol aufzunehmen. Allerdings hat mein hp-Spektrumanalyser 8591E hier leider momentan keinen Rechneranschluss, sodass ich den Bildschirm abfotografieren müsste. Addition von 20dB ergäbe dann die absolute Feldstärke in dBµV/m im Falle der Rahmenantenne.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
zur Richtwirkung von Rahmenantennen: In Wohnungen (in Abhängigkeit von den Baumaterialien des Hauses) ist die bidirektionale Richtwirkung sowieso verfälscht. Nachts kommen u.U. durch Mischung von Raumwelle und Bodenwelle weitere Effekte hinsichtlich der Peilrichtungen hinzu. Dazu kann auch Schrägeinstrahlung hinzukommen (bester Empfang, wenn der Rahmen nicht senkrecht steht). Insgesamt ein interessantes Thema auch für eigene Experimente.
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
gab es da nicht mal was mit einer Kombination Stabantenne mit Ferritantenne , um eine eindeutige Richtwirkung zu haben ? - anstatt Ferritantenne könnte man doch auch eine Rahmenantenne nehmen - oder ?
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo zusammen,
für meinen Wohnort in der Nähe von Bonn/Siegburg habe ich den Spektrumanalyser hp8591E zum einen an den R&S Rahmen und zum anderen an die Aussenantenne angeschlossen. Dabei kamen an Tagesfeldstärken die nachfolgenden Ergebnisse zustande. Mit den Nachtfeldstärken für Draht- bzw. Rahmenantenne komme ich dann morgen vormittag.
Gruss Walter
08.11.2014/10:15 MEZ Pegel in Neunkirchen hp8591E
L-Antenne/keine Anpassung auf 50 Ohm Eingang Mittelwelle/Sender mit konstantem Detektorempfang
Re: Die Mittelwelle lebt! Rahmenantenne und Drahtantenne im Vergleich
Hallo Walter,
leider kann ich nicht so schöne Messungen machen. Bei mir sieht das Spektrum gegen 14:30 mit 30m Draht wie folgt aus:
Dem DVB-T-Stick ist ein Up-Converter vorgeschaltet, der mit einem Ringmischer versehen ist, welcher unter 500 kHz eine höhere Dämpfung hat. Von Messung kann bei mir also keine Rede sein. Man sieht nur, dass da was ist.